Erwin’s Gartenschule
Giftpflanzen im Haus und im Garten

Viele Pflanzen, mit denen man sich im Alltag umgibt, bergen kleine oder größere Gefahren in sich, man ist sich dessen meist nicht bewusst. Pflanzen können gut riechen, attraktives Äußeres haben und auch schönen Beerenschmuck tragen, der besonders für Kinder, aber auch Haustiere interessant scheint. Und da kann es zu Vergiftungsunfällen kommen.
Nach Unfällen mit Haushaltschemikalien (Putz- und Waschmittel) und Arzneimitteln (meist flüssiger Natur) sind Pflanzen die häufigste Ursache für Vergiftungsunfälle im Haushalt.
Warum sind Pflanzen überhaupt giftig?
Das ist eine Art Abwehrmechanismus, den die Pflanzen aufgebaut haben, sei es durch giftige Inhaltsstoffe, aber auch durch Dornen, Stacheln und auch Behaarungen, die aggressiv auf die menschliche Haut wirken und dadurch verbrennungsähnliche Ausmaße annehmen kann. Pflanzen können nicht wie Menschen oder Tiere den Standort verlassen, können sich somit auch nicht wehren und müssen auf Inhaltsstoffe als Überlebens- und Fortpflanzungssinn zurückgreifen. Beispielsweise ist das Fruchtfleisch der Eibenbeere nicht giftig, der Same mittig allerdings tödlich. Und dieser Same schützt sich durch seine Giftigkeit. Tiere sind hier instinktiver als Menschen, die mehr oder weniger keinen natürlichen Instinkt diesbezüglich besitzen.
„Giftpflanzen“ für Mensch und Tier ähnlich „giftig“?
Es sind gibt Pflanzen, die von der Giftigkeit und den Begleit- und Folgeerscheinungen konform gehen, andererseits gibt es Pflanzen, die für den Menschen Genuss bedeuten (Avocado), für den Hund giftig (tödlich) sein können. Besonders gefährdet sind Jungtiere, die meist verspielt sind, die Oleanderblätter oder Beeren schnell im Maul haben. Graskauen ist kein Problem, allerdings auch nicht jenes einer stark gedüngten Wiese. Beim Stöckchenwerfen sollten auch nicht unbedingt Holz einer Eibe oder Akazie genommen werden.
Natürlich spielen Zimmerpflanzen für Hunde, Katzen, Kleinnager und Vögel eine größere Rolle als für Rinder, Pferde oder Masttiere.
Beispiele für „giftige“ Pflanzen im Garten und auf der Terrasse:
- Seidelbast (Daphne): beliebter, wohlriechender Winterblüher. Die Rinde, die roten Beeren und deren Samen sind bereits bei geringem Verzehr tödlich (ab 10 Beeren).
- Schneeglöckchen: stehen eigentlich unter Naturschutz, die Blätter verursachen Durchfall und Benommenheit.
- Schneeball (Viburnum lanatum): Rinde und Laub verursachen bei Verzehr Magenentzündungen, die Beeren Durchfall. In den baltischen Staaten macht man aus getrockneten Beeren Tees zur Förderung der Darmflora….
- Mohn: Darüber braucht man zur Herstellung von Drogen (Morphium, Heroin) mittels Opium keine Worte verlieren….Schlafmohn auch genannt.
- Sadebaum (Juniperus sabina, Kriechwacholder): heimisch wachsendes Giftgehölz mit aggressiven Triebspitzen, die Hautentzündungen, Hautverbrennungen und Ähnliches hervorrufen können. In hohem Maße auch giftig!
- Robinie (Akazie): Rinde und Samen können durch ihre Süße anlocken, verursachen bei Verzehr jedoch leichte Vergiftungserscheinungen.
- Ampfer: In größeren Mengen verzehrt kann die enthaltene Oxalsäure wie beim Rhabarber Erbrechen und Blutdrucksenkung verursachen.
- Safran (Krokus): Das Einatmen des Blütendufts kann Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen nach sich ziehen, das Einatmen des Blütenstaubs Herzrasen.
- Rosskastanie: Schale und unreife Samen sind giftig und verursachen Sehstörungen, Durchfall und regen das Durstgefühl sehr an.
- Rizinus: Diese beliebte Gartensommerblume ist durch ihre Öle, bei dessen Produktion die Giftstoffe übrig bleiben, als Abführmittel bekannt. Der Samen kann durch Zerkauen absolut tödlich sein. Durchfall, Mundbrennen und Entzündungen sind die ersten Bilder.
- Rittersporn: Samen und Blätter sind sehr giftig, es gibt Hautrötungen, bei Verzehr sogar Störungen des Bewegungsapparates.
- Rhododendron: Blüten sind giftig bei Verzehr! Sie verursachen Atemnotstand, Erbrechen und Dauerübelkeit.
- Primeln: mäßig giftig, aber doch bei Verzehr Magenkrämpfe hervorrufend
- Spindelstrauch (Euonymus alatus): Die schönen, roten Früchte im Herbst sind ein echtes Herzgift, verursachen aber auch Leber- und Nierenschäden.
- Oleander: Der Milchsaft kann bei offenen Wunden über die Haut eindringen und kann zu Herzmuskelverkrampfungen führen, aber auch Beeren und Blätter sind giftig.
- Schneerose: Die Samen sind sehr giftig, 3 Samenkerne sind bereits tödlich…
- Narzisse: Die Zwiebel und deren Schleim, auch im Vasenwasser verursacht Hautentzündungen, Erbrechen bis hin zum Kollaps.
- Maiglöckchen: Blätter und Früchte, aber auch das Vasenwasser (Schleim) können bei Verzehr zum Herztod führen.
