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Erwin’s Gartenschule

Bienenfreundliche Balkonbepflanzung

Bienen- und Insekten-freundliche  Balkonbepflanzung

Viele Blumenfreunde sind sensibilisiert in Bezug auf den Mehrnutzen von Blumen und Pflanzen in der direkten Wohnumgebung, möchten IHREN speziellen, kleinen, aber wichtigen Beitrag zum Schutz der Insekten, im Speziellen der wichtigen Honigbienen  beitragen. Wer kritisch hinterfragt, was man da schon groß dazu tun kann,  dass die eine oder andere Insektenart überlebt, der irrt schon bei der Fragestellung.

Balkone sind wertvolle Jausen- und Labe-Stationen

Bei der  Zusammenstellung seiner persönlichen Balkon- und Terrassenbepflanzung geht es  klarerweise um die Üppigkeit, den Farbenreichtum, den Duft, aber mittlerweile  auch um das Nascherlebnis (Snack-Paprika, Zwergparadeiser, Minigurken,  Erdkirsche, Erdbeere etc.), das kleine, aber feine Ernteerlebnis durch  Küchen- und Teekräuter, letztendlich aber um das "große Ganze", die  Mischung, "von allem etwas", und um den Schutz unserer heimischen  Fauna - Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Vögel, diverse Insekten.

Beschränken wir uns  hier auf die "Freundlichkeit" der Balkonblumen gegenüber  Honigbienen, das schließt weitgehend auch andere Insekten mit ein. Die Natur  erlebt ja ein Wechselspiel zwischen Geben und Nehmen: Die Blume gibt - naiv  ausgedrückt - der Biene Nektar (Kohlehydrate) als Nahrung, dafür hat die  Biene bei der "Ernte" desselben die Aufgabe die Pollen (Eiweiß) der  Blume zum Zwecke deren Fortpflanzung weiterzutragen, was meist auch mit  Bravour gelingt und so die Vielfalt garantiert. Natürlich gelangt auch jene  Menge Pollen zu den Stöcken, wo sie von den fleißigen Arbeitsbienen  "weiterverarbeitet" werden nebst des Nektars.

Was haben jetzt Balkonblumen mit diesem Kreislauf  zu tun, zumal die Bienen jene meist fremdländischen Pflanzen ja gar nicht  kennen?

Bienen sind  Kosmopoliten, sie suchen sich das, was ihnen schmeckt. Sie steigen da auch in  luftige Höhen auf, um sich den Schmaus zu holen, auch wenn gerade hier nicht  die Fortpflanzung der Balkonblume im Vordergrund steht, sondern die gesunde  Jause im Speziellen. Bienen finden nicht immer geeignete Nahrung, speziell  während der Sommerhitze, wo nicht betreute Flächen oft vertrocknen,  Wasserquellen versiegen, viele Pflanzen Frühjahrsblüher sind und im Sommer  wenig bis nichts liefern können. Umso wichtiger sind Balkonpflanzen mit hoher  Effektivität und reichhaltigem Buffet.

In Studien speziell  an der Bayrischen Landesversuchsanstalt für Wein und Gartenbau in Veitshöchheim  wurden Versuche angelegt und durch Anflugzählungen die Attraktivität für  Bienen und andere nektarliebende Tierarten erhoben und das hat interessante  Studien gebracht.

Die meisten  Balkonblumen haben durch die Intensivzüchtungen und dem Drang und die  Forderung der Verbraucher nach schier endloser Blütezeit von April bis  November keinerlei Relevanz für die Bienen, also "unfreundlich"  diesen gegenüber sind, wie die meisten Petunien, Million Bellis  (Callibrachoa), Pelargonien (Balkongeranien), also DIE typischen, üppigen und  anspruchslosen Balkonblumenarten, wonach wir Menschen suchen. Man braucht ja  nicht darauf zur Gänze verzichten, aber man kann dagegen halten und die  Balkonkisten aufwerten und insektenfreundliche Pflanzen dazwischen pflanzen,  was auch beispielsweise Läuse fernhalten kann, weil in Monokulturen sich  Schädlinge leichter breitmachen können.

Was gibt es also für Sterne am  Bienen-"Balkon-Himmel"?

