Erwin’s Gartenschule
Duftende Zwiebelblüher machen jetzt Freude

Blumenzwiebel-Blüher sind gerade jetzt der Inbegriff neuen Lebens, die Natur erwacht, man freut sich über einfache Dinge wie blühende Schneeglöckchen, Krokusse, Winterlinge und die ersten Narzissen.
Der Boden erwacht, wird wärmer, lässt die Sonne in sich rein, wir haben das Glück, in einem schönen und halbwegs gesunden Land zu leben, wo uns diese Dinge täglich begegnen. Der bewusste Umgang damit, das Schätzen dieser duftenden Gesellen, sprich den wirklich lebendigen Zwiebelblühern, sind täglich ein Highlight, da können nicht mal Frost und Schnee was daran ändern, wenn diese wieder plötzlich Einzug halten würden.
Zwiebelgewächse gehören zu den interessantesten Gartenpflanzen
Im Herbst gepflanzt, sind sie im Frühjahr plötzlich da und sind noch dazu nützlich, nicht nur für das Auge des Menschen, auch als Nektarspender für Hummeln und viele andere Wildbienen, später auch für die Honig-Bienen und erste Insekten.
Zu ihnen gehören Tulpen (Wildtulpen für Bienen), Narzissen (Wildnarzissen für Hummeln), Kaiserkronen, Schneeglöckchen, Krokusse und viele andere seltene wie die Schachbrettblume, der Winterling, die Ranunkel. Die Zwiebeln sind winterhart, können - einmal gepflanzt - viele Jahre in der Erde bleiben.
Wer es im Herbst nicht geschafft hat zu pflanzen, oder die Mäuse schneller waren als die arme Zwiebel, dann gibt es auch die Möglichkeit, einen bunte Bepflanzung im Frühling nachzuholen. Was gibt es Dankbareres, sie sind anspruchslos, wachsen in Sonne und Halbschatten fast auf jedem Gartenboden, brauchen kaum Dünger und Wasser und kommen jährlich wieder, im Sommer ziehen sie ein und ziehen sich dann zurück, wenn ihre Attraktivität verloren geht, sprich nach der Blüte.
Was gibt es jetzt für Zwiebelblumen?
Hier eine kleine Auswahl, es gibt noch unzählige mehr!.
Hyazinthen
Riechen bekannt betörend süßlich-blumig und haben violette, rosa, weiße, gelbe oder auch cremefarbene Blüten - so präsentiert sich die Hyazinthe, die zur Familie der Spargelgewächse gehört. Die volle Sonne wollen sie nicht immer, brauchen feuchte, halbschattige Lagen!
Der streng unter Naturschutz stehende Märzenbecher (Leucojum vernum), der oft mit dem Schneeglöckchen verwechselt wird, gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und bildet unterirdische Zwiebeln aus.
Die Pflanze besitzt im Unterschied zum Schneeglöckchen gleichlange Blütenblätter und ihre Blütenglöckchen sind viel größer. Sie sind im Halbschatten an geschützten Plätzen sehr beliebt!
Traubenhyazinthe (Muscari)
Blaue Farbtupfer innerhalb eines sattgrünen Blumenbeetes - mit der Traubenhyazinthe können im heimischen Garten leicht dekorative und stilvolle Akzente gesetzt werden.
Anspruchslos und robust, finden auch Anfänger schnell Gefallen an dem Gewächs. Wenn die Traubenhyazinthe an einem optimalen Standort ungestört gedeihen darf, funktioniert auch die Vermehrung von selbst und sie verwildern im Garten, beliebt unter Laubbäumen!
Die erste Nahrungsquelle der Honig- und Wildbienen!
Narzissen (Osterglocken)
Gehören mit zu den ersten Frühlingsblühern des Jahres.
Osterglocken sind in heimischen Gärten kultiviert als Vorboten der warmen Jahreszeit geschätzt. Narzissen werden von Mäusen niemals angegriffen, das ist ein Vorteil gegenüber Tulpen.
Wildnarzissen sind meist kleinblumig, aber dafür als Nahrungsquelle für Insekten interessant.
Krokusse
Gehören neben Schneeglöckchen und Osterglocken zu den bekanntesten Frühblühern.
