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Erwin’s Gartenschule

Gurkenvielfalt – Genuß und Anspruch

Gurken stammen aus Indien und werden bereits seit über 3000 Jahren angebaut und genossen. Sie ist sehr frost- und kälteempfindlich als Pflanze und natürlich bei uns nicht winterfest!


Man kann Gurken aus Saatgut ziehen, das passiert im April, man kann sie aber im Fachhandel kaufen und sich die warmen Bedingungen der Vorkultur sparen. Allesamt sind sie Kürbisgewächse. Daher gibt es unzählige Formen und Arten die dementsprechend mehr oder weniger stark wüchsig sind.

Eine mittlerweile gebräuchliche Vermehrungsform an Gurken ist das Veredeln! Das macht man nicht selbst, sondern kauft die bereits veredelten Pflanzen, die einen Wildkürbis als Unterlage haben. Diese veredelten Exemplare sind widerstandsfähiger gegen Wurzelkrankheiten als reine, aus Saatgut vermehrte Gurkenpflanzen. Gefürchtet ist vor allem die Welkekrankheit Fusarium. 

Veredelte Gurken werden so eingepflanzt, dass die Veredelungsstelle wenige Zentimeter über dem Boden liegt.


Alternativ können Gurken auch selbst aus Saatgut vorgezogen werden. Damit die Keimung gelingt, sollte die Umgebungstemperatur mindestens 20 Grad Celsius betragen. Die gekeimten Pflänzchen stehen später gern etwas kühler bei 13-15°Grad Celsius. Achtung: Temperaturen unter zehn Grad Celsius mögen Gurken nicht. Wenn es etwa ab Mitte Mai warm genug ist und die Gurken Pflänzchen schon zwei Laubblätter ausgebildet haben, dürfen sie ins Freiland.

Moderne Hybridsorten bilden Früchte, ohne dass zuvor eine Bestäubung erfolgt ist (Jungfernfrüchtigkeit). Bei älteren Sorten wachsen männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze. Für die Bestäubung dieser einhäusigen Gurken braucht es unbedingt Insekten.


Der richtige Standort für Gurken

Gurken sind Starkzehrer und stellen daher recht hohe Ansprüche an Nährstoffversorgung, Wärme und Feuchtigkeit. Ein warmer, sonniger und windgeschützter Standort ist ideal. 

Man kann Gurken entweder über den Boden (selten) ranken oder an einem Gestell in die Höhe wachsen lassen. Letzteres ist sehr zu empfehlen, weil es zum einen Krankheiten vorbeugt. Zum anderen wachsen die Früchte schöner und sind auch leichter zu ernten.


Beim Pflücken gilt: 

Die Gurken sollten vorsichtig mit einer sauberen Schere oder einem Messer abgeschnitten werden, um die Pflanze vor Verletzungen zu schützen.

Mittlerweile werden Gurken aber in Trögen oder Hochbeeten gezogen, lediglich Freiland taugliche Arten wie Feldgurken wachsen im offenen Gemüsebeet gut!


Gurken sind, wie erwähnt, Starkzehrer, haben aber salzempfindliche Wurzeln. Als Nährstoffversorgung ist organische Langzeitdünge wie Schafwolle oder Hornspäne, Gesteinsmehl oder reifen Kompost empfehlenswert. Wird ein organischer Langzeitdünger verwendet, kann eine Gabe im Frühjahr schon ausreichend sein. Bei anderen Düngern sollte vorher die nötige Menge nach dem darin enthaltenen Stickstoffgehalt berechnet werden, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Gurken lieben es weder zu trocken noch zu nass und auch kaltes Wasser vertragen sie nicht besonders gut. Die  Flachwurzler sollten nicht punktuell, sondern flächig mit handwarmem Wasser gegossen werden. 

