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Erwin’s Gartenschule

Die Gartensaison beginnt - und mit ihr die ersten kleinen und gröberen Fehler

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten.

Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

 

Für viele beginnt im März die Gartensaison – und mit ihr die ersten Fehler.

Zu früher Schnitt, falsche Düngung, ungeduldiges Pflanzen: Wer jetzt klug handelt, erspart sich später Ärger und freut sich auf einenblühenden Frühling.

Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Frostempfindliche Pflanzen zu früh ins Freie stellen

Fehler: Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini, aber auch Sommerblumen, Kübelpflanzen (Oleander, Margeriten) zu früh ins Freiesetzen, wodurch sie Frostschäden erleiden können.

Lösung: Warten, bis die Nachttemperaturen konstant über 5°C liegen, nötigenfalls wärmegebendes Vlies verwenden.

 

Rasenpflege zur falschen Zeit oder mit falschen Methoden

Fehler: Vertikutieren oder Düngen, wenn der Boden noch zu kalt und zu nass ist.

Lösung: Warten, bis die Bodentemperatur über 10°Cliegt und sichtbares Graswachstum einsetzt.

 

Obstbäume und Sträucher zu spät oder falsch schneiden

Fehler: Zu spät im März schneiden oder falsche Schnitttechniken anwenden.

Lösung: Den Schnitt bis Mitte März abschließen, danach mehr nur auslichten. Ballhortensien lediglich die Spitzen abschneiden (sonst blühen sie nicht), frühblühende Sträucher nicht schneiden!

 

Überdüngung oder falsche Dünger verwenden

Fehler: Zu viel stickstoffhaltigen Dünger zu früh aufbringen.

Lösung: Kompost oder organische Langzeitdünger verwenden und Stickstoff nur bei Stark-Zehrern (Kohlgemüse, späterRasenflächen) anwenden.

 

Falsche Saatvorbereitung oder Aussaat

Fehler: Samen zu tief säen oder ohne Vorquellen, was zu langsamer oder ungleichmäßiger Keimung führt.

Lösung: Harte Samen über Nacht einweichen und feine Samen mit Sand mischen.

 

Bodenbeschaffenheit und pH-Werte ignorieren

Fehler: Pflanzen ohne Bodentest einpflanzen, was zu schlechtem Wachstum führen kann.

Lösung: Bodenprobe machen, was man nicht jährlich macht, aber doch bei größeren Vorhaben und nach schwierigen Jahren.

 

Frostschutz ist im März/April besonders wichtig, da dieTemperaturen nachts noch unter den Gefrierpunkt sinken können.

Hier sind einigeTipps, um Pflanzen vor Frost zu schützen:

 

Pflanzzeitpunkt beachten:

Besonders in höheren Lagen frostempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie pflanzen.

Schutzabdeckungen verwenden:

Vliesabdeckungen oder Folientunnel nützen, um Pflanzen vor nächtlichem Frost zu schützen. Diese Materialien halten die Wärme am Boden undschützen die Pflanzen.

 

Kälteschutz durch Mulch:

Eine Mulch Schicht um die Pflanzen herum hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und bietet zusätzlichen Schutz vor Kälte.

 

Frostschutz gegen Kälte sprühen:

Besonders Blüten sind bei etlichen Obstbäumensensibel (Marille, Pfirsich, Kirsche), dagegen hilft eine nachmittägliche Spritzung mit Baldrianblütenextrakt, was die Pflanze von innen wärmt und dadurch für eine Nacht Frost abgehalten werden kann.

 

Pflanzen an geschützten Standorten platzieren:

Pflanzen in die Nähe von Wänden oder Gebäuden stellen, die Wärme speichern und abgeben können.

 

Bewässerung vor Frostnächten:

Den Boden vor einer Frostnacht gut eingießen, da feuchter Boden die Wärme besser speichert als trockener Boden.

Nötigenfalls Frostberegnung machen, was im Hausgarten schwierig ist und man auch Wasser sparen sollte, gerade in trockeneren Wintern.

 

 

Autor
Erwin Seidemann
Datum
7.3.2025
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Ein Vierjahreszeiten-Garten

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Wenn ein Gartenjahr langsam in die Zielgerade einbiegt, macht man sich immer so seine Gedanken, was man alles gehabt hat und was nicht. Eine der öftesten gestellten Ansprüche, egal, ob „alter“ oder neuer Garten, ist, dass es toll wäre, wenn zu jeder Jahreszeit ein Blühhöhepunkt einer bestimmten Pflanzengruppe ist, quasi, dass „immer was blüht“, mindestens aber, dass immer etwas Schönes zu sehen sein sollte.

