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Erwin’s Gartenschule

Bienen- und Schmetterlingsgarten

Mein Garten -  Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Co

Einen "Artenvielfaltsgarten" selbst  anlegen!

Die meisten,  heimischen Schmetterlinge und Bienen ernähren sich von Blüten. Viele Pflanzen  sind auf Schmetterlinge und Bienen als Bestäuber angewiesen und bieten den  Nektar als "Gegenleistung" für den Pollentransport. Dieses über  Jahrmillionen gewachsene Zusammenspiel wird heute oft gestört, zum Beispiel  durch neue Pflanzen, die keinen Nektar geben und durch chemische  Pflanzenschutzmittel, die den wertvollen Insekten schaden. Nur mit den  richtigen Blüten kann man Schmetterlinge und Bienen in den eigenen Garten  locken. Als Faustregel gilt: je vielfältiger ein Garten, desto attraktiver  für die "Flieger"! Gärten, die nur aus kurz gemähter Rasenflächen  bzw. Thujen-Hecken bestehen, eignen sich auch nicht für die ganzen Bestäuber.

·          Wild ist gut - kurz gemähte Rasen sind für  Schmetterlinge und Bienen wie Wüsten, "wilde Ecken im Garten" wie  Oasen, die Natur weiß selbst, was am besten für sie ist. Ein Teilbereich des  Rasens in eine nicht so häufig gemähte Blumenwiese umwandeln!

·          Nicht alles auf einmalmähen - um nicht auf einen Schlag den  ganzen Lebensraum von Faltern und Raupen zu zerstören, sollten nicht alle  Flächen gleichzeitig gemäht werden.

·          Auf heimische Pflanzen setzen - statt ausschliesslich exotische  Zierpflanzen im Garten zu pflanzen, lieber mit heimischen Pflanzenarten  kombinieren, das schmeckt den Bienen und Schmetterlingen besser.

·          Verzicht auf Chemie im Hausgarten - blühende Pflanzen sollten niemals  mit Insektenbekämpfungsmittel behandeln werden und auch  Pflanzenschutz-Stäbchen für die Erde sind pures Gift für Bienen und  Schmetterlinge! Ameisenköder, Wespensprays, Gelsenstecker und  Fenster-Aufkleber gegen Fliegen sind ebenfalls giftig für viele Nützlinge.

Wildblumenbeet anlegen

Der einfachste  Einstieg in einen schmetterlings- und bienenfreundlichen Garten ist ein  Wildblumenbeet. Ein Wildblumenbeet kann man auch in großen Kübeln oder  Blumentöpfen einsäen, zB für den Balkon!

Viele Wildblumen  gedeihen am besten auf nährstoffarmen und mageren Böden. Wildblumenmischungen  für Magerstandorte erbringen Nektar für viele Bienen, Falter und Futter für  die Raupen vieler Arten.

Wer keinen  nährstoffarmen Boden zur Verfügung hat, kann auch auf fetteren Böden ein  Blumenbeet für Schmetterlinge und Bienen anlegen. Eine Wildblumenwiese wird  sich jedoch nur dann auf Dauer halten, wenn dem Boden zur Abmagerung Sand  oder Kies beigemischt wurde.

Auf  nährstoffreichem Boden ist auch die Feuchtwiese eine gute Alternative.  Ständig zugeleitetes Dachrinnenwasser reicht für die Etablierung eines Stücks  Nasswiese aus. Hier können sich Hahnenfuß und Kuckuckslichtnelke halten und  hier wächst auch der äußerst gut besuchte Baldrian.

Blumenwiese anlegen

Bei einer  Wildblumenwiese gilt: Wichtiger als die Größe der Fläche ist die Qualität der  Wiese. Für Bodenbeschaffenheit, Lage und passenden Pflanzen gelten bei Wiesen  die gleichen Aussagen wie bei den Beeten.

