Erwin’s Gartenschule
Der Duft der Provence

Lavendel ist mittlerweile in fast jedem Haushalt bzw. Garten und Terrasse zu finden. Er hat in Tirol eine sehr lange Tradition, kommt mittlerweile als "Speik" getarnt schon bis 1200m Seehöhe da und dort wild vor, als fast schon heimisch.
Der Lavendel ist tatsächlich "everbodys darling", bei wenigen Duftpflanzen ist man so am Schwärmen wie beim Lavendel.
Lavendel ist aber nicht gleich Lavendel, bezüglich Arten, deren Winterhärte und Pflege gibt es Unterschiede. Aber eines ist gewiss: Gesunde Lavendelbüsche, die in Tirol überwintern sollen, brauchen kaum Nährstoffe, ausgenommen Magnesium und vor allem Kalk! Lavendel wächst in der Provence auf fast reinem Kalkstein, das sagt schon viel aus.
Lavendel und Rosen?
Ein klassisch-untrennbares Gespann? Mitnichten. Rosen lieben tiefgründigen, humosen und nährstoffreichen Boden, Lavendel dagegen Kalkboden, den wiederum Rosen gar nicht gern mögen. Man ist es nur gewöhnt, die beiden vereint zu pflanzen.
Was braucht Lavendel?
Lavendel braucht grundsätzlich kalkreichen Boden, also keine saure Erde, verträgt auch keine Abdeckung mit Rindenmulch, auch wenn es häufig gemacht wird. Besser ist die Mulchabdeckung mit Quarzsand oder Flusssand.
Lavendel braucht einen sehr sonnigen Standort ohne große Schatteneinwirkung, gut drainagierten Boden, keine Staunässe.
Dem Kalkmangel wird man gerecht, indem man jährlich Magnesiumkalk einstreut, etwa 2 Esslöffel je Pflanze. Wenn man allgemeinen Gartendünger gibt, wird die Pflanze lang und weich, oft unansehnlich, lange Blütenstiele.
Rückschnitt des Lavendel
Der beste Rückschnitt ist jährlich im Spätsommer nach der Blüte. Der volle Duft entfaltet sich so und anders erst gegen Ende der Blütezeit, wenn man trocknen will, erntet man vor der Hochblüte, also wenn die meisten Blüten geöffnet sind, dann am liebsten "umgekehrt" aufhängen an einem lufttrockenen Ort ("Örtchen"). Das gilt auch für Lavendelsträußchen für den Kleiderschrank.
Wenn man den Lavendel jährlich und nicht zu tief hinunterschneidet, dann bleibt er schön kompakt und rund. Man kann im zeitigen Frühjahr März/April noch einmal nachschneiden, Hauptschnitt ist aber September (Zweidrittel/Eindrittel-Methode).
Lavendelblüten verwendet man auch für Süßspeisen (Lavendelzucker), wo man selbst, wenn die Blüten komplett vertrocknet sind, diese noch verwenden darf und kann.
Verwendung von Lavendel
Viele verwenden Lavendel dekorativ am Hauseingang als großen, wohlriechenden Eingangsduft, andere am Balkon, auf der Terrasse, manche sogar als "Bodendecker" für magere Hänge, als Pflanze im Kiesbeet, solo oder in Gemeinschaft mit anderen mediterranen Pflanzen wie Salbei und Thymian, Bohnenkraut oder Ysop.
Lavendelpflanzen sind, in welcher Form auch immer, fast in jedem Garten oder Haushalt vertreten. Lavendel sind abweisend für Schnecken, was große Vorteile bringt, werden selbst auch nicht von den schleimigen Plagegeistern angeknabbert.
Lavendel wirkt - wenn die Pflanze in Vollblüte ist (und nur dann!) - gut gegen Schädlinge wie Läuse, Milben, vielen Insekten!
Winterharte, weniger winterharte und frostempfindliche Lavendel-Arten
Lavandula angustifolia ("Echter Lavendel"), der kurznadelige, grüne oder graugrüne mit der Hauptsorte Hidcote Blue und den beiden "zweitwichtigsten" Munstead und Dwarf's Blue. Es gibt nebst blau auch rosa oder weiß blühende Sorten, die aber von untergeordneter Bedeutung sind. Es ist die winterhärteste Art, keine Frage. Manche sagen auch "Schweizer Lavendel" zu den harten Typen, stimmt so nicht ganz, es gibt aber Schweizer Auslesen. Diese Art ist auch für höhere Lagen geeignet!
