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Erwin’s Gartenschule

Blumen- und Pflanzerde selbst herstellen

Die Verwendung von Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert. Hat man sich früher kaum Gedanken über den Inhalt von Pflanzerden gemacht – Hauptsache, es ist gut gewachsen – so denkt man heute auch in diesem Segment daran, möglichst sorgsam Herkunft und Nachhaltigkeit der Zutaten zu prüfen und seine Kaufentscheidung danach zu treffen.


Stichwort Torf:

Die EU-Verordnung läuft darauf hinaus, im Hobbygartenbereich Torf bis Ende dieses Jahrzehnts zu verbieten. Das scheint machbar zu sein, im Profibereich freilich sieht es anders aus. Die riesigen Mengen an Torf, die hier vor allem in den starken Gartenbauländern Holland, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien, Italien, aber auch Türkei, Griechenland, Israel etc. können zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch entsprechende Ersatzstoffe kompensiert werden. Hier spricht man von Torfreduktion in den Substraten, aber noch nicht von Torf frei. Es gibt in ganz Europa nur eine Hand voll Betriebe, die sich „Torf frei produzierend“ nennen dürfen.

Torf hat für die Umwelt überragende Bedeutung, er kommt in Hochmooren natürlich vor. Diese befinden sich im Baltikum, in Finnland, teilweise noch Deutschland, aber auch Irland, Schottland und in Übersee in Kanada. Intakte, nasse Moore übernehmen gemeinsam mit den Wäldern die Hauptfunktion in der Speicherung von Kohlenstoff – in der Vorstufe CO2.


Ersatzstoffe für Torf sind Kokosfasern aber auch hier stellt sich die Frage nach dem ökologischen Fussabdruck. Aktuell gibt es aber keine Beschränkungen für die Verwendung. Kokos kommt dem Torf in seinen Eigenschaften mit der hohen Wasserspeicherfähigkeit am nächsten. Weitere sind auch mechanisch-thermisch aufgefasertes Holz, das aber in der aktuellen Klimakrise in Konkurrenz zur Herstellung von Heizmaterial steht. Für Rindenhumus gilt ähnliches, ist Rinde doch ein Reststoff, der als solcher zu Humus verrottet ist.

Bleibt dann „nur mehr“ der Grünkompost?

Hauskompost ist selbstverständlich die mit Abstand günstigste Alternative zu zugekauften Zutaten, welche man ins Auge fassen sollte!

Was braucht es dazu? Je nach Bedarfsmenge an Pflanzerde braucht es Platz für eine Hauskompostierung im Garten. Kleinmengen kann man auch am eigenen Balkon in Form von „Bokashi“ herstellen, aber auch mit so genanntem Regenwurmhumus, der in Kisten sogar im Wohnzimmer hergestellt werden kann – theoretisch jedenfalls!


Der Reihe nach….

Grünkompost muss in bester Form hergestellt werden, halbverrottetes ist gänzlich ungeeignet zur Herstellung von Pflanzerden, der Schädlingsdruck alleine schon wäre enorm.

Das heisst, man sollte eine offene Kompostmiete aufstellen, wo von der Seite und von oben regen und Sauerstoff durchfliessen können. Schnellkomposter funktionieren natürlich auch, jener Kompost ist aber besser geeignet zur Beimischung in Beeten, die Heißrottephase in solchen Kompostern ist zu schnell zu hoch. Guter Kompost sollte langsam reifen, bis zu einem Jahr oder länger. Er sollte auch umgesetzt werden.

Die Inhaltsstoffe sind Küchenabfälle (keine tierischen Bestandteile), Rasenschnitt, klein gehäckselter Strauchschnitt, Steinmehl und auch „alte Pflanzerde“ von zu kompostierenden Balkonpflanzen etc.