Wie man erfolgreich eine Blumenwiese und -beet  anlegen kann:

1.        Boden  ca. 1-2 Spaten tief umgraben.

2.        Rasen,  Pflanzenteile und Wurzeln entfernen und den Boden mit der Harke und einem  Rechen durcharbeiten bis er locker und feinkrümelig ist.

3.        Auf  mageren, nährstoffarmen Böden entstehen artenreiche Wildblumenwiesen. Im  Garten kann dazu der Boden mit feinem Kies oder Sand vermischt werden (bis zu  50%!!).

4.        Die  Blumensamen mit der Hand auf das Saatbeet streuen (eventuell zum  gleichmäßigen Ausstreuen mit Sägemehl vermischen).

5.        Die  Samen mit dem Rücken des Rechens leicht in den Boden eindrücken oder  einklopfen. Nicht mit Erde abdecken, da sie nur im Licht keimen! Die Erde  während der Keimzeit (ca. 4-6 Wochen) gut feucht halten.

Für den Anfang braucht  es Geduld, denn die ersten Samen keimen erst nach einigen Wochen. Besonders  Wildblumen wachsen langsam. Kommen unerwünschte Arten zuerst, diese mit der  Hand regelmäßig entfernen. Erst nachdem die Pflanzen ihre Samen ausgestreut  haben, sollte gestutzt oder gemäht werden. Die Mahd nicht liegen lassen,  damit der Boden weiterhin nährstoffarm bleibt. Die beste Zeit dafür ist  logischerweise das Frühjahr!

Balkon schmetterlings- und bienenfreundlich  gestalten

Wer keinen Garten  zur Verfügung hat, kann natürlich auch den Balkon schmetterlings- und  bienenfreundlich gestalten. Dauerhaft "einziehen" werden  Schmetterlinge und Bienen auf dem Balkon vermutlich nicht. Aber als  Raststation für vorbeifliegende Bestäuber sind Balkone sehr wichtig. Kletterpflanzen  zum Beispiel sind ein Ruheplatz für Schmetterlinge, und die Blütenpracht  bietet den Faltern reichlich Nahrung, beispielsweise Efeublüte im Herbst. Im  Blumentopf mögen Schmetterlinge und Bienen alles, was duftet. Am besten  Küchenkräuter wie Basilikum, Pfefferminze oder Salbei blühen lassen.  Pelargonien und anderen Balkonblumen besitzen oft wenig Nektar - sie bieten  kein "Futter" für die Schmetterlinge. Ein Wildblumenbeet kann man  auch in großen Kübeln, Blumentöpfen oder -kästen einsäen.

In ein paar Bereichen unterscheiden sich  Schmetterlingsgarten und Bienengarten voneinander.

Besonderes im Schmetterlingsgarten

·          Ein  schmetterlingsfreundlicher Garten ist ein vielfältiger, bunter Garten, denn  die verschiedenen Lebensstadien einer Schmetterlingsart sind oft auf  unterschiedliche Pflanzen und Standorte angewiesen.

·          Brennnesseln  sind wichtige Futterpflanzen für viele Raupen, weniger dein Schmetterlings  (=Sommer) Flieder. Er zieht zwar Schmetterlinge an, aber nicht deren Raupen,  die kennen den gar nicht!leider!

·          Man  räumt im Herbst den Garten nicht gleich komplett ab. Einige Stängel dürfen  ruhig stehen bleiben.

·          In  jeden größeren Garten gehört eine Weide (Palmkätzchen und andere Arten). Sie  dient im zeitigen Frühjahr als Nektarquelle für viele Insekten und die Raupen  vieler Schmetterlingsarten bevorzugen diese Futterpflanze.

Besonderes im Bienengarten

·          Es  gibt im Handel viele spezielle Samenmischungen für das Anlegen von  bienenfreundlichen Blumenwiesen. Damit es auch schon im ersten Jahr blüht, sollte  die Blütenmischung auch einjährige Arten enthalten.

