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Erwin’s Gartenschule

Richtig umtopfen

Jetzt gerade im Frühling, wenn die Pflanzen voll ins Wachsen kommen und die Motivation Richtung Pflanzen auch beim Menschen steigt, ist die Zeit reif zum Umtopfen.

Der Tag ist länger als die Nacht, die Sonneneinstrahlung intensiver, auch überwinterteBalkon - und Kübelpflanzen zeigen kräftigen Durchtrieb.

 

Wann umtopfen?

Den genauen Termin zu definieren, ist schwierig. Es ist natürlich zu früh, wenn der Wurzelballen noch nicht einmal richtig durchwurzelt ist. Es ist prinzipiell nie zu spät, es sei denn, die Wurzel hat den Topf schon gesprengt.

Natürlich spielt die Blütezeit der Pflanze auch eine mit entscheidende Rolle. Manche Pflanzen wie z.B. Azaleen oder Orchideen und andere mehr sollten gleich nach dem Verblühen umgetopft werden. Ansonsten ist der April für viele Zimmer - und Terrassenpflanzen der ideale Monat.

 

Tipp:

Ganz stark durchwurzelte Pflanzen, die nur unter Zerschlagen / Zerschneiden / Zersägen des Topfes ausgetopft werden können, sind 24 Stunden vorher intensiv zu wässern, damit sich der Ballen vom Topf Rand leichter lösen kann und so der Pflanze ein Wurzelschaden erspart bleibt.

Immer wieder taucht die Frage auf, welcher Topf der Richtige ist.

Erlaubt ist, was gefällt, aber Naturmaterialien wie Ton/Terrakotta/Holz etc. sind wurzelfreundlicher als Töpfe aus Kunststoff.

 

Das wichtigste Organ der Pflanze ist ihre Wurzel.

Man prüfe zuerst, ob die Wurzeln intakt sind. Braune und stark „riechende“ sind zu entfernen. Eine sehr anregende Methode ist das vorsichtige Aufrauen des Ballens. Mehr Kenntnis über die Pflanze sollte man beim Abschneiden einzelner Wurzeln haben. Es gibt immer wieder Barbaren, sowohl im Hobby - wie auch im Profibereich.

 

Wichtig dabei!

Man sollte, so gut es geht, die richtige Erde verwenden, was aber nicht bedeutet, dass man für 10 unterschiedliche Pflanzen 10 verschiedene Substrate braucht. Die Erde sollte der Pflanze angepasst werden. Zum Beispiel eine hochwertige Universal-Bioerde, die sowohl für Oleander als auch für viele Zimmerpflanzen wie ein Gummibaum verwendet werden kann. Die Pflanzen lieben grobe Struktur der Erde, da sie über Jahre drin stehen werden und daher auch entsprechende Speicherkapazität sein sollte. Eine Orchideenerde ist für Orchideen, Kakteenerde für Kakteen zu verwenden, Zitrusgewächse gehören aufgrund des erhöhten Eisenbedarfs in Zitruserde, der Rest kann fast in jene hochwertige Erde in Bioqualität, wenn geht TORFFREI, gepflanzt werden. Man sollte nicht beim Erdenkauf sparen, denn da ist das Beste gerade gut genug!

 

Wie groß sollte der nächst größere Topf sein?

Auf keinen Fall zu groß! Der nächste Topf sollte ein Viertel, höchstens ein Drittelgrößer als der bisherige sein, es sei denn die Pflanze ist lange nicht umgetopft worden und hat bereits Ausmaße angenommen, die dem alten Topf bei weitem nicht mehr entsprochen haben.

Beispielsweise sollte von einem 20er in einen 26er Topf umgetopft werden.

Auch sollte niemals tiefer getopft werden als vorher. Oft sind daher Stützhilfen notwendig. Beispielsweise Bambus- oder Moosstäbe sind gute, Pflanzen schonende Materialien.

 

Die richtige Technik bei „kleinen“ Pflanzen:

Die Erde sollte man zuerst auf einem Tisch ausleeren.

