Erwin’s Gartenschule
Blattsalat

Was ist ein Blattsalat ?
Der Begriff "Blattsalate" (auch Schnittsalat, Pflücksalat) stammt aus der Küchensprache, ist kein botanischer Fachbegriff!. Wenn der Begriff "Blattsalat" verwendet wird, sind Blattgemüse-Arten gemeint, die, im Gegensatz zu den meisten Kohlgemüse-Arten, als Bestandteil der "kalten Küche" nicht gekocht, sondern roh mit Marinaden und Dressings gegessen werden. Das Wort „Salat“ stammt vom lateinischen Wort "Salata" ab und bedeutet in Nord-Italien als "Insalata" so viel wie "in Salz eingelegtes Grünzeug", "gesalzen" oder "mit Salz haltbar gemachter Salat".
Arten, Sorten, Beispiele
Die folgende Übersicht zeigt verschiedene grüne Blattsalat-Sorten und –Arten im deutschen Sprachraum, von denen viele Varianten/Varietäten des Gartensalats sind:
- Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
- Eichblattsalat (Lactuca sativa var. crispa 'Eichblatt')
- Eissalat / Eisbergsalat (Lactuca sativa var. capitata 'Eissalat')
- Endivie (Cichorium endivia)
- Gartensalat (Lactuca sativa)
- Gewöhnlicher Feldsalat (Valerianella locusta): auch Vogerlsalat (Österreich), Nüsslisalat (Schweiz)
- Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata): auch Häuptelsalat
- Rucola/Rukola/Rauke (Eruca sativa)
- Schnittsalat (Lactuca sativa var. crispa): auch Pflücksalat
Die ganzjährig beliebtesten im deutschsprachigen Raum sind der Feldsalat(Vogerl), der Kopfsalat und der Eis(berg)Salat.
Italienische Blattsalatsorten
- Lollo Bionda (Lactuca sativa var. crispa 'Lollo Bionda'): auch Lollo Bianco
- Lollo Rosso (Lactuca sativa 'Lollo Rossa')
- Radicchio Rosso (Cichorium intybus var. foliosum 'Radicchio Rosso')
- Römersalat (Lactuca sativa var. longifolia): auch Romana-Salat
Der Radicchio ist eine spezielle rote Chicorée-Züchtung aus Italien, der auch Roter Chicorée, Italienischer Chicorée oder Rote Endivie genannt wird.
Weitere Blattsalatsorten gibt es auch in Frankreich wie z.B. den grünen Bataviasalat (Lactuca sativa var. capitata), eine Züchtung, die eng mit dem Eissalat verwandt ist.
Im „Gegenzug“ die botanische Unterteilung
In der Botanik werden die Blattsalate-Arten nach folgender Liste in Lattiche und Zichorien unterteilt, das gefällt mir im Grunde genommen besser:
- Lattichsalate (Lactuca sativa):
Zum Lattich zählen alle Blattsalate, bei denen bereits beim Abschneiden des Strunkes ein weißlich-milchiger Saft austritt. Typisch für Lattich-Salate sind ein milder Geschmack, zarte Blätter und ein geringer Gehalt an Bitterstoffen. Beispiele für Lattichsalate sind Bataviasalat, Eissalat/Eisbergsalat, Kopfsalat, Romana-Salat und Schnittsalat. - Zichoriensalate (Chichorium):
Zu den Zichorien zählen alle Blattsalate, die im Vergleich zu den Lattichsalaten deutlich weniger Milchsaft enthalten, dafür aber wesentlich mehr Bitterstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und ein starkes Aroma aufweisen. Der Zichorien-Salat ist ein typischer Bittersalat und stammt von der Wegwarte (Cichorium Intybus) ab. Zichoriensalat ist im Vergleich zu Lattichsalat gegenüber Kälte unempfindlicher und besser lagerfähig. Beispiele für Zichorien-Salate sind winterlicher Blattsalat wie Chicorée, Endivie und Radicchio.
