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Erwin’s Gartenschule

Erdbeerernte bedeutet: Bald ist wieder Pflanzzeit!

Nun, derzeit herrscht auf den  Erdbeerfeldern in ganz Tirol Hochbetrieb, die rotfrüchtigen Köstlichkeiten  sind heiß begehrt. Und parallel dazu wurden noch nie so viel Erdbeeren in den  Tiroler Gärten und auf den Balkonen gepflanzt wie heuer. Es ist nicht schwer,  schöne Früchte im eigenen Garten hervor zu bringen, man muss aber, wie  überall anders auch, bestimmte Dinge beachten, von alleine geht’s auch hier  nicht.

Viele unterschiedliche Sorten machen  es möglich, diese köstlichen Früchte sowohl im Garten als auch auf der  Terrasse anzubauen. Wahrscheinlich sind es weit mehr als 1.000 Sorten, die  Pflanzenzüchter aus der Wildform der Erdbeere inzwischen entwickelt haben,  ein eindrucksvoller Beweis für die Beliebtheit dieser schmackhaften Früchte,  die eigentlich keine Beeren, sondern, botanisch betrachtet, „Sammelnüsschen“  sind.

Man  unterscheidet zwischen drei Erdbeertypen:

Die großen Gartenerdbeeren (Fragaria anannassa) bringen jährlich nur einmal  Früchte hervor, die mehrmals tragenden  Erdbeeren, wie der Name bereits sagt, sind Kulturformen der Walderdbeere.

Diese Monatserdbeeren gelten aufgrund ihres guten Geschmacks, der den  Walderdbeeren ähnlich ist, als Leckerbissen. Die Erdbeerernte kann sich von  Mai bis in den Oktober hinziehen. Für den Anbau genügen ein kleines Beet, ein  Trog, eine Ampel, ja selbst eine Balkonkiste.

Standort: Erdbeeren gedeihen außer in sehr  kalkhaltigem Erdreich in fast jedem Boden. Die besten Erfolge erzielt man in  nährstoffreicher, durchlässiger und leicht saurer Erde.

Pflanzzeit: Erdbeerpflanzen, die man zwischen  Ende Juni und August gepflanzt hat, tragen zu Beginn des folgenden Sommers  viele Früchte, nicht selten ergibt es Vollertrag.

Gartenerdbeeren sollte man schon  zwischen Juni und September pflanzen, wenn man bereits im Folgejahr ernten  möchte. Pikiert man die Erdbeeren dagegen erst im Spätherbst, werden sie  voraussichtlich im folgenden Jahr noch nicht oder wenig tragen. Die  Gartenerdbeeren liefern normalerweise über drei Jahre hinweg eine gute Ernte,  danach bauen sie schnell ab.

Mehrmals tragende Erdbeeren werden  Sommer oder Herbst gepflanzt. Schon im Folgejahr können erste Früchte  geerntet werden. Am besten, man entfernt alle Blüten die sich vor dem  Sommeranfang bilden, damit sich aus den nachfolgenden umso mehr Beeren  entwickeln könne. Mehrmals tragende Erdbeeren kann man auch zu Beginn des  Frühlings setzen und noch im selben Jahr ernten. Damit die Pflanze gestärkt  in den Winter gehen, entfernt man ab Oktober alle Früchte, die sowieso nicht  mehr ausreifen.

Kultivierung  und Pflege:

Gekaufte Pflanzen setzt man aus dem  Topf in das vorbereitete Beet und bedeckt sie knapp mit Erde. Man lässt  zwischen den Setzlingen 25cm und zwischen den Reihen etwa 60cm Abstand. Für  einen kleinen Garten bietet sich das Pflanzen in kleinen Gruppen an.  Erdbeerpflanzen die bereits Blüten angesetzt haben, sollte man im zeitigen  Frühjahr bei Frostgefahr gut abdecken. Dabei sollte immer auf ein feuchtes  Erdreich geachtet werden.

Vermehrung:

Jungpflanzen von Gartenerdbeeren und  mehrmals tragenden Erdbeeren zieht man aus Ausläufern oder erwirbt sie im  Fachhandel eingetopft. Ausläufer von Monatserdbeeren bilden sich in den  Sommermonaten. Aus ihnen lassen sich problemlos neue Pflänzchen ziehen.  Ausläufer sollten nur von kräftigen Exemplaren genommen werden. Von jeder  Mutterpflanze sollte man nicht mehr als zwei, maximal drei Triebe verwenden,  alle anderen werden abgeschnitten. Müssen die Erdbeerpflanzen getrennt  werden, gräbt man im September ausgewachsene Exemplare aus und trennt sie  dann.