Wenn man nun diesen Kompost sorgsam hergestellt hat, ist er an einem halbschattigen Platz zu lagern, mit schwarzem, luftdurchlässigen Vlies abgedeckt und vor Flugsamen und Hitze zu schützen, gelegentlich auch zu wässern, damit er nicht komplett austrocknet.


Regenwurmhumus wird in speziellen Holzkisten hergestellt, hierzu verwendet man Küchenabfälle (keine Zitrus- und Bananenschalen), gibt Steinmehl dazu, etwas verrotteten Kompost und dann Regenwürmer, die im Handel erhältlich sind. Diese zersetzen die Abfälle lückenlos nach einigen Wochen bis Monaten, der entstehende Humus wird in der Fachliteratur gemeinhin als „Bodengold“ bezeichnet. Dieses Bodengold ist sehr relativ nährstoffarm, aber reichhaltig an Mikroorgansimen, die für die Umsetzung der Nährstoffe für die Pflanze verantwortlich sind. RWH ist nahezu geruchsneutral, die Regenwürmer können später dann für die weitere Herstellung verwendet, aber auch an Angler weitergegeben werden.


Bokashi hingegen wird unter komplettem Luftabschluss hergestellt, ebenso auf kleinstem Raum, wenn man will. Der Handel bietet so genannte Bokashi-Eimer an, das sind Kunststoffeimer, die unten einen Auslaufhahn für entstehende Kompostflüssigkeit haben. Diese kann verdünnt ebenso zum Düngen verwendet werden. Die Küchenabfälle im verschlossenen Eimer werden regelmäßig mit Effektiven Mikroorganismen beimpft, auch mit Steinmehl bestreut.

Bokashi kann man aber auch aus Rasenschnitt herstellen und mit denselben Zutaten in schwarzen Plastiksäcken luftdicht verschließen. Wenn man im Sommer/Herbst damit beginnt, hat man bis im Frühjahr bestes Mulchmaterial und gute Zugabe zur Pflanzerde.


Worüber in den letzten paar Jahren intensiv diskutiert wird, ist die Verwendung von Pflanzenkohle in Blumenerden. Zahlreiche Hersteller im In- und Ausland schwören darauf, auch der Begriff Terrapreta-„Schwarzerde“ steht damit in Zusammenhang. Terrapreta Ist ursprünglich jener Humus, der vorwiegend im Amazonasgebiet in Jahrtausenden – ähnlich wie die Moore -  entstanden ist und aus Pflanzen, menschlichen und tierischen Fäkalien und eben Kohlenstoff besteht.

Terrapreta wird in Europa „nachgebaut“, kann aus Pferdedung und Grasschnitt bestehen, wird aber stets mit Pflanzenkohle versetzt, um dem Ursprung nahe zu kommen.

So kann man im Handel Pflanzenkohle in guter Qualität beziehen und diese als Mikroben- und Nährstoffspeicher der selbst gemischten Blumenerde beigeben.

Was immer beachtet werden soll, ist das doch hohe Gewicht, das zusammen kommt, wenn man auf Torf als Zuschlagstoff verzichtet. Mag man es nicht so schwer, kann man Holzfaser (Im Handel als Gartenfaser „Toresa“ erhältlich) beimengen, aber auch Blähton in zerkleinerter Form, der das Ganze durchlässiger macht.


Soll man Torf freie Blumenerden aufdüngen?

Unbedingt. Der hohe Salzgehalt muss mit dem Hauptwachstums-Nährstoff – dem Stickstoff – sozusagen kompensiert werden. Die Zugabe vom bekanntesten dieser Dünger – Hornspäne – ist natürlich zu hinterfragen. So genannte vegane Dünger sind am Vormarsch, wobei der Stickstoffgehalt bei vielen leider zu niedrig ist. Die Alternative ist die Verwendung von Schafwolle als Dauerdünger – in Form von Pellets im heimischen Fachhandel überall erhältlich.

