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Erwin’s Gartenschule

Heckenschnitt im Herbst

Es geht ans Werk, JETZT ist DIE Zeit für Heckenschnitt. Heuer sind sie fast aus den Fugen geraten, sei es zum Nachbarn hin oder in der Einfahrt. Grüne Grenzen – Hecken genannt – haben speziell in Zentraleuropa große Tradition und auch und vor allem in England und Frankreich, dort werden sie als Form- und Stilelement beäugt…Adelig eben in deren Schlossgärten.

Aber auch fast in jedem Garten in Tirol finden sich Hecken, sei es als Sichtschutz, Lärm- oder Windschutz, auch Staubschutz. Der Schnitt dieser Pflanzengruppen ist unerlässlich, würde man es nicht tun, würde die Hecke aus der Form geraten, oft verkahlen und überaltern.

Ausnahmen beim Schnitt sind gemischte Blütenhecken, zum Beispiel mit Flieder, Forsythien, Jasmin und ähnliche Pflanzen, die keinen „Einheitsschnitt“ benötigen, sondern lediglich einen Schnitt jedes 2.-3. Jahr und auch da nur einen so genannten Auslichtungsschnitt, der dazu geeignet ist, die Pflanzen zu verjüngen, ihnen neues, junges Holz durch den Nachtrieb zu verschaffen.

 

Wann soll man schneiden?

Bei Laub abwerfenden Gehölzen geht man mit dem Hauptschnitt in den Spätwinter (März bis April) und das dann auch noch etwas tiefer, nämlich in altes Holz, also sich ruhig was trauen!

Der zweite Schnitt erfolgt dann im Sommer und zwar Juni oder Juli, August ist der späteste Zeitpunkt. Schneidet man im Juli, dann stoppt man durch die Temperaturen etwas das Wachstum und die Pflanzen treiben nicht mehr so schnell und stark nach!

Später als September soll man laubabwerfende Hecken (Sommerliguster, Hain- und Rotbuchen, einheitliche Blütenhecken) nicht mehr schneiden.

Immergrüne Hecken (Lorbeer, Thuje, Zypresse, Fichte, Winterliguster, Eibe, Buchs) schneidet man in Monaten, in den denen kein „R“ vorkommt, jene von Mai bis August, die 2. Hälfte August ist erfahrungsgemäß der letzte UND besteZeitpunkt für den Heckenschnitt.

Nur an trüben Tagen schneiden, sonst gibt’s Verbrennungen der jungen Ausriebe.

 

Wie soll man schneiden?

Am besten man schneidet immer nur den Neuaustrieb weg, wenn die Pflanzen in der gewünschten Höhe bleiben sollen. Wenn sie noch wachsen sollen, dann lässt man etwas mehr als beim letzten Schnitt stehen.

Thuje und Fichte sollte man von Haus aus nicht tief schneiden, also nicht tiefer als der Neuaustrieb, andere wie Lorbeer, Eibe oder Buche können ruhig tiefer runter geschnitten werden.

 

Welche Form schneidet man?

Am wichtigsten ist es, wenn alle Pflanzenteile einer Hecke gleich viel Licht bekommen, daher sollte man eine leichte Trapezform schneiden, sollte man sich dazu entscheiden, dass man eine Einheitsform nimmt. Dazu nimmt man, sollte man unsicher sein, eine Schnur und richtet sich danach mit dem Schnitt. Das ist die klassische Heckenform, die unten breiter als oben ist, hier ist und bleibt die Pflanze am stabilsten.

Man kann auch Bögen, Zinnen und Figuren in Hecken schneiden, wenn man die Hecken dementsprechend erzieht.

 

Welches Werkzeug ist am besten?

Klassische, elektrische oder motorisierte Heckenscheren sind die geeignetsten Geräte, die Schnittfläche müssen immer 90° zum Ast sein, darf nicht rupfen und sollte langsam und gut verheilen können. Daher nimmt man bei Lorbeerhecken, da diese recht große Blätter haben und durchgeschnitten immer schwer verheilen, meistens Reb- oder Baumscheren und zwickt die einzelnen, längeren Triebe heraus, so kriegen dann eine sehr schöne, natürliche Wuchsform.

