Erwin’s Gartenschule
Kübel- und Terrassenpflanzen "auswintern"? Was geht schon, was nicht?

Die aktuell warmen Temperaturen verzerren ein wenig die Tatsachen, wenngleich doch das eine oder andere an draußen und das neue Gartenjahr zu gewöhnen wären.
Erstens:
Durch Wintervlies oder diverse Materialien wie Schafwollmatten etc., die die im Freien überwinterten, empfindlichen Pflanzenarten (Japanische Ahorne, Bambus, Rosen, Kamelien, Feigen, Rosmarin) im TOPF geschützt haben, sollten JETZT abgenommen und gleichzeitig geschaut werden, was darunter passiert ist. Dürres Geäst und verdorrtes Laub gehören entfernt. Die Pflanzen gründlich wässern!
Es besteht zwar generell die Gefahr der Spätfröste, die diesen Pflanzen schaden können, daher gehört nach Frostnächten auch geschaut, dass keine Mittagssonne auf die Pflanzen trifft, sonst können ganze Triebe zerstört werden. Aber man kann dem vorbeugen, indem man bei vorhersehbaren Frösten (ab minus 3°C) die Pflanzen am Haus geschützt werden (Vlies).
Gräser, die im Topf wachsen, kann man ebenfalls schon abschneiden, damit neue Triebe durchtreiben können.
Zweitens:
Ein Blick ins Winterquartier!
Oleander, Oliven, Feigen, Aukuben, Gewürzlorbeer („Echter Lorbeer“), Blei Wurz, Zitrus etc. sind Pflanzengruppen, die durchaus Fröste vertragen und denen es im Raum schon zu warm wird bzw. zu eng und die Schädlinge machen auch ziemlich Druck! Hier gehören dürre Teile zurück geschnitten. Generell sollten die Pflanzen aufgrund einer möglichen Blüten- und somit Fruchtbildungs-Verzögerung nicht mehr zurück geschnitten werden.
Was aktuell wichtig ist: Falls der Topf zu klein geworden ist, gehören die Pflanzen jetzt mit der entsprechenden Erde umgetopft! Dabei können auch Wurzelteile zurück geschnitten werden.
Der beste Platz im Freien ist um diese Zeit der geschützte. In höheren Lagen über 1000 m Seehöhe sollte man an solche Maßnahmen wie Rausstellen noch nicht denken, da heißt es noch zuwarten bis zumindest April, wenn nicht Mai.
Empfindliche Kübelpflanzen wie das Wandelröschen, die Sundevilla, das Enzian- und Fuchsien Bäumchen oder auch die Pelargonien gehören natürlich nicht raus, auch nicht, wenn sie noch so geschützt werden. Das sollte man erst gegen Ende April machen, in höheren Lagen nach den Eismännern (Mitte Mai).
Was jetzt aber durchaus Vorteile bringt, wenn man seine Pflanzen mit einem guten Schuss eines organischen Biodüngers wie beispielsweise Schafwollpellets düngt, das gibt einen gewissen Booster von Anbeginn.
Auch Flüssigdünger tun ihr Gutes. Auf jeden Fall ein- zweimal kräftig wässern.
Drittens:
Jetzt fängt es schon an mit den ersten Blattläusen, vor allem, wenn man Pflanzenteile abschneiden muss. Das sind die Stellen, wo sich auch Zucker bildet, das lockt Schädlinge magisch an und fügt Schäden zu.
Mit Schmierseifenlösungen, aber auch mit rapsöl- oder Paraffinöl-Produkten, die es im Handel gibt, ist Lästlingen wie Blatt-, Woll- und Schildläusen beizukommen.

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Ungebrochene Trends!
Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon!
Was das mit Blumen zu tun hat?
Ganz einfach:
Blumen dienen häufig als „Bienen- und Insektenfutterpflanzen“ – je mehr Bestäuber, desto mehr Früchte auf dem dortigen Gemüse und desto mehr gesunde und gute Pflanzen! UND: man steuert viel bei für die Artenvielfalt, gegen das Insektensterben, für die Bienen! Und immer mehr Menschen wollen IHREN persönlichen Beitrag leisten.
Die Züchterfirmen machen dies immer stärker mit, fast keine Blütenpflanze mehr ohne Zusatznutzen!
Wo früher ausschließlich rote Pelargonien standen oder hingen, gibt es jetzt Kombinationen mit noch viel Insektenfreundlicheren Pflanzen und auch mit Tomaten, Paprika, Gurken – alle mit „Vornamen Snack“, sprich, klein und direkt zu verspeisen. Aber auch Erdbeeren in zig Blütenfarben und Wuchsformen, zum Beispiel Pink Blüten und gschmackige Erdbeeren. Platz dafür ist an der kleinsten Hütte!
