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Erwin’s Gartenschule

Kompost aus Herbstlaub

Kompost aus Herbstlaub "Lauberde"  selbst herstellen - manche mögens "sauer

Jetzt im Herbst  fallen große Mengen Laub an. In den Wäldern bleibt es liegen und bildet eine  wertvolle Bodenbedeckung. Es schützt den Boden vor Erosion und  Feuchtigkeitsverlust. Von Mikroorganismen und Kleinlebewesen wird das Laub so  umgebaut, dass schließlich neue Humuserde entsteht: ein perfekter,  natürlicher Kreislauf.

Laub ist nicht gleich Laub

Es gibt  verschiedene Laubarten, die in ihrer Zusammensetzung ganz unterschiedlich  sind und dies wirkt sich auf den biologischen Abbauprozess aus.

Schwer verrottbares Laub

Eichenlaub ist  säurehaltig und eignet sich gut für Heidelbeeren oder Rhododendren.

Walnuss-,  Kastanien- und Platanenlaub enthält viele Gerbstoffe und wirkt dadurch  keimhemmend.

Daher sollte es  auch in leicht verrottetem Zustand nicht auf Gemüsebeeten verwendet werden.  Bei letzteren Laubarten verzögern bestimmte Inhaltstoffe aufgrund ihrer  keimhemmenden Wirkung die mikrobielle Zersetzung. Insbesondere bei diesen  Laubarten empfiehlt sich daher eine separate Laub-Kompostierung, denn die  mikrobielle Zersetzung im normalen Kompost kann ebenfalls verzögert werden.  Diesen Kompost danach nur restlos ausgereift ausbringen.

Leicht verrottbares Laub

Obstlaub ist mild  und lässt sich gut verwenden.

Birkenlaub ist  mineralstoffreich und ergibt eine besonders gute Komposterde.

Buchenlaub ist  stark kalkhaltig und als Zusatz zu Stallmist oder Rasenschnitt gut für den  Gemüsegarten geeignet.

Kompostieren mit Laub

Laub ist eine  fabelhafte Ergänzung im Kompost. Ideal wäre, dass es portionsweise frisch  zugegeben und mit der obersten, der Abbauzone, vermischt wird. Um der  "Verpappung" vorzubeugen, sollte regelmäßig Strukturmaterial  (Häckselgut) beigemischt und die Feuchtigkeit kontrolliert werden.

Darauf achten, dass  das Laub nicht dürr wird:

Trockenes Laub  verrottet fast nicht, weil die Mikroorganismen sich nur in einem feuchten  Milieu entfalten und organische Substanz abbauen und umwandeln können. Am  besten ist es, wenn das Laub mit dem Rasenmäher geschreddert wird.

Dazu den Rasenmäher  etwas höher stellen und über das Laub fahren. Durch das Zerreißen der Blätter  werden schützende Strukturen aufgebrochen und es entsteht eine wesentlich  größere Angriffsfläche für die Mikroorganismen.

Laubkompost ist etwas vom "Feinsten"

Kompost aus Laub  ergibt die feinste aller Komposterden und wird traditionell von Gärtnern zur  Herstellung von Blumenerde verwendet. Diese Form des Komposts eignet sich  besonders für viel Laub von Walnuss, Kastanie und Platane. Deren hoher  Gerbstoffanteil wird während seiner mind. 12-monatigen Rottedauer abgebaut  und umgewandelt.

Fällt im Herbst  jeweils viel Laub an (über 300 lt), lohnt es sich einen separaten Laubkompost  anzulegen. Dazu eignet sich ein Kompostring, eine abgedeckte Miete oder vier  Pfähle in den Boden geschlagen und mit Maschendraht umspannt.

Das Laub  vorzugsweise mit dem Rasenmäher geschreddert aufnehmen wie oben beschrieben.  Hernach lagenweise mit Häckselgut (wichtig: gegen Verklumpung und für die  nötige Sauerstoffzufuhr) und Stickstoffmaterial (zerkleinerte Küchenabfälle,  letzter Rasenschnitt, Hornspäne, Steinmehl) mischen. Befeuchten mit Wasser  oder einer Pflanzenjauche wie Beinwell oder Brennnessel.

