Erwins’s Gartenschule
Auf Läuse folgen Schnecken

Schnecken im Garten können eine Plage sein, besonders dann, wenn sie sogenanntes Unkraut mit unseren schönen Gartenpflanzen oder Gemüse verwechseln. Sie sind eigentlich Gourmets, sie essen nämlich alles, was ihnen schmeckt, wobei dies nicht alle unsere Kulturpflanzen sind. Gottlob haben Schnecken auch natürliche Feinde, wenngleich diese dann meistens nicht zur Stelle sind, wenn wir Menschen sie brauchen!
Entwicklung der Schnecken
Schnecken sind Zwitter, d.h., die weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane sind in einem Tier vorhanden, sie können sich auch gegenseitig paaren und anschließend Eier legen, wobei das Elterntier dabei abstirbt. Die Eier werden knapp unter die Erdoberfläche gelegt, dort wo sich die Schnecke auch am liebsten aufhält, nämlich in Feuchtbereichen. Dort können sie sich und die Eier auch vor Austrocknung schützen. Erst, wenn die Witterung danach ist oder bei Dunkelheit, machen sie sich auf Futtersuche.
Die wichtigsten Schneckenarten
Die meisten Gehäuseschnecken sind in unseren Gärten diejenigen, die am allerwenigsten schädlich sind, vielmehr sind es die Nacktschnecken mit ihren doch zahlreichen Arten, die je nach vorangegangenem Winter mehr oder weniger zahlreich auftreten können!
Ackerschnecken: sind hellbeige, der Schleim durchsichtig, schlüpfrig. Bei einer Bedrohung stoßen sie weißen Schaum aus. Sie sind fast ganzjährig aktiv und richten mit ihrem Lochfraß vor allem an den unteren Pflanzenteilen großen Schaden an. Die Größe kann bis zu 5 cm betragen.
Wegschnecken: sind dunkelgrau bis manchmal sogar schwarz. Der Schleim ist durchsichtig und klebrig. Lochfraß an allen Pflanzenteilen ist der Hauptschaden, den sie anrichten. Sie sind vor allem im Sommer und Herbst sehr aktiv, werden bis 4 cm lang.
Rote Wegschnecke: kann ziegelrot, kaffeebraun sein, die Jungtiere braun oder grünlich gefärbt mit kaffeebraunen Längsstreifen. Es wird von diesen bis 10 cm langen Tieren alles gefressen, was oberirdisch sichtbar ist, kreuz und quer! Ihr Auftreten beschränkt sich von April bis Oktober und sie verstecken sich unter abgestorbenen Pflanzenteilen, Ästen, Gestrüpp, überall, wo sie ihre Ruhe haben. Kommt leider sehr häufig vor in unseren Breiten.
Vorbeugende Bekämpfungs-Maßnahmen: das Umfeld schneckenfeindlich gestalten!
· Jede Art der Bodenbearbeitung schadet der Aktivität
· Wenig Hohlraum in den Böden entstehen lassen, feine Oberkrumen schaffen
· Schneckenunempfindliche Gemüse- und Blumenarten pflanzen
· Auf kräftige Jungpflanzen achten
· Nach Regengüssen Boden lockern und ebnen
· Blumen- und Gemüsebeete an nicht zu schattigen, feuchten Stellen anlegen, dabei lieber am Morgen einmal kräftig wässern als am Abend und noch dazu öfters am Tag, was auch den Pflanzen so besser täte
· Komposte sind warm, was Schnecken nicht mögen. Auch bestimmte neuere Mulchmaterialien wie Holzfaser, die Schnecken zur Umkehr bewegen, auch Lavasplit und Kakaoschalen – nur sporadisch im Handel erhältlich, erweisen sich als schneckenabweisend
· Keine abgestorbenen Pflanzenreste herumliegen lassen, Wiese kurz gemäht halten
· Nistplätze von Igeln, Vögel, Laufenten, Glühwürmchen, Blindschleichen usw. schützen, weil dies die natürlichen Feinde sind, ebenso wie Vögel
Gezielte Bekämpfungsmaßnahmen: Vorbeugen ist gut, oft nützt die Vorbeugung wenig!