Synonyme für Bienennährpflanzen sind:
Gaura, die Prachtkerze, die fast schon inflationär überall anzutreffen ist und jetzt leider umgetauft wurde (heißt jetzt kompliziert: Oenothera): nicht 100% winterfest, aber ein Blühwunder in Rosa, Pink und Weiss, manche bleiben 20cm hoch, manche werden über 1m!
Viele Balkonblumen, die teilweise auch bei uns schon „Blume des Jahres“ waren, werden ständig modifiziert wie zum Beispiel die Fächerblume, die Goldmarie, der Zauberschnee.
Winterfeste Blütenstauden wie die Witwenblume, der Ziersalbei, die Monarde oder die Echinacea verheißen „geordnete Wildnis“, sprich: Pflanzen mit Wildcharakter, dennoch im Zaum zu halten und lange durchblühend oder wiederholt blühend.
Die Siegerin der Herzen und des Fachpublikums wurde allerdings eine Mittagsblume (Blüten schließen nachts), sie heißt Gazania Sunny Side Up. Sie ist eine einjährige Beet- und Balkonblume mit herausragenden Blüheigenschaften und Durchhaltevermögen, Bienen- und Insektenfreundlichkeit sowie einer Hitzeverträglichkeit wie wenige andere Blumen.
Und die Blütenfarbe ist betörend mit gelb-weiß!
Da wäre schon der nächste „Trend“! Der Klimawandel macht auch für die Blumen nicht Halt.
Pflanzen müssen Wetterextreme viel besser wegstecken können als früher und da werden viele Pflanzen aus Südafrika oder Südamerika mit reingezüchtet, die solche Extreme besser gewöhnt sind.
Nach solch einem durchwachsenen Frühjahr mit kühlen Temperaturen und hoher Feuchtigkeit, teilweise späten Frösten (nicht bei uns) hatte man schon gedacht, umdenken zu müssen, aber dem ist nicht so: Hitze, Unwetter, Hagel – die Pflanzen müssen das ertragen und dennoch durchhalten und auch nach Rückschlägen wieder schön aussehen.
Und da gibt es eben die „Hitzeprofis“, wie es eben die Mittagsblumengewächse sind, dazu zählt auch die mittlerweile bei uns fast überall winterfeste „Delosperma“, eine dickfleischige Bodendeckerpflanze mit tollen Blütenfarben in orange, gelb, weiß, rosa, und Rot, etwas zierliches, aber ungemein Robustes und Reichblühendes, auch wenn man mal 10 Tage nicht zum Gießen kommt. Auch für Gräber werden sie mittlerweile gerne genommen.
Was NEU ist!
Was Pflanzen und Farben anbelangt, so nennt man diese schwierige Zeit bei Blumen aktuell „Lipstick-Trend“!
In Zeiten der Teuerung, des Krieges in Europa, der Energiekrisen, des Klimawandels, die politischen Querelen, die oft auf dem Rücken der Kleinen ausgetragen werden, möchten die Menschen kräftige, positive, leuchtende Farben wie PINK, starke Blüten (Hortensien!), üppige Blütenformen, auch gefüllte, gefranste, gerandete („Picotee-Blüten“) und sich damit was Besonderes nachhause tun, das man nicht jedes Jahr hat. Quasi eine Blume voller Romantik und die aussieht wie eine Lippenstift-Farbe. Daher auch die pinkfarbene Gaura.
Ungebrochene Trends! Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon! Was das mit Blumen zu tun hat?
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Rosen sind auch ökologisch wertvoll. Viele Gartenbesitzer pflanzen Rosen ja nicht nur in schönen Rosenbeeten, sondern auch als Strauch in den Garten. Hier verwendet man klarerweise starkwüchsige Wildrosenarten, die meistens nur einmal im Jahr, dafür aber irrsinnig kräftig blühen und auch durch ihre Hagebuttenzierde große Bedeutung haben. Gezählte 103 Insektenarten, überwiegend Beuteinsekten können in solchen Wildrosenarten wohnen.
Ganz zu schweigen vom Nahrungsangebot für die heimische Vogelwelt, das eine Wildrose bietet. Nutzinsekten wie die bekannte Schwebfliege oder der Marienkäfer fressen mit ihren Larven beispielsweise bis zu 400 Blattläuse in ihrer Entwicklung. Die Rose bietet nachgewiesen wunderbare Vermehrungsräume.