·          Wichtig!  Die Bienen erhalten den für sie lebensnotwendigen Pollen meistens nur aus  ungefüllten Blüten - gefüllte Blüten bieten keinen oder nur wenig Nektar und  Pollen.

·          Sommerblumen  für die Bienen - im Hochsommer sind viele Blumen bereits verblüht, dann  finden Bienen und Hummeln nicht genug Nahrung und verhungern. Gärten können  überlebenswichtige Nahrung liefern. Im Sommer blühen z.B.: Astern, Chrysanthemen, Braunelle,  Bartblume, Kugeldistel, Taubnesseln, Löwenzahn, Rotklee, Weißklee, Hornklee,  Mädchenaugen, Sonnenhut, Wasserdost

·          Einfach  mal liegen lassen - ein Teil der Wildbienen nistet in Hohlräumen von totem  Holz oder Pflanzenstängeln, deshalb sollte man ein einen Teil stehen lassen.  Sträucher sollten im Herbst nicht zurückgeschnitten werden, denn auch sie  werden als Nistplatz gebraucht.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
23.8.2019
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Frost
Blumen / Blüten
Boden
19.4.2024
Frostnächte

Viele Menschen haben in Vorfreude auf den Sommer bereits eifrig gepflanzt, auch Vieles, was keine Fröste verträgt, bzw. was durch die Vorkultur im Gewächshaus entsprechend „weich“ und noch nicht abgehärtet ist. Teilweise wurden sogar schon Tomaten und Gurken im Freien ausgepflanzt…..

Wie schlimm sind Frostschäden und was machen sie mit den Pflanzen, wenn dies passiert?

Was kann der Frost anstellen, das noch länger als momentan sichtbar, nachwirkt? Der Frost ist zellenzerstörend, lässt Knospen „explodieren“ und Zellsäfte (Zucker, Peptide, Aminosäuren) austreten, die  dann Pilze und Schädlinge anlocken.

 

Was tun?

Pflanzenstärkende Tees anwenden: Kamillenblütentee, Ackerschachtelhalmbrühe, Salbeiauszug. Das fördertund unterstützt den Zellverschluss und die Wundheilung sehr. Selbst im Sommer kann es beispielsweise an Früchten noch Folgen dieses Frostes geben, vor allem bei jungen Marillen, Pfirsichen etc.

Wann schneidet man Frostschäden einfach weg?

Prinzipiell gar nicht, aber natürlich sind solche optischen Schäden auch dann und wann zu entfernen, manchmal MUSS man auch zurückschneiden, sollte sich aber eher auf Blumen und Zierpflanzen beschränken, nicht wirklich gut bei Obstbäumen.

Wann kann man das Vlies wieder runtergeben, wann macht es Sinn?

Bei jedem Grad ÜBER dem Gefrierpunkt kann man es nachts herunten lassen, im Endeffekt aber erst wirklich bei beständigen, nächtlichen Plusgraden. Das betrifft praktisch allegefährdeten Pflanzen, Balkonblumen, Kübelpflanzen, Terrassenpflanzen, Gemüse,Obst (in Blüte). Wenn der Tag mal 10°C hat, dann gehört es ohnehin weg, das ist klar.

Bitte nicht sofort zu düngen beginnen, um die Pflanzen zum Wachstum zu „zwingen“, das ist das Schlechteste, die Pflanzen brauchen zuerst mal Kontinuität, Erholung etc.

 

Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?

Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saft austreten. Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche angelockt werden, auch Pilze. Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Frost zerstört indiesem Stadium die Pflanzen.

Betroffen sind Gemüse,Kräuter, die nicht winterfest sind und keine Frosttemperaturen aushalten. Aberauch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, diefrüh blühen, aber auch Erdbeeren, die grad blühen!

Kübelpflanzen, die man schonrausgestellt hat wie Fuchsien, Margeriten, aber sogar Ziergehölze wie schöne,japanische Ahorne, Fliederblüten etc.

 

Ein weiterer Aspekt ist derSchneedruck:

Unbedingt abschütteln, wenner zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen,weil er Schutz bieten, es bleibt drunter „warm“.