Die Rottenmasse  sollte feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm. Den Laubkompost abdecken.  Noch vor Einbruch des Winters wird der Laubkompost ein erstes Mal umgesetzt  und bei Bedarf befeuchtet, oder wenn er zusammenklebt, aufgelockert.

Im Frühling  wiederum umsetzen und bei Bedarf Wasser regulieren(gießen oder abdecken).  Nach Belieben und Bedarf kann dieser Vorgang wiederholt werden. Im Herbst  kann der nun feinkrümelige Laubkompost im Gemüsegarten, mit ebenso viel Erde  gemischt für Topfpflanzen, oder universell verwendet werden.

Mulchen mit Laub entspricht am ehesten der Situation  im Wald. Das Laub schützt den Boden im Spätherbst, Winter und Frühling vor  Erosion, extremer Kälte und Austrocknung. Überdies bietet die Laubschicht den  Bodenlebewesen gute Nahrung. Regenwürmer lieben dieses zusätzliche Futter.  Die Erde bleibt feucht, locker und krümelig.

Zum Mulchen sollte  Laub nie pur genommen werden, da sich in Verbindung mit Nässe eine kompakte  Matte bildet, unter der sich Schimmel bilden kann und dem Boden  "Erstickungsgefahr" droht.

Mulchen mit Laub in  Rabatten, unter Sträuchern und Beeren verschiedene Laubsorten mischen, mit  etwas Erde, anderem Häckselgut oder zerkleinertem Stroh in einer Schichtdicke  von ca. 5 - 10 cm eindecken. Im Frühjahr Reste weghacken und zum Kompost  geben.

Mulchen mit Laub auf Gemüsebeeten

Verschiedene  Laubsorten - jedoch keine der schwer verrottbaren - mit zerkleinerten  Gemüseabfällen (aus Hauskompost), Rasenschnitt oder gehäckseltem Stroh  mischen und auf den Beeten ausbringen. Als Verwehungsschutz leicht mit Erde  oder reifem Kompost bedecken.

Darf Laub auch liegenbleiben?

Wenn es nicht  gerade auf dem Gehsteig oder auf Steinplatten ist, kann Laub ruhig  liegenbleiben. Es führt dem Boden organisches Material und Nährstoffe zu. Es  dient dem Schutz des Bodens und seinen Lebewesen. Nach einem halben Jahr sind  die Blätter angerottet und können umso leichter kompostiert werden.

AUSNAHME

Laub auf  Rasenflächen nicht liegen lassen wegen Gefahr von Schimmelpilzbefall. Laub  von Plätzen und Straßen zusammenrechen!

Vielen Kleinlebewesen bietet eine Laubschicht  Nahrung und Winterschutz.

Wer den Igel als  Untermieter gewinnen möchte, richtet ihm in einer ruhigen Gartenecke oder  zwischen Gebüschen/Baumgruppen einen gemischten Laub- und Schnittholzhaufen  ein. Igel sind durch die veränderten Lebensräume auf naturnahe Gärten  angewiesen. Wird das Laub- und Totholz mit einem Steinhaufen ergänzt, bietet  dieser nebst dem Igel auch Amphibien und vielen anderen nützlichen  Kleintieren ein Zuhause.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
7.10.2019
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Frost
Gartenpflege
31.3.2023
Kälte, Frost, Schnee

Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten. Obstgärtner und Erwerbslandwirte (Gemüse/Obst) sind die Betroffenen; Hausgärten natürlich auch, da spielt es meistens nicht die ganz große Rolle, auch wenn es schmerzt.


Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?

Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saft austreten, Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche (auch Pilze) angelockt werden.

Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.


Der Frost zerstört in diesem Stadium die Pflanzen:

Betroffen sind Gemüse, Kräuter, die nicht winterfest (Basilikum, Tomaten, Gurken etc.) sind und keine Frosttemperaturen aushalten. Aber auch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, die früh blühen, aber auch Erdbeeren, die grad langsam in Blüte kommen würden!