Düngung  und Schutz:

Für eine ausgeglichene  Nährstoffversorgung düngt man mit gut verrottetem Gartenkompost oder Mist  oder auch Schafwollpellets jeweils nach der Ernte und noch einmal etwa einen  Monat später. Eine Unterlage aus Stroh hält die Beeren sauber, trocken und  gesund. Sobald alle Pflanzen abgeerntet sind, säubert man das Beet gründlich.  Alte Blätter und überzählige Ausläufer schneidet man ab. Man entfernt sie  zusammen mit der Strohunterlage und entfernt alles, um Schädlinge und  Krankheitskeime zu reduzieren. Anschließend lockert man den Boden zwischen  den Reihen gut auf.

Ernte:  

Am besten pflückt man die Erdbeeren  am Morgen, wenn sie noch kühl von der Nacht sind. Möglichst nimmt man die  Beeren mit dem Stiel ab. Schadhafte Früchte sortiert man aus. Monatserdbeeren  tragen relativ lange. Ihre kleinen, dunkelroten, süßen Früchte erscheinen  laufend den ganzen Sommer lang.

Schädlinge  und Krankheiten:

Alle drei Jahre sollte man die  Erdbeerpflanzen verpflanzen, damit sich keine Krankheitskeime und Schädlinge  anhäufen und die Erde sich wieder erholen kann. Bei Erdbeeren tritt häufig  Grauschimmel auf. Man sollte die Pflanzen nicht zu dicht pflanzen und auf  eine Strohschicht betten. Bei starkem Befall kann man mit Knoblauchextrakt  spritzen. Gegen Rhizomfäule und den Echten Mehltau, beides Pilzkrankheiten,  hilft eine Mischkultur mit Knoblauch oder Zwiebel zwischen den Reihen, eine  Spritzung mit Ackerschachtelhalmbrühe verringert das Pilzrisiko. Mit diesen  beiden Maßnahmen kann man auch die Rotfleckenkrankheit wirksam bekämpfen. In  Jahren mit vielen Schnecken mulcht man mit trockenem Material und versucht, Nützlinge  wie Laufkäfer und Igel gezielt zu fördern. Die winzigen, weißen Erdbeermilben  lasse die Pflanzen verkümmern. Hier sollte man wiederum durch Mischkulturen  mit Knoblauch und Zwiebeln vorbeugen.

Sortenauswahl:

Gartenerdbeere

Elsanta: trägt ab Juni Früchte mit gutem  süßsäuerlichem Aroma

Mieze  Schindler: altbewährte Sorte,  selbstunfruchtbar, mit typischen Aroma (Mischung aus Brom- und Erdbeeren)

Mehrmals  tragende Sorte

Ostara: reift von Jun bis zum ersten Frost,  gute Erträge mit mittelgroßen, aromatischen, süßsäuerlichen Früchten.

Cupido: Super Sorte seit etwa 10 Jahren.  Süß, resistent, robust, für Beete und Tröge, reichtragend, süßsäuerlich!

Rügen: eine recht alte Sorte mit  ausgezeichneter Fruchtsüße

Alexandria: die BESTE und ertragreichste  Walderdbeere

Sonderform: Toscana Hot Pink: pinkfarbene Blüten  und tiefrote Früchte. Reichtragend, kurzlaubig, für Balkonkisten, auch als  Balkonfrucht zu verwenden

Autor
Erwin Seidemann
Datum
17.6.2020
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Nasser Frühling, was tun?

Was machen bei schlechtem Wetter im nassen Mai und Juni?

 

Ich versuche, einzelnen „Gruppen“ aufzuzeigen, was da sein KÖNNTE!
Und es ist auf die aktuelle Situation bezogen. Viele Pflanzen wachsen nämlich überdurchschnittlich gut, besonders Rasenflächen, Gemüse, Obstbäume, Pflanzen auf Wiesen und Feldern. Der Blüte tut Regen allerdings meistens nicht so gut, Thema hier Faulstellen, welke Pflanzen usw.