Die Grunddüngung muss nicht unbedingt mit einem ausgewiesenen Rosendünger sein und monatlich wiederholt werden, nein, es genügt auch ein allgemeiner Bio-Gartendünger, Rosendünger Juni und August ergänzen!
Die RICHTIGE Pflanzung:
Die beste „Anwachsgarantie“ ist die gründliche Bodenvorbereitung. Sich vergewissern, dass noch nie eine Rose auf der gewünschten Pflanzfläche gestanden hat, auch keine andere aus der Rosenfamilie wie z.B. ein Apfel- oder Birnbaum. Wichtig ist, dass der optimale Wasserabzug gewährleistet ist.
Kordes, einer der weltweitberühmtesten Rosenzüchter sagte, dass Rosen keine Seerosen sind, das bedeutet, dass unter Umständen in tieferen Regionen (50 cm) eine Drainage mit Schotter oder Kies erfolgen sollte.
Dass die Pflanzfläche 2 Spaten tief umgestochen werden sollte ist ebenso wichtig wie die Einarbeitung von gut verrottetem Grünkompost oder/und frischen Pflanzhumus in Form von Rosenerde.
Eine gute Grundversorgung mit einem wie oben beschriebenen Dünger ist nicht unwesentlich, kann aber unter Umständen auch erst noch 3-4 Wochen erfolgen, wenn der Boden dementsprechend gut vorbereitet wurde und dadurch ausreichend versorgt ist!
Das Pflanzloch sollte 30-40cm im Durchmesser betragen, weiteres auch dasselbe in der Tiefe! Die Rose sollte mit der Veredelungsstelle (Verdickung oberhalb der Wurzeln) 3-5 cm in den Boden gelangen, angehäufelt sollte in jedem Fall werden. Das bedeutet, dass zusätzliche Erde als kleiner Wulst auf die Pflanze kommt, um viele neue Triebe aus der Mitte der Pflanze entstehen zu lassen, was auch für Frühjahrs- und Herbstpflanzungen gilt.
Das Pflanzloch gehört gut mit Wasser gefüllt, unter Umständen die Rosen (auch die getopften) kurz in ein Wasserbad stellen, wurzelnackte sogar einen halben Tag lang! Wichtig ist, dass die Rose ganz locker und sacht mit ihrer Wurzel im Boden liegt.
Niemals die Wurzel gar hineinpressen in den Boden, da entstehen zu 100 % Schäden!
Rosen in Töpfen - und das ist der Vorteil - sind während der gesamten Vegetationsperiode verpflanzbar, nicht nur im Frühjahr oder im Herbst. Man kann auch die Farbe im blühenden Zustand besser einordnen als von einem Bildetikett.
Auch der Wunschcharakter und das begehrte schöne Rosenlaub sind Kriterien zur Beurteilung, weil Rosenkauf auch eine Vertrauensfrage ist. Meistens ist das ja eine Investition für die nächsten 10 Jahre.
Rosen – als Kübelpflanze
In Töpfen oder Trögen gepflanzt, ist in den vergangenen Jahren immer mehr zum Thema geworden, weil die meisten Gartenfreunde auch auf der Terrasse ihre Lieblinge nicht missen wollen. Hier ist die Auswahl eines tiefen Pflanzgefäßes das Um und Auf, weiteres die Verwendung des richtigen Rosensubstrates und die richtige Nachdüngung. Wird da gespart oder vergessen, ist es schnell vorbei mit der üppigen Pracht und die Pflanze kränkelt. Wichtig ist die richtige Sortenwahl, weil nicht alle Sorten gleichermaßen dafür geeignet sind.
Und jetzt schon an den nötigen Winterschutz denken. Die Töpfe gehören dann im Herbst mit einem Winterschutzvlies eingepackt, damit erstens die Töpfe nicht springen und zweitens die Wurzeln nicht erfrieren und vertrocknen in weiterer Folge! Auch die Rose selbst gehört selbst im Topf um die Veredelungsstelle herum geschützt, entweder mit Vlies, mit Stroh, aber auch mit Erde und dgl.
Der Pflanzenschutz ist stets ein heikles Thema. Die meisten wollen klarerweise kein Gift spritzen, was von der Grundeinstellung auch richtig ist. Dennoch ist es bei uns in Tirol bei den sehr wechselhaften klimatischen Verhältnissen ist es aber für ein gesundes Rosenwachstum, das bis in den Herbst hineinreichen soll, fast unumgänglich, die Pflanze widerstandsfähig und stark zu machen!
