Erwin’s Gartenschule
Juniarbeiten im Garten und auf der Terrasse ganz allgemein

Hecken und Sträucher zurückschneiden
Ab Mitte Juni brauchen die Hecken einen Formschnitt, da sie jetzt ihren ersten Jahrestrieb abgeschlossen haben und auch die Vogelbrut beendet ist. Auch Ziersträucher wie z.B. Spireen, Flieder, Deutzien, Kerrien oder Pfeifenstrauch, sollten nach deren Blüte zurückgeschnitten werden.
Triebe leiten
Die meisten Kletterpflanzen wie Clematis oder Geissblatt wachsen im Mai und Juni besonders stark. Damit die Triebe sich nicht zu einem undurchdringlichen Dickicht verflechten, sollte man rechtzeitig eingreifen und sie mit einer Kletterhilfe leiten.
Rhododendron pflegen
Die Blütenreste bereits verblühter Rhododendren sollten jetzt beispielsweise entfernt werden, damit eine Samenbildung vermieden wird. Zudem sollte im Juni der Rhododendron, des besseren Wachstums wegen, nachgedüngt werden.
Akeleien, Rittersporne, Glockenblumen, Frauenmantel zurückschneiden
Solche Stauden sollten vor der Samenbildung zurückgeschnitten werden, teilweise auch deshalb, weil sie sich sonst selbst aussäen, aber auch deshalb, damit sie noch ein zweites Mal erblühen! Durch Selbstaussaat können die attraktiven Stauden sonst schnell größere Gartenbereiche vereinnahmen.
Rasenpflege
Rasenneueinsaaten können noch bis Ende des Monats vorgenommen werden, dann erst wieder ab Mitte August. Wenn eine Rasenfläche bereits im April neu angelegt wurde, sollte man sie jetzt unbedingt mähen. Die erste Kürzung darf aber nicht gleich zu kurz sein (max. auf 5-6 Zentimeter abmähen). Damit der Löwenzahn auf dem Rasen nicht über Hand nimmt, muss man ihn mehrmals im Jahr mitsamt der langen, fleischigen Pfahlwurzel ausstechen. Des Weiteren empfiehlt es sich im Juni den Rasen ein zweites Mal zu vertikutieren. Diese Belüftung führt zu einer Kräftigung der Grünfläche.
Beerenobst
Erdbeeren: Unter den Erdbeerpflanzen Stroh oder auch beispielsweise das neue Schilfstroh auslegen. Das erhöht den Ertrag und sorgt für saubere Früchte. Neue Erdbeerpflanzungen sollte im Juni vorgenommen werden, der Ertrag ist im Folgejahr höher.
Gemüsegarten
Das erste große Erntemonat für Salate, Kohlrabi, Karotten und Erdbeeren. Danach rasch neuen Salat anpflanzen, bevor die Schnecken, die jetzt dann zahlreich kommen, diesen „zsammfressn“.
Pflegezeit für Beetpflanzen
Viele Blumen sowie Obst- und Gemüsesorten sind bereits ausgepflanzt. Daher ist es nun an der Zeit, darauf zu achten, dass Sie gut wachsen. Regelmäßiges bewässern, Verblühtes entfernen, düngen und auf Krankheiten sowie Schädlinge achten sorgt dafür, dass die Pflanzen einen guten Ertrag bringen und in einer schönen Farbenpracht erblühen. Besonders Balkonblumen und Kübelpflanzen brauchen ab Juni kräftige Düngegaben! Das ist der Hauptwachstumsmonat! Dazu ist der Juni der Monat der Nachpflanzungen, wo noch Lücken sind.
Tomaten ausgeizen
Tomatenpflanzen sollten ab Juni laufend ausgegeizt werden (Seitentriebe entfernen). Die Tomaten müssen laufend gedüngt werden.

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Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten. Obstgärtner und Erwerbslandwirte (Gemüse/Obst) sind die Betroffenen; Hausgärten natürlich auch, da spielt es meistens nicht die ganz große Rolle, auch wenn es schmerzt.
Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?
Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saft austreten, Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche (auch Pilze) angelockt werden.
Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.