Was sind die Auswirkungen auf einzelne Pflanzengruppen, auf Schädlinge, Pilzkrankheiten, den Zustand des Gartens im Allgemeinen?

 

Zierpflanzen im Freien:

 

Balkonblumen:

Sie sind im Allgemeinen  heuer wachstumsmäßig durch die tieferen Temperaturen zumeist etwas „hinten“. Die Blüte als solches leidet gerade in solch Intensivkulturen umso mehr. Blüten mit offenen, nach obengerichteten Blüten können das Wasser nicht wegrinnen lassen und bekommen Faulstellen, also muss man diese entfernen und auf Besserung hoffen. Ernährungsmäßig ist die Situation so, dass die Pflanzen noch alles aus der Erdeziehen können, aber das ist bald aufgebraucht. Man bekommt den Dünger nicht zuden Wurzeln hin, weil man selten gießen muss und somit auch weniger oft düngen kann. Biologische Langzeitdünger eingestreut bringt Besserung.

Kübelpflanzen:

Da gilt Ähnliches wie bei Balkonblumen. Sie wachsen zwar gut, aber die Blüte lässt vielerorts durch die geringere Sonneneinstrahlung zu wünschen übrig. Bitte aber nicht die Geduld verlieren und Radikalmaßnahmen wie Rückschnitte oder überdüngen, sondern auf Besserung warten.

Blütensträucher und Blütenstauden:

Viele winterharte Sommerblüher wie Weigelie, Schmetterlingsstrauch, Kolkwitzie oder Hibiscus, aber auch Rittersporn, Phlox und Johanniskraut wachsen zwar wunderbar, die Blüten und sogar teilweise die Blätter beginnen durch das Überangebot zu faulen oder welken. Was tun? Abwarten und schauen, was passiert. Man kann einen Rittersporn zurückschneiden, dann blüht er verspätet nach. Wenn man Sträucher, die durch das viele Wasser weich und überhängend sind, zurückschneidet, hat man weder heuer noch nächstes Jahr was davon.

Rosen:

Sie leiden heuer ziemlich unter dem vielen Regen, schließlich beginnt gerade die erste Blüte und diese ist bekanntlich die schönste im Jahr. Speziell nachmittags oder abends ist es besonders schlecht, wenn es regnet, weil die Pflanze nicht mehr richtig abtrocknet. Mehltau- undRostpilze sich einschleichen, bzw. die Blüte besonders bei stark gefüllt blühenden Sorten (Englische, Historische Sorten) faulen kann. Vorbeugende Mehltauspritzungen mit Ackerschachtelhalmtee, in Verbindung mit Bittersalz können die Pflanze stärken. Die Blüte allerdings sollte man stark zurückschneiden, in 5-6 Wochen hat man die Pflanze wieder in Vollblüte, weil viele Rosen mehrmals pro Jahr blühen. Allerdings geht eine Nachdüngung mit einem organischen Rosendünger mit einher, sonst verhungert die Pflanze.

 

Heckengehölze:

Sollten im Juli geschnitten werden, besonders immergrüne wie Fichten, Thujen, Eiben, Zypressen oder auch Liguster, Laubabwerfende können bis September ohne Schwierigkeit geschnitten werden. Fremdländische Heckengehölze wie Thujen oder Zypressen können heuer unter der Feuchtigkeit sehr wohl leiden. Es sind nämlich Pflanzen, die in ihrer Heimat imSommer trocken und im Winter feucht haben. Bei uns ist es genau umgekehrt, daher können sie von der Mitte heraus braun werden, was meist zu viel Wasserzur Folge hatte.

 

Obst und Gemüse:

Bei Gemüsebeeten allgemein sollte auch Bedacht darauf genommen werden, dass der viele Niederschlag die Bodenqualität zwar häufig verbessert, aber nur dort, wo der Wasserabzug gewährleistet ist und gleichzeitig die Nachversorgung mit organischem Material in Ordnung ist. Wenn erst einmal gepflanzt ist, sollte man nicht mehr alles nachdüngen, vor allem nicht bei raschwüchsigen Pflanzen wie Salat usw.

Gerade das Gemüse wie sämtliche Kopfbildner (Kraut, Salate) sind der Fäulnisgefahr ausgesetzt. Auch Läuse und Schnecken sind dann wieder präsent. Spritzungen sind nicht ratsam, gegen Schnecken hilft biologische Schneckenabwehr wie ein bekanntes Eisenprodukt. Andere Präparate sind im Gemüse nicht ratsam, weil Rückstände im Boden und somit in der Pflanze bleiben.