Kübelpflanzen, die man schon rausgestellt hat wie Fuchsien, Margeriten, aber sogar Ziergehölze wie schöne, japanische Ahorne, Magnolien, etc.


Der Schneedruck:

Unbedingt abschütteln, wenn er zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen, weil er Schutz bietet, es bleibt drunter „warm“.


Was kann man aktiv tun?

Frostberegnung!

Auf die Minusgrade abwarten und dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzen sprühen!

Frostberegnungen sind bei Obstbäumen eine gute Methode. Das heißt, man lässt mittels eines Kreisregners Wasser über die Pflanzen verteilen und das ab einer Temperatur von minus 2-3°C. Das Wasser bildet dann einen Schutzpanzer um die Blüten, was ein Vorteil ist. Der Nachteil ist, dass die Anschaffungskosten hoch sind, man Unmengen an sauberen und frischen Leitungswasser braucht, sehr hohe Wassermengen auf den Boden verteilt. Aber auch die Bruchgefahr ist gegeben, wenn das Eis die jungen Triebe nach unten zieht!

Faustregel: je 0,5mm Eisschicht 1 Grad C „Abwehr“ – bei minus 6 Grad wären das 3mm – ist schon sehr dick, die Blüten könnten hier schon brechen.

Begonnen werden muss bei plus 0,5°C.


Schutz gibt es oft keinen 100%igen:

Abdecken mit Vlies!

Eine Schicht Gemüsevlies haltet minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „ein bissl drauflegen“, 2 Schichte, die aber dann schwer sind, halten minus 8°C ab!

Bei 2 Schichten können die Pflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen).

Schutz durch Vlies an Hausmauern bei Marillen und anderen Obstspalieren ist absolut zu empfehlen, untertags sollte das „weiße, dünne Gewand“ aber wieder entfernt werden, um es nötigenfalls am Abend wieder darauf zu verspannen. Hat es außen minus 5°C, so hat es unter dem Vlies 0°C. Man kann aber davon ausgehen, dass es an Hausmauern nicht so stark friert, weil das Haus selbst ja auch noch Wärme abstrahlt.


Baldrianblütenextrakt:

Ein „Geheimtipp“, der immer weitere Kreise zieht.

Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben, spätnachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frost bis minus 6°ab!

Problem: schwer erhältlich!

Wird in vielen Betrieben schon großflächig angewandt, zB im Weinbau in NÖ.

Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten.

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Herbst
Rasen
Gartenpflege
7.10.2022
Rasenpflege im Herbst

Gerade im Herbst ist die Pflege des Rasens als Stabilisationshilfe für den Winter etwas, das, wenn man auf seine Rasenfläche was hält, WICHTIG ist.

Rasenflächen erleben viele Höhen und Tiefen im Laufe eines Wachstumsjahres. Ist das Frühjahr noch recht feucht, so legt sich Hitzewelle an Hitzewelle und setzt dem ganzen „Pflanzenverbund“ stark zu! 

Was sind die häufigsten Probleme?

Sollte ein Gartenbesitzer in seinem Rasen Probleme mit Moos und Unkraut haben, ist jetzt der ideale Zeitpunkt (September/ Oktober) dagegen etwas zu tun und mit der Rasenregeneration zu starten! 

Wie geht man vor?


Rasenregeneration bei Moos und Unkraut (Beikraut)

  1. Rasen kurz mähen (ca. 3 cm) - bei trockenem Wetter
  2. Vertikutieren (längs und quer und bei viel Moos und Unkraut diagonal) auf trockenem Boden  - nicht zu tief (0,5 - maximal 1cm)
  3. Ausbringung der Nachsaat zur Schließung von Lücken
  4. Düngekalk 1 dicke Hand voll/m²) und eventuell Eisendünger( 1 Hand voll auf 5m²) ausbringen zur Stabilisierung/Stärkung des Bodens.
  5. Rasen-Herbstdünger, besser noch Patentkali oder Herbstdünger (mit hohem Kaliumgehalt) ausbringen (10-20g/m2) – auf keinen Fall normale Rasen-Dünger mit hohen Stickstoffgehalt ausbringen (Blaudünger, Horngries, Hornspäne)!!!
  6. Rasenfläche die folgenden 3-4 Wochen oberflächig feucht halten zur Keimung aller Gräserarten.