Vorbeugung ist immer noch die beste Form der Heilung, vor allem gegen Mehltau- und Rostpilze aber Sternrusstau besonders in Jahren mit starken Frühjahrsniederschlägen. Die biologische Bekämpfung wäre jene mit einem Präparat des Ackerschachtelhalmes (fertig als Extrakt im Handel oder als Brühe selbst angesetzt), auch in Kombination mit dem guten, alten Bittersalz. Kupferspritzmittel zum Austrieb im Frühjahr ist ebenso sehr gut verwendbar und wehrt die erste Mehltaugefahr Anfang Juni gleich einmal ab!
Blattläuse sind mit Knoblauch- und Zwiebelbrühen ebenso bekämpfbar wie mit beispielsweise 2%iger Magermilch, die auch die Blattrollwespe bekämpft. Gegen Spinnmilben hilft der Ackerschachtelhalmtee oder auch Brennessel-Wermuttee, auch sehr gut gegen Rosenzikaden, welche sich hüpfend auf der Blattoberseite fortbewegen und wie große Blattläuse aussehen.
Der Schnitt der Rosen ist nicht nur im Herbst, vor allem aber im Frühjahr wichtig. Auch der Sommerrückschnitt verblühter Triebe an öfter blühenden Gartenrosen ist unverzichtbar. Hier gilt die Grundregel, dass ein starker Rückschnitt starke, kräftige Blühtriebe hervorbringt (nach 4-6 Wochen), ein ganz schwacher Rückschnitt viele, aber sehr dünne Triebe mit kleinen Blumen. Und gesundes, frisches Rosenholz ist wichtig für die Gesunderhaltung und Neubildung des Laubes.
Frisches Holz-frisches Laub- gesunde Blüten. Oder umgekehrt: Ohne Laub keine oder kaum Blüten.
Rosen sind auch ökologisch wertvoll. Viele Gartenbesitzer pflanzen Rosen ja nicht nur in schönen Rosenbeeten, sondern auch als Strauch in den Garten.
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Es gibt über 10.000 Schadpilz-Arten und Unterarten weltweit, es ist schwer, da einen kompletten Überblick zu halten, zu spezifisch ist die Ausbreitung und Vermehrung. Manche Pilze vermehren sich sowohl sexuell, als auch asexuell, das nur am Rande. Ich möchte nur sagen, dass es kein besonders tolles Thema ist, aber wir sprechen es an, weil um DIESE Zeit noch vieles machbar ist, um die Schadpilze aufzuhalten.
So schön das Gärtnern sein kann, so anstrengend und nervenraubend ist es, wenn die eigenen Pflanzen von Krankheiten befallen sind. Besonders tückisch ist der Mehltau. Vor allem Rosen sind anfällig für den Pilzbefall. Schon von weitem sind die weißgrauen Flecken der Krankheit auf Blättern und Knospen zu sehen. Obwohl die Krankheit nicht einfach zu behandeln ist, braucht man nicht gleich zu verzweifeln.
Beim Mehltau unterscheidet man zwischen Falschem und Echtem Mehltau.
Beide Varianten breiten sich über Sporen aus. Sie bilden ein Geflecht aus sehr feinen Fasern, das auch Myzel genannt wird. Als weißer bis grauer Pelz macht es sich auf den Pflanzen bemerkbar. Besonders gut gedeiht Mehltau in feuchter Umgebung. Beide Arten bilden verschiedene Spezies aus, die nicht direkt von einer Pflanzengattung auf die andere übertragen werden können. Apfelmehltau kann beispielsweise nicht auf Rosen überspringen.
Der Echte Mehltau
Der Echte Mehltau bildet einen weißen, mehlartigen Belag auf der Oberseite der Blätter, wo er sich zu Beginn des Befalls noch leicht abwischen lässt. Im fortgeschrittenen Stadium sind meist auch die Triebspitzen, Knospen und Früchte sowie die Unterseiten der Blätter betroffen. Im Verlauf der Krankheit rollen sich die Blätter ein und die Triebe verkrüppeln zum Teil so stark, dass kein weiteres Wachstum möglich ist.
Besonders bei trockenem und warmen Wetter (oder in Kombination mit nächtlichem Tau) verbreitet sich der Pilz rasant. Sonnige Tage in Frühjahr und Herbst, sowie der Spätsommer begünstigen daher die Ausbreitung des Mehltaus. Im Spätherbst bildet der Pilz dann dunkle Winterfruchtkörper, die in herabgefallenem Laub und anderen Pflanzenresten überwintern können.