Handheckenscheren ohne Antrieb sind nicht mehrzeitgemäß, sollten aber dennoch in Petto gehalten werden, da sie zum Nachschnitt, zum Beispiel aber auch bei Buchsformen immer noch am besten verwendbar sind.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
27.8.2021
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Frost
Gartenpflege
31.3.2023
Kälte, Frost, Schnee

Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten. Obstgärtner und Erwerbslandwirte (Gemüse/Obst) sind die Betroffenen; Hausgärten natürlich auch, da spielt es meistens nicht die ganz große Rolle, auch wenn es schmerzt.


Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?

Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saft austreten, Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche (auch Pilze) angelockt werden.

Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.


Der Frost zerstört in diesem Stadium die Pflanzen:

Betroffen sind Gemüse, Kräuter, die nicht winterfest (Basilikum, Tomaten, Gurken etc.) sind und keine Frosttemperaturen aushalten. Aber auch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, die früh blühen, aber auch Erdbeeren, die grad langsam in Blüte kommen würden!

Kübelpflanzen, die man schon rausgestellt hat wie Fuchsien, Margeriten, aber sogar Ziergehölze wie schöne, japanische Ahorne, Magnolien, etc.


Der Schneedruck:

Unbedingt abschütteln, wenn er zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen, weil er Schutz bietet, es bleibt drunter „warm“.


Was kann man aktiv tun?

Frostberegnung!

Auf die Minusgrade abwarten und dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzen sprühen!

Frostberegnungen sind bei Obstbäumen eine gute Methode. Das heißt, man lässt mittels eines Kreisregners Wasser über die Pflanzen verteilen und das ab einer Temperatur von minus 2-3°C. Das Wasser bildet dann einen Schutzpanzer um die Blüten, was ein Vorteil ist. Der Nachteil ist, dass die Anschaffungskosten hoch sind, man Unmengen an sauberen und frischen Leitungswasser braucht, sehr hohe Wassermengen auf den Boden verteilt. Aber auch die Bruchgefahr ist gegeben, wenn das Eis die jungen Triebe nach unten zieht!

Faustregel: je 0,5mm Eisschicht 1 Grad C „Abwehr“ – bei minus 6 Grad wären das 3mm – ist schon sehr dick, die Blüten könnten hier schon brechen.

Begonnen werden muss bei plus 0,5°C.


Schutz gibt es oft keinen 100%igen:

Abdecken mit Vlies!

Eine Schicht Gemüsevlies haltet minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „ein bissl drauflegen“, 2 Schichte, die aber dann schwer sind, halten minus 8°C ab!

Bei 2 Schichten können die Pflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen).

Schutz durch Vlies an Hausmauern bei Marillen und anderen Obstspalieren ist absolut zu empfehlen, untertags sollte das „weiße, dünne Gewand“ aber wieder entfernt werden, um es nötigenfalls am Abend wieder darauf zu verspannen. Hat es außen minus 5°C, so hat es unter dem Vlies 0°C. Man kann aber davon ausgehen, dass es an Hausmauern nicht so stark friert, weil das Haus selbst ja auch noch Wärme abstrahlt.


Baldrianblütenextrakt:

Ein „Geheimtipp“, der immer weitere Kreise zieht.

Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben, spätnachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frost bis minus 6°ab!

Problem: schwer erhältlich!

Wird in vielen Betrieben schon großflächig angewandt, zB im Weinbau in NÖ.

Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten.

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Herbst
Rasen
Gartenpflege
7.10.2022
Rasenpflege im Herbst

Gerade im Herbst ist die Pflege des Rasens als Stabilisationshilfe für den Winter etwas, das, wenn man auf seine Rasenfläche was hält, WICHTIG ist.

Rasenflächen erleben viele Höhen und Tiefen im Laufe eines Wachstumsjahres. Ist das Frühjahr noch recht feucht, so legt sich Hitzewelle an Hitzewelle und setzt dem ganzen „Pflanzenverbund“ stark zu! 

Was sind die häufigsten Probleme?

Sollte ein Gartenbesitzer in seinem Rasen Probleme mit Moos und Unkraut haben, ist jetzt der ideale Zeitpunkt (September/ Oktober) dagegen etwas zu tun und mit der Rasenregeneration zu starten! 

Wie geht man vor?