Ein weiterer wichtiger Nährstoff ist das Kalzium, das für den Zellwandaufbau, die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen und den stabilen pH Wert verantwortlich ist. Das allerbeste Kalzium-Gesteinsmehl ist der Naturgips, der auch in Österreich gewonnen wird.

Auch die Zugabe von Steinmehl kann von hoher Bedeutung sein, ist dieses doch das Mikroorganismen-Futter und zeichnet sich durch einen hohen Siliziumgehalt aus.


Was kann also in einer guten, selbst hergestellten Blumen- und Pflanzerde enthalten sein?

Gehen wir von einem Schubkarren (einer Scheibtruhe) mit einem Inhalt von 100 Litern aus.

  • 3 Teile Grünkompost („fertig verrottet“): 30 Liter
  • 1 Teil Pflanzenkohle: 10 Liter
  • 1 Teil Regenwurmhumus: 10 Liter
  • 3 Teile Gartenfaser: 30 Liter
  • 1 Teil Blähton: 10 Liter
  • Optional 1 Teil Bokashi 10 Liter, oder den Anteil an Grünkompost erhöhen!
  • 400 Gramm Schafwollpellets,
  • 200 Gramm Steinmehl und
  • 200 Gramm Naturgips

Wenn man Kokosfaser oder Rindenhumus verwenden möchte, kann man den Grünkompost-Anteil um 1 Teil herunter schrauben.


Wenn man Anzuchterde für die Aussaat und Vermehrung bzw. für Kräuteranbau herstellen will, lässt man Schafwolle weg und verwendet stattdessen eine schneller wirkende Stickstoffquelle wie im Handel erhältliche Phytopellets (mit nur 200 Gramm pro 100 Liter), das sind Presslinge, die zB in der Herstellung von Bioethanol anfallen und aus Pflanzenresten bestehen.

Bei Anzuchterde ist auch die Siebung entscheidend, muss diese doch sehr fein ausfallen, da sonst die Samen dazwischen fallen und dann die Keimung erschwert wird.


Was kostet das Ganze im Vergleich?

1 Liter torffreie, hochwertige  Blumenerde aus dem Fachhandel kostet pro Liter etwa 25-30 Cent, eine selbst hergestellte aus eigenem Kompost mit genannten Zutaten maximal 20 Cent (und weniger), sieht man von der Arbeitszeit ab, rechnet man aber auch die Zeit des Besorgens hinzu.

Der Vorteil: ich weiß, was drin ist und ich kann die Erde praktisch für alle Balkonpflanzen sowie Tomaten etc. im Topf verwenden! Der ökologische Fußabdruck ist sicherlich wie kein zweiter.

Der Nachteil: man muss selbst Hand anlegen und sich dafür interessieren, die entsprechenden hochwertigen Zutaten entweder zu besorgen oder eben selbst herzustellen.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
24.3.2023
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Düngen
Gartenarbeit
Herbst
30.9.2022
Reifedünger – die wichtige Herbstdüngung, die der Natur nachempfunden ist.

Wenn man das „Herbst“ wegnimmt, so kann man dies fast das ganze Jahr anwenden, im

Herbst ist er nur umso wichtiger. Die Aufwandmengen sind geringer als bei herkömmlichen

Düngern, weil die Konzentrationen im Herbst geringer sein sollten. Besser klingt aber das

Wort „Reifedüngung“.

Im Eigentlichen ahmt man die Natur nach, die ihre Depots mit dem beginnenden

Rotteprozess (Laubfall, Absterben grüner Teile) im Herbst auffüllt und als Nährstofflieferant

hernimmt. Also ist die Herbst-Düngung der Natur entsprechend.

Was zeichnet einen (Herbst- oder) Reifedünger aus und was sollte drin sein?

Kalium ist der Hauptbestandteil der sogenannten Herbst- und Reifedünger (wird oft als

Patentkali bezeichnet). Es wird im Zellsaft eingelagert und steigert die Frosthärte der

Gartenpflanzen. Bis in den Frühherbst kann man die Pflanzen mit geeigneten Düngern

versorgen.