Lavandula intermedia "Provence-Lavendel"
Das ist jener, der die Riesenfelder in Südfrankreich so schön lila aussehen lässt, bei uns nicht alle Sorten 100% winterfest. Die Intermedia-Typen sind die inhaltsstoff-reichsten mit dem typischen, eher stechenden "Speik-Geruch", ist sehr ertragreich, wird bis zu 1,50m hoch, hat den 10-fachen Blüten und Inhaltsstoff-ertrag und wird in F Lavandin genannt und ist am allermeisten "durchzüchtet", weil er auch wirtschaftlich von großer Bedeutung ist.
Lavandula dentata "Zahnlavendel"
Mit wunderschönen, meist tief-lila Blumen und grauem, gezahnten Laub. Leider ist der Zahnlavendel nur zum (Groß-) Teil winterfest, für höhere Lagen nicht geeignet.
Lavandula lanata
der wollige Lavendel mit weißer Behaarung, ist weniger nässeempfindlich und ist absolut winterfest! Ist mal was anderes, wer weißes Laub mag, der Kontrast ist gegeben, bleibt aber eher kompakter, ist manchmal ja vorteilhaft.
Lavandula stoechas "Schmetterlings- oder Schopflavendel"
Mit der Heimat Türkei, welcher nur in Tallagen, und das auch nicht immer, winterfest ist. Diese Art hatte in den vergangenen Jahren den größten Aufschwung, weil sie schnell wächst und früh blüht, meist schon im Gewächshaus vorgetrieben im April. Der Schopflavendel hat ein einzigartiges, eher zimtiges Aroma.

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Immer mehr Menschen wollen keine strengen, gedüngten, wöchentlich gemähten Flächen mehr, zumindest will aber bald jeder zweite sowas wie eine natürliche Blumenwiese in seinem Garten. Das geht natürlich leichter, wenn man einen entsprechend größeren Garten hat. Und was der Hauptgrund für viele Menschen mittlerweile ist, dass man auch einen Beitrag zum Artenschutz (Artenvielfalt) leisten will gegen das Bienen- und Insektensterben!
Welche Flächen sind besonders geeignet?
Stark besonnte, mit schottrigem Material aufgefüllte Flächen. Nährstoffarmut, Trockenheit sind vorteilhaft, ausgenommen in der Keim- und Anfangsphase, da sollte es feucht gehalten werden.
Wie sollte man vorgehen?
Die bestehende Erde sollte abgemagert werden, es soll mindestens 50, besser 70% mineralischer Anteil (Schotter), dann leicht aufgefräst werden. Danach sät man eine hochwertige (billige Wiesenblumenmixturen enthalten nur Kornblumen und Mohn, die nach dem ersten Jahr wieder verschwunden sind) Mischung ein, am besten 10-20 Gramm/m², gießt fleißig an und dann sieht man nach einigen Tagen/Wochen bereits die Sämlinge, je nach Art. Auch lästige Beikräuter aus dem Bestand wie der Sauerampfer werden kommen, die man aber mit der Sense nach etwa 1,5-2 Monaten abmäht, dann können sich die richtigen Kräuter wieder viel besser entwickeln.
Wiesenblumen sind Lichtkeimer, also nicht mit Erde bedecken, sondern nur leicht einwalzen. Anfangs feucht halten! Gemäht wird in der Regel im Sommer und im Herbst, nicht öfters! Es besteht mittlerweile auch die Möglichkeit – damit es schneller geht – sogenannte Wildstauden als Leitpflanzen bereits vorkultiviert – mit einzupflanzen und dazwischen zu säen. Man hat dann einen kleinen Vorsprung von 1-2 Jahren und die Wiese tut sich leichter.
Was ist die Zebrasaat?
Diese macht man bei bestehenden Rasenflächen. Man fräst einen schmalen Streifen heraus, arbeitet viel Sand ein, sät dort ein und vor zu breiten sich in ein paar Jahren die Blumen auch in dem bestehenden Rasen aus. Wenn dieser ungedüngt bleibt, ist es allerdings eine Geduldsfrage.