Eine Ausnahme im Erscheinungsbild des Mehltaus gibt es etwa beim Befall von Erdbeerpflanzen oder Weinstöcken. Die Blätter der Erdbeere verfärben sich an den Blattunterseiten rot und bilden kaum weißen Belag auf den Oberseiten. Die Blätter rollen sich nach oben ein. Auch bei den Reben verfärben sich die Blätter ähnlich und die Trauben platzen bei fortschreitender Krankheit auf.
Ackerschachtelhalm ist die ideale Bekämpfungsmöglichkeit und das gegenüber vielen Pilzen. Es muss eine Brühe angesetzt werden und nach 24 Stunden aufgekocht. Dann ist die wichtige Kieselsäure frei und kann auf die Pilzsporen abwehrend wirken.
Der Falsche Mehltau
Viele Gemüsearten und krautige Pflanzen werden vom Falschen Mehltau befallen. Wenn die Pflanzen befallen sind, erkennt man das an rötlich-violetten Flecken an der Blattoberseite. Viele Arten zeigen auch gelbe bis braune Flecken, die durch die Blattadern begrenzt werden. An der Blattunterseite dagegen bildet sich ein schmutzig grauer Pilzrasen. Knospen und Triebe trocknen oft aus, bei Weinstöcken vertrocknen sogar die Früchte.
Das Wachstum des falschen Mehltaus wird durch feuchtes und mäßig warmes bis kühles Wetter begünstigt, sowie durch einen überhöhten Stickstoffgehalt im Boden. Besonders Tomaten werden gerne von der Krautfäule, einer Unterart des Falschen Mehltaus befallen. Die Früchte werden nahezu ungenießbar und bitter. Blätter faulen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und kühlen Nachttemperaturen. Vorbeugende Spritzungen mit Salbeitee wären sehr gut!
Mit Milch gegen Mehltau
Als einfaches, altes Hausmittel hat sich Milch gegen Mehltau bewährt: Man mischt einen Teil abgestandener Milch mit neun Teilen Wasser und sprüht die Mixtur auf die befallene Pflanze. Wichtig ist, dass es sich um Frischmilch handelt. Die Mikroorganismen aus der Milch bekämpfen den Pilz. Deshalb ist H-Milch für diesen Zweck ungeeignet.
Das Lecithin in der Milch bekämpft den Pilz und das Natriumphosphat stärkt die Abwehrkräfte der Pflanze. Die Prozedur sollte man zwei bis dreimal in der Woche wiederholen.
Achtung! Generell sind alle Pflanzenreste und befallenen Teile zu entfernen und im Restmüll zu entsorgen, da der Pilz in ihnen überwintern kann. Er überlebt auch an Gartengeräten, Holzpfählen oder Sichtschutzzäunen aus organischem Material. Deshalb ist es besonders wichtig, Geräte und Pflanzgefäße nach einem Kontakt mit erkrankten Pflanzen gründlich zu reinigen.
Monilia Spitzendürre
Dieser heimtückische Pilz ist vor allem auf fast allen Obstgehölzen (Apfel, Kirschen, Quitten usw.) zu sehen und zum Teil sogar auf Zierbäumen wie Buchen etc.
Der Pilz überwintert in Fruchtmumien, auf Zweigen, in alten Blütenständen. Im nächsten Frühjahr wird er, vor allem bei Regen und Wind, auch durch Insekten, auf die Blütennarben verbreitet. Er führt zur Spitzendürre an Zweigen: der Pilz verstopft die Leitungsbahnen des Zweiges, wodurch Blätter und Blüten braun werden, nach unten hängen und der Zweig abstirbt. Später können auch die Früchte befallen werden:
In weiterer Folge gibt es auch die Fruchtmonilia. Die Früchte bilden bräunliche Flecken mit gelbbraunen, kreisrunden Ringen. Diese bleiben als Fruchtmumien hängen oder fallen frühzeitig ab. Eingangspforten für Moniliabefall sind Verletzungen wie Frost, Hagel, Obstmaden, Wespenfraß und Schorf.
Abgewehrt/Bekämpft/Gestoppt werden kann dieser Pilz nach so langen Regenperioden durch ein-zweimalige Kupferspritzungen, aber Vorsicht bei Bienenflug. Kupfer ist biologisch, aber dennoch mit Vorsicht anzuwenden, nicht übertreiben. Weitere Möglichkeiten sind auch Knoblauch-Spritzmittel und Schachtelhalmspritzungen beim Beginn des Befalls.
Es gibt über 10.000 Schadpilz-Arten und Unterarten weltweit, es ist schwer, da einen kompletten Überblick zu halten, zu spezifisch ist die Ausbreitung und Vermehrung.
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