Emailoffice@blumenpark.atTelefon+43 (0) 512 30 28 00Öffnungszeiten

Mo – Sa: 09.00 – 18.00 Uhr  |  Sonn- & Feiertags: 10.00 – 16.00 Uhr

Erwin’s Gartenschule

Laubarbeiten und Umstechen im Herbst

Es ist seit jeher Usus, den Gemüsegarten und abgeerntete Flächen im Herbst umzustechen und für das Frühjahr grob vorzubereiten. Aber ist das überhaupt noch zeitgemäß?

Und was in unmittelbarem Zusammenhang damit steht: Was mache ich mit dem Laub, das jetzt täglich so massiv anfällt? Liegen lassen, kompostieren, einarbeiten oder wegbringen?

Meine schlichte Aussage zum Umstechen: Gemüsebeete nach alter Tradition im Herbst umzugraben und offen liegen zu ­lassen ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Tatsächlich ist das Umgraben nur bei sehr schwerem und ­verdichtetem Boden zu empfehlen, damit das gefrierende Wasser das Erdreich in lockere Krümel sprengen kann. In Tirol haben wir erfahrungsgemäß eher schwere Böden, daher hat es sich ja eingebürgert, im Herbst zu bearbeiten.

 

Umgraben stört das Bodenleben

Allen anderen Böden schadet diese Methode mehr als sie hilft: Der Spaten wendet die ­Bodenschichten und befördert die Kleinstlebewesen darin in Zonen, die ihnen nicht ­bekommen.

Außerdem ist das nackte Erdreich dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Anhaltender Regenzerstört die Struktur, Sonne dörrt den Boden schnell aus. In solcher Erde – nass und verschlämmt oder trocken und hart – fühlen sich Kleinlebewesen und Mikroorganismen nicht mehr so wohl und wandern ab oder sterben sogar ab.

Eine Mulch Schicht aus Grasschnitt, Gemüseabfällen und Wildkräutern oder ab September eingesäte Gründüngung ­schützen Boden vor äußeren Einflüssen und versorgen die Lebewesen mit Nährstoffen. Die Pflanzenreste werden im Frühjahr oberflächlich eingearbeitet und der Boden mit einer Grabgabel gelockert. Umstechen wäre dann nicht mehr nötig.

Und wenn man schon umsticht, dann ­besser so spät wie möglich im Jahr umgraben, also kurz vor den ersten Frösten, wenn die Bodenorganismen kaum mehr aktiv sind. Und es gilt immer: Nur einen Spatenstich tief umgraben, darunter mit der Grabgabel kräftig lockern.

 

Laub liegen lassen?

Es gibt viele nützliche Möglichkeiten, das organische Material im Garten sinnvoll einzusetzen.

Herbstwind schüttelt massenweise Blätter von den Bäumen, die dann bergeweise am Boden liegen und von uns aufgesammelt werden wollen. Es wäre schade, wenn das Laubeinfach nur in Biosäcke gedrückt und entsorgt würde.

Es gilt, den eigenen Ordnungszwang zu überwinden und das Laub dort liegengelassen, wo es nützt: Unter Bäumen, Sträuchern und Wildstauden, es verrottet zu Humus, wärmt den Boden und gibt Nährstoffe an ihn zurück. Quasi düngt sich die Natur im Herbst selbst!

Zum Beispiel verwendet man das Laub als natürliches Abdeckmaterial für den Winterschutz, zum Beispiel für Hortensien und als Mulch Schicht für offene Beete.

Auf leeren Blumenrabatten und im abgeernteten Gemüsegarten schützt Laub den Bodenund trägt zur Humusversorgung bei.  Hier sollte die Laubschicht allerdings nicht höher als ein paar Zentimeter sein. Für diese so genannte Flächenkompostierung eignet sich das Laub von Obstgehölzen und Blütensträuchern besonders gut. Grundsätzlich sollten aber niemals kranke, beispielsweise von Pilzen befallene Blätter auf den Beeten oder im Kompost landen. Sie würden die Krankheiten im kommenden Jahr wieder ausbreiten.

In geschützten Gartenecken und unter Gehölzen entstehen mit aufgeschichtetem Laub kuschelige Winterbehausungen für Igel, Molche, Käfer, Spinnen und viele andere nützliche Tiere. Diese sollten aber im Frühjahr so lange unberührt bleiben, bis zumindest der Igel aus seinem Winterschlaf erwacht ist (kann bis April dauern!).

 

Laub entfernen - wo?