Am besten verwendet man besagte hochwertige Blumenerde (Bio) aus dem Fachhandel, aber auch Praxismischungen mit ein wenig Kompost sind möglich.

Die Erde sollte leicht angefeuchtet sein.

Man dreht die Pflanze um und schlägt den Topf mit dem Rand auf der Tischkante auf, zieht dies dann vorsichtig heraus, so dass keine Wurzeln zu Schaden kommen. Man füllt den neuen Topf zu einem Drittel mit Erde auf, gibt den Wurzelballen hinein und schüttet Erde hinein, bis der Topf übervoll ist.

Dann stößt man den neuen Topf samt Pflanze mehrere Mal auf, damit sich die Erde setzt.

Die Erde drückt man sanft an und streift den Überhang ab, bis sich ein so genannter Gießrand gebildet hat.

Die Erde erstmals kräftig gießen, damit sich alle Poren und der Ton, der in der Erde sich befindet mit Wasser ansaugt, sodass die Erde in weiterer Folge nicht mehr ganz austrocknen kann.

 

Die richtige Technik bei „großen“ Pflanzen:

Hier kann es passieren, dass man den alten Topf zerschlagen muss, um ihn herunter zukriegen. Dabei gilt es ebenso wie bei kleineren Objekten, Wurzel schonend umzugehen. Gegebenenfalls kann man die Wurzelaußenschicht ruhig etwas aufklopfen oder auch aufrauen.

Am besten gibt man unten eine Topfscherbe auf die Bodenöffnung, danach eine dünne Drainageschicht (Leca) drauf, damit das Wasser gut abrinnen kann, dann die entsprechende Erde um den Wurzelballen herum.

Danach gilt dasselbe wie bei kleineren Pflanzen, nur, dass man hier oft zu zweit sein muss, um die Arbeit gut zu verrichten.

 

Welche Pflanzen kann (soll?) ich im Laufe des Frühjahrs mit gutem Gewissen umtopfen?

Die meisten Zimmer-Grünpflanzen wie Palmen, Ficus und dgl. ebenso wie die meisten Kübelpflanzen, die im Sommer auf der Terrasse stehen wie Oleander, Lantanen, Fuchsien, Pelargonien usw.. Blütenpflanzen sollte ja am besten nach der Blütezeit, also am Beginn oder am Ende ihrer Ruhephase umgetopft werden, um sie nicht zusätzlich zu stressen.

Unnötigen Stress sollte man Pflanzen natürlich nicht bereiten, aber gerade ein Umtopfen kann manchmal mit Rückschnitt und Reinigung verbunden werden, sodass dies oft einen starken Wachstumsschub für die Pflanzen ergeben kann.

 

Wenn man sich nicht ganz sicher ist, oder wenn man sich manchmal die Pflanze gar nicht richtig anzugreifen traut, z.B. die sehr wurzelempfindlichen Orchideen, der befragt am besten den Fachmann!

Autor
Erwin Seidemann
Datum
15.4.2022
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Was sind die Auswirkungen auf einzelne Pflanzengruppen, auf Schädlinge, Pilzkrankheiten, den Zustand des Gartens im Allgemeinen?

 

Zierpflanzen im Freien:

 

Balkonblumen:

Sie sind im Allgemeinen  heuer wachstumsmäßig durch die tieferen Temperaturen zumeist etwas „hinten“. Die Blüte als solches leidet gerade in solch Intensivkulturen umso mehr. Blüten mit offenen, nach obengerichteten Blüten können das Wasser nicht wegrinnen lassen und bekommen Faulstellen, also muss man diese entfernen und auf Besserung hoffen. Ernährungsmäßig ist die Situation so, dass die Pflanzen noch alles aus der Erdeziehen können, aber das ist bald aufgebraucht. Man bekommt den Dünger nicht zuden Wurzeln hin, weil man selten gießen muss und somit auch weniger oft düngen kann. Biologische Langzeitdünger eingestreut bringt Besserung.

