Erwin’s Gartenschule
Feuchte Witterung = Blattlaus-Zeit

Blattläuse saugen Pflanzensaft und schwächen so die Pflanzen. Junge Triebe und Knospen sind besonders empfindlich und wegen des zarten Gewebes auch sehr beliebt, sodass die Blattläuse dort zuerst siedeln. Befallene junge Triebe verkrüppeln oder vertrocknen. Hinzu kommt, dass die Blattläuse Honigtau absondern, der die Blätter verklebt. Auf diesem Klebefilm siedeln sich die Rußtaupilze an, die die Blätter mit einer schwärzlichen Schicht überziehen. Diese „erstickt“ dann die Blätter.
Es gibt viele verschiedene Blattlausarten. Einige sind auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert, wie z.B. die Rosenblattlaus, die Apfelblattlaus, die Pfirsichblattlaus usw. Andere suchen dagegen verschiedene Wirtspflanzen aus wie z.B. die Salatwurzellaus, die von Salat zu Pappeln wandert und viele weitere Gartenpflanzen besiedelt. Sie kommen meist in großen Kolonien vor.
Sie vermehren sich in rasender Geschwindigkeit, eigentlich in Stunden. Die weiblichen Blattläuse bringen OHNE Befruchtung lebenden Nachwuchs zur Welt, sie sparen sich dadurch Partnersuche, Begattung und Eiablage. Wird es den Läusen zu eng, bilden sie schnell geflügelte Stadien aus und suchen sich neue Pflanzen. Im Sommer gibt es praktisch nur Weibchen, die Männchen braucht man dann für die Winterstadien. Sie begatten im Herbst die Weibchen, die Eier überwintern dann auf den Trieben, am Holz, am Stamm, auf Wurzeln, auf Pflanzenresten. Und Ameisen sind quasi der Hofstaat der Läuse – gibt’s auf einer Pflanze nichts mehr zu finden, tragen sie diese zur nächsten usw.
Es gibt viele Hausmittelchen…
Ein alter, aber umso besserer Trick ist das Abspritzen mit eiskaltem Wasser, die abfallenden Läuse gehen nicht wieder rauf, leider erwischt man nicht immer alle.
Ein altes Mittel ist 1:10 verdünnte, angesäuerte Magermilch, da verklebt es die Viecher richtig!
Die wichtigsten Pflanzenauszüge sind:
Brennnessel: als Kaltwasserauszug (24h angesetzt) oder als Tee (mit heißem Wasser übergossen): 100 Gramm frische Brennnessel mit 1 Liter Wasser, kalt oder heiß, wie gesagt, je nach Herstellungsart.
Rainfarnbrühe: 10g getrockneten Rainfarn mit 1 Liter Wasser 24h stehen lassen, dann aufkochen, abkühlen und dann sprühen.
Knoblauchtee: 100 Gramm Knoblauch hacken, mit 1 Liter heißem Wasser überbrühen, ziehen lassen, dann sprühen.
Wermuttee: 5g getrockneten Wermut mit 1 Liter heißem Wasser, ziehen lassen, abseihen, sprühen.
Neem-Öl: im Handel gibt es auch Produkte auf Neemöl-Basis, welches das für Nützlinge schonendste ist!
Paraffin-und Rapsölprodukte: gut, aber leider nicht immer pflanzen- oder nützlingsschonend, dasselbe gilt für die gute, alte Schmierseife.
Blattläuse kann man auch „vertreiben“, z.B. mit Lavendel während dessen Blütezeit!
Vorbeugen kann man ebenso:
· Wenig „treibende Dünger“ verwenden, besser den Mineralstoffhaushalt stärken, zB durch Kalk- oder Magnesiumgaben, weniger Stickstoff!
· Nicht am späten Abend gießen und die Pflanzen dadurch „verwöhnen“
· Die Pflanzen nicht unnötig stressen, nicht in der Sonne mit Wasser bespritzen!
· Lausanfällige Pflanzen vermeiden
· Duftpflanzen dazwischen pflanzen wie Salbei, Thymian, Lavendel usw.
· Nicht in Bereichen spritzen, wo es nicht relevant ist wie beispielsweise in Gartenbereichen, die „unwichtig sind“, weil dort meistens die natürlichen Feinde zuschlagen und sich das bald reguliert hat (Stichwort Marienkäfer und deren Larven)
Nützlinge wie Florfliegen, Gallmücken und Schlupfwespen forcieren, nicht vernichten, sie sind wahre Blattlaushelden und besiedeln sich, wenn man chemiefrei arbeitet, fast von selbst!