Im Herbst sollten keine stickstoffhaltigen Dünger (Hornspäne, Schafwolle, Blaudünger) bei

den Pflanzen verabreicht werden, da dieser die Zellen aufquellen lässt und die Pflanzen zum

Wachsen bringt. Sie nehmen an Winterhärte ab da die Zellen weich und spröde werden.

Kalzium in Form von Düngekalk oder Naturgips kann bis in den Winter hinein gegeben

werden und stärkt jede Zellwand, außer jene von Kalk empfindlichen Kulturen wie Rosen,

Azaleen etc.

Schwefel ist als Eiweissbildner sehr wichtig und sorgt für permanente „Nachversorgung“. der

Speicher, wird als „Dünger“ zwar unterschätzt, ist aber in vielen der Herbstdünger enthalten.

Kompost ist der (selbst hergestellte) natürliche Herbstdünger mit hohem Mineralstoffgehalt,

also ideal für Rosen, Gemüse- und Blumenbeet, als Beimischung zwischen allen

Pflanzenbeständen, aufgrund der Beikrautproblematik weniger im Rasen geeignet.

Steinmehl aus Diabas gilt als DER Bodenhilfsstoff, wird bei beginnenden Rotteprozessen im

Garten ÜBERALL verwendet, ist DIE Nahrungsquelle unserer gesamten Bodenfauna, als

den kleinsten unter den kleinen Lebewesen. Steinmehl ist KEIN Dünger, sondern eben ein

wichtiger Boden Verbesserer im gesamten Garten.

 

Herbst/Reifedünger enthalten Nährstoffmischungen mit besonders hohem Kalium-Anteil. Der

Nährstoff reichert sich in den sogenannten Vakuolen, den zentralen Wasserspeichern der

Pflanzenzellen, an und erhöht den Salzgehalt des Zellsafts.

Es kommt zu einem Effekt, den man vom – pflanzenschädlichen – Auftausalz

(Natriumchlorid) kennt: Die höhere Salzkonzentration setzt den Gefrierpunkt der

Zellflüssigkeit herab und macht die Pflanzenzellen so widerstandsfähiger gegen

Frosteinwirkung. Der Nährstoff Kalium hat noch andere Auswirkungen auf den Stoffwechsel

der Pflanzen. Er verbessert den Wassertransport und Gasaustausch in der Pflanze, indem er

den Wasserdruck in der Wurzel erhöht und die Funktion der Spaltöffnungen in den Blättern

verbessert.

Kalimagnesia oder Patentkali

Kalimagnesia – auch unter dem Namen Patentkali bekannt – ist ein Kaliumdünger, der aus

dem natürlichen Mineral Kieserit gewonnen wird. Er enthält rund 30 Prozent Kalium, 10

Prozent Magnesium und 15 Prozent Schwefel. Im Garten kann Kalimagnesia für alle

Pflanzen verwendet werden. In erster Linie sollte man immergrüne Sträucher, Nadelgehölze,

eigentlich aber für alle Gartenpflanzen verwendet werden, so auch für Rasenflächen! Der

Dünger deckt außerdem den Schwefelbedarf der Gartenpflanzen. Kalimagnesia kann zur

Steigerung der Winterhärte der Gartenpflanzen im Spätsommer und Herbst verabreicht

werden 

Eine ausgezeichnete Alternative  kann – mit Ausnahme des Rasens und Moorbeet-Pflanzen

– auch Kompost gegeben werden, beim Gemüsebeet alle 2 Jahre, aber auch in anderen

Kulturen nicht öfters. Er sollte aber abgelagert sein und „fertig“….

 

Im Herbst „misten“?