Voraussetzung ist, dass man nicht mehr düngt. Gut ist, wenn man das Saatgut mit Quarzsand vermengt, damit gibt’s eine bessere Verteilung!
Wie oft und wie tief mähen?
1-2x pro Jahr bei den besten Mischungen pro Jahr, das Schnittgut sollte 3-5 Tage liegen gelassen werden, damit der Samen gut eindringen kann in die Erde, dann entfernt man es. Man schneidet nie tiefer als 8-10cm!
Wie stellt man eine Rasenfläche auf Blumenwiese um?
Nicht einfach. Man braucht 3-5 Jahre Geduld, zumindest, kann auch länger dauern! Nicht mehr düngen, die Flächen werden zuerst mit Braunelle, Gänseblümchen und Ehrenpreis besiedelt, später mit Margeriten, hier gibt es natürlich auch Hilfestellungen vom Fachmann oder eben auch die Heumulchsaat, wie beschrieben.
Was kann man Gutes einbringen?
Die Heumulchsaat ist die Alternative zur Nachsaat, die muss aber rasch gehen. Das heißt, man fragt einen Bauern zur Mahd hin nach ein paar frischen Quadratmetern Blumenwiese, wo viele Blumen drin sind, holt diese ab und verteilt sie 2-3 cm dick auf der bestehenden, eventuell schlecht bestückten, vorher gemähten Blumenwiese oder auf der Umstellfläche, die man eben statt eines Rasens haben möchte.
Selbst Samen sammeln? Ja, das funktioniert, man braucht nur viel Geduld, man sollte die „richtigen“ Blumen und Kräuter suchen und finden, alle zur Samenreifezeit sammeln und dann vor zu einsäen, macht Spaß, ist günstig, aber sehr aufwändig. Umgekehrt hat man echt nur jene Blumen in der Wiese, die man auch in seiner heimatlichen Umgebung hat. Schön! Aber bitte KEIN Springkraut sammeln, das wäre fatal….
Einjährige Blumenwiesen
Immer häufiger anzutreffen sind einjährige Blumenwiesen, die viele Blumen beinhalten, die im Frühjahr (April/Mai) eingesät werden und im Spätherbst mit den ersten Frösten absterben, häufig bleibt der Samen aber im Boden und keimt nächstes Jahr wieder (Mohn, Cosmeen, Kornblumen). Der Vorteil ist die freie Gestaltung, die Pflegeleichtigkeit, umgekehrt aber die jährlich wiederkehrende Neuanlage. Super geeignet für große Tröge, aber auch für kleinere Flächen und Streifen.
Blumenzwiebeln in der Wiese?
Ist sicherlich eine tolle Sache, gehört im September oder Oktober gemacht. Am besten sind Krokusse, Wildtulpen, Wildnarzissen, Blausternchen, Traubenhyazinthe, Herbstzeitlose giftig) oder ähnliche Blumen mit Wildcharakter. Gemäht werden diese dann erst im Juni, wenn sie eingezogen haben, derweil sollten aber bereits viele heimische Blumen blühen!
Blumenwiesen sind höchst trittempfindlich, man sollte mehr oder weniger NICHT hineingehen, wenn, dann nur mit Sense oder Balkenmäher, schon gar nicht „einfach so“ mit dem Rasenmäher!
Immer mehr Menschen wollen keine strengen, gedüngten, wöchentlich gemähten Flächen mehr, zumindest will aber bald jeder zweite sowas wie eine natürliche Blumenwiese in seinem Garten.
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Allergien betreffen viele Menschen, vor allem jene, die viel in der Natur machen, gerade jetzt im Frühling und die ihren Garten oder die Terrasse lieben. Und das quer übers Jahr und leider durchgängig im Garten vom Gemüsepflanzl bis zu der Balkonblume.
Die wichtigsten Allergiebereiche im Zusammenhang mit Pflanzen
Atemwege:
Die häufigsten Krankheiten sind Asthma und Heuschnupfen. Die müssen nicht zwangsläufig mit Pflanzen in Zusammenhang stehen, tun es aber häufig. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kann lästiger Heuschnupfen auftreten, aber auch Erwachsene leiden darunter.