Salvia farinacea, der Mehlsalbei: ein Ziersalbei in dunkel- oder  hellblau bzw. weiß, häufig in Beeten zu sehen, aber durch seine attraktiven  Blautöne für Mischungen in Balkonkisten bestens und ein Leckerbissen für  Bienen.

Lobularia, das Steinkraut in Weiss, Rosa, Lila  oder Violett, einer der Superstars für Balkon, Beet und Grab, duftend, und  lange blühend, praktisch winterhart und ein Universalgenie für Insekten und  Menschen.

Bidens, der Zweizahn, der im lateinischen Namen  "Bidens" schon praktisch den (englischen) Bienentanz (Bee-Dance) in  sich trägt. Besonders die weißen Sorten zeichnen sich durch hohe Anflugzahlen  und tolle Nahrungsquelle gleichzeitig aus, wobei weiße Blumen allgemein  attraktiver und lieber angeflogen werden als anders Farbige. Die gelben,  orangen und neuerdings kirsch farbenen Sorten sind dennoch die beliebteren  und ebenso gern gesehenen Labe-Stationen.

Strauchbasilikum "Magic", das sind wahre Bienenmagneten während  der Blütezeit (Juni-Oktober), nicht nur verlockend, sondern echte  Nahrungsquellen und gleichzeitig wunderbar zur Herstellung von Pesto, zudem  vertreibt Basilikum die weiße Fliege (ein hartnäckiger Lästling) von unseren  Fuchsien und anderen Balkonblumen.

Lobelia, das Männertreu, in Blau, Weiss, neuerdings auch in  Rose gilt unter Bienenfreunden als besonders ergiebig und attraktiv, was das  Nahrungsangebot, sowohl Pollen als auch Nektar betrifft, obwohl - auf den  ersten Blick - nicht so viel "da" ist!.versteckte Kapazitäten  sozusagen.

Agastache, die Duftnessel ist ebenso wie die winterfeste Katzenminze Nepeta an Effizienz kaum  zu überbieten und geben JEDER Bepflanzung den Touch der Natürlichkeit, der  Wildnis und des Urwüchsigen, das man oft und gerne am Balkon sein Eigen  nennen will.

All diese Blumen  sind gut miteinander misch- und kombinierbar, aber auch mit den beliebten  Standard-Balkonblumen wie vorher genannt, in ein Kistchen zu pflanzen, ganz  nach Geschmack und Bedarf. Allen ist die Anspruchslosigkeit als Eigenheit  nachzusagen, also kein hohes Attribut.

Um die  Natürlichkeit zu fördern, Leuchtkraft, Duft und Geschmack zu fördern,  verzichten viele Menschen bei der Substratwahl schon auf Torf. Was anfangs im  Mai häufiger zu gießen ist, entpuppt sich als wassersparend, weil torffreie  Substrate die Pflanzen stressresistenter und fähiger zur Wasseraufnahme  machen als ihre torffreien Typen. Die Ernährung ist auch hier entscheidend  für die Gesundheit und den Blüherfolg, dazu verwendet man die bereits sehr  beliebte und bewährte Schafwolle in Form von Pellets, die es im guten  Fachhandel zu kaufen gibt. Herkunft Österreich, also auch hier ist  Ressourcenschonung groß geschrieben!

Viel Freude mit  einem blühenden Balkon- und Terrassensommer, vielleicht mal mit Bedacht auf  Umwelt, Insekten und den Mehrfachnutzen.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
3.5.2020
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Frost
Blumen / Blüten
Boden
19.4.2024
Frostnächte

Viele Menschen haben in Vorfreude auf den Sommer bereits eifrig gepflanzt, auch Vieles, was keine Fröste verträgt, bzw. was durch die Vorkultur im Gewächshaus entsprechend „weich“ und noch nicht abgehärtet ist. Teilweise wurden sogar schon Tomaten und Gurken im Freien ausgepflanzt…..

Wie schlimm sind Frostschäden und was machen sie mit den Pflanzen, wenn dies passiert?

Was kann der Frost anstellen, das noch länger als momentan sichtbar, nachwirkt? Der Frost ist zellenzerstörend, lässt Knospen „explodieren“ und Zellsäfte (Zucker, Peptide, Aminosäuren) austreten, die  dann Pilze und Schädlinge anlocken.

 

Was tun?