 

Was kann man aktiv tun?

 

Frostberegnung!

Auf die Minusgrade abwartenund dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzensprühen! Pro Minusgrad muss 1 mm Eisschicht drauf sein, unter minus 5 wird danndie Last zu schwer…. Ist im Hausgarten eher schwierig anzuwenden.

 

Abdecken mit Vlies!

Eine Schicht Gemüsevlieshaltet minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „einbissl drauflegen“, 2 Schichte, die aber dann schwer sind, halten minus 8 ab!

Bei 2 Schichten können diePflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen).

 

Baldrianblütenextrakt! WÄRMEGEBER!

Leider immer noch schwer zukriegen, aber wirksam. Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben,nachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frost bis minus 5°ab!

 

Wie schlimm sind Frostschäden und was machen sie mit den Pflanzen, wenn dies passiert?

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Blumen / Blüten
Sommer
18.8.2023
Hortensien - die vielseitig Dankbare und Besondere

Hortensien haben vom Trend her unzählige Auf und Abs erlebt, in den 1980er sehr modern, in den 1990ern down und seit 10-15 Jahren durch starke Züchtungsarbeit im positiven Sinne absolut gartentauglich geworden.

Die Hortensie ist eine jener Gartenpflanzen mit der intensivsten Sommerblüte. Sie ist sowohl im Garten als auch auf der Terrasse, teilweise sogar im Innenraum einsetzbar. Über Hortensien gibt es eine ganze Menge zu erzählen, auch, dass sie nicht immer ganz einfach Hand zu haben sind, obwohl sie keine Diven sind, im Gegenteil. Hortensien sind Pflanzen mit Ausdauer, mit Anmut, Romantik, daher auch mit dem Hang, beachtet zu werden. Sie geben in Form von überreicher Blüte das zurück, was man ihr mit Pflege wie Düngung und ausreichender Bewässerung Gutes tut.

Vorweg: Zu heiße, trockene Standorte sind nicht ganz das Ihre!

Manche wachsen strauchförmig, manche „klettern“ sogar. Alle aber blühen vom Sommer bis in den Herbst hinein, nur die in den Gewächshäusern vorgetriebenen, bestimmten Sorten blühen bereits im Frühling.

Die Hortensie ist vor allem in Nordamerika, aber auch in Japan und China heimisch, ist bei uns aber mit vielen Arten winterhart und ergibt im Sommer einen Zierstrauch ganz besonderer und edler Güte! Dieser sommergrüne Strauch hat büschelweise angeordnete, ovale, gesägte oder lappige Blätter, meistens flache und runde rote, blaue, rosa oder weiße Blütenstände mit Blüten, die häufig sich zu großen Bällen ausbilden. Viele Menschen sind zwie gespalten. Die meisten lieben sie, manche empfinden sie als „kitschig-romantisch“. Gerade aber mit ihren vielen neuen Arten und Sorten wird sie jährlich immer beliebter. Auch in größeren Töpfen auf Terrassen ist sie ausgezeichnet verwendbar.

Die Hortensie bevorzugt in der Regel halbschattige bis sonnige Lagen. In Trockenperioden großzügig gießen und mindestens einmal im Jahr kräftig düngen, vor allem im Frühling und zwar mit organischem Volldünger (Schafwollpellets, Hornspäne, Traubentrester) nach dem Austrieb. Die meisten Arten mögen guten Gartenboden mit „normaler“ Erde.


Die Blüten bestimmter Arten eignen sich auch hervorragend zum Trocknen.

Die Blütezeit ist bei den meisten bei uns winterfesten Arten von Mitte/Ende Juni den ganzen Sommer lang bis September, also über 3 Monate lang. Manche verfärben sich beim Verblühen sehr schön und sind als Herbstschmuck wunderbar verwendbar!

Die Höhe und Breite der Pflanze hängt von der Art ab, kann aber zwischen 50 und 150 cm liegen!


