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Erwin’s Gartenschule

Frühbeet – altmodisch oder neu entdeckt?

Seit dem Hochbeet-Hipe scheint es, als ob auch Beete, die Gemüsearten zum Verfrühen bringen – sogenannte Frühbeete – ebenso eine Renaissance. Es ist so simpel und kann wirklich viel Freude und Ertrag bringen, je nach Lage und Ausführung, Wetter und Anstrengung.

Vorteile eines Frühbeets

Mit einem Frühbeet dauert das Gartenjahr fast 365 Tage.

Es kann bereits im zeitigen Frühjahr zur Vorkultur von verschiedenen Gemüsearten genutzt werden, eignet sich aber auch zur Dauerkultur von Obst (Erdbeeren) und Gemüse (Kohlarten, Pflücksalat, Vogerlsalat etc.). Es bringt selbst im Winter Erträge ein – können darin doch zum Beispiel Wintersalate angebaut werden. Zudem sind diese niedrigen „Miniatur-Gewächshäuser“ in der Regel sehr einfach herzustellen, dazu kostengünstig und finden auch in kleineren Gärten Platz. Je nach Modell können sie problemlos versetzt oder abgebaut und vorübergehend verstaut werden.

 

Frühbeet-Modelle

Für welches Modell man sich letztendlich entscheidet, ist abhängig davon, wofür man das Frühbeet verwenden will und wieviel Platz vorhanden ist. Frühbeete aus Holz haben den Vorteil, dass man sie nach der Anzucht-Saison einfach abbauen und bis zum nächsten Frühjahr im trockenen lagern kann. Massive Frühbeete, beispielsweise aus Mauersteinen, halten zwar viel länger, aber ihr Standort will wohl überlegt sein. Sie lassen sich nicht so ohne weiteres versetzen.

 

Bausatz oder Eigenbau?

Bausätze, aus denen sich ein Frühbeet rasch aufbauen lässt, werden mittlerweile so preiswert angeboten, dass die früher üblichen Eigenkonstruktionen immer seltener zu finden sind. Wer jedoch ein stabiles Frühbeet aus einem kräftigen Holzrahmen vorzieht, weil es zum Beispiel im Garten weniger aufdringlich wirkt, bleibt beim Selbstbau.

Die einfachste Variante besteht wie gesagt aus einem flachen Holzrahmen, der zu einer der beiden längeren Seiten nach unten hin abgeschrägt ist. Mit dieser Seite wird das Frühbeet beim Aufstellen nach Süden ausgerichtet. Als Abdeckung dient ebenfalls ein Holzrahmen. Er wird mit robuster, transparenter Folie bespannt und mit Scharnieren an der hinteren, höheren Holzwand befestigt. Etwas teurer ist ein Deckel aus Polycarbonat-Stegdoppelplatten. Die Anschaffung lohnt trotzdem, da diese wesentlich robuster sind und besser gegen Kälte isolieren. Wie beim Gewächshaus kann zwar die Wärmestrahlung in das Frühbeet eindringen, die von der Erde abgestrahlte Wärme wird aber rein durch die Abdeckung im Frühbeet festgehalten.

Materialien und Maße

Für ein Standard-Frühbeet eignet sich mindestens 20 Millimeter starkes Fichtenholz sehr gut. Besser noch ist fäulnisbeständigeres Holz wie beispielsweise Lärche oder gar Zirbe.

In jedem Fall sollte es vorab mit einem pflanzenverträglichen, aber natürlichem Holzschutzmittel behandelt werden. Die Höhe des Holzrahmens sollte je nach Verwendungszweck vorne mindestens 35 Zentimeter, hinten 50 Zentimeter betragen. Wenn das Frühbeet nicht nur für die Jungpflanzenanzucht verwendet wird, kann der Rahmen auch noch höher sein. Die schräge Form ermöglicht eine bessere Lichtausnutzung.

Die Tiefe des Frühbeets sollte einen Meter (lieber eben nur 35-40 cm) nicht überschreiten, damit man von vorne auch noch an die hinteren Pflanzen herankommt. Die Länge kann individuell gewählt werden. Ein Längenmaß von 1,5 bis 2 Meter bietet immerhin 1,5 bis 2 Quadratmeter Anbaufläche. Für die ersten Salate und Radieschen genügt das schon.