Pflanzenstärkende Tees anwenden: Kamillenblütentee, Ackerschachtelhalmbrühe, Salbeiauszug. Das fördertund unterstützt den Zellverschluss und die Wundheilung sehr. Selbst im Sommer kann es beispielsweise an Früchten noch Folgen dieses Frostes geben, vor allem bei jungen Marillen, Pfirsichen etc.

Wann schneidet man Frostschäden einfach weg?

Prinzipiell gar nicht, aber natürlich sind solche optischen Schäden auch dann und wann zu entfernen, manchmal MUSS man auch zurückschneiden, sollte sich aber eher auf Blumen und Zierpflanzen beschränken, nicht wirklich gut bei Obstbäumen.

Wann kann man das Vlies wieder runtergeben, wann macht es Sinn?

Bei jedem Grad ÜBER dem Gefrierpunkt kann man es nachts herunten lassen, im Endeffekt aber erst wirklich bei beständigen, nächtlichen Plusgraden. Das betrifft praktisch allegefährdeten Pflanzen, Balkonblumen, Kübelpflanzen, Terrassenpflanzen, Gemüse,Obst (in Blüte). Wenn der Tag mal 10°C hat, dann gehört es ohnehin weg, das ist klar.

Bitte nicht sofort zu düngen beginnen, um die Pflanzen zum Wachstum zu „zwingen“, das ist das Schlechteste, die Pflanzen brauchen zuerst mal Kontinuität, Erholung etc.

 

Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?

Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saft austreten. Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche angelockt werden, auch Pilze. Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Frost zerstört indiesem Stadium die Pflanzen.

Betroffen sind Gemüse,Kräuter, die nicht winterfest sind und keine Frosttemperaturen aushalten. Aberauch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, diefrüh blühen, aber auch Erdbeeren, die grad blühen!

Kübelpflanzen, die man schonrausgestellt hat wie Fuchsien, Margeriten, aber sogar Ziergehölze wie schöne,japanische Ahorne, Fliederblüten etc.

 

Ein weiterer Aspekt ist derSchneedruck:

Unbedingt abschütteln, wenner zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen,weil er Schutz bieten, es bleibt drunter „warm“.

 

Was kann man aktiv tun?

 

Frostberegnung!

Auf die Minusgrade abwartenund dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzensprühen! Pro Minusgrad muss 1 mm Eisschicht drauf sein, unter minus 5 wird danndie Last zu schwer…. Ist im Hausgarten eher schwierig anzuwenden.

 

Abdecken mit Vlies!

Eine Schicht Gemüsevlieshaltet minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „einbissl drauflegen“, 2 Schichte, die aber dann schwer sind, halten minus 8 ab!

Bei 2 Schichten können diePflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen).

 

Baldrianblütenextrakt! WÄRMEGEBER!

Leider immer noch schwer zukriegen, aber wirksam. Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben,nachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frost bis minus 5°ab!

 

Wie schlimm sind Frostschäden und was machen sie mit den Pflanzen, wenn dies passiert?

zum Beitrag
Düngen
Frühling
29.3.2024
Der richtige Dünger für meine Pflanzen

Generell gilt: Damit sich Pflanzen wohlernährt und gesund entwickeln können, brauchen sie Düngegaben. Individuell je nach Pflanze, in flüssiger Form über das Giesswasser oder in fester Form mittels Streuung oder Beimischung in die Pflanzerde.

Schnell fließende mineralische Dünger („Kunstdünger“) sind nicht mehr die erste Wahl.

Organische Dünger sind dieZukunft, weil sie schonend für Pflanze und Boden angewendet werden können, wenngleich man anmerken muss, dass im konventionellen, professionell-großflächigen Anbau immer noch vorwiegend chemisch erzeugte Dünger die wichtigsten Ernährungsquelle sind und bleiben werden.

Im Hausgarten sollte aber doch das natürliche bevorzugt werden.

Braucht es für jede Pflanze(ngruppe) einen eigenen Dünger?

Obwohl viele Pflanzen sehr unterschiedliche Ansprüche haben, kann man die Frage mit nein beantworten, allerdings ist die aktuell angebotene Vielfalt an Düngern nicht notwendig, übertrieben und oft auch „Geschäftemacherei“.

 Welchen Ursprung können sogenannte Bio-Dünger haben und woraus werden sie hergestellt?

Wie unterscheiden sie sich von Kunstdüngern von der Wirkung her?