Heuschnupfen tritt bei Pollenflug durch Gräser im Sommer und Herbst und bei Bäumen allgemein am häufigsten auf und das schon ab dem Frühjahr (Weiden, Birken etc.). Allergien durch Pilzsporen sind meist im Sommer und Herbst, aber auch schon im Frühjahr durch organische Masse, verrottendes Laub, umgegrabene Komposthäufen, Totholz etc. bemerkbar.
Atemwege können aber auch durch Aromen und Düfte blockiert werden, wie zB dann, wenn die Pflanzen am meisten Duft versprühen, um Insekten anzulocken und dadurch die Befruchtungsreife anzeigen. Duftende Blüten wie ein Geißbart verströmt um die Mittagszeit den meisten Duft (Honigdrüsen) und solche Blumen, die vorwiegend durch Motten bestäubt werden, sind abends aktiv. Beide sind für Atemwegsallergiker schlecht, genauso wie Kräuter, die durch Reibung Aromen verströmen und die Atemwege zumachen wie Thymian, Lavendel, Salbei etc.
Haut: Ausschläge und Ekzeme
Die bekanntesten sind Neurodermitis (nicht unbedingt mit Pflanzen im Zusammenhang, verstärken es aber), Urtikaria („Nesselsucht“ - durch Gräser, Rasenschnitt, Nesseln verursacht) und Kontaktekzeme (Ringelblume, Efeu, Becherprimeln, Chrysanthemen, Zwiebelblumen wie Tulpen, Hyazinthen).
Hier spricht man von Hautirritationen, wenn sich Bläschen bilden wie bei der Nesselsucht oder flächige Rötungen mit Ekzemen. Bei Neurodermitis ist die Ursache ja nicht 100% erforscht, steht indirekt aber auch mit manchen Pflanzen in Verbindung. Schwere Hautirritationen verursachen u.a. Goldregen, Essigbaum, Eisenhut, Oleander, Rizinus, Eibe, Wandelröschen u.v.m., diese sind auch Großteils giftig. Leichte bis mittlere Hautirritationen verursachen bei Allergikern Narzissen, Akelei, Lupine, Rittersporn, aber auch Bäume wie die Rosskastanie, die Feige etc.
Nicht zu unterschätzen sind Insektenstiche durch Wespen, Bienen, Hornissen und sogar Stechmücken, deren Reaktionen bei Allergikern ja hinlänglich bekannt sind. Hier sind die Bestäuber- und Weidepflanzen manchmal mit ausschlaggebend, wenn das Insekt vorher grad dort war und dadurch die Abwehrreaktionen verstärken kann.
Wie kann man als Allergiker gärtnern?
Zuerst wird man einen Allergologen aufsuchen, der einen austestet und die Pflanzen ausmacht, die für die Allergien infrage kommen können.
Wenn man Atemwege durch Pilzsporen blockiert bekommt, wird man offene Komposthäufen, Totholzbereiche, Rindenmulch, verrottende Laubhäufen meiden. Hier gilt es bei Kontakt Mundschutz tragen, Brillen aufzusetzen, nach Kontakt Haare waschen, Hände waschen, auch wenn man Gartenhandschuhe trägt usw.
Zu welcher Tages/Jahreszeit ist’s am besten, im Garten zu arbeiten?
Im Winter klarerweise, wenn es ans Schneiden geht, aber auch hier haben Asthmatiker bei zu tiefen Temperaturen Probleme.
Für Allergiker ist die Tageszeit – an warmen, windstillen Tagen wohlgemerkt – zwischen späten Vormittag und frühen Abend am besten, weil sich Pollen und Sporen durch die Thermik eher über Kopf befinden und davor und danach sich abgesenkt haben und lästig werden.
Pilzsporen kommen eher bei feuchter, Gräser Pollen bei trockener Witterung vor. Rasenmähen ist generell nichts für alle Allergiker!