Kübelpflanzen:

Da gilt Ähnliches wie bei Balkonblumen. Sie wachsen zwar gut, aber die Blüte lässt vielerorts durch die geringere Sonneneinstrahlung zu wünschen übrig. Bitte aber nicht die Geduld verlieren und Radikalmaßnahmen wie Rückschnitte oder überdüngen, sondern auf Besserung warten.

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Viele winterharte Sommerblüher wie Weigelie, Schmetterlingsstrauch, Kolkwitzie oder Hibiscus, aber auch Rittersporn, Phlox und Johanniskraut wachsen zwar wunderbar, die Blüten und sogar teilweise die Blätter beginnen durch das Überangebot zu faulen oder welken. Was tun? Abwarten und schauen, was passiert. Man kann einen Rittersporn zurückschneiden, dann blüht er verspätet nach. Wenn man Sträucher, die durch das viele Wasser weich und überhängend sind, zurückschneidet, hat man weder heuer noch nächstes Jahr was davon.

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Sie leiden heuer ziemlich unter dem vielen Regen, schließlich beginnt gerade die erste Blüte und diese ist bekanntlich die schönste im Jahr. Speziell nachmittags oder abends ist es besonders schlecht, wenn es regnet, weil die Pflanze nicht mehr richtig abtrocknet. Mehltau- undRostpilze sich einschleichen, bzw. die Blüte besonders bei stark gefüllt blühenden Sorten (Englische, Historische Sorten) faulen kann. Vorbeugende Mehltauspritzungen mit Ackerschachtelhalmtee, in Verbindung mit Bittersalz können die Pflanze stärken. Die Blüte allerdings sollte man stark zurückschneiden, in 5-6 Wochen hat man die Pflanze wieder in Vollblüte, weil viele Rosen mehrmals pro Jahr blühen. Allerdings geht eine Nachdüngung mit einem organischen Rosendünger mit einher, sonst verhungert die Pflanze.

 

Heckengehölze:

Sollten im Juli geschnitten werden, besonders immergrüne wie Fichten, Thujen, Eiben, Zypressen oder auch Liguster, Laubabwerfende können bis September ohne Schwierigkeit geschnitten werden. Fremdländische Heckengehölze wie Thujen oder Zypressen können heuer unter der Feuchtigkeit sehr wohl leiden. Es sind nämlich Pflanzen, die in ihrer Heimat imSommer trocken und im Winter feucht haben. Bei uns ist es genau umgekehrt, daher können sie von der Mitte heraus braun werden, was meist zu viel Wasserzur Folge hatte.

 

Obst und Gemüse:

Bei Gemüsebeeten allgemein sollte auch Bedacht darauf genommen werden, dass der viele Niederschlag die Bodenqualität zwar häufig verbessert, aber nur dort, wo der Wasserabzug gewährleistet ist und gleichzeitig die Nachversorgung mit organischem Material in Ordnung ist. Wenn erst einmal gepflanzt ist, sollte man nicht mehr alles nachdüngen, vor allem nicht bei raschwüchsigen Pflanzen wie Salat usw.

Gerade das Gemüse wie sämtliche Kopfbildner (Kraut, Salate) sind der Fäulnisgefahr ausgesetzt. Auch Läuse und Schnecken sind dann wieder präsent. Spritzungen sind nicht ratsam, gegen Schnecken hilft biologische Schneckenabwehr wie ein bekanntes Eisenprodukt. Andere Präparate sind im Gemüse nicht ratsam, weil Rückstände im Boden und somit in der Pflanze bleiben.

Tomaten sind heuer besonders durch zu tiefe Temperaturen gehandikapt. Kraut- und Braunfäule sind unangenehme Begleiterscheinungen, die im Endeffekt auch vor der Frucht keinen Halt machen. Missernten, unreife Früchte, Faulstellen an den Früchten sind die schwere Folge, die viel Arbeit umsonst erscheinen lassen. Vorbeugend Steinmehl anstauben, um Pilzsporen, die auf der Pflanze keimen, auszutrocknen, aber auch Salbeitee hat gute Wirkung

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Rasenflächen:

Sind bislang schön, in weiten Teilen sogar frei von der lästigen einjährigen Hirse (weil diese Trockenheit braucht). Jene Gebiete, wo Engerlinge von Mai- oder Junikäfern stark vorkommen, muss man mit Nematoden(Fadenwürmer) gießen und damit den natürlichen Feind einbringen und damit auf natürliche Weise bekämpfen.