Stallmist hält als organische Substanz gerne Einzug in unsere Gemüse- und Blumenbeete,

sollte aber gut abgelagert sein und ebenso nur im Zweijahresrhythmus verwendet werden.

Auf jeden Fall sollte man Mist als Humusneubildner sehen, weniger als reiner

Nährstofflieferant, der kann bei plötzlichem Frost dann auch mal ins Negative umschlagen,

die Nährstoffe werden dann Richtung Grundwasser ausgewaschen – kein positiver

Umweltaspekt. Dennoch überwiegen insgesamt die Vorteile beim Kuhmist oder auch

Hühnermist im Herbst. Pferdemist gibt man, falls nötig, doch besser im Frühjahr.

Wenn man das „Herbst“ wegnimmt, so kann man dies fast das ganze Jahr anwenden, im Herbst ist er nur umso wichtiger. Die Aufwandmengen sind geringer als bei herkömmlichen Düngern, weil die Konzentrationen im Herbst geringer sein sollten. Besser klingt aber das Wort „Reifedüngung“.

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Gartenarbeit
Sommer
5.8.2022
Augustarbeiten im Garten und auf der Terrasse

Balkon- und Kübelpflanzen pflegen: 

Ausreichendes Wässern der Balkon- und Kübelpflanzen ist extrem wichtig. Verblühtes gehört entfernt, vereinzelt reagieren bestimmte Pflanzen wie z.B. eine Vanille, Kap Margerite, Margerite, aber auch manche Fuchsien bei großer Hitze mit kurzen Blühpausen. Ausreichende Düngegaben (mit organischen Flüssig- und Feststoffdüngern wie Schafwolle), dann werden diese Zeiten verkürzt. Wie überhaupt man jetzt im Sommer die Balkonblumen und Kübelpflanzen praktisch bei jedem 2.Gießen düngen sollte, um ALLES aus ihnen herauszuholen.


Zweijahresblumen aussäen: 

Es klingt noch sehr früh, aber: Wenn man im Frühjahr prächtige Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht oder Goldlack, Stockrosen und Gänseblümchen in seinem Garten blühend betrachten möchte und sich die Arbeit selbst antun will, um Erfolgserlebnisse zu haben, so muss man im August mit der Aussaat beginnen. Wichtig ist zu wissen, dass Stiefmütterchen Dunkel-Keimer sind und man die Saatkiste nicht nur leicht mit Erde bedecken soll, sondern ein paar Tage dunkel stellen soll!

Heckenschnitt! 

Falls noch nicht geschehen, so sollte man Koniferen Hecken (Thuja, Zypresse, Eiben, Fichte, Lorbeer) im August schneiden, um bis zum Winter Neutriebe zu bilden. Eiben dürfen ins alte Holz zurückgeschnitten werden, alle anderen nicht so stark. Laubholzhecken wie Buchen, Liguster usw. gehören jetzt nur noch nachformiert, sie sollten bereits früher geschnitten worden sein (Mai-Juli).


Rückschnitt zur Blühförderung: 

Verblühte Rosenblüten oder sogar ganze Triebe herausschneiden, um die Blüte auch im heurigen Jahr noch zu fördern, wäre sehr wichtig. Gewisse Stauden sollte man ganz zurückschneiden (Pfingstrosen z.B.), um den Durchtrieb im kommenden Gartenjahr zu fördern, aber noch nicht so früh, erst ab Ende August.


Letzte Düngung: 

Gerade im Sommer können Langzeitdünger wie Hornspäne, aber auch sogenannte Reifedünger (Patentkali) nochmals bei Zierpflanzen verabreicht werden, ev. aber mit der Aufwandmenge etwas reduziert. Es bewirkt eine gute Ausreifung der Pflanze und einen kräftigen Jahresabschluss, die Pflanzen gehen gut versorgt und gestärkt in die kalte Jahreszeit. Aber aufgepasst! Keine zu lange wirkenden Langzeitdünger verwenden, sonst schließt die Pflanze nicht mehr ab! Und noch wichtiger: CALCIUM! Eine angepasste Kalziumdüngung stärkt jede Pflanze, auch den Rasen, besonders nach diesen stressigen Hitzeperioden.