Der optimale Standort

Frühbeete funktionieren im Grunde wie Miniatur-Gewächshäuser. Die Wärme entsteht entweder über eine Naturheizung (Mistpackungen) beziehungsweise über das eingefangene Licht. Frühbeete sollten im Garten also immer an einem sonnigen Platz stehen. So können sie das noch schwache Licht zu Beginn der Gartensaison bereits voll ausnutzen und auch im Winter noch von der natürlichen Sonneneinstrahlung profitieren.

Naturheizung für das Frühbeet

Wer besonders früh aussäen will, kann sein Frühbeet mit einer Art „Naturheizung“ ausstatten. Dazu wird der Boden im Beet etwa 40 Zentimeter tief ausgehoben und anschließend eine etwa 20 Zentimeter hohe Schicht Pferdemist eingefüllt. Wenn es sich um reinen Pferdemist ohne Stalleinstreu handelt, sollte man ihn zuvor im Verhältnis von etwa 1:1 mit Stroh oder Laub mischen. Diese Schicht deckt man mit einer ebenfalls 20 Zentimeter hohen Schicht Gartenerde ab, die vorher mit etwas Pflanzerde oder Kompost angereichert wurde. Die Mikroorganismen beginnen umgehend mit der Zersetzung des stickstoffreichen Pferdemists und entwickeln dabei Kohlendioxid und Wärme. Beides dringt durch die obere Bodenschicht und bietet den ausgesäten Jungpflanzen optimale Bedingungen zum Keimen und Wachsen – selbst wenn draußen noch Schnee liegt.

Bis die obere Bodenschicht nach dem Einfüllen des Pferdemists gut durchgewärmt ist, vergeht etwa eine Woche – danach kann man mit der Aussaat beginnen.

 

Schon zeitig reift das erste Frühgemüse heran, mindestens vier Wochen früher als im Freiland. Bevorzugt pflanzt man darin Salat, Spinat, Kohlrabi, Radieschen und Kräuter. Mit einem Frühbeet beginnt die Gartensaison je nach Region und Witterung bereits normalerweise im Februar, spätestens aber im März.

Es können erste frostempfindliche Jungpflanzen vorgezogen werden, um dann später im Gemüse- oder auch im Blumenbeet ausgepflanzt zu werden.

Im Sommer lässt sich das Frühbeet für die Kultur von Paprika, Melanzani, Gurken, Zucchini oder sogar Melonen nutzen. Im Winter wachsen dort dann die Wintergemüsearten wie beschrieben.

Viele Gartenbesitzer nutzen ihr Frühbeet auch für die Aufzucht von Sommer-Gemüse-Arten mit langer Kulturdauer, die nach der Aussaat noch einmal pikiert und ins Gartenbeet umgesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Tomaten, Gurken, Paprika und alle Arten von Kohl.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
18.2.2022
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Gemüsepflanzen
5.4.2024
Paprika, Pfefferoni & Chili

Paprika ist botanisch gesehen Capsicum annuum, gleich wie die Tomate oder die Melanzani ein Nachtschattengewächs.

Von der Pflanze her hoch giftig, so aber nicht die Frucht!

Pfefferoni waren die Ursprungsform, stammen aus Südamerika und sind botanisch gesehen auch „ganz was anderes“, nämlich Kreuzungen, Wildformen aus Capsicum pubescens, Capsicumfrutestens und andere. 

Die scharfen Pfefferonienthalten auch das richtige Capsaicin, ein geschmackloser Inhaltsstoff, deraber durch den besonderen Stoff Hautreizungen verursacht, damit einenbrennenden Schmerz, so auch im Mund, man nennt das dann „Schärfe“.

Je mehr Capsaicin, desto schärfer, je weniger bis gar keines, desto milder.

Paprika gibt’s bei uns in Europa erst seit 100 Jahren, jenen, den wir als Blockpaprika, Spitzpaprika, milden Pfefferoni usw. als „süß“ bezeichnen, roh oder gekocht gegessen werden kann.

Es ist das weltweit viertwichtigste Gemüse nach den Kräutern, Tomaten, Salaten, noch VOR Gurke, Zucchini, Karotte, Kohlrabi und Co. Er ist reich an Vitamin C und A.

