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Erwin’s Gartenschule

Frühbeet – altmodisch oder neu entdeckt?

Seit dem Hochbeet-Hipe scheint es, als ob auch Beete, die Gemüsearten zum Verfrühen bringen – sogenannte Frühbeete – ebenso eine Renaissance. Es ist so simpel und kann wirklich viel Freude und Ertrag bringen, je nach Lage und Ausführung, Wetter und Anstrengung.

Vorteile eines Frühbeets

Mit einem Frühbeet dauert das Gartenjahr fast 365 Tage.

Es kann bereits im zeitigen Frühjahr zur Vorkultur von verschiedenen Gemüsearten genutzt werden, eignet sich aber auch zur Dauerkultur von Obst (Erdbeeren) und Gemüse (Kohlarten, Pflücksalat, Vogerlsalat etc.). Es bringt selbst im Winter Erträge ein – können darin doch zum Beispiel Wintersalate angebaut werden. Zudem sind diese niedrigen „Miniatur-Gewächshäuser“ in der Regel sehr einfach herzustellen, dazu kostengünstig und finden auch in kleineren Gärten Platz. Je nach Modell können sie problemlos versetzt oder abgebaut und vorübergehend verstaut werden.

 

Frühbeet-Modelle

Für welches Modell man sich letztendlich entscheidet, ist abhängig davon, wofür man das Frühbeet verwenden will und wieviel Platz vorhanden ist. Frühbeete aus Holz haben den Vorteil, dass man sie nach der Anzucht-Saison einfach abbauen und bis zum nächsten Frühjahr im trockenen lagern kann. Massive Frühbeete, beispielsweise aus Mauersteinen, halten zwar viel länger, aber ihr Standort will wohl überlegt sein. Sie lassen sich nicht so ohne weiteres versetzen.

 

Bausatz oder Eigenbau?

Bausätze, aus denen sich ein Frühbeet rasch aufbauen lässt, werden mittlerweile so preiswert angeboten, dass die früher üblichen Eigenkonstruktionen immer seltener zu finden sind. Wer jedoch ein stabiles Frühbeet aus einem kräftigen Holzrahmen vorzieht, weil es zum Beispiel im Garten weniger aufdringlich wirkt, bleibt beim Selbstbau.

Die einfachste Variante besteht wie gesagt aus einem flachen Holzrahmen, der zu einer der beiden längeren Seiten nach unten hin abgeschrägt ist. Mit dieser Seite wird das Frühbeet beim Aufstellen nach Süden ausgerichtet. Als Abdeckung dient ebenfalls ein Holzrahmen. Er wird mit robuster, transparenter Folie bespannt und mit Scharnieren an der hinteren, höheren Holzwand befestigt. Etwas teurer ist ein Deckel aus Polycarbonat-Stegdoppelplatten. Die Anschaffung lohnt trotzdem, da diese wesentlich robuster sind und besser gegen Kälte isolieren. Wie beim Gewächshaus kann zwar die Wärmestrahlung in das Frühbeet eindringen, die von der Erde abgestrahlte Wärme wird aber rein durch die Abdeckung im Frühbeet festgehalten.

Materialien und Maße

Für ein Standard-Frühbeet eignet sich mindestens 20 Millimeter starkes Fichtenholz sehr gut. Besser noch ist fäulnisbeständigeres Holz wie beispielsweise Lärche oder gar Zirbe.

In jedem Fall sollte es vorab mit einem pflanzenverträglichen, aber natürlichem Holzschutzmittel behandelt werden. Die Höhe des Holzrahmens sollte je nach Verwendungszweck vorne mindestens 35 Zentimeter, hinten 50 Zentimeter betragen. Wenn das Frühbeet nicht nur für die Jungpflanzenanzucht verwendet wird, kann der Rahmen auch noch höher sein. Die schräge Form ermöglicht eine bessere Lichtausnutzung.

Die Tiefe des Frühbeets sollte einen Meter (lieber eben nur 35-40 cm) nicht überschreiten, damit man von vorne auch noch an die hinteren Pflanzen herankommt. Die Länge kann individuell gewählt werden. Ein Längenmaß von 1,5 bis 2 Meter bietet immerhin 1,5 bis 2 Quadratmeter Anbaufläche. Für die ersten Salate und Radieschen genügt das schon.