Anbau und Lagerung
Salate und Blattsalate können im Sommer in fast allen Höhenlagen in mehr oder weniger allen Gemüsegärten, im Hochbeet, ja sogar im Topf oder Kübel angebaut werden, sogar auf engem Raum. Blattsalate verlieren wie auch Obst nach dem Ernten durch Lagerung viele Vitalstoffe und sonstige Nährstoffwerte. Besonders zarte sommerliche Blattsalate wie der grüne Kopfsalat sollten daher als Nahrungsmittel am besten sofort gegessen und nach dem Ernten nur kurz und möglichst dunkel gelagert werden. Blattsalate der Saison enthalten viel Wasser, trocknen schnell aus und sollten bis zu ihrer Zubereitung vor Austrocknung geschützt werden. Wenn Salatblätter welk werden, sehen sie nicht nur weniger schmackhaft aus. Bei einem welken Blattsalat haben sich dann auch bereits viele Mineralstoffe und Vitamine verflüchtigt
Wie lange dauert die Salatkultur?
Wenn man Kopfsalat oder Eissaalat hernimmt, dann sät man diesen, wenn man es selbst machen möchte, in kleinen Saatschalen breitwürfig aus, pikiert nach 10 Tagen und pflanzt 2 Wochen später ins Gemüsebeet im Abstand von 20x20 bis 30x 20 cm. Wichtig ist eine gute Nährstoffversorgung und ein humoser Boden, aber keine Überdüngung bitte. Wenn man mit gut abgelagertem Stallmist oder Kompost arbeitet, dann genügt das in der Regel, bei der Nachpflanzung dann am besten mit Hornmehl oder Schafwolle düngen, auf eine gute Mineralstoffversorgung Rücksicht nehmen: Steinmehl oder Düngekalk sind 2x pro Jahr angewendet sehr wichtig, das schützt die Pflanzen vor zu rascher Austrocknung bei starker Hitze. 4-6 Wochen nach der Pflanzung - abhängig von Sorte und Jahreszeit - ist die Kultur erntereif. Pflücksalate sät man zwischen März und Juni ins Beet und kann laufend ernten, die Pflanzen wachsen nach, das sind dann sogenannte „Baby leafs“.
Problemfall Schnecken:
Viele Menschen pflanzen gar keine Salatpflanzen mehr, weil sie die Schnecken gleich gern mögen wie wir…. Schneckenzäune, mechanische Schneckenbarrieren, Farnlaub dazwischen auflegen, raue Oberflächen schaffen (Häckselgut bestimmter Konsistenz), aber auch Biologisches Schneckenkorn sind probate Mittel im ewigen Kampf gegen die schlatzigen Ungeheuer!

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Ein Thema, auf das ich immer wieder angesprochen werde, weil es für jene Pflanzen, die es betrifft, leider nur ein begrenztes Erntefenster gibt und man für die kurze Zeit, wo man etwas davon hat, möglichst viel runterholen möchte.
Daher ist das Ausgeizen ein wichtiger Faktor für guten Ertrag bei den ganzen mediterranen Gemüsesorten die wir dieses Mal ansprechen: Tomaten, Gurken, Paprika, Melanzani und Zucchini!
TOMATEN
Bekannt ist das Ausgeizen der Seitentriebe bei Tomaten-Pflanzen und das schon von Anfang an. Es gibt natürlich Buschtomaten-Sorten, die mehrtriebig gezogen werden können (was sogar ihrer Veranlagung und dem Züchtungsziel entspricht), aber die allermeisten Tomaten werden ein- zweitriebig auf Stäben oder Schnürenhochgezogen und da sollten die Seitentriebe entfernt werden. Diese wachsen stets aus den Blattachseln heraus und können daher nicht mit Blühtriebenverwechselt werden. Bitte das Ganze so früh wie möglich machen, damit keine zugroßen Wunden am Stamm verursacht werden und dadurch Pilze und Bakterieneindringen können.
Eine Tomate gehört auf einen sonnigen Standort mit mindestens 6-7 Stunden Sonne/Tag. Zur Fruchtreife hin und bei starker Einstrahlung können Blätter der eigenen Pflanze auch als „Sonnenschutz“ stehen gelassen werden, das ist ein kleiner Trick. Die Früchte erhitzen sich dadurch nicht zu stark Viele entfernen nämlich von untenher über den Sommer hin die meisten Blätter, weil sie manchmal auch Fäulnisbekommen können.