Beispiele von für Allergiker geeigneten Pflanzen:
Einjährige: Löwenmaul, Begonie, Petunie, Nemesie, Ziersalbei, Gladiole
Stauden: Zierlauch, Storchschnabel, Stockrose, Erica, Johanniskraut, Ziersalbei, Felberich
Sträucher und Kletterpflanzen: Hortensie, Kletterhortensie, Echter Wein, Forsythie, Deutzie, Weigele, Fünffingerstrauch, Hartriegel, Magnolie, Him- und Brombeere
Bäume: Judasblattbaum, Tulpenbaum, Eberesche, Blutpflaume
Kräuter: Petersilie, Schnittlauch, Minze, Lorbeer, Liebstöckel, Kerbel
Beispiele für Allergiker, welche Pflanzen sie meiden sollten:
Gemüse: Artischocken, Tomaten, Rhabarber, Sellerie
Kräuter: Lavendel, Kamille, Schafgarbe, Brennnessel
Einjährige und Stauden: Gräser(!), Pelargonien, Ringelblumen, Vanilleblume, Wandelröschen, Sonnenblumen(ausgenommen pollenlose Sorten), Zinnien, Dahlien, Nelken, Zimmer-Calla
Bäume wie Haselnuss, Birke, Pappel, Weide, Ahorn, Erle, Ulme etc
Allergien betreffen viele Menschen, vor allem jene, die viel in der Natur machen, gerade jetzt im Frühling und die ihren Garten oder die Terrasse lieben. Und das quer übers Jahr und leider durchgängig im Garten vom Gemüsepflanzl bis zu der Balkonblume.
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Zwiebelgewächse gehören zu den interessantesten Gartenpflanzen. Im Herbst gepflanzt, sind sie im Frühjahr plötzlich da und sind noch dazu nützlich, nicht nur für das Auge des Menschen, auch als Nektarspender für Hummeln und Bienen! Zu ihnen gehören Tulpen, Narzissen, Kaiserkronen, Schneeglöckchen, Krokusse und viele andere seltene wie die Schachbrettblume, der schnelle Winterling oder das Blausternchen. Ihre Zwiebeln sind winterhart, können einmal gepflanzt viele Jahre in der Erde bleiben.
Anemonen
Anemonen haben einfache, aber auffällige Blüten, sind vielfältig. Es gibt solche, die man am Waldesrand antrifft, andere wiederum als Schnittblume, die sehr gut hält in der Vase. Aber die letztgenannte kann man auch als Knollenpflanze in die Erde pflanzen und erfreut uns jährlich durch pink, creme oder blaublühende Schönheiten!
Hyazinthe
Diese riechen bekannt betörend süßlich-blumig und mit bunten Blütenblättern - so präsentiert sich die Hyazinthe, die zur Familie der Spargelgewächse gehört. Die volle Sonne wollen sie nicht immer, brauchen feuchte, halbschattige Lagen!
Märzenbecher
Der streng unter Naturschutz stehende Märzenbecher (Leucojum vernum), der oft mit dem Schneeglöckchen verwechselt wird, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und bildet unterirdische Zwiebeln aus. Die Pflanze besitzt im Unterschied zum Schneeglöckchen gleichlange Blütenblätter und ihre Blütenglöckchen sind viel größer. Sie sind im Halbschatten an geschützten Plätzen sehr beliebt!
Traubenhyazinthe (Muscari)
Blaue Farbtupfer innerhalb eines sattgrünen Blumenbeetes. Mit der Traubenhyazinthe können im heimischen Garten leicht dekorative und stilvolle Akzente gesetzt werden. Anspruchslos und robust, finden auch Anfänger schnell Gefallen an dem Gewächs: Wenn die Traubenhyazinthe an einem optimalen Standort ungestört gedeihen darf, funktioniert auch die Vermehrung von selbst und sie verwildern im Garten, beliebt unter Laubbäumen!
Kaiserkrone
Die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) ist eine imposante Zierpflanze, die in jedem Garten durch ihre markante Krone an der sich glockenartige Blüten bilden, zum wahren Blickfang wird. Mit ihren majestätisch prachtvollen Blüten die in verschiedenen Farben erstrahlen präsentiert sie sich oft als Einzelpflanze oder in Gruppen in Staudenbeeten und Rabatten.
Zierlauch (Allium)
Zierlauch gehört zweifellos mit seinen wunderschönen, großen Blütenbällen, die auf den kraftvollen Stielen zu schweben scheinen, zu den wirkungsvollsten und imposantesten Blumenzwiebeln im späteren Frühjahr. Und sie gehören zu den beliebtesten Insekten (Bienen)-Nahrungsquellen!