Schneiden

  • Häufiges Mähen lässt den Rasen immer dichter werden
  • Der 1. Schnitt nach einer möglichen Neuansaat (Oktobersaaten sind oft sehr vorteilhaft und bringt Vorsprung fürs kommende Jahr) sollte nicht kürzer als 9 cm sein und mit scharfem Messer durchgeführt werden um ein Herausrupfen, der noch nicht fest bestockten Pflanzen zu verhindern.
  • Danach Schnitthöhe 5-6 cm
  • Wichtig ist, immer nur ein Drittel der gesamten Halmlänge zu kürzen.
  • Den Rasen kurz in den Winter gehen lassen - auf 3-5cm schneiden
  • Zu einer gesunden Mahd gehören immer scharfe Messer des Mähers.


Bis in den November hinein zu mähen, bringt viele Vorteile, der Schneeschimmel wird eingedämmt, noch dazu, wenn man gekalkt hat!









Belüften bzw. Vertikutieren

  • Im Herbst ist das Vertikutieren oder Belüften weniger wichtig als im Frühjahr/Sommer, wenn, dann aber noch im Oktober, sodass keimende Gräser sich sofort festigen können und nicht Unkräutern weichen müssen.
  • Man kann beim Vertikutieren nicht viel falsch machen, außer, man stellt zu tief ein im Herbst oder man arbeitet bei feuchter Witterung bzw. nassem Boden.
  • Wichtig ist immer, sofort nach der Arbeit nach zu säen!



Natürlich kann man das Ganze auch im Frühjahr machen, aber man kann sich jetzt zu Herbstbeginn, wenn man den Rasen nimmer so intensiv nutzt, einen großen Zeitvorsprung für kommendes Frühjahr herausholen, ersetzen kann man die Hauptarbeit im Frühjahr aber nicht, man erspart sich höchstenfalls die erste Vertikutierarbeit!

Die Bekämpfung von Engerlingen im Rasen ist um diese Zeit zumeist schon zu spät! Die Tiere sind schon in tieferen Schichten oder haben sich verpuppt.

Gerade im Herbst ist die Pflege des Rasens als Stabilisationshilfe für den Winter etwas, das, wenn man auf seine Rasenfläche was hält, WICHTIG ist.

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Düngen
Gartenarbeit
Herbst
30.9.2022
Reifedünger – die wichtige Herbstdüngung, die der Natur nachempfunden ist.

Wenn man das „Herbst“ wegnimmt, so kann man dies fast das ganze Jahr anwenden, im

Herbst ist er nur umso wichtiger. Die Aufwandmengen sind geringer als bei herkömmlichen

Düngern, weil die Konzentrationen im Herbst geringer sein sollten. Besser klingt aber das

Wort „Reifedüngung“.

Im Eigentlichen ahmt man die Natur nach, die ihre Depots mit dem beginnenden

Rotteprozess (Laubfall, Absterben grüner Teile) im Herbst auffüllt und als Nährstofflieferant

hernimmt. Also ist die Herbst-Düngung der Natur entsprechend.

Was zeichnet einen (Herbst- oder) Reifedünger aus und was sollte drin sein?

Kalium ist der Hauptbestandteil der sogenannten Herbst- und Reifedünger (wird oft als

Patentkali bezeichnet). Es wird im Zellsaft eingelagert und steigert die Frosthärte der

Gartenpflanzen. Bis in den Frühherbst kann man die Pflanzen mit geeigneten Düngern

versorgen.

Im Herbst sollten keine stickstoffhaltigen Dünger (Hornspäne, Schafwolle, Blaudünger) bei

den Pflanzen verabreicht werden, da dieser die Zellen aufquellen lässt und die Pflanzen zum

Wachsen bringt. Sie nehmen an Winterhärte ab da die Zellen weich und spröde werden.

Kalzium in Form von Düngekalk oder Naturgips kann bis in den Winter hinein gegeben

werden und stärkt jede Zellwand, außer jene von Kalk empfindlichen Kulturen wie Rosen,

Azaleen etc.