Rasenregeneration bei Moos und Unkraut (Beikraut)

  1. Rasen kurz mähen (ca. 3 cm) - bei trockenem Wetter
  2. Vertikutieren (längs und quer und bei viel Moos und Unkraut diagonal) auf trockenem Boden  - nicht zu tief (0,5 - maximal 1cm)
  3. Ausbringung der Nachsaat zur Schließung von Lücken
  4. Düngekalk 1 dicke Hand voll/m²) und eventuell Eisendünger( 1 Hand voll auf 5m²) ausbringen zur Stabilisierung/Stärkung des Bodens.
  5. Rasen-Herbstdünger, besser noch Patentkali oder Herbstdünger (mit hohem Kaliumgehalt) ausbringen (10-20g/m2) – auf keinen Fall normale Rasen-Dünger mit hohen Stickstoffgehalt ausbringen (Blaudünger, Horngries, Hornspäne)!!!
  6. Rasenfläche die folgenden 3-4 Wochen oberflächig feucht halten zur Keimung aller Gräserarten.


Schneiden

  • Häufiges Mähen lässt den Rasen immer dichter werden
  • Der 1. Schnitt nach einer möglichen Neuansaat (Oktobersaaten sind oft sehr vorteilhaft und bringt Vorsprung fürs kommende Jahr) sollte nicht kürzer als 9 cm sein und mit scharfem Messer durchgeführt werden um ein Herausrupfen, der noch nicht fest bestockten Pflanzen zu verhindern.
  • Danach Schnitthöhe 5-6 cm
  • Wichtig ist, immer nur ein Drittel der gesamten Halmlänge zu kürzen.
  • Den Rasen kurz in den Winter gehen lassen - auf 3-5cm schneiden
  • Zu einer gesunden Mahd gehören immer scharfe Messer des Mähers.


Bis in den November hinein zu mähen, bringt viele Vorteile, der Schneeschimmel wird eingedämmt, noch dazu, wenn man gekalkt hat!









Belüften bzw. Vertikutieren

  • Im Herbst ist das Vertikutieren oder Belüften weniger wichtig als im Frühjahr/Sommer, wenn, dann aber noch im Oktober, sodass keimende Gräser sich sofort festigen können und nicht Unkräutern weichen müssen.
  • Man kann beim Vertikutieren nicht viel falsch machen, außer, man stellt zu tief ein im Herbst oder man arbeitet bei feuchter Witterung bzw. nassem Boden.
  • Wichtig ist immer, sofort nach der Arbeit nach zu säen!



Natürlich kann man das Ganze auch im Frühjahr machen, aber man kann sich jetzt zu Herbstbeginn, wenn man den Rasen nimmer so intensiv nutzt, einen großen Zeitvorsprung für kommendes Frühjahr herausholen, ersetzen kann man die Hauptarbeit im Frühjahr aber nicht, man erspart sich höchstenfalls die erste Vertikutierarbeit!

Die Bekämpfung von Engerlingen im Rasen ist um diese Zeit zumeist schon zu spät! Die Tiere sind schon in tieferen Schichten oder haben sich verpuppt.

Gerade im Herbst ist die Pflege des Rasens als Stabilisationshilfe für den Winter etwas, das, wenn man auf seine Rasenfläche was hält, WICHTIG ist.

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Gartenpflege
Düngen
27.5.2022
Selbstherstellung von Brühen zur Pflanzenstärkung

Pflanzen (Blätter, Blüten, haben eine besondere Kraft, besonders jene mit hohem Anteil bestimmter Inhaltsstoffe: Brennnessel, Kamille, Schafgarbe, Schachtelhalm, Thymian, Lavendel, Salbei, Beinwell, Wermut, Rainfarn, Efeu, aber auch Rindenteile von Eichen. Sogar „Unkräuter“ aus dem eigenen Garten stärken „verjaucht“ die Pflanzen im Garten, zumindest als Dünger. Frei nach dem Motto: Pflanzensaft gibt Pflanzen Kraft!


Was braucht man zu Herstellung?

  • Gefäße aus Holz, Kunststoff oder Glas, nicht aus Metall oder Emaille. Gefäße müssen verschließbar sein, also einen Deckel haben.
  • Teekocher oder einen „Tauchsieder“ (braucht nur bis 80°C heiss werden).
  • Sieb (inkl. Feinsieb)
  • Sprühgerät (oft genügen Bügelsprüher) oder eine Gießkanne mit feiner Brause


Folgende Grundregeln:

100g frisches Kraut/Blüten auf 1 Liter oder 20-30 Gramm Getrocknetes Kraut/Blüte auf 1 Liter Wasser.