· Gänse, Hühner, Laufenten lieben Schnecken, darum diese auf unbebautem Land „wohnen“ lassen und sporadisch hereinlassen… Diese Tiere liebe Schnecken
· Einsammeln der Schnecken, besonders an Regentagen, aber dann vor allem spätabends und frühmorgens
· Heutzutage sollte Schneckenkorn nur mehr in Form von Eisen-III-Phosphat (z.B. = Ferramol) angeboten werden, das gute, alte Schneckenkorn hat theoretisch in unseren Gärten nichts mehr verloren, weil es auch für Haustiere und Kinder giftig ist. Ferramol hingegen unterbricht die Vermehrung, das Tier verschwindet und vertrocknet in seinem Versteck. Kadaver bleiben keine sichtbar, hingegen verendet bei gewöhnlichem Schneckenkorn das Tier sofort bei Kontakt, stößt aber noch seine ganzen Eier aus und die Sache geht wieder von vorne los. Ferramol sollte einmal während der Kultur eingesetzt werden, im Bedarfsfall wiederholt man das Streuen noch einmal im Sommer bzw., wenn neue Populationen sich bilden. Gleichzeitig ist Ferramol auch ein ausgezeichneter Eisendünger, der für das Blattgrün wichtigen Nährstoff liefert! Ferramol ist für Mensch und Tier gänzlich ungefährlich!
· Auch so genannte Fadenwürmer (Nematoden), die bei uns nur sporadisch angeboten werden (ausgenommen jene gegen Rüsselkäferlarven und Engerlingen), machen Schnecken krank und bringen diese zum Absterben. Eine flächendeckende Bekämpfung erscheint aber schwierig und benötigt dickere Brieftaschen.
· Schutzringe aus Holzhäcksel, Asche und Sägemehl bieten auch, wenn nur geringen Schutz
· Eine Mischung aus Weizenkleie, Schalen von Zitrusfrüchten und Küchenabfällen miteinander verkneten und kleine Häufchen machen. Diese Köder wirken aber nur 3-4 Tage, müssen danach also erneuert werden. Die Schnecken müssen dann in der Zeit mehrmals eingesammelt werden, weil die Köder diese von weit her anlocken. Der Vorteil ist, dass man die Schnecken zentral einsammeln kann, so sehr zieht sie das an!
· Schnecken können selbst auch gekocht werden und mit dieser Schneckenbrühe vertreibt man dann ihre Artgenossen selbst auch am besten, das Ganze ist aber mehr als eklig und nur was für Hartgesottene im wahrsten Sinne des Wortes!
· Viele Menschen locken mit Fallen(Bierfallen) Schnecken an, sammeln diese ein und zerschneiden diese dann, was aber leider viele ihrer Genossen wiederum anlockt, also sollte man dies außerhalb des eigenen Grundstücks durchführen!
· Auch Schneckenzäune aus Metall mit scharfen Kanten, die sich wie ein U nach unten biegen, sind gut, aber aufwendig und sind sicherlich optisch manchmal mehr als bedenklich!
· Schneckenhindernisse mit Nadelholzhäcksel, Gerstenspreu, abgeschnittenen Trieben verblühter Rosen, Brennnesseltriebe usw. sind seit Jahren bewährt, auch hier ist der optische Effekt mit zu berücksichtigen, aber besser Brennnessel als Mulch als gar keine Pflanzen mehr durch Schneckenfraß…
Pflanzung „schneckenresistenter“ Pflanzenarten:
Prinzipiell sind bestimmte Pflanzenarten mehr oder weniger vor Nacktschnecken gefeit, aber wie heißt eine bestimmte Redewendung: „In der Not frisst selbst der Teufel Fliegen!“ Das Gleiche trifft in diesem Fall auf diese nachher genannten Pflanzen zu. Wenn eklatanter Nahrungsmangel herrscht, werden auch diese verspeist.
Akelei, Storchschnabel, Pelargonie, Fetthenne, Hauswurz, Immergrün, Farnarten, Johanniskraut, Knöterich, Nelken, Steinbrech als wichtigste Zierpflanzen. Unter Gemüsen und Kräutern finden sich Lavendel, Salbei, Thymian, Petersilie, Lauch u.v.a.m., unter den Gehölzen sehr viele Arten, unter anderem auch der sehr populäre Bambus.
Als besonders anfällig gelten:
Für diese Arten nehmen Schnecken lange Wege in Kauf:
Dahlien, Tagetes, Primeln, Astern, Chrysanthemen, Margariten, Lilien, Glockenblumen, Funkien (Hosta), Rittersporn, Anemonen, Zinnien uvm. als Beispiele für gefährdete Zierpflanzen, als Gemüse und Kräuter besonders beliebt bei Schnecken sind Basilikum, Kohlgemüse vieler Art(Kohlrabi, Kraut, Kohl…), Bohnen und Erbsen und vor allem Salat!