Bereits ab Ende Januar schauen die ersten Krokusspitzen aus der Erde und streben der Sonne entgegen. Mit ihren bunten Knospen, läuten die kraftvollen kurzstieligen Liliengewächse den Frühling ein. Sie kommen in fast allen Regionen mit gemäßigtem Klima vor.
Tulpen
Sind vielseitig, und solche Blumen möchten viele Gärtner in ihrem Garten haben. Tulpen lassen sich fast überall hin pflanzen, sie erfreuen auch noch mit ziemlich bescheidenen Pflegeansprüchen - wenn man die richtigen Sortentypen, die es ja im Überfluss gibt, in den Garten einlädt.
Die großen Tulpenblüten sind attraktiv für uns Menschen, locken jährlich Millionen Menschen aus aller Welt nach Holland ein, wo die beste Zeit Ende April ist (heuer früher). Die Wildtulpen allerdings sind jene, die Insekten besonders attraktiv finden, besitzen sie sehr viel Nahrung (Nektar und Pollen) und haben eine lange Blütezeit, sind wahrscheinlich aber oft weniger geschätzt als ihre großblütigen Verwandten. Tulpen sind mit ihren Zwiebeln sehr interessant für Mäuse, für ihnen muss man mit Gittereinfassungen im Boden schützen.
Eine besonders schöne Zwiebelpflanze ist die
Schachbrettblume (Fritillaria meleagris)
Sie wird nicht sehr groß, ist aber anspruchsvoll. Sie braucht viel Licht und feuchten Boden - man pflanzt sie auch in einen größeren Topf, der dann im Frühjahr auf der Terrasse steht (viel Licht) und den man besser feucht halten kann (immer Wasser im Untersetzer).
Nach der Blüte räumt man den Topf zur Seite, gießt ihn aber weiterhin, weil die Pflanzen sonst im kommenden Jahr nicht mehr blühen.
Winterlinge (Eranthis)
Sind die allerersten Blüher und ähneln den Buschwindröschens, sind anspruchslos, wollen aber nicht unter Nadelbäumen wachsen! Sie brauchen durchlässigen Gartenboden, bestechen aber durch ihre leuchtend-gelben Blüten!
Da der Winterling auch noch vor den Krokussen blüht, ist er wirklich eine der wenigen "Tankstellen" für Hummeln im Frühjahr, die schon bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ausfliegen und dringend Nahrung benötigen
Blausternchen (Scilla)
sind die Alternative zur Traubenhyazinthen, das strahlende Enzianblau erblüht unter Bäumen, wollen das ganze Jahr über feuchten, guten Gartenboden und keine Trockenperioden oder Starkfrost ohne Feuchtigkeit! Ansonsten sehr anspruchslos!
Ranunkel
Ist ein Knollengewächs, besticht durch ihre Blütenpracht. Als Frühjahrsblüher stimmt sie uns auf den Sommer ein und verwandelt den Garten oder den Hauseingang schon zeitig in romantisch blühendes Farbenmeer.
Ranunkeln sind nicht überall 100% winterfest. Sie brauchen halbschattige Standorte und im Gegensatz zu den meisten anderen Zwiebeln, regelmäßiges Wässern. Bei starken Frösten zudecken.
Anemonen
Sind dagegen nahe Verwandte, haben einfache Blüten, sind aber vielfältig. Es gibt solche, die man am Waldesrand antrifft, andere wiederum als Schnittblume, die sehr gut hält in der Vase. Aber die letztgenannte kann man auch als Knollenpflanze in die Erde pflanzen und erfreut uns jährlich durch pink. Creme oder blaublühende Schönheiten!

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Hortensien haben vom Trend her unzählige Auf und Abs erlebt, in den 1980er sehr modern, in den 1990ern down und seit 10-15 Jahren durch starke Züchtungsarbeit im positiven Sinne absolut gartentauglich geworden.
Die Hortensie ist eine jener Gartenpflanzen mit der intensivsten Sommerblüte. Sie ist sowohl im Garten als auch auf der Terrasse, teilweise sogar im Innenraum einsetzbar. Über Hortensien gibt es eine ganze Menge zu erzählen, auch, dass sie nicht immer ganz einfach Hand zu haben sind, obwohl sie keine Diven sind, im Gegenteil. Hortensien sind Pflanzen mit Ausdauer, mit Anmut, Romantik, daher auch mit dem Hang, beachtet zu werden. Sie geben in Form von überreicher Blüte das zurück, was man ihr mit Pflege wie Düngung und ausreichender Bewässerung Gutes tut.