Egal, ob Paprika oder Pfefferoni, die Anbaumethode ist ähnlich.

Sie werden im Jänner/Feber in ein durchlässiges Substrat angebaut und bis 0,5cm dick abgedeckt, dieKeim dauer kann bis zu 60 Tagen betragen, meist aber nach 10 Tagen bei den gängigen Sorten.

Die Keimtemperatur ist bei Paprika 20-22°C, bei Pfefferoni bis 28°C!!!!

Es ist eine sehr wärmebedürftige Kultur, das zieht sich bis in die Sommer, Herbst fort.

Ab Mai bilden sich Blüten aus, da müssen sie dann ins Freie und zwar an einen sehr warmen Standort, es braucht ein gut durchlässiges Substrat mit relativ hohen Nährstoffanteil, es hat sich die Schafwolle gut bewährt. Bei Tomaten funktioniert es aber noch besser.

Paprika mögen keinen zu kalkreichen Standort, wollen es eher humusreicher.

Die Pflanze braucht pro Tag 1-2 Liter Wasser, auch Pfefferoni brauchen das.

Wöchentliche Düngung übers Giesswasser mit einem Bioflüssigdünger macht die Pflanze sehr wuchsfreudig und ertragreich.

Man sollte sie nicht höherals 1 Meter werden lassen, die erste Blüte („Königsblüte“) ist gut auszubrechen, besonders bei großfruchtigen Paprika.

Wenn sie höher würde, ist es gut, sie abzuschneiden und die ab August ausgebildeten Früchte größer und intensiver werden zu lassen.

Die Paprika färben von grün (oder sogar oft schwarz) über gelb nach rot ab.

Es gibt dünnwandige (Neusiedler Ideal) zum Füllen, aber auch dickwandige (Türkischer Spitzpaprika).

Kleinfruchtige Snackpaprika werden immer beliebter. Sie sind bereits ab Juli erntbar, hingegen Paprika in unseren Breiten erst ab August. Die Haupternte ist ab September.

Für Pfefferoni gilt das gleiche. Lediglich die Chilis werden erst in der kühlen Jahreszeit richtig scharf und reif, dann aber richtig.

Für Pfefferonis bzw. Chilisgab es früher die Schärfeskala 1-10, wo 1 mild ist und 10 bzw. 10+++ sehrböse….

Heute gibt es die Skalierung nach „Scoville“, wobei ein Milder Spiralpfefferoni, der angenehme Schärfe und Würze aufweist und einem Gulyas noch gut tut, eine Schärfe von 500-1500 Scoville aus.

Die Weltmeister-Chilis wie Trinidad Moruga Scorpion oder Carolina Peaper Pepper (alles BhutJolokia-Chilis) weisen neuerdings 1,2 Millionen(!!!!!) Scoville aus.

Das bedeutet, dass man die 1,2-Milionen fache Menge einer nicht scharfen Speise kochen muss, damit man in dieser keinen scharfen Geschmack mehr verspürt.

Das heißt, ein Chili von 1x1 mm macht einen Chilieintopf von 10kg nahezu „ungenießbar“, also nur mehr scharf und böse….

Scharfe Chilis, die den heißesten und wärmsten Platz im Garten und auf dem Balkon wollen, lieben es zur Reife hin sehr stressig. Das heisst dann wenig gießen, austrocknen lassen, soviel Sonne wie möglich geben, dann wird’s richtig scharf.

Chilis sind unterschiedlich, was die Schärfe anbelangt, an der Spitze sind sie „milder“, um die Kerne herumextrem, oft aber auch unterschiedlich an der Pflanze selbst…schräg!

Chilis „schmecken“, wenn man den Riesenschock samt Tränen verdaut hat, nach Zitrone, nach Orangen, Tropicund Vanille, selten nach „Pfeffer“. Sie sind ja als Gewürz gedacht, nicht als Speise.

Man findet weltweit Blogs wie pepperjoe oder Chili-Fee. Die meisten Chilifreaks gibt es auf www.chiliheads.de

Da sind bis zu 3 Mio.Zugriffe in Deutschland pro Monat, vor allem um diese Zeit. Sie tauschen sichaus und nehmen voneinander die Samen usw. Es gibt stückweise sogar Tauschbörsen dafür.