Damit die Pflanzen tiefer wurzeln, sollte die ersten beiden Wochen nach der Pflanzung etwas zurückhaltender gegossen werden. Auch die Abdeckung des Bodens mit Stroh oder Mulch ist günstig für das Pflanzenwachstum. Ebenso geeignet ist schwarzer, wasserdurchlässiger Vlies. Dieser dient nicht nur als Verdunstungsschutz, die Erde darunter heizt sich auf, was die Gurkenwurzeln freut. Außerdem werden durch Mulch und Vlies störende Unkräuter im Zaum gehalten


Generell wird, je nach Verwendung, zwischen folgenden Sorten unterschieden (ein kleiner Auszug!) :

  • Trauben- oder Einlegegurken
  • Salatgurken
  • Schlangengurken
  • Minigurken: Snackgurken; mit Schale essen
  • Zitronengurke: Frischverzehr; leicht sauer, erfrischend, 12cm lang, gelb!
  • Stachelgurke Kiwano(erinnert an Melone, Kiwi, Banane vom Geschmack); frisch verzehren
  • Scheibengurke (Inkagurke): junge Gurke zum Rohverzehr, später zum Füllen mit asiatischen Gerichten
  • Melothria-Minigurke: Frischverzehr, ebenso mit Schale essen
  • Schwammgurke Luffa: wird als Schwammersatz durch skelettartige Struktur, nicht zum Verzehr geeignet


Autor
Erwin Seidemann
Datum
29.4.2022
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Gemüsepflanzen
5.4.2024
Paprika, Pfefferoni & Chili

Paprika ist botanisch gesehen Capsicum annuum, gleich wie die Tomate oder die Melanzani ein Nachtschattengewächs.

Von der Pflanze her hoch giftig, so aber nicht die Frucht!

Pfefferoni waren die Ursprungsform, stammen aus Südamerika und sind botanisch gesehen auch „ganz was anderes“, nämlich Kreuzungen, Wildformen aus Capsicum pubescens, Capsicumfrutestens und andere. 

Die scharfen Pfefferonienthalten auch das richtige Capsaicin, ein geschmackloser Inhaltsstoff, deraber durch den besonderen Stoff Hautreizungen verursacht, damit einenbrennenden Schmerz, so auch im Mund, man nennt das dann „Schärfe“.

Je mehr Capsaicin, desto schärfer, je weniger bis gar keines, desto milder.

Paprika gibt’s bei uns in Europa erst seit 100 Jahren, jenen, den wir als Blockpaprika, Spitzpaprika, milden Pfefferoni usw. als „süß“ bezeichnen, roh oder gekocht gegessen werden kann.

Es ist das weltweit viertwichtigste Gemüse nach den Kräutern, Tomaten, Salaten, noch VOR Gurke, Zucchini, Karotte, Kohlrabi und Co. Er ist reich an Vitamin C und A.

Egal, ob Paprika oder Pfefferoni, die Anbaumethode ist ähnlich.

Sie werden im Jänner/Feber in ein durchlässiges Substrat angebaut und bis 0,5cm dick abgedeckt, dieKeim dauer kann bis zu 60 Tagen betragen, meist aber nach 10 Tagen bei den gängigen Sorten.

Die Keimtemperatur ist bei Paprika 20-22°C, bei Pfefferoni bis 28°C!!!!

Es ist eine sehr wärmebedürftige Kultur, das zieht sich bis in die Sommer, Herbst fort.

Ab Mai bilden sich Blüten aus, da müssen sie dann ins Freie und zwar an einen sehr warmen Standort, es braucht ein gut durchlässiges Substrat mit relativ hohen Nährstoffanteil, es hat sich die Schafwolle gut bewährt. Bei Tomaten funktioniert es aber noch besser.

Paprika mögen keinen zu kalkreichen Standort, wollen es eher humusreicher.

Die Pflanze braucht pro Tag 1-2 Liter Wasser, auch Pfefferoni brauchen das.

Wöchentliche Düngung übers Giesswasser mit einem Bioflüssigdünger macht die Pflanze sehr wuchsfreudig und ertragreich.

