Emailoffice@blumenpark.atTelefon+43 (0) 512 30 28 00Öffnungszeiten

Mo – Sa: 09.00 – 18.00 Uhr  |  Sonn- & Feiertags: 10.00 – 16.00 Uhr

Erwin’s Gartenschule

Pfingstrosen

Aus beinahe keinem (Tiroler) Garten wegzudenken und zeitlos schön sind PFINGSTROSEN!

Gerade zu Pfingsten, manchmal früher, quasi als Vorboten, manchmal später, blühen diese Hahnenfußgewächse, die mit Rosen nur die ähnlich erscheinende Blütenform gemeinsam haben.

 

Wie sehen Pfingstrosen aus?

Pfingstrosen sind strauchartig wachsende, immer aus einem Punkt entspringende (= Horstbildende) Staudenpflanzen, die zwischen 60 und 100cm hoch werden können. Die Blätter sind 2-3-geteilt, meist sehr hart und ledrig.

 

Welche sind die wichtigsten und woher stammen sie?

Die Hauptgruppe, P. lactiflora (Edelpfingstrose), stammt aus China und Nordamerika. Sie wird auch als Schnittblume gerne verwendet.

Die bekannteste (und eingebürgerte) ist die Bauernpfingstrose (P. officinalis). Sie stammt aus Süd- und Mitteleuropa.

Die Strauchpfingstrose (P. suffruticosa) ist eine Ausnahme und eigentlich ein Kleinstrauch (1 m hoch und breitwerdend), die Triebe verholzen. Die Blüten sind sehr groß. Die Heimat dieser ist Tibet.

 

Welche Ansprüche und Eigenheitenhaben Pfingstrosen?

Prinzipiell erreichen Pfingstrosen erst 3-5 Jahre nach der Pflanzung oder Teilung ihre volle Schönheit. Solange brauchen sie zur Entwicklung. Die unterirdischen Teile, sprich die verdickten Rhizome, dürfen nur knapp unter die Oberfläche (die Vegetationsspitzen nur maximal 3-5cm unter Niveau) gepflanzt werden. Wird zu tief gepflanzt, stocken sie im Wachstum, bzw. blühen einige Jahre nur spärlich.

Pfingstrosen sollte ein Platz von mindestens ½ m² gegeben werden.

Die meisten Paeonien (ausgenommen die Strauchpfingstrosen, die lieben Kalkboden) bevorzugen einen kalkarmen, aber humosen, leicht feuchten Boden. Jedoch kein Moorbeet! Der Boden sollte außerdem nährstoffreich und der Standort warm und sonnig sein. Schattige, schwer ausapernde Lagen sind keine Heimstätte für Pfingstrosen.

Junge Pflanzen können manchmal Winterschutz vertragen, um gut durchzutreiben. Das trifft aber eher auf die Strauchpfingstrosen zu, denn auf die Bauernpfingstrosen.

 

Warum sind gerade Pfingstrosen in Bauerngärten und alte Klosterhöfen vertreten?

Pfingstrosenwurzeln, aber auch Blütenblätter und Samen wurden seit jeher gegen Gicht, aber auch gegen Zahnschmerzen eingesetzt und sind daher in jedem dieser Gärten vertreten. Die offizinale (medizinische, daher P. officinalis) Wirkung ist seit Jahrhunderten bekannt, die Bauernpfingstrose daher ein Hauptbestand in dieser Art von Gärten und gerne in Pflanzengemeinschaften neben Ritterspornen, Kornblumen und dgl.

 

Eigenarten bei der Vermehrung?

Ja, Pfingstrosen haben dahingehend ein interessantes Verhalten und sollten knapp vor dem Einziehen im Spätherbst (oft erst knapp vor dem Zufrieren im Dezember) geteilt werden. Wenn das zu diesem Zeitpunkt geschieht, blühen sie auch meistens schon wieder im darauf folgenden Gartenjahr. Die Teilung sollte aber erst nach 8-10 Jahren erstmals erfolgen, solange lieben Pfingstrosen die „Ruhe“. Die Teilung ist einfach. Die Wurzeln werden als Ganzes ausgegraben und dann meist mit den Händen auseinander gerissen. Das hat den Vorteil, dass die Wurzeln nicht durch einen scharfen oder spitzen Gegenstand zerstört werden.

 

Welche Blütenformen und – Farben gibt es?

Es gibt bei den Edelpfingstrosen einfach blühende, aber vor allem die gefüllt blühenden mit den großen Blüten sind was ganz Besonderes. Das Farbspektrum reicht von weiß über Rose farbenen und roten Tönen, pink und lachs, nichts in Blau oder Gelb.

Bei den Bauernpfingstrosen gibt es, manchmal schwer von den vorher genannten unterscheidbare, aber in der Höhe (werden nur 50cm hoch, keine Schnittblumen!) und in der Blatt- und Knollenform unterschiedlichen Pflanzen. Hier gibt es gewaltige Blütenformen, die Natur macht hier keinen Halt.

Bei den Strauchpfingstrosen gibt es in der Züchtung die unterschiedlichsten Farbausprägungen, auch gelbe, violette, lila, fast blau, aich zweifarbig oder dreifarbig. Die Blüten sind die größten, der Blütenreichtum kommt aber erst nach Jahren und braucht Entwicklung, wie bei den anderen auch. Strauchpfingstrosensind aber schwerer (durch Samen oder Stecklinge) zu vermehren, selten durch Teilung.

 

Pfingstrosen als Schnittblumen: Geeignet sind nur Paeonia lactiflora, die Edelpfingstrose!

Die Haltbarkeitist bis zu 10 Tagen und sollte erst dann geerntet werden, wenn der Stock schon ein paar Jahre alt ist. Die Ernste erfolgt, wenn die Blüte Farbe zeigt, nichtfrüher! Frischhaltemittel oder regelmäßiger Anschnitt bzw. Frischwassergabe ist unerlässlich.

 

Autor
Erwin Seidemann
Datum
6.6.2025
zurück zur Übersicht

Ähnliche Beiträge

Es sind leider keine ähnlichen Beiträge vorhanden.
Pfeil nach obenPfeil nach oben