Schwefel ist als Eiweissbildner sehr wichtig und sorgt für permanente „Nachversorgung“. der

Speicher, wird als „Dünger“ zwar unterschätzt, ist aber in vielen der Herbstdünger enthalten.

Kompost ist der (selbst hergestellte) natürliche Herbstdünger mit hohem Mineralstoffgehalt,

also ideal für Rosen, Gemüse- und Blumenbeet, als Beimischung zwischen allen

Pflanzenbeständen, aufgrund der Beikrautproblematik weniger im Rasen geeignet.

Steinmehl aus Diabas gilt als DER Bodenhilfsstoff, wird bei beginnenden Rotteprozessen im

Garten ÜBERALL verwendet, ist DIE Nahrungsquelle unserer gesamten Bodenfauna, als

den kleinsten unter den kleinen Lebewesen. Steinmehl ist KEIN Dünger, sondern eben ein

wichtiger Boden Verbesserer im gesamten Garten.

 

Herbst/Reifedünger enthalten Nährstoffmischungen mit besonders hohem Kalium-Anteil. Der

Nährstoff reichert sich in den sogenannten Vakuolen, den zentralen Wasserspeichern der

Pflanzenzellen, an und erhöht den Salzgehalt des Zellsafts.

Es kommt zu einem Effekt, den man vom – pflanzenschädlichen – Auftausalz

(Natriumchlorid) kennt: Die höhere Salzkonzentration setzt den Gefrierpunkt der

Zellflüssigkeit herab und macht die Pflanzenzellen so widerstandsfähiger gegen

Frosteinwirkung. Der Nährstoff Kalium hat noch andere Auswirkungen auf den Stoffwechsel

der Pflanzen. Er verbessert den Wassertransport und Gasaustausch in der Pflanze, indem er

den Wasserdruck in der Wurzel erhöht und die Funktion der Spaltöffnungen in den Blättern

verbessert.

Kalimagnesia oder Patentkali

Kalimagnesia – auch unter dem Namen Patentkali bekannt – ist ein Kaliumdünger, der aus

dem natürlichen Mineral Kieserit gewonnen wird. Er enthält rund 30 Prozent Kalium, 10

Prozent Magnesium und 15 Prozent Schwefel. Im Garten kann Kalimagnesia für alle

Pflanzen verwendet werden. In erster Linie sollte man immergrüne Sträucher, Nadelgehölze,

eigentlich aber für alle Gartenpflanzen verwendet werden, so auch für Rasenflächen! Der

Dünger deckt außerdem den Schwefelbedarf der Gartenpflanzen. Kalimagnesia kann zur

Steigerung der Winterhärte der Gartenpflanzen im Spätsommer und Herbst verabreicht

werden 

Eine ausgezeichnete Alternative  kann – mit Ausnahme des Rasens und Moorbeet-Pflanzen

– auch Kompost gegeben werden, beim Gemüsebeet alle 2 Jahre, aber auch in anderen

Kulturen nicht öfters. Er sollte aber abgelagert sein und „fertig“….

 

Im Herbst „misten“?

Stallmist hält als organische Substanz gerne Einzug in unsere Gemüse- und Blumenbeete,

sollte aber gut abgelagert sein und ebenso nur im Zweijahresrhythmus verwendet werden.

Auf jeden Fall sollte man Mist als Humusneubildner sehen, weniger als reiner

Nährstofflieferant, der kann bei plötzlichem Frost dann auch mal ins Negative umschlagen,

die Nährstoffe werden dann Richtung Grundwasser ausgewaschen – kein positiver

Umweltaspekt. Dennoch überwiegen insgesamt die Vorteile beim Kuhmist oder auch

Hühnermist im Herbst. Pferdemist gibt man, falls nötig, doch besser im Frühjahr.

Wenn man das „Herbst“ wegnimmt, so kann man dies fast das ganze Jahr anwenden, im Herbst ist er nur umso wichtiger. Die Aufwandmengen sind geringer als bei herkömmlichen Düngern, weil die Konzentrationen im Herbst geringer sein sollten. Besser klingt aber das Wort „Reifedüngung“.

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