Denn jede einzelne Blütenkugel setzt sich aus zahlreichen, perfekt geformten und filigranen Sternenblüten zusammen, die in faszinierenden Farbtönen erstrahlen. Die Eigenschaft, dass zugleich mit dem Aufblühen der Blüte das Laub vergilbt, ist ein Manko, aber die Natur lässt sich nicht beeinflussen. Sie ist auf sonnigen, trockenen Standorten zuhause, besser jedoch auf leicht geschützten, bei hohen Arten auch windgeschützten Orten!
Narzissen (Osterglocken)
Narzissen gehören mit zu den ersten Frühlingsblühern des Jahres. Osterglocken in heimischen Gärten kultiviert und als Vorboten der warmen Jahreszeit geschätzt. Dabei sind die Blumen auch noch überaus leicht zu kultivieren und zaubern in Töpfen einen bunten Frühlingsgruß auf Balkon und in den Garten. Die Wildformen wie die Dichternarzisse, die Reifrocknarzisse oder die Odorus-Narzisse gehen von weiss bis gelb duften auch sehr gut. Sie können gut in Rasenflächen mit eingebaut werden und ergeben schöne Bilder. Abgemäht dürfen sie dann aber erst werden, wenn das Laub nach der Blüte wieder einzieht.
Herbstzeitlose
Die Herbstzeitlose ist eine sehr dekorative Zwiebelblume, die dem Herbstkrokus stark ähnelt und rosa bis violettfarbene, je nach Sorte gefüllte oder ungefüllte Blüten hervorbringt. Sie ist relativ robust und anspruchslos. Allerdings sollte man, wenn man sich dazu entscheidet, Herbstzeitlose zu pflanzen, die Giftigkeit dieser kleinen Pflanze nicht außer Acht lassen und vor allem nicht unterschätzen. Besonders dann nicht, wenn Kleinkinder oder Haustiere damit in Berührung kommen könnten.
Tulpen
Tulpen sind vielseitig, und solche Blumen möchten viele Gärtner in ihrem Garten haben. Tulpen lassen sich fast überall hin pflanzen, sie erfreuen auch noch mit ziemlich bescheidenen Pflegeansprüchen - wenn Sie die richtige Sorte in Ihren Garten einladen. Neuerdings sind Wildformen wie Tulipa turkestanica, Tulipa saxatilis oder Tulipa clusiana sehr beliebt und attraktiv für Insekten. Sie neigen im überschaubaren Maß zum Verwildern und sind weniger anfällig gegenüber Mäusen als Hybriden.
Schachbrettblume
Eine besonders schöne Zwiebelpflanze ist die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Sie wird nicht sehr groß, ist aber anspruchsvoll: Sie braucht viel Licht und feuchten Boden. Man pflanzt sie auch in einen größeren Topf, der dann im Frühjahr auf der Terrasse steht (viel Licht) und den man besser feucht halten kann (immer Wasser im Untersetzer). Nach der Blüte räumt man den Topf zur Seite, gießt ihn aber weiterhin, weil die Pflanzen sonst im kommenden Jahr nicht mehr blühen.
Winterling (Eranthis)
Winterlinge sind die ersten Blüher und ähneln den Buschwindröschens, sind anspruchslos, wollen aber nicht unter Nadelbäumen wachsen! Sie brauchen durchlässigen Gartenboden, bestechen aber durch ihre leuchtend-gelben Blüten! Da der Winterling auch noch vor den Krokussen blüht, ist er wirklich eine der wenigen „Tankstellen“ für Hummeln im Frühjahr!
Blausternchen
Die Blausternchen (Scilla) sind die Alternative zur Traubenhyazinthen, das strahlende Enzianblau erblüht unter Bäumen, wollen das ganze Jahr über feuchten, guten Gartenboden und keine Trockenperioden oder Starkfrost ohne Feuchtigkeit! Ansonsten sehr anspruchslos!
Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Krokusse, da diese zwar einerseits eine der bekanntesten, aber nicht immer die bewusst wahrgenommenen sind.
Krokusse und andere Frühblüher als Bienenweide
Warum sind Frühblüher wie genau der Krokus so immens wichtig?
Vor allem Frühblüher wie der Krokus dienen im zeitigen Frühjahr den (Wild)-Bienen und anderen Insekten als erste wichtige Nahrungsquelle. Gerade völkerbildende Arten wie Honigbienen und Hummeln sind auf Frühblüher wie Krokusse und anderen angewiesen. Nektar und Pollen sorgen für den Aufbau und die Stabilisierung der Völker in einer schweren Zeit.