Kleine Fruchtgemüseschule: Paprika, Pfefferoni & Chili

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Gemüsepflanzen
Salate
16.6.2023
Blattsalat

Was ist ein Blattsalat ?

Der Begriff "Blattsalate" (auch Schnittsalat, Pflücksalat) stammt aus der Küchensprache, ist kein botanischer Fachbegriff!. Wenn der Begriff "Blattsalat" verwendet wird, sind Blattgemüse-Arten gemeint, die, im Gegensatz zu den meisten Kohlgemüse-Arten,  als Bestandteil der "kalten Küche" nicht gekocht, sondern roh mit Marinaden und Dressings gegessen werden. Das Wort „Salat“ stammt vom lateinischen Wort "Salata" ab und bedeutet in Nord-Italien als "Insalata" so viel wie "in Salz eingelegtes Grünzeug", "gesalzen" oder "mit Salz haltbar gemachter Salat".


Arten, Sorten, Beispiele

Die folgende Übersicht zeigt verschiedene grüne Blattsalat-Sorten und –Arten im deutschen Sprachraum, von denen viele Varianten/Varietäten des Gartensalats sind:

  • Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
  • Eichblattsalat (Lactuca sativa var. crispa 'Eichblatt')
  • Eissalat / Eisbergsalat (Lactuca sativa var. capitata 'Eissalat')
  • Endivie (Cichorium endivia)
  • Gartensalat (Lactuca sativa)
  • Gewöhnlicher Feldsalat (Valerianella locusta): auch Vogerlsalat (Österreich), Nüsslisalat (Schweiz)
  • Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata): auch Häuptelsalat
  • Rucola/Rukola/Rauke (Eruca sativa)
  • Schnittsalat (Lactuca sativa var. crispa): auch Pflücksalat

Die ganzjährig beliebtesten im deutschsprachigen Raum sind der Feldsalat(Vogerl), der Kopfsalat und der Eis(berg)Salat.

Italienische Blattsalatsorten

  • Lollo Bionda (Lactuca sativa var. crispa 'Lollo Bionda'): auch Lollo Bianco
  • Lollo Rosso (Lactuca sativa 'Lollo Rossa')
  • Radicchio Rosso (Cichorium intybus var. foliosum 'Radicchio Rosso')
  • Römersalat (Lactuca sativa var. longifolia): auch Romana-Salat

Der Radicchio ist eine spezielle rote Chicorée-Züchtung aus Italien, der auch Roter Chicorée, Italienischer Chicorée oder Rote Endivie genannt wird.

Weitere Blattsalatsorten gibt es auch in Frankreich wie z.B. den grünen Bataviasalat (Lactuca sativa var. capitata), eine Züchtung, die eng mit dem Eissalat verwandt ist.


Im „Gegenzug“ die botanische Unterteilung

In der Botanik werden die Blattsalate-Arten nach folgender Liste in Lattiche und Zichorien unterteilt, das gefällt mir im Grunde genommen besser:

  1. Lattichsalate (Lactuca sativa):
    Zum Lattich zählen alle Blattsalate, bei denen bereits beim Abschneiden des Strunkes ein weißlich-milchiger Saft austritt. Typisch für Lattich-Salate sind ein milder Geschmack, zarte Blätter und ein geringer Gehalt an Bitterstoffen. Beispiele für Lattichsalate sind Bataviasalat, Eissalat/Eisbergsalat, Kopfsalat, Romana-Salat und Schnittsalat.
  2. Zichoriensalate (Chichorium):
    Zu den Zichorien zählen alle Blattsalate, die im Vergleich zu den Lattichsalaten deutlich weniger Milchsaft enthalten, dafür aber wesentlich mehr Bitterstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und ein starkes Aroma aufweisen. Der Zichorien-Salat ist ein typischer Bittersalat und stammt von der Wegwarte (Cichorium Intybus) ab. Zichoriensalat ist im Vergleich zu Lattichsalat gegenüber Kälte unempfindlicher und besser lagerfähig. Beispiele für Zichorien-Salate sind winterlicher Blattsalat wie Chicorée, Endivie und Radicchio.