Der Frost zerstört in diesem Stadium die Pflanzen:
Betroffen sind Gemüse, Kräuter, die nicht winterfest (Basilikum, Tomaten, Gurken etc.) sind und keine Frosttemperaturen aushalten. Aber auch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, die früh blühen, aber auch Erdbeeren, die grad langsam in Blüte kommen würden!
Kübelpflanzen, die man schon rausgestellt hat wie Fuchsien, Margeriten, aber sogar Ziergehölze wie schöne, japanische Ahorne, Magnolien, etc.
Der Schneedruck:
Unbedingt abschütteln, wenn er zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen, weil er Schutz bietet, es bleibt drunter „warm“.
Was kann man aktiv tun?
Frostberegnung!
Auf die Minusgrade abwarten und dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzen sprühen!
Frostberegnungen sind bei Obstbäumen eine gute Methode. Das heißt, man lässt mittels eines Kreisregners Wasser über die Pflanzen verteilen und das ab einer Temperatur von minus 2-3°C. Das Wasser bildet dann einen Schutzpanzer um die Blüten, was ein Vorteil ist. Der Nachteil ist, dass die Anschaffungskosten hoch sind, man Unmengen an sauberen und frischen Leitungswasser braucht, sehr hohe Wassermengen auf den Boden verteilt. Aber auch die Bruchgefahr ist gegeben, wenn das Eis die jungen Triebe nach unten zieht!
Faustregel: je 0,5mm Eisschicht 1 Grad C „Abwehr“ – bei minus 6 Grad wären das 3mm – ist schon sehr dick, die Blüten könnten hier schon brechen.
Begonnen werden muss bei plus 0,5°C.
Schutz gibt es oft keinen 100%igen:
Abdecken mit Vlies!
Eine Schicht Gemüsevlies haltet minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „ein bissl drauflegen“, 2 Schichte, die aber dann schwer sind, halten minus 8°C ab!
Bei 2 Schichten können die Pflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen).
Schutz durch Vlies an Hausmauern bei Marillen und anderen Obstspalieren ist absolut zu empfehlen, untertags sollte das „weiße, dünne Gewand“ aber wieder entfernt werden, um es nötigenfalls am Abend wieder darauf zu verspannen. Hat es außen minus 5°C, so hat es unter dem Vlies 0°C. Man kann aber davon ausgehen, dass es an Hausmauern nicht so stark friert, weil das Haus selbst ja auch noch Wärme abstrahlt.
Baldrianblütenextrakt:
Ein „Geheimtipp“, der immer weitere Kreise zieht.
Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben, spätnachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frost bis minus 6°ab!
Problem: schwer erhältlich!
Wird in vielen Betrieben schon großflächig angewandt, zB im Weinbau in NÖ.
Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten.
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Die Verwendung von Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert. Hat man sich früher kaum Gedanken über den Inhalt von Pflanzerden gemacht – Hauptsache, es ist gut gewachsen – so denkt man heute auch in diesem Segment daran, möglichst sorgsam Herkunft und Nachhaltigkeit der Zutaten zu prüfen und seine Kaufentscheidung danach zu treffen.
Stichwort Torf:
Die EU-Verordnung läuft darauf hinaus, im Hobbygartenbereich Torf bis Ende dieses Jahrzehnts zu verbieten. Das scheint machbar zu sein, im Profibereich freilich sieht es anders aus. Die riesigen Mengen an Torf, die hier vor allem in den starken Gartenbauländern Holland, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien, Italien, aber auch Türkei, Griechenland, Israel etc. können zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch entsprechende Ersatzstoffe kompensiert werden. Hier spricht man von Torfreduktion in den Substraten, aber noch nicht von Torf frei. Es gibt in ganz Europa nur eine Hand voll Betriebe, die sich „Torf frei produzierend“ nennen dürfen.
Torf hat für die Umwelt überragende Bedeutung, er kommt in Hochmooren natürlich vor. Diese befinden sich im Baltikum, in Finnland, teilweise noch Deutschland, aber auch Irland, Schottland und in Übersee in Kanada. Intakte, nasse Moore übernehmen gemeinsam mit den Wäldern die Hauptfunktion in der Speicherung von Kohlenstoff – in der Vorstufe CO2.