Ist auch ein „Kraut gewachsen“, was Schnecken anbelangt?
Jawohl!
Farnkrautbrühe: Wurmfarn aus dem Wald – getrocknet 1 kg auf 10 Liter Wasser 24 Stunden einweichen und dann kurz aufkochen, unverdünnt über die Pflanzen! Achtung, nicht selbst konsumieren, weil giftig, bei Pflanzen nicht schädigend und nach 1 Tag kann man das Gemüse wieder essen.
Rhabarberblattjauche, Tomatentriebjauche: 2 Hand voll auf 10 Liter Wasser, 3 Tage ansetzen und unverdünnt zwischen die Pflanzen gießen, wirkt super, ist sowas wie Erwins Geheimrezept!
Wermuttee, Wermutjauche: unverdünnt oder verdünnt: wirkt abweisend!
Lavendelauszug: Lavendelblätter und Triebe etwas kleiner machen, kalt ansetzen und nach 24 Stunden über die Pflanzen ausbringen, wirkt repellent (abweisend)

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Warum muss man winterharte Pflanzen überhaupt einwintern?
Durch den besonderen Umstand, dass die Pflanze nicht in die Erde gepflanzt wird, hat sie deutlich weniger Schutz, das bedeutet: die Wurzeln können von außen stärker frieren, zudem kann die Pflanze durch die phasenweise höhere Erwärmung durch die Wintersonne, leichter austrocknen. Diese „Frosttrocknis“ wirkt sich oft negativ aus und die Pflanze kann erfrieren und vertrocknen gleichzeitig.
Das kann man vorbeugen!
Welche Pflanzen kann es betreffen?
Japanischer Ahorn, Rosen, Kirsch-Lorbeer, Bambusse, andere immergrüne Nadel- und Laubgehölze wie Stechpalme.
Es betrifft sicherlich keine Eibe, Thuje, Fichte, Föhre etc. Diese sind dem Winter gegenüber härter, den meist nicht winterfesten Terracottatopf muss man aber dennoch einmachen, aber meistens hingegen die Pflanze nicht!
Was sind die Voraussetzungen für die Einwinterung?
Prinzipiell sollte dies nicht zu früh erfolgen, da die Pflanze möglichst lange ungeschützt stehen sollte, damit die Härte nicht abnimmt. Die Einwinterung sollte erst dann erfolgen, wenn nebst Nachttemperaturen auch die Tagestemperaturen nicht mehr über 5°C betragen, d.h. meistens erst gegen Ende November/Anfang Dezember.
Folgende Utensilien sind ratsam: Holzkeile oder Styroporplatten als Topfunterlage, damit der Topf nicht auf dem Boden anfriert und so unter Luftabschluss kaputt geht. Weiteres entweder Kokosmatte, Vlies, Noppenfolie oder seit einigen Jahren die neue Nummer 1 Schafwollmatten(!!!) zum Einwickeln des Topfes, damit die feinen Haarwurzeln der Pflanze am Topfrand nicht komplett eintrocknen. Vlies sollte man dann auch zumindest immer parat halten, um die Pflanze zu schützen, aber, wie erwähnt, nicht zu früh.
Wenn dann auch tagsüber die Temperaturen nicht höher als der Gefrierpunkt sind: Die Pflanze wird dann einfach (nicht doppelt und dreifach) mit einem Vlies eingewickelt und gegen Wind mit einer Schnur befestigt. Besonders Pflanzen, die in der Sonne stehen, sind gefährdet, hier extrem Bambus, Rosen, Kirschlorbeer und andere immergrüne Laub- und Nadelgehölze. Wenn man sie in den Schatten stellt, braucht man meistens nur den Topf und nicht die ganze Pflanze schützen. Man bedenke nämlich, dass die Pflanzen im Winter verdunsten, daher sollte man diese so gut als möglich davor schützen, ohne sie zu sehr zu verwöhnen.
Je tiefer das Gefäß, desto höher die Härte, weil meistens ausreichend Wasser da ist für die Pflanze. Daher vor dem Einwintern unbedingt ausreichend wässern. An den wirklich warmen Föhntagen (z.B. 3 - 4 Tage lang 12°C und mehr) sollte man das Vlies von der Pflanze herunternehmen, da sich sonst Wärmestaus und Trockenstellen ergeben, die nur mehr schwer auszumerzen sind.