Kunstdünger sind schnellfließend und wirken – wenn flüssig gedüngt oder gestreut – innerhalb weniger Stunden und längstens Tagen, unabhängig von Wasser oder Temperatur. Allerdings sind sie nicht nur positiv für Wachstum, Schädlingsbefall und Umwelt.

Organische Dünger müssen im Boden erst umgewandelt werden, vorhandenes Bodenleben, Temperatur und Wasser lassen den Umwandlungsprozess starten und die Pflanze bekommt dann die Nährstoffe in pflanzenverfügbarer Form. Das kann je nach Dünger zwischen 3 Tagen und 3 Wochen dauern.

Der natürlichste Dünger ist üblicherweise der eigene Kompost im Garten, der Vor- und Nachteile hat (sehr salzreich und mit Unkrautsamen sind die Nachteile; mikrobiell sehr aktiv, gut für den Boden sind die Vorteile).

Wirtschaftsdünger

Bekannt sind auch die Wirtschaftsdünger (Stallmist von Rindern, Hühnern, Schweinen, Pferden, Kaninchen).
Hier gibt esgroße Unterschiede, was die Nährstoffe betrifft. Auf alle Fälle müssen sie abgelegen sein, also keinen frischen Stallmist zu den Pflanzen geben!

 Der bedeutendste tierische Dünger aus Schlachtabfällen, welche aber zwischenzeitlich nicht unumstrittensind, sind Hornspäne.

Sie beinhalten viel Stickstoff und können das Wachstum stark ankurbeln. Es gibt jede Menge Nebenprodukte aus Schlachtungen, die verwendet werden wie Knochen- und Blutmehle etc.

Schafwolle

Keine Schlachtabfall, sondern nachwachsend, wenngleich nicht vegan, ist Schafwolle. In Pellets Form ist sie der ideale Langzeitdünger für Pflanzen, die uns das ganze Jahr begleiten wie Tomaten, Kohlgewächse, Erdbeeren, Balkonblumen, Stauden, Bäume und Sträucher.

Einfach auf oder in die Erde streuen, einarbeiten, fertig. Der leichte Anfangsgeruch darf kein Hindernis sein, diesen nachhaltigen, weil nachwachsenden Dünger zu verwenden!

Vegane Dünger

Häufiger anzutreffen sind mittlerweile sogenannte „pflanzliche Dünger“, man bezeichnet sie auch als vegane Dünger, welche aus Pflanzenresten hergestellt werden oder aus solchen, die zur Bio-Ethanol-Herstellung verwendet werden.

Meistens sind es Pflanzen, die viele Nährstoffe wie jene aus Leguminosen beinhalten (Erbsen, Bohnen, Sojaetc.) oder eben Klee, aber auch Reststoffe aus der Traubenverarbeitung wie Traubentrester. Auch Produkte aus Meeresalgen gehören dazu.

 Allen pflanzlichen Düngern ist zu eigen, dass sie weniger Stickstoff und andere Hauptnährstoffe aufweisen, aber dafür sehr breit aufgestellt sind, viele positive Nebenwirkungen haben und die Pflanzen auch noch stärken können. Sie sind weniger ergiebig als tierische, aber eben natürlich und sanft zum Grundwasser, zur Natur und stehen nicht in Konkurrenz zu anderen Verwendungszwecken.

 

Mischdünger

Oft werden in Mischdüngern die Nährstoffverhältnisse so eingestellt, dass sie für jeden Verwendungszweckden richtigen Dünger haben. Was eben nicht immer positiv ist, weil es grundsätzlich nur für einige wenige Ausnahmen einen Extradünger braucht.
Beispiele wie Moorbeetdünger oder Orchideendünger, aber auch Kakteendünger oder hochprozentiger Rasendünger haben ihre Berechtigung.
So kann aber ein Universaldünger, der aus mehreren Komponenten besteht, durchaus für „alles“ verwendet werden, meistens sogar 2-3 x pro Jahr.

Pflanzen, die besonders viel Dünger benötigen

Das sind Balkonblumen mit ihrem Blühreichtum, aber auch Tomaten und Rosen, wo Schafwolle zum Beispiel als Langzeitdünger eingesetzt werden kann.

Fazit

Prinzipiell kann man sagen, dass Flächen, denen viel entnommen wird (wie Gemüse, Erdbeeren, Rasenflächenetc.), auch wieder viel zurückgeführt werden sollte, sonst kommt die Pflanze in Mangel, der Stress verursacht und somit  der negative Einfluss durch Pilze und Schädlinge steigt.