GURKEN
Weniger bekannt ist das Ausgeizen bei Gurken (vorwiegend bei den Eintriebig gezogenenveredelten oder auch samenvermehrten Schlangengurken). Auch hier entspringendie überschüssigen und die Pflanze belastenden Seitentriebe aus denBlattachseln. Diese gehören entfernt, nicht zwingend, aber doch stetig.
MELANZANI (Auberginen)
Auch Melanzani wollen/sollen ausgegeizt werden, die Fruchtqualität wird hier erheblich gesteigert.
PAPRIKA
Und amwenigstens bekannt ist es wahrscheinlich bei Paprika-Pflanzen, deren Fruchtqualität sich am meisten steigert, wenn man die – oft in Bodennähe austreibenden Seitentriebe – wegschneidet oder wegbricht. Eintriebigkeit ist für Paprika (nicht für Pfefferoni) qualitätssteigernd!
Zudem gibt es bei Paprika den Begriff der Königsblüte. Das ist die erste Blüte am Triebende ganz oben,welche entfernt werden sollte, weil sie zwar eine große Paprika ausbildet, die anderen Blüten aber verzögert reifen lässt und kleiner bleiben lässt. Die hätte bereits entfernt werden sollen.
ZUCCHINI
Bei Zucchini-Pflanzen geizt man nicht aus, aber man entfernt häufig die alten Blätter, die schnell Mehltau bekommen können, auch die verletzten Blätter (durch Starkregen oder Ernte beschädigt) gehören weggeschnitten.
Vorteile des Ausgeizens generell:
- Entfernen von überzähligen Seitentrieben: Die Wachstumsenergie wird so in die Bildung von Früchten und nicht von viel Blattmasse und langen Trieben gesteckt. So setzt die Pflanze zwar eventuell weniger Früchte an, hat aber genug Energie für deren gutes Wachstum und die Fruchtqualität wird zudem gesteigert.
- Ein besseres Kleinklima im Bestand: Ist das Blattwerk zu dicht, ist es dazwischen oft warm und feucht – perfekte Lebensbedingungen für viele Schädlinge und Krankheitserreger. Wird der Bestand ausgedünnt, kann er schneller abtrocknen und Luft besser zirkulieren. So können Krankheiten vorgebeugt werden.
- In der Natur werfen Paprikapflanzen meist von selbst einige Blüten ab, weil sie nicht genug Kraft haben, um aus jeder Blüte Früchte zu bilden. Das Ausgeizen nimmt Paprikapflanzen also etwas Arbeit ab. Gleichzeit kann man so das Wachstum der Pflanze in die gewünschte Form lenken.
Ein Thema, auf das ich immer wieder angesprochen werde, weil es für jene Pflanzen, die es betrifft, leider nur ein begrenztes Erntefenster gibt und man für die kurze Zeit, wo man etwas davon hat, möglichst viel runterholen möchte.
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Was ist ein Blattsalat ?
Der Begriff "Blattsalate" (auch Schnittsalat, Pflücksalat) stammt aus der Küchensprache, ist kein botanischer Fachbegriff. Wenn der Begriff "Blattsalat" verwendet wird, sind Blattgemüse-Arten gemeint, die im Gegensatz zu den meisten Kohlgemüse-Arten als Bestandteil der "kalten Küche" nicht gekocht und roh mit Marinaden und Dressings gegessen werden.
Das Wort„Salat“ stammt vom lateinischen Wort "Salata" ab und bedeutet in Nord-Italien als "Insalata" so viel wie "in Salz eingelegtes Grünzeug", "gesalzen" oder "mit Salz haltbar gemachter Salat".
Arten, Sorten, Beispiele
Die folgende Übersicht zeigt verschiedene grüne Blattsalat-Sorten und -Arten, von denen viele Varietäten des Gartensalats sind:
Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
Eichblattsalat (Lactuca sativa var. crispa'Eichblatt')
Eissalat / Eisbergsalat (Lactuca sativa var. capitata'Eissalat')
Endivie (Cichorium endivia)
Gartensalat (Lactuca sativa)
Gewöhnlicher Feldsalat (Valerianella locusta): auch Vogerlsalat( Österreich), Nüsslisalat (Schweiz)
Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata): auchHäuptelsalat
Rucola/Rukola/Rauke (Eric sativa)
Schnittsalat (Lactuca sativa var. crispa): auchPflücksalat
Die ganzjährig beliebtesten im deutschsprachigen Raum sind der Feldsalat (Vogerl), der Kopfsalat und der Eis(berg)Salat.