Ersatzstoffe für Torf sind Kokosfasern aber auch hier stellt sich die Frage nach dem ökologischen Fussabdruck. Aktuell gibt es aber keine Beschränkungen für die Verwendung. Kokos kommt dem Torf in seinen Eigenschaften mit der hohen Wasserspeicherfähigkeit am nächsten. Weitere sind auch mechanisch-thermisch aufgefasertes Holz, das aber in der aktuellen Klimakrise in Konkurrenz zur Herstellung von Heizmaterial steht. Für Rindenhumus gilt ähnliches, ist Rinde doch ein Reststoff, der als solcher zu Humus verrottet ist.
Bleibt dann „nur mehr“ der Grünkompost?
Hauskompost ist selbstverständlich die mit Abstand günstigste Alternative zu zugekauften Zutaten, welche man ins Auge fassen sollte!
Was braucht es dazu? Je nach Bedarfsmenge an Pflanzerde braucht es Platz für eine Hauskompostierung im Garten. Kleinmengen kann man auch am eigenen Balkon in Form von „Bokashi“ herstellen, aber auch mit so genanntem Regenwurmhumus, der in Kisten sogar im Wohnzimmer hergestellt werden kann – theoretisch jedenfalls!
Der Reihe nach….
Grünkompost muss in bester Form hergestellt werden, halbverrottetes ist gänzlich ungeeignet zur Herstellung von Pflanzerden, der Schädlingsdruck alleine schon wäre enorm.
Das heisst, man sollte eine offene Kompostmiete aufstellen, wo von der Seite und von oben regen und Sauerstoff durchfliessen können. Schnellkomposter funktionieren natürlich auch, jener Kompost ist aber besser geeignet zur Beimischung in Beeten, die Heißrottephase in solchen Kompostern ist zu schnell zu hoch. Guter Kompost sollte langsam reifen, bis zu einem Jahr oder länger. Er sollte auch umgesetzt werden.
Die Inhaltsstoffe sind Küchenabfälle (keine tierischen Bestandteile), Rasenschnitt, klein gehäckselter Strauchschnitt, Steinmehl und auch „alte Pflanzerde“ von zu kompostierenden Balkonpflanzen etc.
Wenn man nun diesen Kompost sorgsam hergestellt hat, ist er an einem halbschattigen Platz zu lagern, mit schwarzem, luftdurchlässigen Vlies abgedeckt und vor Flugsamen und Hitze zu schützen, gelegentlich auch zu wässern, damit er nicht komplett austrocknet.
Regenwurmhumus wird in speziellen Holzkisten hergestellt, hierzu verwendet man Küchenabfälle (keine Zitrus- und Bananenschalen), gibt Steinmehl dazu, etwas verrotteten Kompost und dann Regenwürmer, die im Handel erhältlich sind. Diese zersetzen die Abfälle lückenlos nach einigen Wochen bis Monaten, der entstehende Humus wird in der Fachliteratur gemeinhin als „Bodengold“ bezeichnet. Dieses Bodengold ist sehr relativ nährstoffarm, aber reichhaltig an Mikroorgansimen, die für die Umsetzung der Nährstoffe für die Pflanze verantwortlich sind. RWH ist nahezu geruchsneutral, die Regenwürmer können später dann für die weitere Herstellung verwendet, aber auch an Angler weitergegeben werden.
Bokashi hingegen wird unter komplettem Luftabschluss hergestellt, ebenso auf kleinstem Raum, wenn man will. Der Handel bietet so genannte Bokashi-Eimer an, das sind Kunststoffeimer, die unten einen Auslaufhahn für entstehende Kompostflüssigkeit haben. Diese kann verdünnt ebenso zum Düngen verwendet werden. Die Küchenabfälle im verschlossenen Eimer werden regelmäßig mit Effektiven Mikroorganismen beimpft, auch mit Steinmehl bestreut.
Bokashi kann man aber auch aus Rasenschnitt herstellen und mit denselben Zutaten in schwarzen Plastiksäcken luftdicht verschließen. Wenn man im Sommer/Herbst damit beginnt, hat man bis im Frühjahr bestes Mulchmaterial und gute Zugabe zur Pflanzerde.