Der optimale Standort

Frühbeete funktionieren im Grunde wie Miniatur-Gewächshäuser. Die Wärme entsteht entweder über eine Naturheizung (Mistpackungen) beziehungsweise über das eingefangene Licht. Frühbeete sollten im Garten also immer an einem sonnigen Platz stehen. So können sie das noch schwache Licht zu Beginn der Gartensaison bereits voll ausnutzen und auch im Winter noch von der natürlichen Sonneneinstrahlung profitieren.

Naturheizung für das Frühbeet

Wer besonders früh aussäen will, kann sein Frühbeet mit einer Art „Naturheizung“ ausstatten. Dazu wird der Boden im Beet etwa 40 Zentimeter tief ausgehoben und anschließend eine etwa 20 Zentimeter hohe Schicht Pferdemist eingefüllt. Wenn es sich um reinen Pferdemist ohne Stalleinstreu handelt, sollte man ihn zuvor im Verhältnis von etwa 1:1 mit Stroh oder Laub mischen. Diese Schicht deckt man mit einer ebenfalls 20 Zentimeter hohen Schicht Gartenerde ab, die vorher mit etwas Pflanzerde oder Kompost angereichert wurde. Die Mikroorganismen beginnen umgehend mit der Zersetzung des stickstoffreichen Pferdemists und entwickeln dabei Kohlendioxid und Wärme. Beides dringt durch die obere Bodenschicht und bietet den ausgesäten Jungpflanzen optimale Bedingungen zum Keimen und Wachsen – selbst wenn draußen noch Schnee liegt.

Bis die obere Bodenschicht nach dem Einfüllen des Pferdemists gut durchgewärmt ist, vergeht etwa eine Woche – danach kann man mit der Aussaat beginnen.

 

Schon zeitig reift das erste Frühgemüse heran, mindestens vier Wochen früher als im Freiland. Bevorzugt pflanzt man darin Salat, Spinat, Kohlrabi, Radieschen und Kräuter. Mit einem Frühbeet beginnt die Gartensaison je nach Region und Witterung bereits normalerweise im Februar, spätestens aber im März.

Es können erste frostempfindliche Jungpflanzen vorgezogen werden, um dann später im Gemüse- oder auch im Blumenbeet ausgepflanzt zu werden.

Im Sommer lässt sich das Frühbeet für die Kultur von Paprika, Melanzani, Gurken, Zucchini oder sogar Melonen nutzen. Im Winter wachsen dort dann die Wintergemüsearten wie beschrieben.

Viele Gartenbesitzer nutzen ihr Frühbeet auch für die Aufzucht von Sommer-Gemüse-Arten mit langer Kulturdauer, die nach der Aussaat noch einmal pikiert und ins Gartenbeet umgesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Tomaten, Gurken, Paprika und alle Arten von Kohl.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
18.2.2022
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Kresse & Sprossen
17.1.2025
Grünsprossen und Keimsprossen - Gemüse von der Fensterbank

Januar ist der Aussaatmonat, auch noch Februar und März, aber gerade jetzt beginnt die „Hoch-Zeit“ für Selbstangebautes.

Auch wenn draußen noch Winter ist, muss man auf frisches Grün nicht verzichten. Mit Keimsprossen holt man sich ganz einfach selbst gezogenes Gemüse auf die Fensterbank.

Die Fensterbank wird zur Anbauzone:

Jetzt wachsen dort „Sprossen“ (Keimsprossen bzw. Grünsprossen), neudeutsch nun auch Micro Green genannt.

Aber egal, wie man sie nennt: Die Sprossen sind nicht nur lecker und gesund, weil sie viele Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien enthält, sie sind auch einfach anzubauen.

Keimlinge und Sprossen sind wahre Alleskönner: Sie sind nicht nur für Salate eine knackige „Draufgabe“, sondern verfeinern auch Aufstriche, garnieren Suppen oder würzen Saucen.

Vor allem in der asiatischen Küche sind die jungen Pflanzentriebe mit dem nussigen, scharfen oder süßlichem Geschmack sehr beliebt. Sogar in Shakes oder beim Brotbacken werden sie als gesunde Zutat geschätzt. Dank ihres Nährstoff- und Vitaminreichtums gelten sie neuerdings auch als Superfood.