Anbau und Lagerung

Salate und Blattsalate können im Sommer in fast allen Höhenlagen in mehr oder weniger allen Gemüsegärten, im Hochbeet, ja sogar im Topf oder Kübel angebaut werden, sogar auf engem Raum. Blattsalate verlieren wie auch Obst nach dem Ernten durch Lagerung viele Vitalstoffe und sonstige Nährstoffwerte. Besonders zarte sommerliche Blattsalate wie der grüne Kopfsalat sollten daher als Nahrungsmittel am besten sofort gegessen und nach dem Ernten nur kurz und möglichst dunkel gelagert werden. Blattsalate der Saison enthalten viel Wasser, trocknen schnell aus und sollten bis zu ihrer Zubereitung vor Austrocknung geschützt werden. Wenn Salatblätter welk werden, sehen sie nicht nur weniger schmackhaft aus. Bei einem welken Blattsalat haben sich dann auch bereits viele Mineralstoffe und Vitamine verflüchtigt


Wie lange dauert die Salatkultur?

Wenn man Kopfsalat oder Eissaalat hernimmt, dann sät man diesen, wenn man es selbst machen möchte, in kleinen Saatschalen breitwürfig aus, pikiert nach 10 Tagen und pflanzt 2 Wochen später ins Gemüsebeet im Abstand von 20x20 bis 30x 20 cm. Wichtig ist eine gute Nährstoffversorgung und ein humoser Boden, aber keine Überdüngung bitte. Wenn man mit gut abgelagertem Stallmist oder Kompost arbeitet, dann genügt das in der Regel, bei der Nachpflanzung dann am besten mit Hornmehl oder Schafwolle düngen, auf eine gute Mineralstoffversorgung Rücksicht nehmen: Steinmehl oder Düngekalk sind 2x pro Jahr angewendet sehr wichtig, das schützt die Pflanzen vor zu rascher Austrocknung bei starker Hitze. 4-6 Wochen nach der Pflanzung - abhängig von Sorte und Jahreszeit - ist die Kultur erntereif. Pflücksalate sät man zwischen März und Juni ins Beet und kann laufend ernten, die Pflanzen wachsen nach, das sind dann sogenannte „Baby leafs“.


Problemfall Schnecken:

Viele Menschen pflanzen gar keine Salatpflanzen mehr, weil sie die Schnecken gleich gern mögen wie wir…. Schneckenzäune, mechanische Schneckenbarrieren, Farnlaub dazwischen auflegen, raue Oberflächen schaffen (Häckselgut bestimmter Konsistenz), aber auch Biologisches Schneckenkorn sind probate Mittel im ewigen Kampf gegen die schlatzigen Ungeheuer!

Der Begriff "Blattsalate" (auch Schnittsalat, Pflücksalat) stammt aus der Küchensprache, ist kein botanischer Fachbegriff!.

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Gemüsepflanzen
Kräuter
14.4.2023
Mischkulturen im Gemüse- und Kräuterbeet – „Auf gute Nachbarschaft!“

Monokulturen sind auf Sicht ein schlechter Ratgeber. Die Gesunderhaltung des Bodens und der damit verbundenen Bodenfauna wird von Jahr zu Jahr schwieriger, das beweisen die Großindustriellen Landwirtschaftsbetriebe in vielen Anbauländern.

Im Hausgarten, im Hochbeet, im kleinsten Trog oder sogar auf der Fensterbank können wir dem gegensteuern und entsprechende Mischkulturen anlegen, die gut miteinander harmonieren.

Aber so wie bei uns Menschen, so sind sich auch nicht alle Pflanzen gegenseitig „grün“ und behindern sich im Wachstum, oder die eine wächst, die andere nicht.

Inhaltsstoffe oder Wurzelausscheidungen der einen Pflanze hindern z.B. die andere am Wachstum. Umgekehrt können sie sich auch gegenseitig fördern und sogar dem anderen die Schädlinge vom Leib halten (z.B. Rosmarin im Karottenbeet hält die Karottenfliege ab!).


Prinzipiell können Kulturpflanzen den Boden auslaugen, ihre Wurzelausscheidungen beeinträchtigen das Wachstum, der Boden ermüdet. Bei Einzelkultur wächst die Gefahr von Infektionen und Schädlingsbefall. Durch Fruchtfolge und Mischkultur kann dem abgeholfen werden. Nur Rhabarber und Tomate können lange Zeit auf demselben Boden gezogen werden.