Wichtig in Rasenflächen ist gerade heuer nicht so sehr eine künstliche Bewässerung, sondern eher die mindestens monatliche Nachdüngung mit Rasenlangzeitdüngern mit einem höheren Stickstoffanteil. Die Nährstoffe werden ausgewaschen und stehen der Grasnarbe, die nur 5-7 cm stark ist, nicht zurVerfügung! Daher unbedingt nach düngen und wöchentlich mähen, in Engerling-Gegenden nicht zu tief!! Dann tut sich auch der Unkrautbewuchs nichtso leicht wie bei schwach gedüngten Flächen. Besonders bei intensiverer Nutzungist dies sehr wichtig und effizient für eine halbwegs schöne Fläche ohne große Kahlstellen!

Pflegetipps bei einem regenreichen Mai und Juni

zum Beitrag
Brennnessel
Gartenpflege
21.3.2025
Brennnessel- die "Mutter aller Beikräuter"

Gerade im beginnenden Frühjahr wird alles entschlackt, bereinigt, erneuert und mit einer Frühjahrskur belegt. Auch bei Pflanzen macht dies absolut Sinn, nämlich bei jenen, die man von drinnen nach draußen räumt oder die man draußen in seiner unmittelbaren Umgebung vom Winterschutz befreit. Aber auch jene, die besonders anfällig sind für Schädlinge.

Natürlich ist Brennessel auch gut für Menschen, Theresa und ich machen in Frühjahr immer eine Brennnesseltee-Zeit. Man fühlt sich danach immer besser, frischer, leichter, anders an. So geht es auch den Pflanzen, sie werden durch die speziellen Inhaltsstoffe der Mutter aller Beikräuter „gereinigt“, in eine gute Richtung gebracht.

Brennnesseln dürften die bekanntesten Pflanzen im Bio-Garteln sein, sie können je nach Herstellungsverfahren (Tee, Auszug, Jauche) Stärkungsmittel, Dünger, aber auchfast eine Art „Pflanzenschutzmittel“ darstellen.

In der Antike stellte die Brennnessel ein Mittel zur Vermeidung von Blutarmut und Eisenmangel dar.

Junge Brennnesseln im Frühjahr sind reich an Enzymen, Vitamin A und C, reich an Mineralstoffen, Phosphor. Sie wachsen auf stickstoffreichen, fetten Böden.

Dort wo Brennnessel wachsen, wächst es allgemein sehr gut und vor allem  humusliebende Pflanzen fühlen sich dort wohl.

Alte Brennnesseln - Ernte ab Juni - sind dagegen reich an Schwefel, Magnesium und auch noch Eisen.

Im Naturgarten und weit darüber hinaus stellen Brennnesseln ein Paradies für etwa über 50 Schmetterlingsarten dar, wilde Ecken mit diesen Pflanzen sind längst nicht verpönt, sondern originell und artenfördernd.

Die „brennenden Wirkstoffe“ der Pflanze sind das „Nesselgift“ und die Ameisensäure. 

Als „Droge“ (das ist das getrocknete oder frische Kraut, das man zur Herstellung von Brennnesselauszügen verwendet) sind mehrere Arten von Brennnesseln geeignet, die heimische Urtica dioica ist die bekannteste und beste dafür.

1 Kg frische Brennnesseln entsprechen etwa 200 Gramm getrocknetes Kraut, man braucht zur Herstellung von 10 Liter Jauche 1kg frische, am besten junge Brennnessel, bei Ernte ab Juni dann das doppelte für denselben Effekt. Man kann beide verwenden, frühe wie späte, trockene wie frische.

Verwenden kann man alle Pflanzenteile außer die Wurzeln.