Vor allem für Vegetarier und Veganer stellen sie einen wichtigen Lieferanten von Proteinen und B-Vitaminen dar. Der Anteil an Vitamin C sowie Nährstoffen ist um ein Vielfaches höher als in ausgewachsenen Pflanzen. Außerdem können die Vitalstoffe in Sprossen und Keimlingen vom Körper besser aufgenommen werden.

 

Der Klassiker: Kresse ziehen

Einfache Kresse trägt ihren Namen zurecht: Es ist nämlich wirklich einfach, sie anzubauen. Bereits nach wenigen Tagen keimen die Samen, nach etwa 10-14 Tagen, bei kühleren Temperaturen nach 3 Wochen, kann sie geerntet werden.

Für den Anbau braucht man nicht einmal einen Blumentopf mit Erde. Die kleinen Samen bzw. Pflänzchen sind sehr anspruchslosund gedeihen auf Zellstoff oder einer kleinen Vliesmatte. Ein Teller oder eine flache Schale mit Küchenpapier oder Watte genügen. In unserer Bio-Gärtnerei verwenden wir lieber Schafwoll-Vliesmatten, da sind wichtige Mineralstoffe enthalten, die der Pflanze letztendlich zugutekommen.

Und so geht‘s:

·       Den Teller z.B. mit Küchenpapier auslegen und gut anfeuchten.

·       Warten, bis sich das Material vollgesaugt hat, dann das überschüssige Wasser wegschütten.

·       Die Samen auf das aufgequollene Material eng (auf eine Fläche von 10x10cm 10 Gramm Bio-Saatgut) und sie vorsichtig leicht andrücken. Kresse gehört zu den Lichtkeimern, man muss sie nicht zusätzlich abdecken.

·       Nun das „Kresse Beet“ noch einmal befeuchten – am besten mit einer Sprühflasche, überschüssiges Wasser wieder weggeben. Samen soll feucht sein, aber nicht schwimmen.

·       DenTeller oder die Schale an einen hellen Ort aufstellen, zum Beispiel auf die Fensterbank bei 18°C.

·       Darauf achten, dass die Samen nicht austrocknen, daher regelmäßig mit Wasser besprühen, am besten morgens und abends. Steht der Teller über einer laufenden Heizung, kann es sein, dass man auch zwischendrin wässern muss. Durch die Wärme trocknet der Zellstoff schnell aus.

·       Nach etwa zehn Tagen kann man die Kresse ernten, mit einer Schere einfach bodengleich abschneiden. Leider wächst Kresse nicht nach. Um regelmäßig Kresseernten zu können, kann man mehrere Teller-Beete anlegen, die man im Abstand vonein paar Tagen anlegt.

Alternativen zu Kresse

Aus Samen von Senf, Radieschen, Rettich, Buchweizen, Sesam, Mungbohne, Sonnenblumen, Brokkoli (Kohlgemüse im Allgemeinen), Bockshornklee und Leinsamen kann man ebenso Keimlinge ziehen, wie auch aus Weizen oder Hafer. Da freut sich auch die Katze.

Allerdings sollte man für die Zucht von Sprossen darauf achten, dass man nur Samen verwendet, die auf der Verpackung auch explizit dafür ausgewiesen sind! Bestenfalls sind sie in Bio-Qualität, was zubevorzugen ist.

Viele dieser Sprossen zieht man auch gut in einem mehrstöckigen Keimgerät. Allerdings muss man die Keimlinge regelmäßig spülen und lüften: Im feuchten Mikroklima können sich schnell gesundheitsschädliche Bakterien, wie Hefe- oder Schimmelpilze bilden!

 

Riechen die Sprossen komisch oder sind sie schleimig, sollte man sie nicht essen!

Besonders bei Sprossen von Hülsenfrüchten wie Linsen, Erbsen, etc. ist es Pflicht, sie nach der Ernte kurz zu erhitzen. Mungbohnensprossen können ohne Bedenken roh gegessen werden.

Grünsprossen sind im Vergleich zu Keimsprossenunsensibler im Umgang und einfacher bzw. flexibler im Anbau.

 

Mit Keimsprossen holt man sich ganz einfach selbst gezogenes Gemüse auf die Fensterbank – und/oder, ein leckeres Topping für ein Butterbrot oder eine Suppe.