Das ist möglich und es gibt auch genügend Beispiele dafür: Wenn man mal in Potsdam, nordwestlich von Berlin, ist und den Karl Förster-Garten besichtigt (ich war mit dem ORF Tirol vor vielen Jahren einmal dort) sieht man das „Perpetuum Mobile“ in Gartenkunst, nämlich im 4-Jahreszeiten-Senkgarten dieses längst verstorbenen Gartenpioniers. Aber das gibt es auch mit kürzerer Fahrzeit zu besuchen, z.B. der Botanische Garten in München oder der Staudengarten Weihenstephan etc.

 

Einen Vierjahreszeiten-Garten funktioniert in kleinen und großen Gärten

Zu planen kann man jetzt schon beginnen, teilweise kann man auch Dinge vorsehen. Die meisten Menschen denken nur im Frühjahr ans Neubepflanzen und vergessen die Pflanzen, die nicht sofort blühen, sondern erst ab Juli ihren Blühhöhepunkt haben, weil man dann aktuell „noch nicht viel sieht und man noch „solange drauf warten muss“. Ein Garten sieht in der zweiten Jahreshälfte anders aus als in der ersten und verleiht ihm ein ganz anderes Gesicht.

Wie geht man das an?

Zuerst sollte man über das ganze Jahr Eindrücke sammeln und sich gelegentlich Kalendernotizen machen, was man wann blühen gesehen hat, was einen anspricht und was man sich gut vorstellen kann, auch im eigenen Garten zu sehen.

Gerade im Herbst hat man den Eindruck, der Garten stellt sich mit all seiner Üppigkeitein, Gräser (im Frühjahr praktisch nicht vorhanden), Anemonen, Astern, Farbkleckse wie Ahorn und andere Buntlaubige haben das Zepter inne. Sie verlieren im Laufe des Spätherbstes aber an Kraft und Immergrüne wie Buxus, Eiben, andere Nadelgehölze, besonders solche mit schönen Formen und einem besonderen Habitus, übernehmen das Ruder.

Im Winter sind dann noch Pflanzen wie Schneerosen, Schneeball und Scheinhasel sehr auffällig.

Kann man jetzt schon für Winter/Frühling etwas vorbereiten?

Ja, man kann. Jetzt an Blumenzwiebel denken, besonders an solche, die zum Verwildern geeignet sind wie Wildtulpen, Traubenhyazinthen, Schneeglöckchen und Krokusse. Man kann sie im Boden lassen und treten dann nach den vielen üppigen Frühjahrsblühern in den Hintergrund und ziehen ein.

TIPP

Man kann Zwiebelblumen auch in den Schatten von Laubbäumen pflanzen, wenn die Zwiebel im Frühjahr blühen, treiben die Bäume und Sträucher erst aus (Magnolien, Zierkirschen etc.) und verleihen dann in Kombination dem ganzen einen romantischen Charakter. Ganz „englisch“. Im Sommer können an selber Stelle beispielsweise Funkien stehen, die im Frühjahr noch nicht sichtbar sind, im Sommer aber die einziehenden Zwiebel überwachsen. Ein sehr spannendes Wechselspiel mit schönen Eindrücken und man kann seine eigene Kombination kreieren.

 

Und dann im Sommer?

Sollte man unbedingt an Blütenstauden wie Storchschnabel, Mädchenauge, Johanniskraut und Rittersporn denken, sie blühen lange im Sommer, wenn dann „nur mehr“ Hibiskus, Hortensien und Sommerflieder blühen.

Der Sommer (besondersAugust/teilweise noch September) ist beinahe der ärmste Monat hinsichtlich Blühhöhepunkten und genau da ist man am häufigsten draußen.

Daher: Aneinjährige Sommerblumen wie Dahlien, Gladiolen, Zinnien, Cosmeen, Spinnenblumen, Astern und Löwenmaul denken, sie blühen eigentlich den ganzen Sommer und sind angenehm dazwischen zu pflanzen, zum Lückenfüllen und sie machen das Ganze schön rund.

Sogar Rosen machen Blühpausen und sind nicht einmal durch Lavendel wachzukriegen. Es gibt eben Rhythmen, die kann selbst der Mensch nicht ändern….