Man sollte sie nicht höherals 1 Meter werden lassen, die erste Blüte („Königsblüte“) ist gut auszubrechen, besonders bei großfruchtigen Paprika.

Wenn sie höher würde, ist es gut, sie abzuschneiden und die ab August ausgebildeten Früchte größer und intensiver werden zu lassen.

Die Paprika färben von grün (oder sogar oft schwarz) über gelb nach rot ab.

Es gibt dünnwandige (Neusiedler Ideal) zum Füllen, aber auch dickwandige (Türkischer Spitzpaprika).

Kleinfruchtige Snackpaprika werden immer beliebter. Sie sind bereits ab Juli erntbar, hingegen Paprika in unseren Breiten erst ab August. Die Haupternte ist ab September.

Für Pfefferoni gilt das gleiche. Lediglich die Chilis werden erst in der kühlen Jahreszeit richtig scharf und reif, dann aber richtig.

Für Pfefferonis bzw. Chilisgab es früher die Schärfeskala 1-10, wo 1 mild ist und 10 bzw. 10+++ sehrböse….

Heute gibt es die Skalierung nach „Scoville“, wobei ein Milder Spiralpfefferoni, der angenehme Schärfe und Würze aufweist und einem Gulyas noch gut tut, eine Schärfe von 500-1500 Scoville aus.

Die Weltmeister-Chilis wie Trinidad Moruga Scorpion oder Carolina Peaper Pepper (alles BhutJolokia-Chilis) weisen neuerdings 1,2 Millionen(!!!!!) Scoville aus.

Das bedeutet, dass man die 1,2-Milionen fache Menge einer nicht scharfen Speise kochen muss, damit man in dieser keinen scharfen Geschmack mehr verspürt.

Das heißt, ein Chili von 1x1 mm macht einen Chilieintopf von 10kg nahezu „ungenießbar“, also nur mehr scharf und böse….

Scharfe Chilis, die den heißesten und wärmsten Platz im Garten und auf dem Balkon wollen, lieben es zur Reife hin sehr stressig. Das heisst dann wenig gießen, austrocknen lassen, soviel Sonne wie möglich geben, dann wird’s richtig scharf.

Chilis sind unterschiedlich, was die Schärfe anbelangt, an der Spitze sind sie „milder“, um die Kerne herumextrem, oft aber auch unterschiedlich an der Pflanze selbst…schräg!

Chilis „schmecken“, wenn man den Riesenschock samt Tränen verdaut hat, nach Zitrone, nach Orangen, Tropicund Vanille, selten nach „Pfeffer“. Sie sind ja als Gewürz gedacht, nicht als Speise.

Man findet weltweit Blogs wie pepperjoe oder Chili-Fee. Die meisten Chilifreaks gibt es auf www.chiliheads.de

Da sind bis zu 3 Mio.Zugriffe in Deutschland pro Monat, vor allem um diese Zeit. Sie tauschen sichaus und nehmen voneinander die Samen usw. Es gibt stückweise sogar Tauschbörsen dafür.

Kleine Fruchtgemüseschule: Paprika, Pfefferoni & Chili

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Gemüsepflanzen
Salate
16.6.2023
Blattsalat

Was ist ein Blattsalat ?

Der Begriff "Blattsalate" (auch Schnittsalat, Pflücksalat) stammt aus der Küchensprache, ist kein botanischer Fachbegriff!. Wenn der Begriff "Blattsalat" verwendet wird, sind Blattgemüse-Arten gemeint, die, im Gegensatz zu den meisten Kohlgemüse-Arten,  als Bestandteil der "kalten Küche" nicht gekocht, sondern roh mit Marinaden und Dressings gegessen werden. Das Wort „Salat“ stammt vom lateinischen Wort "Salata" ab und bedeutet in Nord-Italien als "Insalata" so viel wie "in Salz eingelegtes Grünzeug", "gesalzen" oder "mit Salz haltbar gemachter Salat".