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Aussaat
Balkon
Garten
16.8.2024
Samen aus dem Garten selbst ernten und aussäen

Wer nachhaltig und im Kreislauf denkt, sein persönliches Erfolgserlebnis verbuchen und gleichzeitig etwas Geld sparen will bei der Anzucht seiner eigenen Blumen, Kräuter und Gemüse, kann jetzt im Herbst Samen ernten.

Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten:

Es ist Zeit, über den Tellerrand zu schauen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Ernte denkt man nämlich nicht nur an einen gefüllten Magen, sondern auch an die Aussaat für das nächste Jahr: es ist ein guter Zeitpunkt, Samen zu ernten undzu sammeln.

Unterschiedliche Pflanzen bilden unterschiedliche Sorten an Samen aus. Entsprechend unterschiedlich müssen sie auch geerntet werden.

Die Samen, die am Balkon anfallen und den meisten Gärten unterteilt man an dieser Stelle stark vereinfacht und grob in zwei Kategorien: trockene und feuchte Samen

Wichtig:

1.         Samen beider Sorten sollten erst dann geerntet werden, wenn sie reif sind. Ansonsten keimen sie kaum oder gar nicht.

2.         Außerdem müssen sie vor der Lagerung trocken sein: Sie fangen sonst an zu schimmeln!

3.         Am besten legt man sie breitflächig aus, in Schälchen, auf Zeitungspapier oder in leere Streichholzschachteln. Die Papphülle soll besonders gut die Feuchtigkeit entziehen.

4.         Kühl, trocken und dunkel gelagert, bleiben die meisten Samen je nach Sorte etwa drei Jahre lang keimfähig.

Viele Sorten wie Ringelblume, Wicke oder Kapuzinerkresse sammelt man von Hand und direkt an der Pflanze.

Hülsenfrüchte wie Bohne, Erbse etc. erntet man „unaufgeplatzt“, wenn die Früchte sich„verdrehen“, danach dann unbedingt nachtrocknen. Ebenso bei Doldenblütlern wie Karotten, Dille, Kümmel, Fenchel etc.

Wichtigist trockenes Wetter, ideal ist Sonne, damit die Samen gut trocknen und es auch bleiben.

Fast täglich sollte man die Samenstände kontrollieren und beobachten, damit sie nicht von selbst abfallen.

TIPP:

Wenn man beispielsweise einen Damenstrumpf darüberstülpt, kann man die Samen darin „reinfallen lassen“, sie gehen dadurch nicht verloren und bleiben sauber und trocken, auch Vögel und Insekten können sie nicht „ernten“.

Ob die Samen reif sind, kann man ganz einfach feststellen: Sie lassen sich leicht absammeln oder ihre Samenhüllen lassen sich leicht öffnen. Oft sind sie auch schon braun, trocken und hart.

 

Feuchte Pflanzensamen ernten:

Bei  Tomaten beispielsweise muss man deshalb die Samen aus den ÜBERREIFEN Früchten herauslösen. Man schabt sie vorsichtig mit einem Löffel heraus, spült sie unter fließendem Wasser ab, bis sie sauber sind und trocknet sie anschließend einige Tage auf Küchen- oder Zeitungspapier. Sie sind einige Male zu wenden, damit sie nicht ankleben oder schimmeln. Das Papier muss die Feuchtigkeit aufsaugen.

Be vielen Samen wie z.B. von Gurken, Zucchini und Melanzani, vielen Paprika mussman vorsichtig sein, weil es hier oft Hybridzüchtungen sind und durch das Rückkreuzen die Bestäubung unkontrolliert ist und manchmal Giftstoffe in Folgefrüchten gebildet werden, allen voran Zucchini und Kürbisse.

Wenn man sich also bei seiner Sorte nicht sicher ist, ob es um eine samenfeste Sorteoder einen Hybrid handelt, bitte Hände weg und nächstes Jahr neues Saatgut kaufen.