Tomaten sind heuer besonders durch zu tiefe Temperaturen gehandikapt. Kraut- und Braunfäule sind unangenehme Begleiterscheinungen, die im Endeffekt auch vor der Frucht keinen Halt machen. Missernten, unreife Früchte, Faulstellen an den Früchten sind die schwere Folge, die viel Arbeit umsonst erscheinen lassen. Vorbeugend Steinmehl anstauben, um Pilzsporen, die auf der Pflanze keimen, auszutrocknen, aber auch Salbeitee hat gute Wirkung

Gurkenpflanzen sind heuer vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes „erkältet“ oder „ersoffen“. Meistens hat es aber auch ungünstige Bodenbedingungen zur Folge gehabt, dass das Wasser nicht abrinnen konnte.

Gewürze und Heilkräuter leiden auch unter Sonnenarmut, die Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und vieles mehr bilden sich nicht so gut aus und die Geschmäcker und Düfte lassen eindeutig zu wünschen übrig, was sich bei entsprechender Sonneneinstrahlung sofort und umso schneller wieder ändern kann.

Bei Obst sieht es gerade bei der heurigen Erdbeer-Ernte nicht überall rosig aus. Zu häufiger Regen zehrt an der Haltbarkeit.

Johannisbeer-Arten sollten jetzt um diese Zeit ausgelichtet werden, wenn man abgeerntet hat. Dabei sollte man auf die Jungtriebe achten,die belassen werden sollten, abgetragenes Holz zu einem großen Teil bodengleichentfernen, nicht nur leicht zurückschneiden.

Obstbäume sind jetzt am Reifen. Marillen sind oft stark in Mitleidenschaft gezogen. Meist ist das zu feuchte Wetter an schlechten Ernten schuld, weil Pilze und dgl. negativ auf die Fruchtqualität Auswirkung zeigen. Die Kirschernte steht auch schon bald an, die Pilzgefahr geht somit einher. Auf die Apfelernte scheint es bislang noch kaum Einfluss zu haben. Spritzungen gegen Schorf und andere Pilze ist noch möglich, dazu braucht es aber gute Wetterphasen.

 

Rasenflächen:

Sind bislang schön, in weiten Teilen sogar frei von der lästigen einjährigen Hirse (weil diese Trockenheit braucht). Jene Gebiete, wo Engerlinge von Mai- oder Junikäfern stark vorkommen, muss man mit Nematoden(Fadenwürmer) gießen und damit den natürlichen Feind einbringen und damit auf natürliche Weise bekämpfen.

Wichtig in Rasenflächen ist gerade heuer nicht so sehr eine künstliche Bewässerung, sondern eher die mindestens monatliche Nachdüngung mit Rasenlangzeitdüngern mit einem höheren Stickstoffanteil. Die Nährstoffe werden ausgewaschen und stehen der Grasnarbe, die nur 5-7 cm stark ist, nicht zurVerfügung! Daher unbedingt nach düngen und wöchentlich mähen, in Engerling-Gegenden nicht zu tief!! Dann tut sich auch der Unkrautbewuchs nichtso leicht wie bei schwach gedüngten Flächen. Besonders bei intensiverer Nutzungist dies sehr wichtig und effizient für eine halbwegs schöne Fläche ohne große Kahlstellen!

Pflegetipps bei einem regenreichen Mai und Juni

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Frühling
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Garten
7.3.2025
Die Gartensaison beginnt - und mit ihr die ersten kleinen und gröberen Fehler

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten.

Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

 

Für viele beginnt im März die Gartensaison – und mit ihr die ersten Fehler.

Zu früher Schnitt, falsche Düngung, ungeduldiges Pflanzen: Wer jetzt klug handelt, erspart sich später Ärger und freut sich auf einenblühenden Frühling.

Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Frostempfindliche Pflanzen zu früh ins Freie stellen

Fehler: Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini, aber auch Sommerblumen, Kübelpflanzen (Oleander, Margeriten) zu früh ins Freiesetzen, wodurch sie Frostschäden erleiden können.

Lösung: Warten, bis die Nachttemperaturen konstant über 5°C liegen, nötigenfalls wärmegebendes Vlies verwenden.