Letzte Salatpflanzung: 

Wintergemüse wie Chinakohl, Endivien, aber auch Kopfsalat, Eissalat, Romanischer und dgl. können noch bis Ende August gepflanzt werden, danach dann nur noch winterharte Gemüsearten wie Grünkohl oder Mangold.


Wintersalate aussäen! 

Wer auch im Winter in Hoch- und Frühbeeten, in Balkonkisten etc. Ernte haben möchte, kann jetzt noch dorthin Pflücksalate, Asiasalate(Schnittkohl), Winterpostelein, Rucola, Spinat, etc. säen, die Pflanzen halten das locker aus (bis minus 10°C und tiefer), wenn man Vliese parat hält, damit ist auch im Winter eine gute Ernte garantiert!


Pflegearbeiten bei Tomaten und anderen Fruchtgemüsen:

 Blüte muss bei Tomaten ab August keine mehr gefördert werden, sie würde bis Oktober so und anders nicht mehr ausreifen. Wichtiger ist es, bestehende Früchte durch Ausgeizen von Seitentrieben, aber auch durch Entspitzung der Staude zu fördern und ihnen so die Ausreifung erleichtern.


Rückschnitt von Steinobst

Der Sommerschnitt bei Steinobstarten wie Kirsche, Weichsel, Marille, Pflaume, Zwetschke oder Pfirsich hat sich insofern sehr bewährt, weil man den meist sehr starkwüchsigen Baum gut von der Struktur her erkennt, wo es mangelt bzw., wo zu viel Holz ist. Die doch stark rinnenden Wundstellen verheilen außerdem sehr gut, weil heuer noch genug Zeit ist und man braucht meist auch größere Wunden nicht zu verbinden. 


Erdbeeren jetzt pflanzen

Es wissen die wenigsten, dass eine Sommerpflanzung gerade bei Ananaserdbeeren den Vorteil bringt, dass die Pflanzen heuer noch die Vorbereitungen bzw. den Ansatz zum Vollertrag fürs kommende Jahr leisten können. Es ist aber sehr gut, die Pflanzflächen zu wechseln, nötigenfalls Gründüngung durchzuführen. Nicht Erdbeere auf Erdbeere pflanzen, der Boden ist sonst sehr ausgelaugt! Auch Monats- und immer tragende Erdbeersorten lieben den Sommer-Pflanztermin!

In diesem Beitrag erfahren Sie alles über Garten- und Terrassenarbeiten im August.

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Erde
Pflanzenschutz
18.3.2022
Die "richtige Erde" für meine Pflanzen

Aus einer Unzahl von angebotenen Marken an Blumenerden auszuwählen, ist schon schwer genug. Das richtige zu nehmen und das für die eigenen Pflanzen, welche ja auch Geld kosten, noch schwieriger. Auf den Inhalt kommt es an. Für jede Pflanze die richtige Erde, so könnte die Devise lauten. Was aber nicht bedeutet, dass man bei 10 Pflanzen 10 Erdensäcke zuhause liegen haben muss.

Gewöhnlicher Gartenhumus ist für eine Pflanzung in einem Topf kaum bis gar nicht geeignet. Für Pflanzungen direkt im Garten ist allerdings eine gute Gartenerde IMMER geeignet und sogar notwendig! 


Geht es auch ohne Torf im Garten und auf der Terrasse?

Torf sparen – „nur“ zum Schutz der Moore!?

Moore, speziell Hochmoore zu erhalten, gehören zu den größten Aufgaben des Klimaschutzes. Moore machen etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs – doppelt so viel wie alle Wälder zusammen. Moore werden entwässert, darauf gewachsener Torf wird gewonnen und verwendet für gartenbaulich genutzte Substrate.