Eine Herbstdüngung mit einem stickstoffarmen und kaliumbetonten Volldünger ist nie schlecht, weil auch dann das Holz besser ausreift und die Härte zunimmt.
Aber, wie erwähnt: Stickstoffhältige Dünger sollte vermieden werden(Blaukorn, Hornspäne), da dies die Pflanze eher zum neuerlichen Austreiben bewegt.
Warum muss man winterharte Pflanzen überhaupt einwintern? Durch den besonderen Umstand, dass die Pflanze nicht in die Erde gepflanzt wird, hat sie deutlich weniger Schutz, das bedeutet: die Wurzeln können von außen stärker frieren, zudem kann die Pflanze durch die phasenweise höhere Erwärmung durch die Wintersonne, leichter austrocknen. Diese „Frosttrocknis“ wirkt sich oft negativ aus und die Pflanze kann erfrieren und vertrocknen gleichzeitig.
zum Beitrag
Er ist seit Jahrhunderten bekannt und in Verwendung, nützlich zum Verwenden, optisch wunderbar anzusehen und ein Gaumenfest für die Insektenwelt, speziell für die Bienen. Der Lavendel ist tatsächlich „Everbodys Darling“, bei wenigen Duftpflanzen ist man so am Schwärmen wie beim Lavendel.
Lavendel ist aber nicht gleich Lavendel! Es gibt unterschiedliche Arten, deren Winterhärte und Pflege verschieden sein können. Aber eines ist gewiss: Gesunde Lavendelbüsche, die in Tirol überwintern sollen, brauchen kaum Nährstoffe, ausgenommen Magnesium und vor allem KALK! Lavendel wächst in der Provence auf fast reinem Kalkstein, das sagt schon viel aus.
Lavendel und Rosen
Ein klassisch-untrennbares Gespann? Mitnichten. Rosen lieben tiefgründigen, humosen und nährstoffreichen Boden, Lavendel dagegen Kalkboden, den wiederum Rosen gar nicht gern mögen.
Was braucht Lavendel
Lavendel braucht grundsätzlich kalkreichen Boden, also keine saure Erde, verträgt auch keine Abdeckung mit Rindenmulch, auch wenn es häufig gemacht wird. Besser ist die Mulchabdeckung mit Quarzsand oder Flußsand.
Lavendel braucht einen sehr sonnigen Standort ohne große Schatteneinwirkung, gut drainagierten Boden, keine Staunässe.
Dem Kalkmangel wird man gerecht, indem man jährlich Magnesiumkalk einstreut, etwa 2 Esslöffel je Pflanze. Wenn man allgemeinen Gartendünger gibt, wird die Pflanze lang und weich, oft unansehnlich, lange Blütenstiele.
Rückschnitt des Lavendel
Der beste Rückschnitt ist JÄHRLICH im Spätsommer nach der Blüte. Der volle Duft entfaltet sich so und anders erst gegen Ende der Blütezeit, wenn man trocknen will, erntet man vor der Hochblüte, also wenn die meisten Blüten geöffnet sind, dann am liebsten „umgekehrt“ aufhängen an einem lufttrockenen Ort („Örtchen“). Das gilt auch für Lavendelsträußchen für den Kleiderschrank.
Wenn man den Lavendel jährlich und nicht zu tief hinunterschneidet, dann bleibt er schön kompakt und rund. Man kann im zeitigen Frühjahr März/April noch einmal nachschneiden, Hauptschnitt ist aber September/Zweidrittel/Eindrittel-Methode.
Lavendelblüten verwendet man auch für Süßspeisen (Lavendelzucker), wo man selbst, wenn die Blüten komplett vertrocknet sind, diese noch verwenden darf und kann.
Verwendung von Lavendel
Viele verwenden Lavendel dekorativ am Hauseingang als großen, wohlriechenden Eingangsduft, andere am Balkon, auf der Terrasse, manche sogar als „Bodendecker“ für magere Hänge, als Pflanze im Kiesbeet, solo oder in Gemeinschaft mit anderen mediterranen Pflanzen wie Salbei und Thymian, Bohnenkraut oder Ysop.
Lavendelpflanzen sind, in welcher Form auch immer, fast in jedem Garten oder Haushalt vertreten. Lavendel sind abweisend für Schnecken, was große Vorteile bringt, werden selbst auch nicht von den schleimigen Plagegeistern angeknabbert.
Lavendel wirkt – wenn die Pflanze in Vollblüte ist (und nur dann!) – ausgezeichnet gegen Schädlinge wie Läuse, Milben, vielen Insekten.