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„Wollläuse“ sind Pflanzenschädlinge, die mit Schildläusen eng verwandt sind. Statt der Schilde schützen sie sich mit Wachs, das in speziellen Drüsen erzeugt wird.
Die dünnen Wachsfäden überziehen die Tiere und schützen sie gegen Austrocknung, Sonne und die meisten Spritzmittel. Sie vermehren sich je nach Art durch Eier oder Geburt. Sie scheiden große Mengen Honigtau aus und werden deshalb von Ameisen beschützt.
Die aktuell gefährlichste und am schwersten beizukommende ist die „Langschwänzige Zitronenschmierlaus“, welche sich im Jungstadium sehr rasch fortbewegen kann und daher gut auf neue Ziele losgehen kann – leider!
Befallen werden vor allem Pflanzen im Raum wie Zimmerpflanzen (Palmen, Orchideen) aber auch jene,die wir kühl und trocken überwintern wie Zitronen und Oleander.
Zimmer- und Kübelpflanzen, die am meisten befallen werden, wie z.B. Amaryllis (am Zwiebelansatz), Aralie, Gummibäume, Bougainvillea, Christusdorn, Citrus, Clivie (Wurzelhals), Croton, Dieffenbachien, Ficus, Hibiskus, Kakteen, Kalanchoe, Kamelie, Kranzschlinge, Lorbeer, Oleander, Palmen, Passionsblume, Schefflera, Wachsblume, Zitronen.
Wie sehen die „Viecher“ aus?
Blätter, Triebe und Zweige sind von einem watteähnlichen Material umhüllt und es gibt einige klebrig-glänzende Stellen. Der Beginn des Befalls ist meistens in den Blattachseln. Die Läuse darunter saugen an Blättern und Trieben und scheiden gleichzeitig schädliche Stoffe aus, wonach sich die Blätter einrollen.
Durch die Saugtätigkeit mit Abgabe ihrer Giftstoffe werden die Blätter gelb und bleiben im Wachstum zurück. Unter Umständen werden sie auch abgeworfen, zusammen mit den Blüten. Auf den Pflanzen bleibt ein klebriger Honigtau zurück, der sich durch Schwarze Pilze einfärbt.
Es gibt viele Arten, die in Wintergärten und Wohnung auftreten. Nachwuchs durch Eier oder lebende Junge. Die jungen Läuse befallen oft neue Pflanzen, Alttiere bleiben meist auf dem einmal besetzten Platz.
Bekämpfung:
NatürlicheFeinde sind die Australischen Marienkäfer, die Larven der Florfliegen, Schlupfwespen, die gibt es portionsweise im Fachhandel zu bestellen.
Befallene Topfpflanzen von anderen Topfpflanzen isolieren, da die jungen Wollläuse mobil sind.
Befall bei Überwinterung beruht oft auf zu hoher Temperatur. Bei Beginn des Befalls die Läuse mit einem Wattestäbchen, das mit Öl oder Spiritusgetränkt ist, vorsichtig betupfen oder mit warmen Wasser, dem einige Tropfen Spülmittel zugesetzt sind, abwaschen, gegebenenfalls die Pflanze zurückschneiden.
Ein guter Wirkstoff ist auch Paraffinöl, welches als Überbegriff Sommeröl im Handel gibt. Das ist ein pflanzenschonendes Weißöl, welches gute Wirkung aufweist.
Natürliche Kräuter, die gegen Wollläuse gut einsetzbar sind, aber nicht bekämpfen, sindbeispielsweise Wermut und Rainfarn – von diesen kann man Tees herstellen, man setzt bei der Ausbringung aber Spiritus oder Bioethanol bei. Wichtig ist es, alles zu erfassen und keine Stelle an der Pflanze auszulassen.
Kleiner, nicht wissenschaftlich erforschter Tipp: Manche besprühen die Wollläuse mit Melissengeist….soll helfen.
Es ist ein Thema, das JETZT brisant ist, weil man Pflanzen von draußen nach drinnen räumt und Wollläuse sich da sehr etablieren und Bestände vernichten können. Es ist aktuell sogar der am meisten auftretende Schädling dieser Pflanzen.
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Wie sieht dieser Lästling aus?