 

Unsere Gartenkultur ist eine eher üppige, denn eine spartanische, weil unsere Vegetationsrhythmen im Schnitt um 1-1,5 Monate kürzer sind als in wärmeren Gebieten und man sich einfach nach Grün und Blüte sehnt, das auch vor Ort inden eigene 4 grünen Wänden haben will.

Ideal wäre es, wenn zu jeder Jahreszeit im Barten ein Blühhöhepunkt einer bestimmten Pflanzengruppe wäre, quasi, dass „immer was blüht“, mindestens aber, dass immer etwas Schönes zu sehen sein sollte.

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Gartenarbeit
Hecken
Gartenpflege
22.8.2025
Heckenschnitt im August

Jetzt im August ist es an der Zeit, die Hecken zu schneiden, ein wichtiger Monat dafür. September ist aufgrund der zuletzt immer wieder schönen Herbstmonate auch noch Zeit, danach hat die Pflanze allerdings aufgrund der starken Jahresrückschnitte zu wenig Zeit, sich zu erholen und nochmals durchzutreiben und kann sogar Frostschäden durch frühe Fröste erleiden.

 

Fast in jedem Garten in Tirol finden sich Hecken, sei es als Sichtschutz, Lärm- oder Windschutz, auch als Staubschutz. Der Schnitt dieser Pflanzenkombinationen ist unerlässlich, würde man es nicht tun, würde die Hecke aus der Form geraten, oft verkahlen und überaltern.

Ausnahmen beim Schnitt sind gemischte Blütenhecken, zum Beispiel mit Flieder, Forsythien, Jasmin und ähnliche Pflanzen, die keinen „Einheitsschnitt“ benötigen, sondern lediglich einen Schnitt jedes 2.-3. Jahr und auch da nur einen so genannten Auslichtungsschnitt, der dazu geeignet ist, die Pflanzen zu verjüngen, ihnen neues, junges Holz durch den Nachtrieb zu verschaffen.

 

Wann soll man schneiden?

 

Bei Laub abwerfenden Gehölzen geht man mit dem Hauptschnitt in den Spätwinter (März bis April) und das dann auch noch etwas tiefer, nämlich in altes Holz, also sich ruhig was trauen!

Der zweite Schnitt erfolgt dann im Sommer und zwar Juni oder Juli, August ist meistens der späteste Zeitpunkt. Schneidet man im Juli, dann stoppt man durch die hohen Temperaturen etwas das Wachstum und die Pflanzen treiben nicht mehr so schnell und stark nach!

Später als September soll man laubabwerfende Hecken (Sommerliguster, Hain- und Rotbuchen, einheitliche Blütenhecken) nicht mehr schneiden.

 

Immergrüne Hecken (Lorbeer, Thuje, Zypresse, Fichte, Winterliguster, Eibe, Buchs) schneidet man in Monaten, in den denen kein „R“vorkommt, jene von Mai bis August, die 2. Hälfte August ist erfahrungsgemäß der beste Zeitpunkt für den Heckenschnitt.

Nur an trübenTagen schneiden, sonst gibt’s Verbrennungen der jungen Austriebe.

 

Wie soll man schneiden?

Am besten schneidet man immer nur den Neuaustrieb weg, wenn die Pflanzen in dergewünschten Höhe bleiben sollen. Wenn sie noch wachsen sollen, dann lässt man etwas mehr als beim letzten Schnitt stehen.

Thuje undFichte sollte man von Haus aus nicht tief schneiden, also nicht tiefer als der Neuaustrieb, andere wie Lorbeer, Eibe oder Buche können ruhig tiefer runtergeschnitten werden.

 

Welche Form schneidet man?

Am wichtigsten ist es, wenn alle Pflanzenteile einer Hecke gleich viel Licht bekommen, daher sollte man eine leichte Trapezform schneiden, sollte man sich dazu entscheiden, dass man eine Einheitsform nimmt. Dazu nimmt man, sollte man unsicher sein, eine Schnur und richtet sich danach mit dem Schnitt. Das ist die klassische Heckenform, die unten breiter als oben ist, hier ist und bleibt die Pflanze am stabilsten.

Man kann auch Bögen, Zinnen und Figuren in Hecken schneiden, wenn man die Hecken dementsprechend erzieht.

 

Welches Werkzeug ist am besten?