Winterharte, weniger winterharte und frostempfindliche Lavendel-Arten
Lavandula angustifolia („Echter Lavendel“)
Der kurznadelige, grüne oder graugrüne mit der Hauptsorte Hidcote Blue und den beiden „zweitwichtigsten“ Munstead und Dwarf`s Blue. Es gibt nebst blau auch rosa oder weiss blühende Sorten, die aber von untergeordneter Bedeutung sind. Es ist die winterhärteste Art, keine Frage. Manche sagen auch „Schweizer Lavendel“ zu den harten Typen, stimmt so nicht ganz, es gibt aber Schweizer Auslesen. Diese Art ist auch für höhere Lagen geeignet.
Lavandula intermedia
Provence-Lavendel. Das ist jener, der die Riesenfelder in Südfrankreich so schön lila aussehen lässt, bei uns nicht alle Sorten 100% winterfest. Die Intermedia-Typen sind die inhaltsstoff-reichsten mit dem typischen, eher stechenden „Speik-Geruch“, ist sehr ertragreich, wird bis zu 1,50m hoch, hat den 10-fachen Blüten und Inhaltsstoff-ertrag und wird in F Lavandin genannt und ist am allermeisten „durchzüchtet“, weil er auch wirtschaftlich von großer Bedeutung ist.
Lavandula dentata
Zahnlavendel mit wunderschönen, meist tief-lila Blumen und grauem, gezahnten Laub. Leider ist der Zahnlavendel nur zum (Groß-)Teil winterfest, für höhere Lagen nicht geeignet.
Lavandula lanata
Der wollige Lavendel mit weisser Behaarung, ist weniger nässeempfindlich und ist absolut winterfest! Ist mal was anderes, wer weisses Laub mag, der Kontrast ist gegeben, bleibt aber eher kompakter, ist manchmal ja vorteilhaft.
Lavandula stoechas
Schmetterlings- oder Schopflavendel mit der Heimat Türkei, welcher nur in Tallagen und das auch nicht immer winterfest ist. Diese art hatte in den vergangenen Jahren den größten Aufschwung, weil sie schnell wächst und früh blüht, meist schon im Gewächshaus vorgetrieben im April. Der Schopflavendel hat ein einzigartiges, eher zimtiges Aroma.
Er ist seit Jahrhunderten bekannt und in Verwendung, nützlich zum Verwenden, optisch wunderbar anzusehen und ein Gaumenfest für die Insektenwelt, speziell für die Bienen. Der Lavendel ist tatsächlich „Everbodys Darling“, bei wenigen Duftpflanzen ist man so am Schwärmen wie beim Lavendel.
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Gerade in der 2. Jahreshälfte setzen viele Gartenpflanzen zum vorletzten Jahreshöhepunkt an, zur Fruchtbildung. Der letzte ist dann die Laubfärbung im Herbst.
Viele Früchte werden langsam reif, abgesehen von den wirklich nützlichen. Immer mehr versucht man sich aber an alternativen Früchten, sie sind oft sehr attraktiv, aber aufgepasst, nicht alle Früchte von Gartenpflanzen sind genießbar, essbar und verwendbar.
Viele Pflanzen, mit denen man sich im Garten umgibt, bergen kleinere oder größere Gefahren in sich, man ist sich dessen meist nicht bewusst. Pflanzen können gut riechen, attraktives Äußeres haben und auch schönen Beerenschmuck tragen, der besonders für Kinder, aber auch Haustiere interessant scheint. Und da kann es zu Vergiftungsunfällen kommen.
Nach Unfällen mit Haushaltschemikalien (Putz- und Waschmittel)und Arzneimitteln (meist flüssiger Natur) sind Pflanzen die häufigste Ursache für Vergiftungsunfälle im Haushalt.
Warum sind Pflanzen überhaupt giftig?
Das ist eine Art Abwehrmechanismus, den die Pflanzen aufgebaut haben, sei es durch giftige Inhaltsstoffe, aber auch durch Dornen, Stacheln und auch Behaarungen, die aggressiv auf die menschliche Haut wirken und dadurch verbrennungsähnliche Ausmaße annehmen kann. Pflanzen können nicht wie Menschen oder Tiere den Standort verlassen, können sich somit auch nicht wehren und müssen auf Inhaltsstoffe als Überlebens- und Fortpflanzungssinn zurückgreifen. Beispielsweise ist das Fruchtfleisch der Eibenbeere nicht giftig, der Same mittig allerdings tödlich. Und dieser Same schützt sich durch seine Giftigkeit. Tiere sind hier instinktiver als Menschen, die mehr oder weniger keinen natürlichen Instinkt diesbezüglich besitzen.