Italienische Blattsalatsorten
Lollo Bionda (Lactuca sativa var. crispa 'LolloBionda'): auch Lollo Bianco
Lollo Rosso (Lactuca sativa 'Lollo Rossa')
Radicchio Rosso (Cichorium intybus var. foliosum 'Radicchio Rosso')
Römersalat (Lactuca sativa var. longifolia): auch Romana-Salat
Der Radicchio ist eine spezielle rote Chicorée-Züchtung aus Italien, der auch Roter Chicorée, Italienischer Chicorée oder Rote Endivie genannt wird.
Weitere Blattsalatsorten gibt es auch in Frankreich wie z.B. den grünen Bataviasalat (Lactuca sativa var. capitata), eine Züchtung, die eng mit dem Eissalat verwandt ist.
Im „Gegenzug“ die botanische Unterteilung
In der Botanik werden die Blattsalate-Arten nach folgender Liste in Lattiche und Zichorien unterteilt, das gefällt mir im Grunde genommen besser:
a) Lattichsalate (Lactuca sativa)
Zum Lattich zählen alle Blattsalate, bei denen bereits beim Abschneiden des Strunkes ein weißlich-milchiger Saft austritt. Typisch für Lattich-Salate sind ein milder Geschmack, zarte Blätter und ein geringer Gehalt an Bitterstoffen.
Beispiele für Lattichsalate sind Bataviasalat, Eissalat/Eisbergsalat, Kopfsalat, Romana-Salat und Schnittsalat.
b) Zichoriensalate (Chichorium)
Zu den Zichorien zählen alle Blattsalate, die im Vergleich zu den Lattichsalaten deutlich weniger Milchsaft enthalten, dafür aber wesentlich mehr Bitterstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und ein starkes Aroma aufweisen. Der Zichorien-Salat istein typischer Bittersalat und stammt von der Wegwarte (Cichorium Intybus) ab. Zichoriensalat ist im Vergleich zu Lattichsalat gegenüber Kälteunempfindlicher und besser lagerfähig.
Beispiele für Zichorien-Salate sind winterlicher Blattsalat wie Chicorée, Endivie und Radicchio.
Anbau und Lagerung
Salate und Blattsalate können im Sommer in fast allen Höhenlagen in mehr oder weniger allen Gemüsegärten, im Hochbeet, ja sogar im Topf oder Kübel angebaut werden, sogar auf engem Raum.
Blattsalate verlieren, wie auch Obst, nach dem Ernten durch Lagerung viele Vitalstoffe und sonstige Nährstoffwerte.
Besonders zarte sommerliche Blattsalate wie der grüne Kopfsalat sollten daher als Nahrungsmittelam besten sofort gegessen und nach dem Ernten nur kurz und möglichst dunkel gelagert werden.
Blattsalate der Saison enthalten viel Wasser, trocknen schnell aus und sollten bis zu ihrer Zubereitung vor Austrocknung geschützt werden.
Wenn Salatblätter welk werden, sehen sie nicht nur weniger schmackhaft aus. Bei einem welken Blattsalat haben sich dann auch bereits viele Mineralstoffe und Vitaminever flüchtigt
Wie lange dauert die Salatkultur?
Wenn man Kopfsalat oder Eissaalat hernimmt, dann sät man diesen, wenn man es selbstmachen möchte, in kleinen Saatschalen breitwürfig aus, pikiert nach 10 Tagen und pflanzt 2 Wochen später ins Gemüsebeet im Abstand von 20x20 bis 30x 20cm.
Wichtig ist eine gute Nährstoffversorgung und ein humoser Boden, aber keine Überdüngung bitte. Wenn man mit gut abgelagertem Stallmist oder Kompost arbeitet, dann genügt das in der Regel, bei der Nachpflanzung dann am besten mit Biodünger oder Schafwolle düngen, auf eine gute Mineralstoffversorgung Rücksicht nehmen: Steinmehl oder Düngekalk sind 2x pro Jahr angewendet sehr wichtig, das schützt die Pflanzen zudem auch vor zu rascher Austrocknung bei starker Hitze.