Der Käfer ist 1 cm lang, flugunfähig, glänzendschwarz, hat einen rüsselförmigen Kopf. Vermehrung eingeschlechtlich, es gibt nur weibliche Tiere bei uns. Sie verbergen sich tagsüber am Fuß der Pflanzen. Sie kriechen April/Mai im Freiland, im geschützten Bereich (Gewächshaus) kommen sie schon im März aus der Erde. Etwa einen Monat danach werden bis zu 700 Eier im Boden abgelegt. Die Larven schlüpfen drei Wochen später, sie sind 10 mm lang, weißlich mit braunem Kopf, beinlos - ihre Gestalt ist ähnlich dem Engerling. Sie überwintern wie die Käfer in der Erde.
Die Käfer fressen nachts an den Blüten und Blättern (Buchtenfrass), die Larven an den Wurzeln und dem Wurzelhals, sie fressen Knollen von innen her auf. Die Blätter haben blauschwarze Flecken, sie fallen später ab. Die Larven sind die eigentlichen Schädlinge. Ihre Gänge sind mit Kot angefüllt. Pflanzen welken, fallen z.T. um, können leicht aus dem Boden gezogen werden. Sie bevorzugen Erdreich aus Kompost oder Torf.
Befallen werden Rosen, Azaleen, Lorbeer, Rhododendron, Chrysanthemen, Clematis, Efeu, Eiben (Nadeln, Rinde, Wurzeln), Engelstrompeten, Erdbeeren, Farne, Flieder, , Hortensien, Liguster, Lilien, Weinreben, Kiwi. Auch und vor allem Pflanztröge werden oft befallen. Während der ganzen Vegetationsperiode ist Befall möglich. Im Frühjahr sind die Käfer oft an den Fensterscheiben und an warmen Hauswänden zu sehen. Sie fressen nachts und legen ihre Eier im März bzw. Juni-Juli einzeln oder in Gruppen in die Erde. Im Freiland können die Larven April-Mai und August bis September vorgefunden werden.
Vorbeugung / Bekämpfung:
Gegen die Tiere: Frühmorgens gegen 4-6h (während der Kältestarre unter 13°C) absammeln. Topfpflanzen umtopfen und dabei die Larven auslesen. Stamm mit Rapsölpräparaten angießen oder Pflanzen 3 Abende hintereinander mit Rainfarntee zur Fraßzeit sprühen.
Gegen die Larven kann man parasitäre Nematoden (Heterorhabditis) im Fachhandel erwerben. Dabei muss die Bodentemperatur mindestens 13° betragen. Einsatz im Frühjahr (April/Mai) oder im Herbst (August/September).
Abwehr:
Natürliche Feinde sind Igel, Kröten, Laufkäfer, Maulwurf, Nematoden (Fachhandel) haben sich bewährt, vor allem bei großflächigem Einsatz - Spitzmäuse und Vögel wie Amseln oder Meisen.
Anwendung von Nematoden: Gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und Bodenmindesttemperatur von 10-13° sind Voraussetzung. Über den Boden gießen, ganz einfach anzuwenden! Sie übertragen beim Eindringen Bakterien, die die Larven und Puppen töten.
Vorbeugung:
Häufige Bodenbearbeitung. Keinen frischen Mist verwenden. Fruchtwechsel.
Käfer vergrämen mit Knoblauch-Extrakt oder Rainfarn-Tee.
Töpfchen mit Holzwolle aufstellen oder Bretter auslegen, die Käfer verbergen sich dann darin tagsüber. Kübel mit Leimringen gegen die Käfer schützen.
Der Käfer ist 1 cm lang, flugunfähig, glänzendschwarz, hat einen rüsselförmigen Kopf. Vermehrung eingeschlechtlich, es gibt nur weibliche Tiere bei uns. Sie verbergen sich tagsüber am Fuß der Pflanzen.
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Es sind oft die kleinsten Helfer, die uns das Lebenlebenswert machen.
Wir reden über Mikro-Organismen, die, wie der Name schon vorausschickt, Kleinst-Lebewesen sind, manchmal sogar nur einzellig.Bakterien und Pilze in unzähliger Vielfalt helfen, Prozesse im Boden und in der Pflanze (wie auch bei uns Menschen oder den Tieren) positiv und leider auch oft negativ beeinflussen.
Nachdem die Menschheit nicht immer FÜR die Naturarbeitet und nicht immer das wieder zurückgibt, was sie entnommen hat, Bearbeitung und viele Umwelteinflüsse zerstören natürliche Vorgänge, muss man nachhelfen und „freiwillige Helfer“ einsetzen, um die Prozesse zu beeinflussen, unterstützen oder oft auch „beschönigen“.