Worüber in den letzten paar Jahren intensiv diskutiert wird, ist die Verwendung von Pflanzenkohle in Blumenerden. Zahlreiche Hersteller im In- und Ausland schwören darauf, auch der Begriff Terrapreta-„Schwarzerde“ steht damit in Zusammenhang. Terrapreta Ist ursprünglich jener Humus, der vorwiegend im Amazonasgebiet in Jahrtausenden – ähnlich wie die Moore - entstanden ist und aus Pflanzen, menschlichen und tierischen Fäkalien und eben Kohlenstoff besteht.
Terrapreta wird in Europa „nachgebaut“, kann aus Pferdedung und Grasschnitt bestehen, wird aber stets mit Pflanzenkohle versetzt, um dem Ursprung nahe zu kommen.
So kann man im Handel Pflanzenkohle in guter Qualität beziehen und diese als Mikroben- und Nährstoffspeicher der selbst gemischten Blumenerde beigeben.
Was immer beachtet werden soll, ist das doch hohe Gewicht, das zusammen kommt, wenn man auf Torf als Zuschlagstoff verzichtet. Mag man es nicht so schwer, kann man Holzfaser (Im Handel als Gartenfaser „Toresa“ erhältlich) beimengen, aber auch Blähton in zerkleinerter Form, der das Ganze durchlässiger macht.
Soll man Torf freie Blumenerden aufdüngen?
Unbedingt. Der hohe Salzgehalt muss mit dem Hauptwachstums-Nährstoff – dem Stickstoff – sozusagen kompensiert werden. Die Zugabe vom bekanntesten dieser Dünger – Hornspäne – ist natürlich zu hinterfragen. So genannte vegane Dünger sind am Vormarsch, wobei der Stickstoffgehalt bei vielen leider zu niedrig ist. Die Alternative ist die Verwendung von Schafwolle als Dauerdünger – in Form von Pellets im heimischen Fachhandel überall erhältlich.
Ein weiterer wichtiger Nährstoff ist das Kalzium, das für den Zellwandaufbau, die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen und den stabilen pH Wert verantwortlich ist. Das allerbeste Kalzium-Gesteinsmehl ist der Naturgips, der auch in Österreich gewonnen wird.
Auch die Zugabe von Steinmehl kann von hoher Bedeutung sein, ist dieses doch das Mikroorganismen-Futter und zeichnet sich durch einen hohen Siliziumgehalt aus.
Was kann also in einer guten, selbst hergestellten Blumen- und Pflanzerde enthalten sein?
Gehen wir von einem Schubkarren (einer Scheibtruhe) mit einem Inhalt von 100 Litern aus.
- 3 Teile Grünkompost („fertig verrottet“): 30 Liter
- 1 Teil Pflanzenkohle: 10 Liter
- 1 Teil Regenwurmhumus: 10 Liter
- 3 Teile Gartenfaser: 30 Liter
- 1 Teil Blähton: 10 Liter
- Optional 1 Teil Bokashi 10 Liter, oder den Anteil an Grünkompost erhöhen!
- 400 Gramm Schafwollpellets,
- 200 Gramm Steinmehl und
- 200 Gramm Naturgips
Wenn man Kokosfaser oder Rindenhumus verwenden möchte, kann man den Grünkompost-Anteil um 1 Teil herunter schrauben.
Wenn man Anzuchterde für die Aussaat und Vermehrung bzw. für Kräuteranbau herstellen will, lässt man Schafwolle weg und verwendet stattdessen eine schneller wirkende Stickstoffquelle wie im Handel erhältliche Phytopellets (mit nur 200 Gramm pro 100 Liter), das sind Presslinge, die zB in der Herstellung von Bioethanol anfallen und aus Pflanzenresten bestehen.
Bei Anzuchterde ist auch die Siebung entscheidend, muss diese doch sehr fein ausfallen, da sonst die Samen dazwischen fallen und dann die Keimung erschwert wird.
Was kostet das Ganze im Vergleich?
1 Liter torffreie, hochwertige Blumenerde aus dem Fachhandel kostet pro Liter etwa 25-30 Cent, eine selbst hergestellte aus eigenem Kompost mit genannten Zutaten maximal 20 Cent (und weniger), sieht man von der Arbeitszeit ab, rechnet man aber auch die Zeit des Besorgens hinzu.
Der Vorteil: ich weiß, was drin ist und ich kann die Erde praktisch für alle Balkonpflanzen sowie Tomaten etc. im Topf verwenden! Der ökologische Fußabdruck ist sicherlich wie kein zweiter.