ACHUNG: die Samen, die durch das Verjauchen NICHT kaputt gehen können bei Unachtsamkeit zu einer „Invasion“ von Brennnesseln im Hausgarten führen .

Jauchen dieser Art sind je nach Temperatur (ideal die Flüssigkeit bei 25-30°C) nach 10-25 Tagen „fertig“, man erkennt, wenn die Flüssigkeit nicht mehr so fest stinkt,die Schwebteile sich abgesetzt haben und die Flüssigkeit braun ist.

Den Geruch kann man mit Steinmehl oder Baldrianblütenextrakt „abdämpfen“, durch regelmäßiges Umrühren wird Sauerstoff eingeleitet, so kann man den Geruch auch einschränken.

Jauche ist purer, aber bester Dünger und wird 1:30-1:50 verdünnt.

Als Auszug oder „brennende“Jauche“ wird die Brennnesseljauche schon nach 3-4 Tagen abgezogen und verwendet, entsprechend kann man die Verdünnung wählen, ist 1:5-1:10.

Sie wird als Spritzmittel gegen Läuse und diverse andere Schädlinge wie Milben verwendet, die Wirkung kann durch Zugabe von Schmier- oder Pflanzenseife noch erhöht werden, ist aber an sich schon kräftigend und stärkend genug.

Auch ein Tee wird im selben Verfahren hergestellt, hier gießt man 100 Gramm frische Brennnesseln oder 20g getrocknete mit 1 Liter heißem Wasser auf, lässt den Tee eine Stunde geschlossen ziehen und verdünnt dann 1:2 bis 1:3.
Bei starkem Befalle pur ausbringen, aber abkühlen lassen. Auch hier kann man Alkohol/Schmierseife/Paraffin verstärkend zuführen, ist aber auch so ein ausgezeichnetes Stärkungsmittel gegenüber vielen Schädlingen an Zimmer- undTerrassenpflanzen. Auch im Obstgarten als Frühjahrsspritzmittel und „Kur“.

 

Brennnessel ist mein wichtigstes „Mittel“, mein absolutes Lieblingskraut, es gibt nichts Vergleichbares und Besseres!

 

 

Allround-Pflanze Brennesel. Stärkungsmittel, Dünger, aber auch eine Art „Pflanzenschutzmittel“

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Gartenpflege
Urlaub
19.7.2024
Blumen gießen während des Urlaubs!

Gerade an solchen Hitzetagen wie gegenwärtig - nach der kurz bevorstehenden Abkühlung  kommen ja vielleicht schon die nächsten - muss man sich schon Gedanken machen, was manmit seinen „grünen und blühenden Gefährten“ in der Zeit der Abwesenheit tut!

Die beste Methode scheint es zu sein, Verwandte und/oder Nachbarn zu bitten, diese werden dann eingeschult. Aber meistens ist esdann so, dass man nachher die Überraschung erlebt, zuviel/zu wenig gegossen, Läuse, kein Blüten mehr etc. Manchmal ist eine „halbautomatische“ (oder sogar ganz automatische?) Bewässerung eine gute Alternative.

Das Blumen gießen während des Urlaubs darf nicht zum Stress für alle Beteiligten werden.

Die meisten Zimmer- undBalkon/Kübelpflanzen leiden nämlich unter dem „Urlaubsstress“ mehr als wir Menschen.

Keine Giessnachbarn, keine Giessverwandten – jetzt heissts, erfinderisch zu werden. Und gar nicht dran denken, die Pflanzen für 10-14 Tage ins Wasser zu stellen: das überlebt niemand, schongar keine Pflanze! Das heißt „auf Vorrat gießen“ - geht gar nicht!

Automatische Giesssysteme im Test

1.    Tröpfchen-Bewässerung:

Spaghettiartige Plastikschläuche entspringen einem Zubringerschlauch, der an einer Wasserleitung angeschlossen ist, dazwischen ist ein Giesssautomat geschaltet, der nach einer Zeitschaltuhr läuft (ein/aus).

Der Vorteil ist die Zuverlässigkeit, die richtige Wassermenge fließen zu lassen, 10 min pro Tag genügen meist, ist sparsam. Der Nachteil ist, dass man die kleinen Schläuche optisch sieht, das gefällt nicht jedem.