Vorweg: Zu heiße, trockene Standorte sind nicht ganz das Ihre!
Manche wachsen strauchförmig, manche „klettern“ sogar. Alle aber blühen vom Sommer bis in den Herbst hinein, nur die in den Gewächshäusern vorgetriebenen, bestimmten Sorten blühen bereits im Frühling.
Die Hortensie ist vor allem in Nordamerika, aber auch in Japan und China heimisch, ist bei uns aber mit vielen Arten winterhart und ergibt im Sommer einen Zierstrauch ganz besonderer und edler Güte! Dieser sommergrüne Strauch hat büschelweise angeordnete, ovale, gesägte oder lappige Blätter, meistens flache und runde rote, blaue, rosa oder weiße Blütenstände mit Blüten, die häufig sich zu großen Bällen ausbilden. Viele Menschen sind zwie gespalten. Die meisten lieben sie, manche empfinden sie als „kitschig-romantisch“. Gerade aber mit ihren vielen neuen Arten und Sorten wird sie jährlich immer beliebter. Auch in größeren Töpfen auf Terrassen ist sie ausgezeichnet verwendbar.
Die Hortensie bevorzugt in der Regel halbschattige bis sonnige Lagen. In Trockenperioden großzügig gießen und mindestens einmal im Jahr kräftig düngen, vor allem im Frühling und zwar mit organischem Volldünger (Schafwollpellets, Hornspäne, Traubentrester) nach dem Austrieb. Die meisten Arten mögen guten Gartenboden mit „normaler“ Erde.
Die Blüten bestimmter Arten eignen sich auch hervorragend zum Trocknen.
Die Blütezeit ist bei den meisten bei uns winterfesten Arten von Mitte/Ende Juni den ganzen Sommer lang bis September, also über 3 Monate lang. Manche verfärben sich beim Verblühen sehr schön und sind als Herbstschmuck wunderbar verwendbar!
Die Höhe und Breite der Pflanze hängt von der Art ab, kann aber zwischen 50 und 150 cm liegen!
Häufigste Arten: Hortensien sind unheimlich vielseitig!
H. macrophylla: Bei uns ist als Muttertagsstock oder Ballhortensie bekannt. Im gärtnerischen Anbau ist sie fast zur Jahreskultur geworden, nicht mehr nur von Frühjahr bis Sommer. Diese Art bevorzugt schwachsauren Boden und leicht geschützte Lagen. Verwendbar ist die Pflanze ebenso am Moorbeetrand wie in Einzelstellung mit entsprechender Bodenvorbereitung mit viel organischem Material. Die Düngung ist wichtig. Der Rückschnitt sollte unmittelbar nach der Blüte erfolgen, wenn überhaupt. Beim Rückschnitt ist zu beachten, dass nur knapp unter der verblühten Blüte abgeschnitten werden darf, damit sie auch im Folgejahr wieder blüht! Ansonsten ist im Frühjahr nur altes, verdorrtes oder erfrorenes Holz auszuschneiden.
Die blau blühenden Sorten müssen im Sommer und Herbst mit Kalialaun gegossen werden, ansonsten färben sie sich von Jahr zu Jahr mehr Richtung rot oder rosa zurück.
Moderne Sorten sind z.B. die Gruppe der „Endless Summer“ oder „Forever&Ever“. Wie der Name schon sagt, blühen sie den ganzen Sommer lang, immer wieder und wieder nach und sind in den Triebspitzen weniger empfindlich als die „normalen“ Sorten!
H. paniculata: Dieser Strauch blüht in weiß, zitrusgelb oder hellrosa von Juli bis September in dicken Rispen und verfärbt sich beim Abblühen wunderschön lachsrosa! Die Hauptsorten sind „Kyushu“, „Limelight“, „Pinky Winky“ und „Unique“,„Butterfly“ und andere unzählige Sorten. Sie liebt feuchten, nicht zu kalkreichen Boden und sollte jährlich tief zurückgeschnitten werden, weil sie am einjährigen Holz blüht.
H. arborescens: Hauptsorte Annabelle. Sie blüht ab Frühsommer in ebenfalls weißen Bällen und zwar bis September. Sie liebt feuchte, nährstoffreiche, kalkreiche Böden und wird häufig als Bauernhortensie bezeichnet. Die mit noch größeren Blüten ausgestatteten Sorten ist „Strong Annabelle“.