Der Nachteil: man muss selbst Hand anlegen und sich dafür interessieren, die entsprechenden hochwertigen Zutaten entweder zu besorgen oder eben selbst herzustellen.
Die Verwendung von Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert.
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Gerade im Herbst ist die Pflege des Rasens als Stabilisationshilfe für den Winter etwas, das, wenn man auf seine Rasenfläche was hält, WICHTIG ist.
Rasenflächen erleben viele Höhen und Tiefen im Laufe eines Wachstumsjahres. Ist das Frühjahr noch recht feucht, so legt sich Hitzewelle an Hitzewelle und setzt dem ganzen „Pflanzenverbund“ stark zu!
Was sind die häufigsten Probleme?
Sollte ein Gartenbesitzer in seinem Rasen Probleme mit Moos und Unkraut haben, ist jetzt der ideale Zeitpunkt (September/ Oktober) dagegen etwas zu tun und mit der Rasenregeneration zu starten!
Wie geht man vor?
Rasenregeneration bei Moos und Unkraut (Beikraut)
- Rasen kurz mähen (ca. 3 cm) - bei trockenem Wetter
- Vertikutieren (längs und quer und bei viel Moos und Unkraut diagonal) auf trockenem Boden - nicht zu tief (0,5 - maximal 1cm)
- Ausbringung der Nachsaat zur Schließung von Lücken
- Düngekalk 1 dicke Hand voll/m²) und eventuell Eisendünger( 1 Hand voll auf 5m²) ausbringen zur Stabilisierung/Stärkung des Bodens.
- Rasen-Herbstdünger, besser noch Patentkali oder Herbstdünger (mit hohem Kaliumgehalt) ausbringen (10-20g/m2) – auf keinen Fall normale Rasen-Dünger mit hohen Stickstoffgehalt ausbringen (Blaudünger, Horngries, Hornspäne)!!!
- Rasenfläche die folgenden 3-4 Wochen oberflächig feucht halten zur Keimung aller Gräserarten.
Schneiden
- Häufiges Mähen lässt den Rasen immer dichter werden
- Der 1. Schnitt nach einer möglichen Neuansaat (Oktobersaaten sind oft sehr vorteilhaft und bringt Vorsprung fürs kommende Jahr) sollte nicht kürzer als 9 cm sein und mit scharfem Messer durchgeführt werden um ein Herausrupfen, der noch nicht fest bestockten Pflanzen zu verhindern.
- Danach Schnitthöhe 5-6 cm
- Wichtig ist, immer nur ein Drittel der gesamten Halmlänge zu kürzen.
- Den Rasen kurz in den Winter gehen lassen - auf 3-5cm schneiden
- Zu einer gesunden Mahd gehören immer scharfe Messer des Mähers.
Bis in den November hinein zu mähen, bringt viele Vorteile, der Schneeschimmel wird eingedämmt, noch dazu, wenn man gekalkt hat!
Belüften bzw. Vertikutieren
- Im Herbst ist das Vertikutieren oder Belüften weniger wichtig als im Frühjahr/Sommer, wenn, dann aber noch im Oktober, sodass keimende Gräser sich sofort festigen können und nicht Unkräutern weichen müssen.
- Man kann beim Vertikutieren nicht viel falsch machen, außer, man stellt zu tief ein im Herbst oder man arbeitet bei feuchter Witterung bzw. nassem Boden.
- Wichtig ist immer, sofort nach der Arbeit nach zu säen!
Natürlich kann man das Ganze auch im Frühjahr machen, aber man kann sich jetzt zu Herbstbeginn, wenn man den Rasen nimmer so intensiv nutzt, einen großen Zeitvorsprung für kommendes Frühjahr herausholen, ersetzen kann man die Hauptarbeit im Frühjahr aber nicht, man erspart sich höchstenfalls die erste Vertikutierarbeit!
Die Bekämpfung von Engerlingen im Rasen ist um diese Zeit zumeist schon zu spät! Die Tiere sind schon in tieferen Schichten oder haben sich verpuppt.
Gerade im Herbst ist die Pflege des Rasens als Stabilisationshilfe für den Winter etwas, das, wenn man auf seine Rasenfläche was hält, WICHTIG ist.
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