Gehwege: Wegen der Rutschgefahr wird Laub von Gehwegen entfernt.


Blumenbeete: Niedrigen und polsterbildenden Stauden, sowie Pflanzen mit weichen Trieben schadet die Bedeckung. Sie würden unter der Laubschicht ersticken.

Gräser: Werden Ziergräser bedeckt, leiden sie unter dem Gewicht und unter Lichtmangel.


Rasen: Unter einer dicken Schicht wird er gelb und unansehnlich.


Gartenteich: Natürlich ist das Laub auch im Gartenteich fehl am Platz und würde wegen des Nährstoffeintrags die Algenbildung fördern. Also rechtzeitig herausfischen, bevor es auf den Grund sinkt.

 

Mit Besen und Rechen

Laub sollte nicht mit elektrischen Geräten (Laubsauger/Laubbläser) entfernt werden. Sie verursachen Abgase und Lärm und gefährden kleine Tiere, die bereits Schutz unter den Blättern gesucht haben. Die Arbeit mit Besen und Rechen hält fit und gesund, aber eben die elektrischen Geräte sind gerade sehr populär….

 

 

 

Autor
Erwin Seidemann
Datum
4.10.2024
zurück zur Übersicht

Ähnliche Beiträge

Frost
Herbst
3.10.2025
Früher Frost – was ist zu tun?

Von welchen Pflanzenreden wir?

ALLE frostempfindlichen Pflanzen auf der Terrasse, dem Balkon! Pelargonien, Margeriten, Enzianbaum, Jasmin, Wandelröschen, Zitrus mit Früchten, Oliven.

Alle Tomaten, Paprika, Melanzani, die meisten Salate, der Seller. Kräuter wie Basilikum, Zitronenverbene, etc.

 

Jetzt muss man diese Pflanzen entweder abdecken (mit Vlies, das hält ein paar Grade Minus ab, aktuell ca. minus 3-4°C) oder an einen frostsicheren Platz stellen, wenn man dann noch was von ihnen haben möchte. Oder man stellt die Kübelpflanzen schon Richtung Überwinterungsplatz und der wäre: Ganz allgemein: nachts unter 10 Grad Celsius, hell (Tageslicht) und eine Stelle, woman gelegentlich hinkommt zum Gießen.

Wird es aber wieder wärmer, kann man alles noch draußen lassen. Das Vlies zur Abdeckung sollte aber unbedingt vorbereitet und griffbereit sein.

 

Wie und wann schneide ich zurück?

Generell beim Einräumen, weil man sie dann eh in Arbeit hat, ihr dann den meisten Druck nimmt (durch Reduktion des Volumens). Die meisten Pflanzen kann man um 2/3 reduzieren, den Oleander um die Hälfte, Zitrus nach Form schneiden! Die meisten schneidet man in „Form“!

 

Welche Gefahren lauern?

Schildläuse, Wollläuse, Schmierläuse, Blattläuse, Spinnmilben!

Am besten beim Einräumen mit einem biologischen Seifenlaugen-, Rapsöl- oder Paraffinölprodukt absprühen und dann laufend beobachten (alle paar Wochen).

 

Wann umtopfen?

Nicht jetzt, da gibt’s Wichtigeres: Im März oder April ist die beste Zeit!

 

Herbstdüngung:

Wird nicht schaden, wenn man Patentkali zu den Pflanzen streut: Faustregel: 1 Handvoll pro Kübel bei einem Durchmesser von 30-40cm.

 

Das Wichtigste ist: Abdecken, schützen, ran stellen zur Hausmauer, einfach schützen und nicht verzweifeln.

 

Was tun mit den Frost empfindlichen Pflanzen am Balkon, auf der Terrasse, im Hochbeet, im Kräuterkistchen etc.?

zum Beitrag
Herbst
Sträucher
Obstpflanzen
26.9.2025
Obstbäume und Sträucher im Herbst

Grundsätzliches:

Der Herbst gilt als besonders gute Pflanzzeit für Bäume und Sträucher, weil die Bodentemperatur durch den Sommer optimal ist, Hitzephasen im Normalfall ausbleiben und auch die Feuchtigkeit wieder steigt. Noch dazu sind Pflanzen in dieser Zeit auch stärker zum Boden orientiert, sprich sie lagern die Nährstoffe aus den Blättern im Boden ein. Pflanzen können so stressloser anwachsen, das Ergebnis merkt man natürlich erst im nächsten Jahr.

 

Auf was achte ich beim Kauf von einem Obstbaum?