 Der Leitsatz kann lauten:
Wer immer der Vater einer Krankheit ist, die Mutter war eine schlechte Ernährung!

ChinesischesSprichwort und für jedes Individuum anzuwenden!

 

 

Welche Dünger brauche ich? Gibt es den EINEN, den RICHTIGEN Dünger? Braucht es für jede Pflanze(ngruppe) einen eigenen Dünger?

zum Beitrag
Frühling
Frost
8.3.2024
Frostschäden bei Frühblühern weitgehend vermeiden

Frostschäden bei Frühblühern weitgehend vermeiden

Was kann der Frost anstellen, was noch länger als momentan sichtbar, nachwirkt

Der Frost ist zellenzerstörend, lässt Knospen „explodieren“ und Zellsäfte (Zucker, Peptide, Aminosäuren) austreten, die dann Pilze und Schädlinge anlocken.

Was tun?

Pflanzenstärkende Tees anwenden:

Kamillenblütentee, Salbeitee. Das fördert und unterstützt den Zellverschluss und die Wundheilung sehr. Selbst im Sommer kann es beispielsweise an Früchten noch Folgen dieses Frostes geben, vor allem bei jungen Marillen, Pfirsichen etc.

Wann schneidet man Frostschäden einfach weg?

Prinzipiell gar nicht, aber natürlich sind solche optischen Schäden auch dann und wann zu entfernen, manchmal MUSS man auch zurückschneiden, sollte sich aber eher auf Blumen und Zierpflanzen beschränken, nicht wirklich gut bei Obstbäumen.

 

Wann kann man das Vlies von den empfindlichen Pflanzen wieder runtergeben,wann macht es Sinn?

Bei Graden um den Gefrierpunkt 0 bis plus 1 °C  nachts kann man es weggeben, im Endeffekt aber erst bei beständigen, nächtlichen Plusgraden.

Hausgärten und Erwerbslandwirte (Gemüse/Obst) sind die in erster Linie Betroffenen!

Zusammen gefasst  - und jetzt: was tun?

Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?

Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saftaustreten. Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche angelockt werden, auch Pilze.

Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.

 

Der Frost zerstört in diesem Stadium die Pflanzen.

Betroffen sind Gemüse und Kräuter, die nicht winterfest sind und keine Frosttemperaturen aushalten.

Aber auch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, die früh blühen, Ziergehölze wie schöne, japanische Ahorne, Magnolien, etc.

Was kann man aktiv tun?

Frostberegnung

Auf die Minusgrade abwartenund dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzensprühen! Faustregel: 1mm Wasser ist EIN GRAD Frostschutz. Das bedeutet,dass minus 5Grad C 5mm sind, was aber schon irrsinnig schwer auf den Pflanzenlastet, da können sie fast schon brechen.

 

Abdecken mit Vlies

Eine Schicht Gemüsevlies hält minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „einbissl drauflegen“, 2 Schichten, die aber dann schwer sind, halten minus 8 ab. Bei 2 Schichten können die Pflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen), sollte es dann draufregnen.

 

Baldrianblütenextrakt

Ein „Geheimtipp“, der eigentlich keiner mehr ist. Baldrianblütenextrakt ist ein Wärmegeber, der – am NACHMITTAG aufgesprüht, für EINE Nacht bei minus 5 Grad Celsius die Pflanze von innen auf 0°C „erwärmen“ kann. Kein Scherz, ist Fakt!

Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben, spätnachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frostbis minus 5° ab.

Problem: schwer erhältlich!

Wird in vielen Betriebenschon großflächig angewandt, z.B. im Weinbau in NÖ.

 

Erwärmen
Wird da und dort im Obstbau mit Bioethanol etc. gemacht, ist aber nicht ganz unumstritten und die Wirkung auch nicht 100%.

 

Ein weiterer Aspekt ist der Schneedruck in höheren Lagen, wenn es wieder mal runterschneien sollte:

Unbedingt abschütteln, wenn er zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen,weil er Schutz bieten, es bleibt drunter „warm“.

Was kann der Frost anstellen, was noch länger als momentan sichtbar, nachwirkt? Wann schneidet man Frostschäden einfach weg? Was kann man aktiv tun?

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