Frühlings-Krokusse erreichen einen hohen Nektarwert und einen mittleren Pollenwert. Obwohl bei uns nicht überall heimisch vorkommend, haben sie den Status 'einheimisch' erhalten. Die Attraktivität auch für viele Wildbienenarten ist hoch.
Welche Krokusse und andere, zu kombinierende Frühblüher sind insektenfreundlich?
Um ein vielfältiges Nahrungsangebot für Insekten schon im schon im zeitigen Frühjahr zu schaffen, eignen sich besonders Blumenzwiebeln und Knollen. Unter den Krokussen und Frühblühern gibt es besonders bienenfreundliche Sorten, die auch für das Beet, den Rasen oder die Blumenkiste geeignet sind. Krokusse pflanzen ist einfach und besondere Pflege benötigen sie auch nicht.
Der Krokus ist mal blau, violett, gelb, weiß oder gestreift und zählt zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Es werden rund 100 Arten unterschieden, hinzukommen noch zahlreiche durch Kreuzung entstandene Hybriden. Heimat der Wildarten ist der Krokus-Gürtel, ein Gebiet von der Iberischen Halbinsel über Süd- & Mitteleuropa und Nordafrika sowie den Balkan bis hin zum Kaukasus und Westchina. Grundsätzlich teilt man die Gattung Crocus nach ihrer Blütezeit auf. Von Februar bis April blühen die Frühlings- oder Frühblüher und von September bis Oktober blühen die Herbstkrokusse oder Herbstblüher.
In unseren Gärten haben Kleiner Krokus, Elfen-Krokus und Frühlings-Krokus Einzug gehalten. Als besonders bienenfreundlich hat sich jedoch ein bunter Mix von frühblühenden Wildkrokussen bewährt.
Eine Bienenweide aus Wildkrokussen gestalten:
Wildkrokusse des Frühlings, im Handel oft unter der Bezeichnung Botanische Krokusse bekannt, lassen sich in einem auch im Winter sonnig platzierten Beet mit durchlässigem Boden gut mit anderen Frühblühern kombinieren. Hierfür eignen sich andere besonders bienenfreundliche Frühblüher wie
- Kegelblume (Puschkinia),
- Blausternchen (Scilla),
- Sternhyazinthe (Chionodoxa),
- Traubenhyazinthe (Muscari).
- Wildtulpe (kleinblumig),
- Dichternarzissen (Wildformen)
- Winterling (Eranthis)
Als schöne Augenweide wirkt ein bunter Krokus-Teppich unter Laubbäumen(nicht Nadelbäumen) oder Sträuchern. Die Zwiebelchen können aber auch einfach in den Rasen gepflanzt werden. Hierfür eignen sich bienenfreundliche Wildkrokusse am besten. Grundsätzlich die Zwiebel immer in Gruppen pflanzen, damit sie in so genannten Tuffs genügend Farbwirkung erzielen. Wildkrokusse haben den großen Vorteil, dass sie vermehrungsfreudig sind. So entsteht mit den Jahren ein phantastischer Krokusteppich im Frühjahr. Auch nach der Blüte vorsichtig mit dem Rasenmäher umgehen. Solange das Laub der Frühblüher noch grün ist, ist die Vermehrung noch nicht abgeschlossen. Schließlich will man im nächsten Frühjahr wieder einen Krokuswiese haben. Für Bienen weniger oder nicht empfehlenswert sind hingegen Züchtungen bzw. Hybriden und gefüllt blühende Arte.
Ist jeder Standort und Boden für Krokusse geeignet?
Ein sandig durchlässiger, nicht zu nasser Boden ist empfehlenswert und die Sonne ist wichtig. Schattenpflanzungen sind unter Nadelbäumen nur bedingt bis gar nicht geeignet.
Wie tief pflanzt man Krokusse und wie weit auseinander?
Prinzipiell pflanzt man Zwiebel doppelt so tief wie ihr Durchmesser, manchmal auch noch tiefer, der Abstand sollte ca. 10cm betragen.
Zwiebelgewächse gehören zu den interessantesten Gartenpflanzen. Im Herbst gepflanzt, sind sie im Frühjahr plötzlich da und sind noch dazu nützlich, nicht nur für das Auge des Menschen, auch als Nektarspender für Hummeln und Bienen!
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