H. petiolaris: Die Kletterhortensie blüht Juni und Juli in Weiß und wirkt sehr apart. Sie liebt geschützte, halbschattige Lagen und guten Boden. Sie benötigt eine Kletterhilfe, am besten einen Spalier. Sie ist im Gegensatz zu Wein oder Knöterich aber sehr langsam wüchsig. Allerdings macht sie auch Luft- und Haftwurzeln, die sich in organische Kletterhilfen wie Holz festklammern. Eine der wenigen Kletterer für halbschattige und schattige Lagen!
Hortensien haben vom Trend her unzählige Auf und Abs erlebt, in den 1980er sehr modern, in den 1990ern down und seit 10-15 Jahren durch starke Züchtungsarbeit im positiven Sinne absolut gartentauglich geworden.
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Ungebrochene Trends!
Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon!
Was das mit Blumen zu tun hat?
Ganz einfach:
Blumen dienen häufig als „Bienen- und Insektenfutterpflanzen“ – je mehr Bestäuber, desto mehr Früchte auf dem dortigen Gemüse und desto mehr gesunde und gute Pflanzen! UND: man steuert viel bei für die Artenvielfalt, gegen das Insektensterben, für die Bienen! Und immer mehr Menschen wollen IHREN persönlichen Beitrag leisten.
Die Züchterfirmen machen dies immer stärker mit, fast keine Blütenpflanze mehr ohne Zusatznutzen!
Wo früher ausschließlich rote Pelargonien standen oder hingen, gibt es jetzt Kombinationen mit noch viel Insektenfreundlicheren Pflanzen und auch mit Tomaten, Paprika, Gurken – alle mit „Vornamen Snack“, sprich, klein und direkt zu verspeisen. Aber auch Erdbeeren in zig Blütenfarben und Wuchsformen, zum Beispiel Pink Blüten und gschmackige Erdbeeren. Platz dafür ist an der kleinsten Hütte!
Synonyme für Bienennährpflanzen sind:
Gaura, die Prachtkerze, die fast schon inflationär überall anzutreffen ist und jetzt leider umgetauft wurde (heißt jetzt kompliziert: Oenothera): nicht 100% winterfest, aber ein Blühwunder in Rosa, Pink und Weiss, manche bleiben 20cm hoch, manche werden über 1m!
Viele Balkonblumen, die teilweise auch bei uns schon „Blume des Jahres“ waren, werden ständig modifiziert wie zum Beispiel die Fächerblume, die Goldmarie, der Zauberschnee.
Winterfeste Blütenstauden wie die Witwenblume, der Ziersalbei, die Monarde oder die Echinacea verheißen „geordnete Wildnis“, sprich: Pflanzen mit Wildcharakter, dennoch im Zaum zu halten und lange durchblühend oder wiederholt blühend.
Die Siegerin der Herzen und des Fachpublikums wurde allerdings eine Mittagsblume (Blüten schließen nachts), sie heißt Gazania Sunny Side Up. Sie ist eine einjährige Beet- und Balkonblume mit herausragenden Blüheigenschaften und Durchhaltevermögen, Bienen- und Insektenfreundlichkeit sowie einer Hitzeverträglichkeit wie wenige andere Blumen.
Und die Blütenfarbe ist betörend mit gelb-weiß!
Da wäre schon der nächste „Trend“! Der Klimawandel macht auch für die Blumen nicht Halt.
Pflanzen müssen Wetterextreme viel besser wegstecken können als früher und da werden viele Pflanzen aus Südafrika oder Südamerika mit reingezüchtet, die solche Extreme besser gewöhnt sind.
Nach solch einem durchwachsenen Frühjahr mit kühlen Temperaturen und hoher Feuchtigkeit, teilweise späten Frösten (nicht bei uns) hatte man schon gedacht, umdenken zu müssen, aber dem ist nicht so: Hitze, Unwetter, Hagel – die Pflanzen müssen das ertragen und dennoch durchhalten und auch nach Rückschlägen wieder schön aussehen.
Und da gibt es eben die „Hitzeprofis“, wie es eben die Mittagsblumengewächse sind, dazu zählt auch die mittlerweile bei uns fast überall winterfeste „Delosperma“, eine dickfleischige Bodendeckerpflanze mit tollen Blütenfarben in orange, gelb, weiß, rosa, und Rot, etwas zierliches, aber ungemein Robustes und Reichblühendes, auch wenn man mal 10 Tage nicht zum Gießen kommt. Auch für Gräber werden sie mittlerweile gerne genommen.