Ich habe einen Kommentar einer Versuchsanstalt gefunden:

„Durch unkontrollierte Rückkreuzungen von Zucchini und Speisekürbissen (z.B. mitZierkürbissen) können sich Cucurbitacine bilden, die im menschlichen Körper toxisch wirken. Einige Hobbygärtner hat das leider auch schon das Lebengekostet. Wenn die eigenen Kürbisse und Zucchini sehr bitter schmecken, sollte man sie auf jeden Fall wegwerfen.“

Das Saatgut in kleinen Briefumschlägen, Briefmarkensäckchen etc. trocken lagern, richtig beschriften und einordnen, sodass man dann im Laufe des kommenden Winters wieder aussäen kann. Pfefferoni und Chilis müssen ja heuer bereits ausgesät werden (Dezember).

Vorallem an Blumen und Kräuter werden Samen abgeerntet, hier ist es auf jeden Fall Bedenkenloser.

Wer nachhaltig und im Kreislauf denkt, sein persönliches Erfolgserlebnis verbuchen und gleichzeitig etwas Geld sparen will bei der Anzucht seiner eigenen Blumen, Kräuter und Gemüse, kann jetzt im Herbst Samen ernten.

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Gemüsepflanzen
Pflanzenschutz
28.6.2024
Trauermücken-Problematik

Ein Thema, das heuer wetterbedingt gravierend ist, die Trauermücken bei Kübel- und Balkonblumen und stets bei Zimmerpflanzen. Sie schwirren in der Wohnung bei den Zimmerpflanzen herum. Sie sind aber nicht nur lästig, ihre Larven können auch Pflanzen üblen Schaden zufügen.

Was sind Trauermückenund woran erkennt man sie?

Trauermücken sind kleine Mücken. Sie werden zwischen vier und sieben Millimeter groß. In der Natur gelten sie als Nützlinge, da ihre Larven organisches Material zersetzen. Vor allem in den Frühjahr, Winter und auch im Herbst nisten sie sich jedoch gerne im Topf von Zimmerpflanzen ein und werden so zu lästigen Schädlingen. Sie können aber auch im Garten auftreten.

Es gibt etwa 350 verschiedene Arten der Trauermücke. Weltweit findet man rund 600 Arten. Die Schädlinge legen ihre 200 Eier in die feuchte Erde. Dort entwickeln sich die grauweißen Trauermückenlarven. Sie werden etwa sieben Millimeter lang, sie treten gut 5-7Tage nach der Eiablage auf und fressen an den jungen Pflanzenwurzeln. Nach 14 Tagen verpuppen sie sich. Die erwachsenen Fliegen leben dann für ca. fünf Tage.Die gesamte Lebensdauer einer Trauermücke beträgt etwa vier Wochen.

Trauermücken werden oft in minderwertiger Blumenerde ins Haus eingeschleppt, können aber auch durchs offeneFenster in die Wohnung gelangen. Einen Befall erkennt man an kleinen Schwärmen über den Pflanzen, die auffliegen, wenn man die Pflanze gießt.

Warum Trauermücken bekämpfen?

Welche Schäden entstehen durch Trauermücken? Die erwachsene Trauermücke ist lästig, kann aber den Topfpflanzen nichts anhaben. Das Problem: Sie vermehrt sich rasant. Ihre Larven ernähren sich von den Wurzeln der Topf-Pflanzen und fügen ihnen so erheblichen Schaden zu. Vor allem junge Pflanzen bzw. Keimlinge können absterben, da ihre zerstörten Wurzeln Wasser und Nährstoffe nicht mehr genügend aufnehmen.

Des Weiteren sind von Trauermücken befallene Pflanzen anfälliger für weitere Krankheiten, vor allem für bakterielle Infektionen. Ältere Pflanzen fangen dann schnell an, zu schwächeln. Auch das Wachstum wird gestört.

Einfache Hausmittelgegen Trauermücken

Was mögen Trauermücken nicht? Wie lange dauert es, bis Trauermücken weg sind? Hausmittel können der erste Schritt im Kampf gegen Trauermücken sein.

Knoblauch: Knoblauch enthält den schwefelhaltigen Stoff Allicin, der die Larven der Trauermücke abtötet. Die Spitze von einer Zehe abschneiden und die Zehe in die Erde im Topf stecken! Ideal ist auch die Verwendung von Knoblauchextrakt. 10ml auf 1 Liter Wasser geben und damit die Pflanzen gießen!