 

Rasenpflege zur falschen Zeit oder mit falschen Methoden

Fehler: Vertikutieren oder Düngen, wenn der Boden noch zu kalt und zu nass ist.

Lösung: Warten, bis die Bodentemperatur über 10°Cliegt und sichtbares Graswachstum einsetzt.

 

Obstbäume und Sträucher zu spät oder falsch schneiden

Fehler: Zu spät im März schneiden oder falsche Schnitttechniken anwenden.

Lösung: Den Schnitt bis Mitte März abschließen, danach mehr nur auslichten. Ballhortensien lediglich die Spitzen abschneiden (sonst blühen sie nicht), frühblühende Sträucher nicht schneiden!

 

Überdüngung oder falsche Dünger verwenden

Fehler: Zu viel stickstoffhaltigen Dünger zu früh aufbringen.

Lösung: Kompost oder organische Langzeitdünger verwenden und Stickstoff nur bei Stark-Zehrern (Kohlgemüse, späterRasenflächen) anwenden.

 

Falsche Saatvorbereitung oder Aussaat

Fehler: Samen zu tief säen oder ohne Vorquellen, was zu langsamer oder ungleichmäßiger Keimung führt.

Lösung: Harte Samen über Nacht einweichen und feine Samen mit Sand mischen.

 

Bodenbeschaffenheit und pH-Werte ignorieren

Fehler: Pflanzen ohne Bodentest einpflanzen, was zu schlechtem Wachstum führen kann.

Lösung: Bodenprobe machen, was man nicht jährlich macht, aber doch bei größeren Vorhaben und nach schwierigen Jahren.

 

Frostschutz ist im März/April besonders wichtig, da dieTemperaturen nachts noch unter den Gefrierpunkt sinken können.

Hier sind einigeTipps, um Pflanzen vor Frost zu schützen:

 

Pflanzzeitpunkt beachten:

Besonders in höheren Lagen frostempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie pflanzen.

Schutzabdeckungen verwenden:

Vliesabdeckungen oder Folientunnel nützen, um Pflanzen vor nächtlichem Frost zu schützen. Diese Materialien halten die Wärme am Boden undschützen die Pflanzen.

 

Kälteschutz durch Mulch:

Eine Mulch Schicht um die Pflanzen herum hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und bietet zusätzlichen Schutz vor Kälte.

 

Frostschutz gegen Kälte sprühen:

Besonders Blüten sind bei etlichen Obstbäumensensibel (Marille, Pfirsich, Kirsche), dagegen hilft eine nachmittägliche Spritzung mit Baldrianblütenextrakt, was die Pflanze von innen wärmt und dadurch für eine Nacht Frost abgehalten werden kann.

 

Pflanzen an geschützten Standorten platzieren:

Pflanzen in die Nähe von Wänden oder Gebäuden stellen, die Wärme speichern und abgeben können.

 

Bewässerung vor Frostnächten:

Den Boden vor einer Frostnacht gut eingießen, da feuchter Boden die Wärme besser speichert als trockener Boden.

Nötigenfalls Frostberegnung machen, was im Hausgarten schwierig ist und man auch Wasser sparen sollte, gerade in trockeneren Wintern.

 

 

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten. Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

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Wintergarten
Gartenarbeit
Herbst
4.10.2024
Laubarbeiten und Umstechen im Herbst

Es ist seit jeher Usus, den Gemüsegarten und abgeerntete Flächen im Herbst umzustechen und für das Frühjahr grob vorzubereiten. Aber ist das überhaupt noch zeitgemäß?

Und was in unmittelbarem Zusammenhang damit steht: Was mache ich mit dem Laub, das jetzt täglich so massiv anfällt? Liegen lassen, kompostieren, einarbeiten oder wegbringen?

Meine schlichte Aussage zum Umstechen: Gemüsebeete nach alter Tradition im Herbst umzugraben und offen liegen zu ­lassen ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Tatsächlich ist das Umgraben nur bei sehr schwerem und ­verdichtetem Boden zu empfehlen, damit das gefrierende Wasser das Erdreich in lockere Krümel sprengen kann. In Tirol haben wir erfahrungsgemäß eher schwere Böden, daher hat es sich ja eingebürgert, im Herbst zu bearbeiten.