Arten, Sorten, Beispiele

Die folgende Übersicht zeigt verschiedene grüne Blattsalat-Sorten und –Arten im deutschen Sprachraum, von denen viele Varianten/Varietäten des Gartensalats sind:

  • Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
  • Eichblattsalat (Lactuca sativa var. crispa 'Eichblatt')
  • Eissalat / Eisbergsalat (Lactuca sativa var. capitata 'Eissalat')
  • Endivie (Cichorium endivia)
  • Gartensalat (Lactuca sativa)
  • Gewöhnlicher Feldsalat (Valerianella locusta): auch Vogerlsalat (Österreich), Nüsslisalat (Schweiz)
  • Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata): auch Häuptelsalat
  • Rucola/Rukola/Rauke (Eruca sativa)
  • Schnittsalat (Lactuca sativa var. crispa): auch Pflücksalat

Die ganzjährig beliebtesten im deutschsprachigen Raum sind der Feldsalat(Vogerl), der Kopfsalat und der Eis(berg)Salat.

Italienische Blattsalatsorten

  • Lollo Bionda (Lactuca sativa var. crispa 'Lollo Bionda'): auch Lollo Bianco
  • Lollo Rosso (Lactuca sativa 'Lollo Rossa')
  • Radicchio Rosso (Cichorium intybus var. foliosum 'Radicchio Rosso')
  • Römersalat (Lactuca sativa var. longifolia): auch Romana-Salat

Der Radicchio ist eine spezielle rote Chicorée-Züchtung aus Italien, der auch Roter Chicorée, Italienischer Chicorée oder Rote Endivie genannt wird.

Weitere Blattsalatsorten gibt es auch in Frankreich wie z.B. den grünen Bataviasalat (Lactuca sativa var. capitata), eine Züchtung, die eng mit dem Eissalat verwandt ist.


Im „Gegenzug“ die botanische Unterteilung

In der Botanik werden die Blattsalate-Arten nach folgender Liste in Lattiche und Zichorien unterteilt, das gefällt mir im Grunde genommen besser:

  1. Lattichsalate (Lactuca sativa):
    Zum Lattich zählen alle Blattsalate, bei denen bereits beim Abschneiden des Strunkes ein weißlich-milchiger Saft austritt. Typisch für Lattich-Salate sind ein milder Geschmack, zarte Blätter und ein geringer Gehalt an Bitterstoffen. Beispiele für Lattichsalate sind Bataviasalat, Eissalat/Eisbergsalat, Kopfsalat, Romana-Salat und Schnittsalat.
  2. Zichoriensalate (Chichorium):
    Zu den Zichorien zählen alle Blattsalate, die im Vergleich zu den Lattichsalaten deutlich weniger Milchsaft enthalten, dafür aber wesentlich mehr Bitterstoffe, Mineralstoffe, Vitamine und ein starkes Aroma aufweisen. Der Zichorien-Salat ist ein typischer Bittersalat und stammt von der Wegwarte (Cichorium Intybus) ab. Zichoriensalat ist im Vergleich zu Lattichsalat gegenüber Kälte unempfindlicher und besser lagerfähig. Beispiele für Zichorien-Salate sind winterlicher Blattsalat wie Chicorée, Endivie und Radicchio.

Anbau und Lagerung

Salate und Blattsalate können im Sommer in fast allen Höhenlagen in mehr oder weniger allen Gemüsegärten, im Hochbeet, ja sogar im Topf oder Kübel angebaut werden, sogar auf engem Raum. Blattsalate verlieren wie auch Obst nach dem Ernten durch Lagerung viele Vitalstoffe und sonstige Nährstoffwerte. Besonders zarte sommerliche Blattsalate wie der grüne Kopfsalat sollten daher als Nahrungsmittel am besten sofort gegessen und nach dem Ernten nur kurz und möglichst dunkel gelagert werden. Blattsalate der Saison enthalten viel Wasser, trocknen schnell aus und sollten bis zu ihrer Zubereitung vor Austrocknung geschützt werden. Wenn Salatblätter welk werden, sehen sie nicht nur weniger schmackhaft aus. Bei einem welken Blattsalat haben sich dann auch bereits viele Mineralstoffe und Vitamine verflüchtigt


Wie lange dauert die Salatkultur?