Es ist etwas, was nicht so leicht sicht- oder greifbar ist. Wie kann man den Nachweis erbringen, Mikro-Organismen sichtbar zumachen?
Wenn wir einen Apfel anbeißen und diesen liegenlassen, bildet sich Oxidation, das sind dann Bakterien, die die „Bräune“ verursachen.
Und so gibt es unzählige Beispiele. Wollen wir nun diese „negativen“ Bakterien in ein biologisches Gleichgewicht mit den „positiven“ bringen, dann müssen wir nachhelfen, mit den effektiven, die konzentriert in einer Vielzahl vorhanden sind, meistens abgefüllt in Flaschen, theoretisch auch selbst herstellbar.
Der Einsatz von Effektiven Mikroorganismen (EMa) hält in den Hausgärten, aber auch im Profianbau Einzug gehalten und hat sich bereits vieler Orts bewährt. Diese kleinen Helfer unterstützen die Pflanze mit Erfolg in der Aufnahme und Umsetzung der Nährstoffe, aktivieren Stoffwechsel- und andere Vorgänge im Boden und in der Pflanze. Es ist zumindest ratsam, speziell nach dem Winter, den Boden wieder „aufzuwecken“, die Pflanze geht damit einher.
Für den Anwender gibt es mehrere Formen, Mikro-Organismen zu generieren:
Ein noch wenig bekanntes „Produkt“ ist der Kompost-Tee, der immer frisch produziert wird und daher selbst hergestellt werden sollte.
Der Komposttee beinhaltet eine riesige Anzahl an Mikroorganismen und verleiht der Pflanze großen Schutz.
Zur Herstellung braucht es nicht viel: Garteneigenen Kompost (als Alternative kann man auch Regenwurmhumus verwenden), dazu einen Kübel chlorfreies Wasser, eine kleine Aquarium Pumpe zur Belüftung, dazu ein bisschen Steinmehl und etwas Zuckermelasse zum Ernähren der entstehenden Mikro-Organismen.
Das wird dann über die Pflanzen gesprüht, man kann damit vor allem Pilzkrankheiten vorbeugen und Zellen stärken. Man kann Komposttee aber auch auf dem Boden Ausgießen, gerade im Frühjahr ideal.
Die Mischung macht’s!
Im Frühjahr, Sommer und Herbst jeweils einmal monatlich abwechselnd Komposttee und Mikroorganismen über die Pflanzen sprühen, auch in Kombination mit anderen Pflanzenpflegemitteln, wäre ein guter Anfang.
Im Frühjahr je einmal die beiden Produkte über den zubepflanzenden Boden gießen, dazu Steinmehl oder Kalk streuen, dann hat man sofort „Power“ im Boden.
Effektive Mikroorganismen sind nicht die „Eierlegende-Wollmilchsau“, sondern unterstützen sowohl den menschlichen, als auch tierischen und in unserem Falle den pflanzlichen Organismus in der Aufnahme und Umsetzung lebenserhaltender Nähr- und Ballaststoffe, sind sozusagen Botschafter und Spediteure im Körper.
Kurz noch, wie man diese Effektiven Mikroorganismen erklären kann:
Die Wirkung der Effektiven Mikroorganismen ist mit dem Dominanzprinzip zu erklären
Es gibt drei Funktionsgruppen von Mikroorganismen:
1. Abbauendedegenerative Mikroorganismen
Ca. 5 % aller Mikroorganismen. IhreStoffwechselprodukte sind verantwortlich für Fäulnis, Abbau und Degeneration.In diesen Prozessen entstehen freie Radikale, die die Ursache von Krankheitensind.
2.Aufbauende regenerative Mikroorganismen
Ca. 5 % aller Mikroorgansimen. IhreStoffwechselprodukte sind Antioxidanten, welche die Basis der Gesundheit vonBöden, Gewässern, Pflanzen, Tieren und Menschen bilden.
3. Neutrale Mikroorganismen
Ca. 90 % aller Mikroorganismen. Diese Mikroorganismensind Mitläufer. Sie verhalten sich aufbauend oder abbauend, je nachVorherrschaft einer der anderen beiden Gruppen.
In einem von Mikroorganismen besiedelten Milieu, zum Beispiel im Boden, Gewässer oder auf einer Küchenarbeitsplatte, leben imme ralle drei Arten von Mikroorganismen.
Es sind oft die kleinsten Helfer, die uns das Leben lebenswert machen. Wir reden über Mikro-Organismen, die, wie der Name schon vorausschickt, Kleinst-Lebewesen sind, manchmal sogar nur einzellig.
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