2.    Tonkegelbewässerung bei Balkonblumen und Kübelpflanzen:

Es gibt fertige Giesssysteme wie den Tropfblumat (stammt aus Telfs!) die ganz Watschen einfach sind. Tonkegel zieht Wasser, gibt dieses per kleines Schläuchchens an die Pflanze ab, Kübel steht am Boden mit Wasser drin, alles ohne Strom oder Batterie. Ist sehr zuverlässig, solange Wasser im Kübel ist. Man kann es aber auch an eine Wasserleitung anschließen.

Beide Systeme kann man selbst zusammenbauen, gibt es fertig zu kaufen, sind nicht teuer. Eine Bewässerung für 5 Balkonkisten und 5 Terrassentöpfe kostet vom Material her keine 200€. Man hat das über viele Jahre!

 

Und wenn man „kein Geld“ ausgeben will?

 Da behaupten wir jetzt einfach noch ganz frech:

Die Blumen gießen sich ab sofort selbst!

Wenn man niemanden hat, derwährend des Urlaubs das Gießen übernimmt, gibt es Lösungen. Man hat professionell  drei verschiedene Selbstbewässerungs-Methoden ausprobieren lassen. Dabei wurde getestet, mit welchem Trick die Pflanzen – egal, ob drinnenoder draußen - 14 Tage allein überleben.

Vier Methoden wurdengetestet, mit denen sich Blumen selbst gießen sollen.

Testpflanzen: eine Hortensie für draußen und ein Einblatt für drinnen, also Pflanzen mit hohem bzw.mittlerem Wasserbedarf!

 Methode 1: Die Torfmethode:

Dazu wird ein Topf, in den die Pflanze eingetopft wird, gut gewässert. Dann jede Menge Torf in eine größere Plastikwanne füllen und den Topf samt Pflanze in diese Wanne stellen, den Topf ins Torf etwas vergraben - und den Torf ordentlich wässern. Durch den bereits vorgewässerten Topf  sollen sich die Pflanzen nun Feuchtigkeit aus dem Torf ziehen und so angeblich tagelang gut feucht  bleiben.

 

Methode 2: Die Dochtmethode:

Ein Baumwolldocht soll das Wasser aus neben den Pflanzen abgestellten Wasserflaschen direkt zur Blumenerde leiten. Die Pflanze zieht sich so selbst das Wasser, das sie braucht. Um auf Nummer sicher zu gehen, verwendet man pro Pflanze gleich drei Dochte. Die Wassermenge schätzt man selbst ab: Einen dreiviertel Liter für die Zimmerpflanze. Die Pflanze für die Terrasse bekommteinen ganzen Liter Wasser.

Aber reicht das für zwei Wochen?

 

Methode 3: Die Flaschenmethode:

Die einfachste Methode. Dafür wird einfach eine volle PET-Wasserflasche genommen, in den Verschluss ein 4mm-Loch gebohrt, gefüllt und kopfüber in die Erde der Pflanze gesteckt. Die Zimmerpflanze bekommt einen halben, die Terrassenpflanze einen ganzen Liter Wasser.

 

Methode 4: Die Badewannenmethode:

In die Badewanne 3 cm Wasser einfüllen, ein Frottee-Handtuch hinein legen,vollsaugen lassen und die Pflanzen drauf stellen, ohne Übertopf, eh klar!

 

Welche Pflanze ist nach zwei Wochen noch fit?

Die Dochtmethode funktioniert gut bei Zimmerpflanzen, für draußen nicht.

Die Torfmethode hat bei beiden schlecht funktioniert, die Pflanzen waren fast kaputt!

Die Badewannenmethode war gut, aber die Pflanzen danach nicht schön, weil zu wenig Licht im Bad war.

Das Beste hat die Flaschenmethode hergegeben, beide Pflanzen war top - auch nach 2 Wochen!

Damit das Blumengießen während des Urlaubs nicht zum Stress für alle Beteiligten wird...

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