Wenn man Kopfsalat oder Eissaalat hernimmt, dann sät man diesen, wenn man es selbst machen möchte, in kleinen Saatschalen breitwürfig aus, pikiert nach 10 Tagen und pflanzt 2 Wochen später ins Gemüsebeet im Abstand von 20x20 bis 30x 20 cm. Wichtig ist eine gute Nährstoffversorgung und ein humoser Boden, aber keine Überdüngung bitte. Wenn man mit gut abgelagertem Stallmist oder Kompost arbeitet, dann genügt das in der Regel, bei der Nachpflanzung dann am besten mit Hornmehl oder Schafwolle düngen, auf eine gute Mineralstoffversorgung Rücksicht nehmen: Steinmehl oder Düngekalk sind 2x pro Jahr angewendet sehr wichtig, das schützt die Pflanzen vor zu rascher Austrocknung bei starker Hitze. 4-6 Wochen nach der Pflanzung - abhängig von Sorte und Jahreszeit - ist die Kultur erntereif. Pflücksalate sät man zwischen März und Juni ins Beet und kann laufend ernten, die Pflanzen wachsen nach, das sind dann sogenannte „Baby leafs“.


Problemfall Schnecken:

Viele Menschen pflanzen gar keine Salatpflanzen mehr, weil sie die Schnecken gleich gern mögen wie wir…. Schneckenzäune, mechanische Schneckenbarrieren, Farnlaub dazwischen auflegen, raue Oberflächen schaffen (Häckselgut bestimmter Konsistenz), aber auch Biologisches Schneckenkorn sind probate Mittel im ewigen Kampf gegen die schlatzigen Ungeheuer!

Der Begriff "Blattsalate" (auch Schnittsalat, Pflücksalat) stammt aus der Küchensprache, ist kein botanischer Fachbegriff!.

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Gemüsepflanzen
Kräuter
14.4.2023
Mischkulturen im Gemüse- und Kräuterbeet – „Auf gute Nachbarschaft!“

Monokulturen sind auf Sicht ein schlechter Ratgeber. Die Gesunderhaltung des Bodens und der damit verbundenen Bodenfauna wird von Jahr zu Jahr schwieriger, das beweisen die Großindustriellen Landwirtschaftsbetriebe in vielen Anbauländern.

Im Hausgarten, im Hochbeet, im kleinsten Trog oder sogar auf der Fensterbank können wir dem gegensteuern und entsprechende Mischkulturen anlegen, die gut miteinander harmonieren.

Aber so wie bei uns Menschen, so sind sich auch nicht alle Pflanzen gegenseitig „grün“ und behindern sich im Wachstum, oder die eine wächst, die andere nicht.

Inhaltsstoffe oder Wurzelausscheidungen der einen Pflanze hindern z.B. die andere am Wachstum. Umgekehrt können sie sich auch gegenseitig fördern und sogar dem anderen die Schädlinge vom Leib halten (z.B. Rosmarin im Karottenbeet hält die Karottenfliege ab!).


Prinzipiell können Kulturpflanzen den Boden auslaugen, ihre Wurzelausscheidungen beeinträchtigen das Wachstum, der Boden ermüdet. Bei Einzelkultur wächst die Gefahr von Infektionen und Schädlingsbefall. Durch Fruchtfolge und Mischkultur kann dem abgeholfen werden. Nur Rhabarber und Tomate können lange Zeit auf demselben Boden gezogen werden.

Gute Nachbarn halten Schädlinge fern, verbessern Ertrag und Qualität, sie wachsen zusammen und schattieren das Beet, so dass die Bodenverdunstung vermindert und Unkraut fast völlig verhindert wird. Manchmal wachsen sogar die Wurzeln unentwirrbar zusammen. Schädliche Pilze keimen oft nicht, wenn der spezielle chemische Reiz, der die Sporenkeimung auslöst, durch andere Düfte überlagert wird.