Ganz, ganz, ganz wichtig ist der Platz, den man von vornherein für die Obstbäume vorgesehen hat. Aus dem Platz ergibt sich dann die Wuchsform, die in Frage kommt.

Für kleine Gärten, Terrassen oder Topfbepflanzungen bietet sich Säulenobst, Zwerg-Obst oder Spindeln an.

Das entscheidende am Wuchs ist hier die Unterlage, auf die der Edelreis veredelt worden ist. Diese bestimmt das Wachstum und die Anpassungsfähigkeit an den Boden. Naturgemäß werden diese auf schwächer wachsenden Unterlagen veredelt. Zum Beispiel auf M111 oder M27, (M9) bei Äpfeln zum Beispiel.

Daher ist ein Qualitätsmerkmal beim Obstbaumkauf die Auskunft über die Unterlage. Nur wenn darüber Bescheid gewusst wird, kann man dem was danach folgt Glauben schenken!

Für normale Gärten empfehlen sich Buschen oder Viertelstämme (übliche Hausbaumgröße von 3-4m Größe und Breite), ebenfalls oft auf M111 veredelt.

Ein wenig mehr Platz braucht dann der Halbstamm, dafür kommt man hier dann auch gut mit dem Rasenmäher durch.

Zum Hochstamm greift man bei Streuobstwiesen oder wirklich großen Gärten. Diese haben durch ihre Größe einen sehr großen Einfluss auf Ihre Umgebung und sind dadurch ein wahrer Nützlingsmagnet.

Was ist beim Pflanzen zu beachten?

Im Herbst können neben bewährten im Topf gezogenen Obstbäume auch wunderbar wurzelnackte Obstbäume gepflanzt werden. Es gilt: Ca. doppelte Lochgröße vom Pflanzballen. Bei Containerobst bitte auch die Wurzeln mit einer Baumschere anschneiden, dies verbessert das Anwachsen. Bei Stammformen kann auch ein einfach, schräg eingeschlagebner Pflock von Vorteil sein. Dieser sorgt für zusätzliche Stabilität.

Beim Pflanzsubstrat kann der Gartenboden mit ein wenig Kompost gemischt werden. Pflanzerde oder eigene Obsterde sind natürlich von Vorteil.

Wichtig auch: Die deutlich sichtbare Veredelungsstelle darf nicht eingegraben werden, sonst kommt es zum Austrieb der Unterlage und evt. Zum Absterben der Edelsorte.

Muss ich schneiden?

Ganz klare Antwort: JA.

Der Pflanzschnitt ist im Hobbybereich der wichtigste Schnitt. Wenn dieser verabsäumt wird, kann sich der Baum nur schwer optimal entwickeln und man nimmt später immer nur Korrekturen vor.

 Daher: Den Obstbaum auf 3-4 starke Leitäste reduzieren, sich für einen Hauptast entscheiden und hier jeweils um ca. 1/3 einkürzen. Es soll eine schöne Dreiecks/Pyramidenform entstehen.

 

Der Herbst ist die beste Zeit Obstbäume und Sträucher zu pflanzen: Auf was muss ich beim Kauf und beim Pflanzen achten?

zum Beitrag
Herbst
Heide
19.9.2025
Heidegarten / Heidebalkonien

Heidegärten erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie sind anspruchslos, pflegeleicht und lassen sich fast beliebig, jedoch meist auf sonnigen Plätzen und Hängen gestalten. Sollte es mal längertrocken sein, muss gegossen (bewässert) werden, ansonsten kann man jedoch darauf verzichten.

Wer einen größeren Heidegarten plant, kann auch besondere Strukturen und Wege mit einfließen lassen. Leichte Hügel und Sandwege bilden das typische Bild einer Heidelandschaft nach. Auch Findlinge aus Stein und mächtige Baumwurzeln prägen dieses Bild mit.

Blühende Heidegärten sind aber nicht nur optisch eine Augenweide, sie sind auch nützlich und bieten Vögeln, Insekten und Kleinlebewesen wichtigen Unterschlupf.

Die wichtigste Gattung der Heidelandschaft ist die Besenheide (Calluna vulgaris). Im Grunde genommen ist die Calluna, ähnlich wie z.B. der Lavendel, ein Zwergstrauch, der bis zu 35 cm hoch wird, teilweise verholzt und zurück geschnitten werden darf. Sie liebt nährstoffarme, kalkarme Böden, braucht humusreiche Schichten, die wasserdurchlässig sein sollten.