Was NEU ist!
Was Pflanzen und Farben anbelangt, so nennt man diese schwierige Zeit bei Blumen aktuell „Lipstick-Trend“!
In Zeiten der Teuerung, des Krieges in Europa, der Energiekrisen, des Klimawandels, die politischen Querelen, die oft auf dem Rücken der Kleinen ausgetragen werden, möchten die Menschen kräftige, positive, leuchtende Farben wie PINK, starke Blüten (Hortensien!), üppige Blütenformen, auch gefüllte, gefranste, gerandete („Picotee-Blüten“) und sich damit was Besonderes nachhause tun, das man nicht jedes Jahr hat. Quasi eine Blume voller Romantik und die aussieht wie eine Lippenstift-Farbe. Daher auch die pinkfarbene Gaura.
Ungebrochene Trends! Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon! Was das mit Blumen zu tun hat?
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Wie schmücke ich für den Sommer 2023 mein Haus?
Jedes Jahr stellt man sich die Frage, wie das Haus, der Balkon, die Terrasse denn im Sommer Blumen mäßig geschmückt sein soll. Welche Pflanzen sollen mir und den anderen Betrachtern den Anblick verschönern?!
Zweifelsohne gehören Balkonblumen zu jenen Kulturgütern, die unser Land prägen. Wie kaum ein anderes Bundesland wird der Sommer so eng mit Tradition, alten Häusern, schöner Landschaft, herrlichen Bergen UND… schön geschmückten Balkonen in Verbindung gebracht wie Tirol.
Dies sollten wir nicht nur bewahren, um den Gärtnern hierzulande das Überleben zu ermöglichen, sondern auch, um jenen Beitrag zu leisten, der unser Land so sehens- und beneidenswert macht.
Das gehört nicht zum „Guten Ton“, sondern macht jedem Einzelnen von uns Freude, wenn sich der Wachstums- und Blüherfolg einstellt. Dazu sind allerdings alljährlich einige Dinge zu berücksichtigen, die dem Hobby- UND auch dem Profigärtner die Daseinsberechtigung geben. Schließlich sollte man jenes Maß an Sympathie und Respekt für die Pflanzen aufbringen, die ihnen nicht nur das Überleben, sondern auch das Gedeihen, noch dazu versehen mit dem Wort „prächtig“, anheften!
Traditionelles und Neues mischen:
Viele Balkonbesitzer sehen mm Balkon „ROT“, was nichts anderes bedeutet, dass rote Pelargonien (zB. u.a. Balkonprinz genannt) untrennbar mit ihrem Haus verbunden sein müssen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber vielleicht schaut man dann doch da und dort ein wenig über den Tellerrand hinaus.
Pelargonien gehören zu unserer Tradition, fast so wie die Lederhos`n oder der Speck. Pelargonien fühlen sich in Tirol zwar sehr wohl, stammen aber eher aus trockenen und wärmeren Gefilden. Das Wohlfühlen beruht auf der Tatsache der warmen Tage und kühlen Nächte, verbunden mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit. Gießt man Pelargonien zu stark, so provoziert man ein Missverhältnis in der Pflanze und diese kann Auswüchse wie geplatzte Zellen (Korkflecken auf der Blattunterseite) bilden. Das Ausbrechen verblühter Blüten ist kein Muss, eher ein Soll! Ansonsten ist auch das wöchentlich 1-2-malige Flüssigdüngen über das Gießwasser eine Bedingung für üppiges Wachstum und freudiges Blühen.
Hauptgruppen: Steher, Halbhänger (Gefüllt-blühende Hänger); „echte“ Halbhänger (zB Sorte „Rotkäppchen) und Hänger (Prinzess, Cascade).
Häufiges Düngen ist auch die Grundvoraussetzung für Blüh- und Wuchskraft bei Hängepetunien (Surfinia), der zweiten Hauptrolle am Balkon. Die Farb- und Sortenpalette wird jährlich größer, den Überblick zu bewahren, tut sich sogar der Profi schwer. Soviel aber ist sicher: Das Farbspektrum ist schier unerschöpflich. Heuer neu ist die erst reingelbe Hängepetunie mit dem lustigen Namen „Bees Knees“ – den Knien der Bienen). Letztes Jahr war eine Hängepetunie die Blume des Jahres, nämlich benannt nach Janine Flock, der „Pink Janine“, die die Blumenfreunde 2022 begeistert hat.