 

Umgraben stört das Bodenleben

Allen anderen Böden schadet diese Methode mehr als sie hilft: Der Spaten wendet die ­Bodenschichten und befördert die Kleinstlebewesen darin in Zonen, die ihnen nicht ­bekommen.

Außerdem ist das nackte Erdreich dem Wetter schutzlos ausgeliefert. Anhaltender Regenzerstört die Struktur, Sonne dörrt den Boden schnell aus. In solcher Erde – nass und verschlämmt oder trocken und hart – fühlen sich Kleinlebewesen und Mikroorganismen nicht mehr so wohl und wandern ab oder sterben sogar ab.

Eine Mulch Schicht aus Grasschnitt, Gemüseabfällen und Wildkräutern oder ab September eingesäte Gründüngung ­schützen Boden vor äußeren Einflüssen und versorgen die Lebewesen mit Nährstoffen. Die Pflanzenreste werden im Frühjahr oberflächlich eingearbeitet und der Boden mit einer Grabgabel gelockert. Umstechen wäre dann nicht mehr nötig.

Und wenn man schon umsticht, dann ­besser so spät wie möglich im Jahr umgraben, also kurz vor den ersten Frösten, wenn die Bodenorganismen kaum mehr aktiv sind. Und es gilt immer: Nur einen Spatenstich tief umgraben, darunter mit der Grabgabel kräftig lockern.

 

Laub liegen lassen?

Es gibt viele nützliche Möglichkeiten, das organische Material im Garten sinnvoll einzusetzen.

Herbstwind schüttelt massenweise Blätter von den Bäumen, die dann bergeweise am Boden liegen und von uns aufgesammelt werden wollen. Es wäre schade, wenn das Laubeinfach nur in Biosäcke gedrückt und entsorgt würde.

Es gilt, den eigenen Ordnungszwang zu überwinden und das Laub dort liegengelassen, wo es nützt: Unter Bäumen, Sträuchern und Wildstauden, es verrottet zu Humus, wärmt den Boden und gibt Nährstoffe an ihn zurück. Quasi düngt sich die Natur im Herbst selbst!

Zum Beispiel verwendet man das Laub als natürliches Abdeckmaterial für den Winterschutz, zum Beispiel für Hortensien und als Mulch Schicht für offene Beete.

Auf leeren Blumenrabatten und im abgeernteten Gemüsegarten schützt Laub den Bodenund trägt zur Humusversorgung bei.  Hier sollte die Laubschicht allerdings nicht höher als ein paar Zentimeter sein. Für diese so genannte Flächenkompostierung eignet sich das Laub von Obstgehölzen und Blütensträuchern besonders gut. Grundsätzlich sollten aber niemals kranke, beispielsweise von Pilzen befallene Blätter auf den Beeten oder im Kompost landen. Sie würden die Krankheiten im kommenden Jahr wieder ausbreiten.

In geschützten Gartenecken und unter Gehölzen entstehen mit aufgeschichtetem Laub kuschelige Winterbehausungen für Igel, Molche, Käfer, Spinnen und viele andere nützliche Tiere. Diese sollten aber im Frühjahr so lange unberührt bleiben, bis zumindest der Igel aus seinem Winterschlaf erwacht ist (kann bis April dauern!).

 

Laub entfernen - wo?

Gehwege: Wegen der Rutschgefahr wird Laub von Gehwegen entfernt.


Blumenbeete: Niedrigen und polsterbildenden Stauden, sowie Pflanzen mit weichen Trieben schadet die Bedeckung. Sie würden unter der Laubschicht ersticken.

Gräser: Werden Ziergräser bedeckt, leiden sie unter dem Gewicht und unter Lichtmangel.


Rasen: Unter einer dicken Schicht wird er gelb und unansehnlich.


Gartenteich: Natürlich ist das Laub auch im Gartenteich fehl am Platz und würde wegen des Nährstoffeintrags die Algenbildung fördern. Also rechtzeitig herausfischen, bevor es auf den Grund sinkt.

 

Mit Besen und Rechen

Laub sollte nicht mit elektrischen Geräten (Laubsauger/Laubbläser) entfernt werden. Sie verursachen Abgase und Lärm und gefährden kleine Tiere, die bereits Schutz unter den Blättern gesucht haben. Die Arbeit mit Besen und Rechen hält fit und gesund, aber eben die elektrischen Geräte sind gerade sehr populär….

 

 

 

Laub liegen lassen? Stört Umgraben das Bodenleben?

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