Gute Nachbarn halten Schädlinge fern, verbessern Ertrag und Qualität, sie wachsen zusammen und schattieren das Beet, so dass die Bodenverdunstung vermindert und Unkraut fast völlig verhindert wird. Manchmal wachsen sogar die Wurzeln unentwirrbar zusammen. Schädliche Pilze keimen oft nicht, wenn der spezielle chemische Reiz, der die Sporenkeimung auslöst, durch andere Düfte überlagert wird.


Beispiele:

Knoblauch tötet manche Pilze bzw. Bakterien ab. Kamille, Lilien, Mädchenauge, Ringelblumen, Sonnenhut, Tagetes bekämpfen Nematoden (Fadenwürmer im Boden!) und befreien sogar Rosengewächse von solchen Parasiten. Lücken z.B. durch frühreifenden Salat können durch Nachpflanzungen oder Gründünger (gut geeignet dafür sind Kresse, Senf und Spinat) wieder geschlossen werden.

Es sollte der Boden dazwischen prinzipiell geschlossen werden. Solche Pflanzengemeinschaften bilden eine Annäherung an "natürliche Verhältnisse".

Tief- und Flachwurzler werden kombiniert sowie Stark- und Schwachzehrer.

Die Beete werden immer voll ausgenutzt, es entsteht ein günstiges Mikroklima.

Zuletzt bleibt das Gemüse mit der längsten Reifezeit zurück und kann sich noch ausbreiten. Dieses wird im Allgemeinen in der Beetmitte angepflanzt. Die Erträge sind bei korrekter Bearbeitung höher, Befall durch Krankheiten und Schädlinge geringer.


Zu beachten ist auch, dass manche Pflanzen schlecht wachsen, wenn als Vorkultur bestimmte andere Pflanzen angebaut wurden.

Dazu gehören: Vorkultur/ Nachkultur Spinat – Karfiol;  Bohnen - Erbsen und umgekehrt. Zuckermais - Zwiebelpflanzen Viele Pflanzen (Kohlgemüse zum Beispiel) derselben Familie sollten nicht zusammen angebaut werden bzw. aufeinander an derselben Stelle folgen.


Vielfraße, Hungerkünstler

Als "Vielfraße" gelten Karfiol, Brokkoli, Kartoffeln, Kohl, Kürbis, Sellerie, Zuckermais.

"Hungerkünstler" sind Bohnen, Bohnenkraut, Dill, Erbsen, Feldsalat (Vogerl) und Kerbel.


Pflanzen, die Schädlinge gut fernhalten:

Oregano vertreibt Ameisen vom Beet.

Kräuter wie Oregano, Minze und Thymian schützen als Beet Umrandung vor gefräßigen Schädlingen (Käfer, Larven).

Pflanzen wie Purpurglöckchen, Schafgarbe und Sonnenhut am Rande eines großen Gemüsegartens verhindern gröbere Probleme mit Schnecken.


Beispiele für eine Mischpflanzung im Hochbeet (Breite 120cm):

  • Radies
  • Kohlrabi
  • Kopfsalat
  • Radies
  • Kohl
  • Radies
  • Kopfsalat
  • Kohlrabi
  • Radies

Nach der Ernte von Radieschen kann sich der Salat weiter ausbreiten. Nach Kopfbildung wird er abgeerntet, danach hat der Kohl in Beetmitte genügend Platz. Freier Raum kann nachgesät werden mit Pflücksalat, Blattsenf oder Spinat.


Oder anderes Beispiel:

  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Zwiebeln
  • Karotten

gefolgt von (im Spätsommer)

  • Feldsalat(Vogerl)
  • Spinat
  • Feldsalat(Vogerl)
  • Spinat

Klar gibt es hier unzählige Beispiele, die können wir nicht alle aufzählen, gehen tut es ums Prinzip, das Gefühl für gute Nachbarschaft und dann Erfahrungen sammeln, das ist immer das Beste!

Monokulturen sind auf Sicht ein schlechter Ratgeber. Die Gesunderhaltung des Bodens und der damit verbundenen Bodenfauna wird von Jahr zu Jahr schwieriger, das beweisen die Großindustriellen Landwirtschaftsbetriebe in vielen Anbauländern.

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