4-6 Wochen nach der Pflanzung - abhängig von Sorte und Jahreszeit - ist die Kultur erntereif.
Pflücksalate sät man zwischen März und Juni ins Beet und kann laufend ernten, die Pflanzenwachsen nach, das sind dann sogenannte „Baby leafs“.
Problemfall Schnecken:
Viele Menschenpflanzen gar keine Salatpflanzen mehr, weil sie die Schnecken gleich gern mögen wie wir….
Schneckenzäune, mechanische Schneckenbarrieren, Farnlaub dazwischen auflegen, raue Oberflächenschaffen (Häckselgut bestimmter Konsistenz), aber auch Biologisches Schneckenkorn sind probate Mittel im ewigen Kampf gegen die schlatzigen Ungeheuer…oder halt Bio-Schneckenkorn (Ferramol)!
Ich will mich explizit nur auf Blattsalate und deren Züchtungen beschränken, Wildsalate und anderen Gemüsearten, aus denen man ebenfalls „Salat machen“ kann, sind hier noch gar nicht dabei.
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Ein Thema, das heuer wetterbedingt gravierend ist, die Trauermücken bei Kübel- und Balkonblumen und stets bei Zimmerpflanzen. Sie schwirren in der Wohnung bei den Zimmerpflanzen herum. Sie sind aber nicht nur lästig, ihre Larven können auch Pflanzen üblen Schaden zufügen.
Was sind Trauermückenund woran erkennt man sie?
Trauermücken sind kleine Mücken. Sie werden zwischen vier und sieben Millimeter groß. In der Natur gelten sie als Nützlinge, da ihre Larven organisches Material zersetzen. Vor allem in den Frühjahr, Winter und auch im Herbst nisten sie sich jedoch gerne im Topf von Zimmerpflanzen ein und werden so zu lästigen Schädlingen. Sie können aber auch im Garten auftreten.
Es gibt etwa 350 verschiedene Arten der Trauermücke. Weltweit findet man rund 600 Arten. Die Schädlinge legen ihre 200 Eier in die feuchte Erde. Dort entwickeln sich die grauweißen Trauermückenlarven. Sie werden etwa sieben Millimeter lang, sie treten gut 5-7Tage nach der Eiablage auf und fressen an den jungen Pflanzenwurzeln. Nach 14 Tagen verpuppen sie sich. Die erwachsenen Fliegen leben dann für ca. fünf Tage.Die gesamte Lebensdauer einer Trauermücke beträgt etwa vier Wochen.
Trauermücken werden oft in minderwertiger Blumenerde ins Haus eingeschleppt, können aber auch durchs offeneFenster in die Wohnung gelangen. Einen Befall erkennt man an kleinen Schwärmen über den Pflanzen, die auffliegen, wenn man die Pflanze gießt.
Warum Trauermücken bekämpfen?
Welche Schäden entstehen durch Trauermücken? Die erwachsene Trauermücke ist lästig, kann aber den Topfpflanzen nichts anhaben. Das Problem: Sie vermehrt sich rasant. Ihre Larven ernähren sich von den Wurzeln der Topf-Pflanzen und fügen ihnen so erheblichen Schaden zu. Vor allem junge Pflanzen bzw. Keimlinge können absterben, da ihre zerstörten Wurzeln Wasser und Nährstoffe nicht mehr genügend aufnehmen.
Des Weiteren sind von Trauermücken befallene Pflanzen anfälliger für weitere Krankheiten, vor allem für bakterielle Infektionen. Ältere Pflanzen fangen dann schnell an, zu schwächeln. Auch das Wachstum wird gestört.
Einfache Hausmittelgegen Trauermücken
Was mögen Trauermücken nicht? Wie lange dauert es, bis Trauermücken weg sind? Hausmittel können der erste Schritt im Kampf gegen Trauermücken sein.
Knoblauch: Knoblauch enthält den schwefelhaltigen Stoff Allicin, der die Larven der Trauermücke abtötet. Die Spitze von einer Zehe abschneiden und die Zehe in die Erde im Topf stecken! Ideal ist auch die Verwendung von Knoblauchextrakt. 10ml auf 1 Liter Wasser geben und damit die Pflanzen gießen!