Häufigste Arten: Hortensien sind unheimlich vielseitig!

H. macrophylla: Bei uns ist als Muttertagsstock oder Ballhortensie bekannt. Im gärtnerischen Anbau ist sie fast zur Jahreskultur geworden, nicht mehr nur von Frühjahr bis Sommer. Diese Art bevorzugt schwachsauren Boden und leicht geschützte Lagen. Verwendbar ist die Pflanze ebenso am Moorbeetrand wie in Einzelstellung mit entsprechender Bodenvorbereitung mit viel organischem Material. Die Düngung ist wichtig. Der Rückschnitt sollte unmittelbar nach der Blüte erfolgen, wenn überhaupt. Beim Rückschnitt ist zu beachten, dass nur knapp unter der verblühten Blüte abgeschnitten werden darf, damit sie auch im Folgejahr wieder blüht! Ansonsten ist im Frühjahr nur altes, verdorrtes oder erfrorenes Holz auszuschneiden.

Die blau blühenden Sorten müssen im Sommer und Herbst mit Kalialaun gegossen werden, ansonsten färben sie sich von Jahr zu Jahr mehr Richtung rot oder rosa zurück.

Moderne Sorten sind z.B. die Gruppe der „Endless Summer“ oder „Forever&Ever“. Wie der Name schon sagt, blühen sie den ganzen Sommer lang, immer wieder und wieder nach und sind in den Triebspitzen weniger empfindlich als die „normalen“ Sorten!

H. paniculata: Dieser Strauch blüht in weiß, zitrusgelb oder hellrosa von Juli bis September in dicken Rispen und verfärbt sich beim Abblühen wunderschön lachsrosa! Die Hauptsorten sind „Kyushu“, „Limelight“, „Pinky Winky“ und „Unique“,„Butterfly“ und andere unzählige Sorten. Sie liebt feuchten, nicht zu kalkreichen Boden und sollte jährlich tief zurückgeschnitten werden, weil sie am einjährigen Holz blüht.

H. arborescens: Hauptsorte Annabelle. Sie blüht ab Frühsommer in ebenfalls weißen Bällen und zwar bis September. Sie liebt feuchte, nährstoffreiche, kalkreiche Böden und wird häufig als Bauernhortensie bezeichnet. Die mit noch größeren Blüten ausgestatteten Sorten ist „Strong Annabelle“.

H. petiolaris: Die Kletterhortensie blüht Juni und Juli in Weiß und wirkt sehr apart. Sie liebt geschützte, halbschattige Lagen und guten Boden. Sie benötigt eine Kletterhilfe, am besten einen Spalier. Sie ist im Gegensatz zu Wein oder Knöterich aber sehr langsam wüchsig. Allerdings macht sie auch Luft- und Haftwurzeln, die sich in organische Kletterhilfen wie Holz festklammern. Eine der wenigen Kletterer für halbschattige und schattige Lagen!

Hortensien haben vom Trend her unzählige Auf und Abs erlebt, in den 1980er sehr modern, in den 1990ern down und seit 10-15 Jahren durch starke Züchtungsarbeit im positiven Sinne absolut gartentauglich geworden.

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Blumen / Blüten
Garten
Terrasse
Balkon
14.7.2023
Balkon- und Gartenblumentrends 2024

Ungebrochene Trends!

Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon!

Was das mit Blumen zu tun hat?


Ganz einfach:

Blumen dienen häufig als „Bienen- und Insektenfutterpflanzen“ – je mehr Bestäuber, desto mehr Früchte auf dem dortigen Gemüse und desto mehr gesunde und gute Pflanzen! UND: man steuert viel bei für die Artenvielfalt, gegen das Insektensterben, für die Bienen! Und immer mehr Menschen wollen IHREN persönlichen Beitrag leisten.

Die Züchterfirmen machen dies immer stärker mit, fast keine Blütenpflanze mehr ohne Zusatznutzen!