Es heißt auch nicht, dass Mensch und Tier auf dieselben Pflanzen allergisch reagieren. Eine Ziege kann z.B. eine Herbstzeitlose fressen, es passiert nichts. Wenn ein Mensch das tut, kann er daran sterben.
Was tun im Notfall?
Durch warmes Wasser Erbrechen herbeiführen. Den Arzt verständigen. Pflanzenreste aufbewahren, damit man die Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Der Verzehr bedeutet nicht immer den Tod, giftig werden Pflanzen auch dann genannt, wenn man Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen verspürt.
Sollte man keine Giftpflanzen mehr im Garten haben?
Es ist ein Leichtes, zu sagen, dass eh nie was passiert, wenn dann wirklich mal der Unglücksfall eintritt. Aber Panikmache ist hier fehl am Platz, weil es wichtig ist, dass Kinder auf solche Pflanzen aufmerksam gemacht werden, den Bezug herstellt und man die Kinder richtig aufklärt!
Fast alle Pflanzen beinhalten irgendwelche Inhaltsstoffe, die „giftig“ sind, man sollte sich nur dessen bewusst sein, die eigenen Schlüsse daraus ziehen und dementsprechend handeln. Wenn man der Meinung ist, dass man sich keiner Gefahr aussetzt, was meistens auch so ist, dann kann man die Pflanzen ohne weiteres verwenden, wenn doch, dann sollte man zwecks ruhigem Gewissen auch nicht verwenden. Die Auswahl wird dann jedoch ziemlich dünn!
Beispiele für Früchte im Garten, die „giftig“ sein können (ein Auszug daraus!):
Ilex (Stechpalme), dessen rote Früchte gerne als Adventdekoration verwendet werden, der Verzehr führt zu Erbrechen.
Seidelbast, ein toller Winterblüher, die Früchte ähneln etwas der Tollkirsche und sind hochgradig giftig, 10 Beeren führen zum Tod!
Schneeball: heimisch, aber die roten Beeren sind giftig und führen zu Erbrechen, sogar die Vögel tasten sie nicht an.
Rosskastanie: so sehr die Maroni als ähnlicher Samenträger genießbar ist, so ungenießbar ist die Rosskastanie, der Verzehr führt zu Durchfall.
Rizinius: der Samen ist bei Verzehr von ein paar wenigen tödlich. War vor Jahren mal in Müslimixturen enthalten, hat einen Skandal ausgelöst.
Pfingstrosensamenkapseln sind absolut giftig, so schön die Blüten sind.
Euonymus-Spindelstrauch (Pfarrerkappl), einer der schönsten Herbststräucher, die Früchte toll, verführerisch, aber löst Herzversagen aus.
Schneerose: tolle Blüte, tödliche Fruchtstände.
Maiglöckchen: ähnlich wie die Pfingstrose oder Schneerose: wunderbare Blüte, Blätter und Frucht sind tödlich!
Liguster: tolles und wichtiges heimisches Heckengehölz, der Fruchtverzehr führt zu Magenkrämpfen!
Thuje: alle Pflanzenteile sind giftig, besonders die Früchte.
Eibe: einer der bekanntesten heimischen Giftpflanzen, deren Same irrsinnig giftig ist, interessanterweise das rote Fruchtfleisch außen herum aber nicht, dennoch: Finger weg!
Kirschlorbeer: die schwarzen Früchte dieser tollen, wintergrünen heckenpflanze sind hochgradig giftig
Lonicera (Heckenkirsche): diese beliebte Gartenpflanze ist mit den roten Früchten sehr giftig, jene mit schwarzen weniger, fast gar nicht.
Efeu: allseits beliebt, heimisch, häufig verwendet, aber die Früchte lösen Atemnot aus, allerdings häufig für Deko verwendet, interessant für viele Vögel und Insekten.
Goldregen: tolle Blüte, tödliche Pflanze, vor allem die Früchte!!!
Ginster: ähnlich wie beim Goldregen – beliebte Blütenpflanze, tödliche Schoten!
Gerade in der 2. Jahreshälfte setzen viele Gartenpflanzen zum vorletzten Jahreshöhepunkt an, zur Fruchtbildung. Der letzte ist dann die Laubfärbung im Herbst.
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