Petersilie: Die Inhaltsstoffe der Petersilie wirken abschreckend auf Trauermücken, sodass die kleinen Fliegen die Topf-Pflanzen einfach meiden. Petersilie klein gehackt auf die Erde geben.
Backpulver: Backpulver oder auch Natron sind kostengünstig und leicht anwendbar bei der Bekämpfung von Trauermücken. Mit einem Sieb über der Erde im Blumentopf verteilen und etwas anfeuchten!
Lavendelöl: Lavendelöl hat eine gute Wirkung gegen die Larven selbst. Bereits erwachsene Fliegen können sich dennoch weiter fortpflanzen. Deshalb sollten diese Mittel wiederholt eingesetzt werden.
Neemöl: Neemöl (manchmal auch Niemöl geschrieben) stammt aus einem tropischen Baum und gilt schon lange Zeitals wirksamer Schädlingsbekämpfer. Zehn Milliliter in einen Liter Wasser und die befallene Pflanze mit der Lösung gießen! Neemöl ist gut verträglich für Mensch, Tier und Umwelt. Es unterstützt sogar das Wachstum und die Widerstandskraft von Pflanzen.
Andere Mittel zurBekämpfung von Trauermücken
Erde austauschen: Bei sehr starkem Befall sollte die Blumenerde komplett ausgetauscht werden. Die Wurzeln auswaschen und neue Erde nehmen, am besten qualitativ hochwertige. Keine alte, stehen gelassene Erde verwenden!
Gelbfalle: Gelbfallen, auch Gelbtafeln genannt, sind klebrige Stecker oder Tafeln in gelber Farbe. Sie werden in die Erde der Blumentöpfe gesteckt und fangen dort die Fliegen ein. So können sich diese nicht weiter fortpflanzen. Gelbfallen sind ein gängiges undsehr effektives Mittel auch gegen andere Schädlinge im Haus.
Quarzsand: Eine dünne Schicht trockener Quarzsand auf der Blumenerde hindert Trauermücken daran, ihre Eierabzulegen. Da die Larven sich nur in feuchter Erde entwickeln können, sollte man das Gießen für einige Zeit reduzieren, sodass der Sand ganz trocken ist.
Nützlinge: Trauermücken lassen sich gut mit anderen kleinen Lebewesen bekämpfen. Nützlinge wie Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die die Larven abtöten. Die Nematoden in lauwarmes Gießwasser geben und befallene Pflanzen für zwei bis drei Wochen einmal wöchentlich behandeln! Nematoden sind ungefährlich für Mensch, Tier und Pflanzen und sind im Fachhandel erhältlich übers Internet.
Fleischfressende Pflanzen: Fleischfressende Pflanzen locken Trauermücken an und fangen sie mit ihren klebrigen Blättern ein. Besonders gut geeignet ist das Fettkraut. Einfach in die Nähe von befallenen Pflanzen platzieren ist effektiv und zugleichinteressant zu beobachten. Bei uns im Blumenpark sind fleischfressene Pflanzen übrigens das ganze Jahr über erhältlich.
Trauermücken vorbeugen
Ausschließlich hochwertige Blumenerde verwenden! Die Säcke sollten gut verschlossen und nicht beschädigt sein. Eigene Komposterde zu verwenden, kann problematisch sein, vor allem, wenn sie nicht 100% verrottet ist. Das kann auch mit frischem Stallmist oder sogar frischer Schafwolle als Dünger passieren.
Sind Trauermücken gefährlich für den Menschen?
Trauermücken sind mit den Stechmücken verwandt, stechen aber selbst nicht wie gewöhnliche Mücken. Sie übertragen auch keine Krankheiten. Die erwachsenen Fliegen sind für Mensch, Tier und Natur absolut ungefährlich. Ausschließlich die Larven können den Pflanzen schaden. Vor allem junge Pflanzen, Setzlinge und Stecklinge können absterben, wenn sie befallen werden. Ältere Pflanzen gehen in der Regel nicht ein, können aber schwächeln und inihrem Wachstum gestört werden.
Trauermücken gibt es bei Kübel- und Balkonblumen und stets bei Zimmerpflanzen. Sie schwirren in der Wohnung bei den Zimmerpflanzen herum. Sie sind aber nicht nur lästig, ihre Larven können auch Pflanzen üblen Schaden zufügen.
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