Die heurige Balkonblume des Jahres ist benannt nach der Serientochter unseres Bergdoktors, nämlich „Ronja“ (Forcher). Ganz was anderes als die vorher genannten, nämlich eine Begonie, ebenso eine Traditionspflanze, aber in neuem Gewande, aktuell dem Farbtrend passend in ORANGE. Diese Pflanze ist für als Mischpartnerin für halbschattige bis hin zu teilweise sogar stark besonnten Balkonen gedacht, sehr blühreich und anspruchslos, braucht allerdings noch die nötige Sonnenscheindauer für gute Entwicklung.
Weitere Blühwunder, die teilweise auch schon als Balkonblume des Jahres geadelt wurden und besonders gut bei uns in Tirol gedeihen, sich bewährt haben:
Scaevola, die Fächerblume in Blau, Weiß oder Rosa, die als Bienenparadies bezeichnet wurde, ebenso wie die „Biene Maja“ Lobularia in Lila, Rosa und Weiß (Hauptfarbe), wo man schon ablesen kann, dass es wichtig ist, das Bienen- und Artenvielfalts-Thema auch Balkon fortzusetzen!!!
Bidens (Goldmarie) – früher nur in Gelb, jetzt in Rot, Orange oder als eine entzückende zweifärbige „Tiger Bee“.
Nemesien sind Pflanzen, die von der Insel stammen, wo es von Haus aus nicht so heiß wird wie in Süd- oder Mitteleuropa, weil diese besonders blühfreudig in höheren Lagen sind und dort mehr Blüten als Blätter produzieren, in einer für England typischen, üppigen Art und Weise. Sie werden sogar auf Hüten gepflanzt, vielleicht auch dieses Wochenende bei Camilla?! :-)
Was vielen Pflanzen in der Vergangenheit den Rang abgelaufen hat ist die Sundevilla, einer mit großen, Glockenartigen Blüten in Rot, Rosa und Weiß behangenen Pflanze, die Hitze und Trockenheit verträgt und mag wie kaum eine andere und mittlerweile in ganz Tirol Einzug hält. Im Osten lebt sie sich aber noch besser als bei uns, bei uns tun sie sich mancherorts sogar schwer, heuer besonders, weil es Sonnenanbeter sind und wer weiß, ob sich die Sonne nochmals zeigt.
Was brauchen Balkonblumen, egal, ob als Pelargonien/Surfinien-Balkon oder gemischt in vielen Farben und Sorten? Gar nicht viel:
Die richtige, GUTE Erde ist die Voraussetzung! Wir bei uns verwenden torffreie oder torfreduzierte Erde, man soll an die Umwelt denken und die Moore schützen, die unser Klima „zurückschützen“, das sollte eigentlich in Kürze Standard sein. Wichtig ist es, dass es keine 08-15 Erde ist, die man nicht gut wiederbenetzen kann, wenn sie mal austrocknet, sprich eine Qualitätserde vom Fachmann!
Man kann im untergeordneten Maße auch die Erde von letztem Jahr bzw. seinen Hauskompost (der vollkommen durchgerottet sein muss) verwenden und einbauen, sollte aber wirklich nur jeweils unter 10% liegen.
Das Einmischen eines Dauerdüngers für die gute Grundversorgung ist unerlässlich, am besten verwendet man eine Handvoll Tiroler Schafwollpellets und mischt sie rein.
Dazu dann einen guten Flüssigdünger, der durchaus auch Bio sein darf, der ab sofort einmal wöchentlich, bei zügigem Wachstum auch zweimal wöchentlich über das Giesswasser verabreicht werden kann/soll.
Alles in allem sind Balkonblumen „Kurzkulturen“, die für einen Sommer das Bild des Balkons bestimmen und man auch gewisses Geld dafür ausgibt, dafür sollen sie auch entsprechend was gleichschauen und zurückgeben. Wäre schade um die Fassade – der Reim des Tages!
Jedes Jahr stellt man sich die Frage, wie das Haus, der Balkon, die Terrasse denn im Sommer Blumen mäßig geschmückt sein soll.
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