Wo früher ausschließlich rote Pelargonien standen oder hingen, gibt es jetzt Kombinationen mit noch viel Insektenfreundlicheren Pflanzen und auch mit Tomaten, Paprika, Gurken – alle mit „Vornamen Snack“, sprich, klein und direkt zu verspeisen. Aber auch Erdbeeren in zig Blütenfarben und Wuchsformen, zum Beispiel Pink Blüten und gschmackige Erdbeeren. Platz dafür ist an der kleinsten Hütte!


Synonyme für Bienennährpflanzen sind:

Gaura, die Prachtkerze, die fast schon inflationär überall anzutreffen ist und jetzt leider umgetauft wurde (heißt jetzt kompliziert: Oenothera): nicht 100% winterfest, aber ein Blühwunder in Rosa, Pink und Weiss, manche bleiben 20cm hoch, manche werden über 1m!

Viele Balkonblumen, die teilweise auch bei uns schon „Blume des Jahres“ waren, werden ständig modifiziert wie zum Beispiel die Fächerblume, die Goldmarie, der Zauberschnee.

Winterfeste Blütenstauden wie die Witwenblume, der Ziersalbei, die Monarde oder die Echinacea verheißen „geordnete Wildnis“, sprich: Pflanzen mit Wildcharakter, dennoch im Zaum zu halten und lange durchblühend oder wiederholt blühend.


Die Siegerin der Herzen und des Fachpublikums wurde allerdings eine Mittagsblume (Blüten schließen nachts), sie heißt Gazania Sunny Side Up. Sie ist eine einjährige Beet- und Balkonblume mit herausragenden Blüheigenschaften und Durchhaltevermögen, Bienen- und Insektenfreundlichkeit sowie einer Hitzeverträglichkeit wie wenige andere Blumen.

Und die Blütenfarbe ist betörend mit gelb-weiß!


Da wäre schon der nächste „Trend“! Der Klimawandel macht auch für die Blumen nicht Halt.

Pflanzen müssen Wetterextreme viel besser wegstecken können als früher und da werden viele Pflanzen aus Südafrika oder Südamerika mit reingezüchtet, die solche Extreme besser gewöhnt sind.

Nach solch einem durchwachsenen Frühjahr mit kühlen Temperaturen und hoher Feuchtigkeit, teilweise späten Frösten (nicht bei uns) hatte man schon gedacht, umdenken zu müssen, aber dem ist nicht so: Hitze, Unwetter, Hagel – die Pflanzen müssen das ertragen und dennoch durchhalten und auch nach Rückschlägen wieder schön aussehen.


Und da gibt es eben die „Hitzeprofis“, wie es eben die Mittagsblumengewächse sind, dazu zählt auch die mittlerweile bei uns fast überall winterfeste „Delosperma“, eine dickfleischige Bodendeckerpflanze mit tollen Blütenfarben in orange, gelb, weiß, rosa, und Rot, etwas zierliches, aber ungemein Robustes und Reichblühendes, auch wenn man mal 10 Tage nicht zum Gießen kommt. Auch für Gräber werden sie mittlerweile gerne genommen.


Was NEU ist!

Was Pflanzen und Farben anbelangt, so nennt man diese schwierige Zeit bei Blumen aktuell „Lipstick-Trend“!

In Zeiten der Teuerung, des Krieges in Europa, der Energiekrisen, des Klimawandels, die politischen Querelen, die oft auf dem Rücken der Kleinen ausgetragen werden, möchten die Menschen kräftige, positive, leuchtende Farben wie PINK, starke Blüten (Hortensien!), üppige Blütenformen, auch gefüllte, gefranste, gerandete („Picotee-Blüten“) und sich damit was Besonderes nachhause tun, das man nicht jedes Jahr hat.  Quasi eine Blume voller Romantik und die aussieht wie eine Lippenstift-Farbe. Daher auch die pinkfarbene Gaura.

Ungebrochene Trends! Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon! Was das mit Blumen zu tun hat?

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