Beispiele:

Knoblauch tötet manche Pilze bzw. Bakterien ab. Kamille, Lilien, Mädchenauge, Ringelblumen, Sonnenhut, Tagetes bekämpfen Nematoden (Fadenwürmer im Boden!) und befreien sogar Rosengewächse von solchen Parasiten. Lücken z.B. durch frühreifenden Salat können durch Nachpflanzungen oder Gründünger (gut geeignet dafür sind Kresse, Senf und Spinat) wieder geschlossen werden.

Es sollte der Boden dazwischen prinzipiell geschlossen werden. Solche Pflanzengemeinschaften bilden eine Annäherung an "natürliche Verhältnisse".

Tief- und Flachwurzler werden kombiniert sowie Stark- und Schwachzehrer.

Die Beete werden immer voll ausgenutzt, es entsteht ein günstiges Mikroklima.

Zuletzt bleibt das Gemüse mit der längsten Reifezeit zurück und kann sich noch ausbreiten. Dieses wird im Allgemeinen in der Beetmitte angepflanzt. Die Erträge sind bei korrekter Bearbeitung höher, Befall durch Krankheiten und Schädlinge geringer.


Zu beachten ist auch, dass manche Pflanzen schlecht wachsen, wenn als Vorkultur bestimmte andere Pflanzen angebaut wurden.

Dazu gehören: Vorkultur/ Nachkultur Spinat – Karfiol;  Bohnen - Erbsen und umgekehrt. Zuckermais - Zwiebelpflanzen Viele Pflanzen (Kohlgemüse zum Beispiel) derselben Familie sollten nicht zusammen angebaut werden bzw. aufeinander an derselben Stelle folgen.


Vielfraße, Hungerkünstler

Als "Vielfraße" gelten Karfiol, Brokkoli, Kartoffeln, Kohl, Kürbis, Sellerie, Zuckermais.

"Hungerkünstler" sind Bohnen, Bohnenkraut, Dill, Erbsen, Feldsalat (Vogerl) und Kerbel.


Pflanzen, die Schädlinge gut fernhalten:

Oregano vertreibt Ameisen vom Beet.

Kräuter wie Oregano, Minze und Thymian schützen als Beet Umrandung vor gefräßigen Schädlingen (Käfer, Larven).

Pflanzen wie Purpurglöckchen, Schafgarbe und Sonnenhut am Rande eines großen Gemüsegartens verhindern gröbere Probleme mit Schnecken.


Beispiele für eine Mischpflanzung im Hochbeet (Breite 120cm):

  • Radies
  • Kohlrabi
  • Kopfsalat
  • Radies
  • Kohl
  • Radies
  • Kopfsalat
  • Kohlrabi
  • Radies

Nach der Ernte von Radieschen kann sich der Salat weiter ausbreiten. Nach Kopfbildung wird er abgeerntet, danach hat der Kohl in Beetmitte genügend Platz. Freier Raum kann nachgesät werden mit Pflücksalat, Blattsenf oder Spinat.


Oder anderes Beispiel:

  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Zwiebeln
  • Karotten

gefolgt von (im Spätsommer)

  • Feldsalat(Vogerl)
  • Spinat
  • Feldsalat(Vogerl)
  • Spinat

Klar gibt es hier unzählige Beispiele, die können wir nicht alle aufzählen, gehen tut es ums Prinzip, das Gefühl für gute Nachbarschaft und dann Erfahrungen sammeln, das ist immer das Beste!

Monokulturen sind auf Sicht ein schlechter Ratgeber. Die Gesunderhaltung des Bodens und der damit verbundenen Bodenfauna wird von Jahr zu Jahr schwieriger, das beweisen die Großindustriellen Landwirtschaftsbetriebe in vielen Anbauländern.

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