Eine Bereicherung und gleichzeitig eine Laune der Natur ist die so genannte Knospenheide, ebenso eine Besenheide. Die Knospen bleiben geschlossen, können so nicht aufblühen und befruchtet werden. Diese Knospen halten sich praktisch den ganzen Winter und sollten im Frühjahr ausgekämmt werden. Die farbigen Kelchblätter der Knospenblüher verfärben sich erst bei Temperaturen von etwa -10°C. Solange bleiben sie färbig und sind daher auch im Winter attraktiv, wenn einmal kein Schnee liegt.

Farben

Je nach Sorte gibt es Callunen in unterschiedlichen Blüten-, aber auch Blattfarben in goldgelb, gelbrot, silbrig, fast weiß und auch herkömmlichen Grün. Diese Gruppe heißt „Laubschöne“. Blütenfarben sind rot, rosa, weiß und lila.

Blüte

Die Blütezeit kann bei frühen Sorten schon ab Juli sein, spätere blühen dann zwischen September und Dezember. Wichtig ist gutes Eingießen im Herbst, besonders wenn es noch einmal richtig warm wird, danach braucht man nicht mehr viel Wasser zugeben.

Pflege

Im Frühjahr die Heidepflanzen zurückschneiden, eventuell ein paar Stiefmütterchen und Zwiebelblüher wie Wildtulpen und Wildnarzissen dazwischen pflanzen.

Einmal pro Jahr sollte man düngen, am besten im Frühjahr mit einem organischen Dünger!

Besonders interessant und attraktiv ist die Kombination aus herbstblühender Besenheide und winterblühender Schneeheide (Erica darleyensis und Erica carnea). Im Gegensatz zur Besenheide genügt ein „normaler“ Gartenhumusboden, es braucht praktisch keine saure Erde in den Boden (Torf, Nadelerde) fließen, solange genügend Humus enthalten ist. Schneeheide blüht in weiß, Rot und rosa. Die Blütezeit erstreckt sich von November und April. Bei uns bekannt auch als „Hoaderich“.

Begleitpflanzen

Als Begleitpflanzen für den Heidegarten sind folgende Pflanzen sehr wichtig und attraktiv: Zwergbirken und Birken als solches, kleinwüchsige Kiefern, Säulen-und Zwergwacholder, Ginster und auch Gräser wie Molinia, das Pfeifengras, aber auch Seggen und andere.

Es gibt auch zahlreiche neue Erica-und Heidearten, wie die Glockenheide Daboecia mit glänzendem Laub.

TIPP!

Am besten pflanzt man Heidearten, insbesondere die viele Calluna-Arten immer Flächenweise, also nicht zu viele unterschiedliche Arten bunt durcheinander, weil dadurch der echte Heidecharakter besser um Vorschein kommt. Man berücksichtige auch die unterschiedlichen Blattfarben und Blütezeitpunkte, damit es ein buntes, farbenprächtiges Bild ergeben kann!

Man sollte auch nicht zu eng pflanzen, 8 Stück pro m² genügen für eine Neupflanzung.

Balkon & Terrasse

Kein herbstlicher Balkon und keine Terrasse ohne Heidekraut! Wer keinen Garten hat, kann sich auch eine kleine Heidelandschaft in sein Balkonkistchen oder in Töpfen pflanzen.

Kombiniert mit anderen Herbstblühern und Blattpflanzen ergibt es dann ein herrliches Bild fastüber den ganzen Winter. Solche Kombinationspflanzen sind Silberblatt, diebunten Heuchera-Blätter, die Stacheldrahtpflanze (Calocephalus), verschiedene Zwerg-Gräser, Chrysanthemen, Günsel, Zierkohl und viele andere Arten!

Quasi zaubern Herbstpflanzen den Herbstzauber!

Wohin ein Heidebeet pflanzen?

Am besten sind Südhänge, aber auch Schieferböden an schattigeren Plätzen sind durchaus empfehlenswert, Die Pflanzenwahl ist zwar dort eingeschränkt, aber doch machbar. Kombinationen eines Heidebeetes mit Moorbeeten (Rhododendren) sind durchaus denkbar und können sehr ansprechend sein, besonders, weil die Blütezeit dadurch auf praktisch dasganze Jahr ausgedehnt hat, auch wenn es dafür gärtnerische Vorkenntnisse und Fingerspitzengefühl braucht.

 

Heidegärten erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie sind anspruchslos, pflegeleicht und lassen sich fast beliebig, jedoch meist auf sonnigen Plätzen und Hängen gestalten.

zum Beitrag
Pfeil nach obenPfeil nach oben