Häufiger wird er als Heizmaterial gebraucht, was dem Ganzen einen noch negativeren Anstrich gibt. Wir zerstören unser funktionierendes Ökosystem nachhaltig, wenngleich der Raubbau nicht mehr in dem Maße stattfindet, wie er es vor 30-40 Jahren getan hat. Moore werden wieder rekultiviert, zumindest in wichtigen Produktionsländern wie Deutschland. 

Dennoch muss es uns zu denken geben und nach Alternativen Ausschau gehalten werden und dem Ganzen auch die Chance gegeben werden – zum Wohle unserer Nachkommen. Bis neues Moor entsteht, dauert es 40.000 Jahre und länger…

Es kommt auf jeden einzelnen an, sich Gedanken zu machen und an und mit Alternativen zu arbeiten, einige wenige zeigen, dass es möglich ist und die Qualität der Pflanzen nicht leidet, im Gegenteil.


Was sollte eine „normale“ Blumenerde beinhalten und welche Eigenschaften sollte sie haben?

Die Grundfarbe ist dabei nicht grau, sondern dunkelbraun, bisweilen fast schwarz, allerdings von guter, krümeliger Struktur. Sie kann einen geringen Anteil an Steinen und anderen Materialien aufweisen, aber nicht durchzogen. Schotter und dergleichen darf dann nur in Erde drin sein, die beispielsweise für „magere“ Beete bestimmt ist, wie z.B. Steingärten. Viele Pflanzen brauche ihr eigenes „Medium“, die meisten in unseren Breiten wachsen jedoch am besten in guter Gartenerde.

Meistens meinen die Gartenfreunde es mit ihren Pflanzen zu gut und übervorteilen sie!

Ohne Torf gezogene Pflanzen sind robuster, stabiler, weisen weniger Schädlinge auf und sind nachweislich resistenter gegenüber Hitze, Trockenheit und Kulturfehler.

Was ist drin im Erdensack anstatt Torf?

  1. Rindenhumus ist das Endprodukt kompostierter Rinde 
  2. (Grüngut) Kompost sollte nur bis zu 25 % im Substrat verwendet werden, speziell hauseigener. Es sind meist viel zu hohe Salzgehalte enthalten und es kann zu starken Missbildungen der Pflanzen kommen. Grünkompost, also jener aus Grünschnitt, wird speziell zur Bodenverbesserung verwendet. Aufgepasst auf Unkrautsamen!  
  3. Holzfaser ist aufgefasertes Nadelholz, welcher unter starkem Maschineneinsatz hergestellt wird und als echter Torfersatz zu sehen ist, besonders was seine stabile und faserige Struktur angeht.
  4. Zuschlagstoffe wie Biodünger (Schafwollpellets!), dienen der Ernährung und der guten Wasserspeicherung.
  5. Kokosfasern/Kokosmark: aus der Hülle der Kokosnuss, beste Eigenschaften als Torfersatz, aber der ökologische Fingerabdruck (Import aus Sri Lanka usw.) macht zu schaffen….
  6. Miscanthus-Schilf ist ein nachwachsender, auch in Österreich erzeugter Rohstoff, der vereinzelt auch schon in Substraten verwendet wird.
  7.  Regenwurmhumus wird gemein hin auch als „Bodengold“ bezeichnet und kann zur Verbesserung der Wasser- und Nährstoffaufnahme mit eingemischt werden. Man kann in so genannten Wurmkisten auch selbst zuhause herstellen und ist geruchlos, aber ungeheuer wertvoll, weil er zum Wertvollsten zählt, was die Natur zurückgibt!      

Aus einer Unzahl von angebotenen Marken an Blumenerden auszuwählen, ist schon schwer genug. Das richtige zu nehmen und das für die eigenen Pflanzen, welche ja auch Geld kosten, noch schwieriger.

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