Klassische, elektrische oder motorisierte Heckenscheren sind die geeignetsten Geräte, die Schnittfläche müssen immer 90° zum Ast sein, darf nicht rupfen und sollte langsam und gut verheilen können. Daher nimmt man bei Lorbeerhecken, da diese recht große Blätter haben und durchgeschnitten immer schwer verheilen, meistens Reb- oder Baumscheren und zwickt die einzelnen, längeren Triebe heraus, so kriegen dann eine sehr schöne, natürliche Wuchsform.

Handheckenscheren ohne Antrieb sind nicht mehr zeitgemäß, sollten aber dennoch in Petto gehalten werden, da sie zum Nachschnitt, zum Beispiel aber auch bei Buchsformen immernoch am besten verwendbar sind.

Jetzt im August ist es an der Zeit, die Hecken zu schneiden, ein wichtiger Monat dafür. September ist aufgrund der zuletzt immer wieder schönen Herbstmonate auch noch Zeit, danach hat die Pflanze allerdings aufgrund der starken Jahresrückschnitte zu wenig Zeit, sich zu erholen.

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Ziergras
Balkon
Garten
8.8.2025
Ziergräser

Die große Stärke von Ziergräsern in allen Formen ist eigentlich, dass sie durch ihren Charakter Lockerheit, aber auch Struktur in die heimischen Gärten bringen. Man zählt sie in der Gestaltung zu den Strukturgebern, denn egal ob sie einen dichten, aufrechten, überhängenden oder zarten Wuchs haben, haben sie einen deutlichen Einfluss durch ihren Charakter.

Vor allem sind sie flexibel einsetzbar. Ziergräser sind prinzipiell genügsam was den Standort betrifft. Es gibt es Seggen-Arten (Carex), die immergrün sind und von Sonne bis Schatten verwendbar sind.

Für Schatten habe ich einen Favoriten: Das Japan-Berggras (Hakonechloa). Hat einen bogig, überhängenden Wuchs und gibt es auch in gelb-panaschierten Sorten, die schattige Plätze aufhellen können.

Die größte Vielfalt spielt sich aber wie immer in der Sonne ab. Hier haben wir Pampasgräser (Cortaderia), Schilfe (Miscanthus), Lampenputzergras (Pennisetum) und mein Liebling: Die Rutenhirse ‚Nordwind‘. Gräser wie Pampasgras und Schilfe wirken als Solitärgras, also allein stehend wunderbar, Pennisetum, Panicum aber auch das Garten-Reitgras (Calamagrostis) besticht mehr durch eine Gruppenbepflanzung oder in dem sich das Thema im Beet wiederholt.

Mein Liebling: Das Panicum ‚Nordwind‘

Warum? Weil es das einzige Gras ist, das wirklich straffaufrecht, also wie eine dichte, üppige Säule wächst und von keinem Föhn in die Knie gezwungen wird. Dieses Problem hat man oft mit Schilfen. Außerdem eignet es sich wunderbar für eine moderne Gefäßbepflanzung, denn klare Formen liegen absolut im Trend. Noch dazu ist es sehr pflegeleicht, denn ein einmaliger Schnitt im zeitigen Frühjahr zwei handbreit über dem Boden reicht schon. Trockenheitsverträglich ist es auch noch.

 

Wem Pampasgräser oder Schilfe zu dominant sind (es gibt natürlich auch zierliche Zwergformen davon), dem lege ich das zarte Federgras ans Herz (StipaPonytails). Durch den zart schwingenden Wuchs an besonders trockenen Standorten, mit niedrigem Wuchs von nur ca. 40cm lässt es sich perfekt in einem sommerlich blühenden Beet, aber auch in Balkonkästen und Töpfen einsetzen.

 

Pflege

Damit wir nicht nur den Vegetationspunkt der Pflanzen schützen, sondern auch überwinternde Insekten (die wiederum Nützlinge für uns sind). Viele Raupen von Schmetterlingsarten, Heuschrecken oder Blattläuse nutzen die Gräser als Nahrungsquelle und als Schutz vor Witterung. In den Halmen und Hohlräumen lässtes sich über den Winter auch ganz gut aushalten. Deswegen: So spät wie möglich schneiden, nicht im Herbst und am Besten nicht vor Mitte März.

 

Das Schnittgut nicht zu schnell aus dem Garten verräumen, damit die Insekten noch Zeit haben einen neuen Unterschlupf zu finden.

 

Die große Stärke von Ziergräsern in allen Formen ist eigentlich, dass sie durch ihren Charakter Lockerheit, aber auch Struktur in die heimischen Gärten bringen. Lesen Sie alles über die zarten Schönheiten.

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