Petersilie: Die Inhaltsstoffe der Petersilie wirken abschreckend auf Trauermücken, sodass die kleinen Fliegen die Topf-Pflanzen einfach meiden. Petersilie klein gehackt auf die Erde geben.

Backpulver: Backpulver oder auch Natron sind kostengünstig und leicht anwendbar bei der Bekämpfung von Trauermücken. Mit einem Sieb über der Erde im Blumentopf verteilen und etwas anfeuchten!

Lavendelöl: Lavendelöl hat eine gute Wirkung gegen die Larven selbst. Bereits erwachsene Fliegen können sich dennoch weiter fortpflanzen. Deshalb sollten diese Mittel wiederholt eingesetzt werden.

Neemöl: Neemöl (manchmal auch Niemöl geschrieben) stammt aus einem tropischen Baum und gilt schon lange Zeitals wirksamer Schädlingsbekämpfer. Zehn Milliliter in einen Liter Wasser und die befallene Pflanze mit der Lösung gießen! Neemöl ist gut verträglich für Mensch, Tier und Umwelt. Es unterstützt sogar das Wachstum und die Widerstandskraft von Pflanzen.

Andere Mittel zurBekämpfung von Trauermücken

Erde austauschen: Bei sehr starkem Befall sollte die Blumenerde komplett ausgetauscht werden. Die Wurzeln auswaschen und neue Erde nehmen, am besten qualitativ hochwertige. Keine alte, stehen gelassene Erde verwenden!

Gelbfalle: Gelbfallen, auch Gelbtafeln genannt, sind klebrige Stecker oder Tafeln in gelber Farbe. Sie werden in die Erde der Blumentöpfe gesteckt und fangen dort die Fliegen ein. So können sich diese nicht weiter fortpflanzen. Gelbfallen sind ein gängiges undsehr effektives Mittel auch gegen andere Schädlinge im Haus.

Quarzsand: Eine dünne Schicht trockener Quarzsand auf der Blumenerde hindert Trauermücken daran, ihre Eierabzulegen. Da die Larven sich nur in feuchter Erde entwickeln können, sollte man das Gießen für einige Zeit reduzieren, sodass der Sand ganz trocken ist.

Nützlinge: Trauermücken lassen sich gut mit anderen kleinen Lebewesen bekämpfen. Nützlinge wie Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die die Larven abtöten. Die Nematoden in lauwarmes Gießwasser geben und befallene Pflanzen für zwei bis drei Wochen einmal wöchentlich behandeln! Nematoden sind ungefährlich für Mensch, Tier und Pflanzen und sind im Fachhandel erhältlich übers Internet.

Fleischfressende Pflanzen: Fleischfressende Pflanzen locken Trauermücken an und fangen sie mit ihren klebrigen Blättern ein. Besonders gut geeignet ist das Fettkraut. Einfach in die Nähe von befallenen Pflanzen platzieren ist effektiv und zugleichinteressant zu beobachten. Bei uns im Blumenpark sind fleischfressene Pflanzen übrigens das ganze Jahr über erhältlich.

Trauermücken vorbeugen

Ausschließlich hochwertige Blumenerde verwenden! Die Säcke sollten gut verschlossen und nicht beschädigt sein. Eigene Komposterde zu verwenden, kann problematisch sein, vor allem, wenn sie nicht 100% verrottet ist. Das kann auch mit frischem Stallmist oder sogar frischer Schafwolle als Dünger passieren.

Sind Trauermücken gefährlich für den Menschen?

Trauermücken sind mit den Stechmücken verwandt, stechen aber selbst nicht wie gewöhnliche Mücken. Sie übertragen auch keine Krankheiten. Die erwachsenen Fliegen sind für Mensch, Tier und Natur absolut ungefährlich. Ausschließlich die Larven können den Pflanzen schaden. Vor allem junge Pflanzen, Setzlinge und Stecklinge können absterben, wenn sie befallen werden. Ältere Pflanzen gehen in der Regel nicht ein, können aber schwächeln und inihrem Wachstum gestört werden.

Trauermücken gibt es bei Kübel- und Balkonblumen und stets bei Zimmerpflanzen. Sie schwirren in der Wohnung bei den Zimmerpflanzen herum. Sie sind aber nicht nur lästig, ihre Larven können auch Pflanzen üblen Schaden zufügen.

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