Jauchen beginnen nach 2 Tagen zu schäumen, sie dauern in der Regeln 2-3 Wochen im Sommer, im Winter etwas länger. Die Verdünnung zum Ausbringen ist dann 1:20 bis 1:5

Brühen werden 24 Stunden angesetzt wie Jauchen, dann allerdings zum Kochen (80°C) gebracht. Die Verdünnung ist 1:3 bis 1:5.

Tees macht man so, dass das Kraut mit heißem Wasser übergossen wird, nach Erkalten abgesiebt und meist unverdünnt gesprüht. Zum Beispiel macht man so Basilikumtee, der sehr gut gegen Weiße Fliegen wirkt.

Kaltwasserauszüge macht man dann, wenn man die Inhaltsstoffe wie ätherische Öle (bei Schafgarbenblüten) nicht beschädigen möchte. Das heißt, das Material 24-48 Stunden kalt ansetzen und dann 1:1-1:3 verdünnt ausbringen.

Aber auch Extrakte sind sehr ergiebig, aber aufwändiger in der Herstellung. Sie sind ebenso dazu geeignet, Inhaltsstoffe länger haltbar zu machen. 

Ein Beispiel dafür ist der Knoblauchextrakt, der durch die Extrahierung länger haltbar bleibt und das wichtige Allicin  nicht verloren geht, wie es sonst beim Kochen teilweise passiert.


Jauchen haben einen denkbar schlechten Ruf, weil sie „stinken“. Das Wort „fermentierter Extrakt“ ist der neue Terminus, der seitens der EU vorgegeben wird.

Der Geruch wird durch kräftiges Einrühren von Steinmehl abgedämpft, ganz wegbekommen tut man ihn nicht.

Jauchen halten abgeseiht über Jahre als Dünger. Dagegen Brühen und Tees, aber auch Kaltwasserauszüge sollten nach spätestens 48 Stunden aufgebraucht sein, sonst beginnen sie mit der Verjauchung, der Geruch verändert sich maßgeblich.


Jedes der schon genannten Kräuter hat eine bestimmte Funktion, manche kann man auch miteinander vermischen NACH der Fertigstellung, gemeinsam anzusetzen ist teilweise möglich, aber nicht immer zielführend.

Brühen sind kein Wundermittel. Es ist wichtig, wieder näher dran zu sein, Pflanzen besser zu beobachten und vorbeugend zu arbeiten bzw. zu Befallsbeginn. 

Wenn eine Pflanze von Wollläusen übersäht ist, wirken nur mehr ölhaltige Mittel, nicht mehr ein Wermuttee. Dieser wirkt aber sehr gut, wenn Läuse im Anflug sind und erst geringe Spuren hinterlassen, da wirken Wermut genauso wie Brennnesseltee abschreckend, zurückweisend, vergrämend.

Das betrifft auch den Rüsselkäfer, der aktuell den Rosen mit Gefräßigkeit zusetzt, Rainfarntee diesen Tieren aber dermaßen zusetzt, dass sie die Rose verlassen müssen, ohne dass ein Nützling zu Schaden kommen muss.

Schachtelhalm, Schafgarbe wirken sehr gut gegenüber allen Arten von Blattpilzen wie Rost, Mehltau etc.

Salbei hat eine sehr gute Wirkung gegenüber der berüchtigten Krautfäule bei Kartoffeln oder Tomaten.

Die Kräuter kann man zum Teil in der Natur sammeln, wenn man Augen offen hält, aber keinen Raubbau begehen will, sanft vorgeht. Natürlich kann man getrocknete Kräuter auch in Apotheken oder Drogerien beziehen, wichtig ist es auch hier, auf die Bioqualität zu achten.

Pflanzen (Blätter, Blüten, haben eine besondere Kraft, besonders jene mit hohem Anteil bestimmter Inhaltsstoffe: Brennnessel, Kamille, Schafgarbe, Schachtelhalm, uvm. Sogar „Unkräuter“ aus dem eigenen Garten stärken „verjaucht“ die Pflanzen im Garten, zumindest als Dünger.

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