- Liguster: Der Verzehr von Rinde, Blättern oder Beeren ziehen Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen mit Erbrechen nach sich!
- Thuja: Diese beliebte, der Tiroler Natur allerdings nicht entsprechende Heckenpflanze verursacht bei Verzehr Leber- und Nierenschäden.
- Kirschlorbeer: Samen der schwarzen Früchte bewirken Atemnot, auch das Laub.
- Hortensien: Sogar Hortensien verursachen Kontaktallergien(Sinnesorgane!), allerdings nur geringfügig!
- Lonicera (Heckenkirsche): In den roten und schwarzen Beerenfrüchten sind Bitterstoffe, die Fieber nach sich ziehen, besonders bei Kindern, aber auch Durchfall und Übelkeit.
- Goldregen: Eine der giftigsten Gartenpflanzen, besonders die Samen! Verzehr mit Todesfolgen!!
- Ginster: Samen und Blätter lassen Magen und Darm verrückt spielen, auch die Lunge bekommt zu wenig Sauerstoff.
- Fingerhut: Eine der giftigsten Stauden, Blüten und Blätter verursachen bei Verzehr sogar Herztod!
- Buxus: Blätter, Blüten und Triebe sind relativ giftig, verursachen bei Verzehr Krämpfe, Lähmungen und Herzrasen.
- Glyzine (Blauregen): Der Samen verursacht ab dem Verzehr von 2 Stück starke Magenbeschwerden!
- Akelei: Die Blätter sind leicht giftig und ziehen Herzrhythmusstörungen nach sich.
- Cyclamen: Die Knollen verursachen starke Darmbeschwerden, Durchfall, aber auch der Rest der Pflanze.
- Stechapfel (Datura): Seitdem Stechapfelsamen in Verkaufspackungen von Getreide enthalten waren, ist man aufmerksam gemacht worden auf die Problematik und dass der Verzehr von 15-20 Samen für Kinder und Jungtiere tödlich sein kann. Giftig wie die Tollkirsche. Halluzinationen und Erbrechen, Schluckstörungen sind die schwerwiegende Folge einer Vergiftung mit Stechapfelsamen.
- Riesenbärenklau: Durch bloße Berührung der Pflanzen kann Herzstillstand herbeigeführt werden! Vorsicht!!
- Ackerschachtelhalm/Zinnkraut
Beispiele für giftige Gemüsearten für Tiere:
Kohlarten (Kleinnager), Kartoffel- und Tomatenpflanzen (Hunde, Katzen), rohe Bohnen, Erbsen, Linsen, Radieschen, Lauchgewächse (Porree, Zwiebel, Knoblauch), Rhabarberblätter, Pilze (jene, die auch für den Menschen giftig sind)
Beispiele für „giftige“ Zimmerpflanzen:
- Amaryllis: Zwiebel sollen nicht gegessen werden, sie verursachen rasch Übelkeit mit Erbrechen.
- Clivia: Der Pflanzensaft bewirkt bei Kontakt Hautreizungen, der Verzehr Schweißbildung, Erbrechen, Übelkeit.
- Philodendron: Wie viele Aronstabgewächse bei Verzehr krampfbildend, verursacht starken Harndrang und Reizungen der Schleimhäute.
- Passionsblume: Die Blüten können das Zentrale Nervensystem lähmen.
- Ficus: Entgegen anders lautenden Meinungen sind Ficus nicht sehr giftig, der Milchsaft kann mäßig reizen, der Verzehr der Blätter bewirkt starke Bauchschmerzen.
- Flamingo (Anthurium): Wenn der Saft der Laubblätter in die Augen kommt, kann das zu Reizungen führen, man bekommt bei Verzehr auch Schluckbeschwerden.
- Wüstenrose (Adenium): ist giftig wie der Fingerhut, besonders die Blätter. Kann zum Herztod führen!
- Dieffenbachia
- Kroton (Wunderstrauch)
- Yucca-„Palme“
- Christusdorn: Hunde, Katzen usw. erblinden bei Verzehr!
- Aloe: für Menschen fast ungiftig, für Tiere tödlich!
Beispiele für ungiftige Zierpflanzen:
Zierkirschen (ausgenommen Mandelbäumchen), Vogelbeeren….
Astern, Begonien, verschiedene Palmen, Stiefmütterchen, Rosen, Osterkaktus, Hibiskus, Usambaraveilchen, Pelargonien, Weihnachtsstern(!!!), Fleissiges Lieschen, Erica-Gewächse, Thymian, Melisse, Salbei, Lavendel, Margeriten, Gerbera, Kamelie, Bubikopf, Geldbaum, Chlorophytum (Grünlilie), Banane, Zypresse, Baldrian, Zitrus-Gewächse, Ringelblume, Gloxinie, Jasmin, Tagetes.
Was tun im Notfall?
Durch warmes Wasser Erbrechen herbeiführen.
Den Tierarzt aufsuchen, Pflanzenreste aufbewahren, damit man die Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Sollte man keine Giftpflanzen mehr im Garten haben?
Es ist ein Leichtes, zu sagen, dass eh nie was passiert, wenn dann wirklich mal der Unglücksfall eintritt.
Aber Panikmache ist hier fehl am Platz, Fast alle Pflanzen beinhalten irgendwelche Inhaltsstoffe, die „giftig“ sind, man sollte sich nur dessen bewusst sein, die eigenen Schlüsse daraus ziehen und dementsprechend handeln. Es sind Gottseidank kaum bis gar keine Vergiftungsfälle bekannt! Der Instinkt lässt Tiere da selten im Stich!
Thema Bienen:
Bienen können in ihrem Nektar Pollen giftiger Pflanzen transportieren, deren giftiger Inhaltsstoff sich im Millionstel im Honig verbreiten, manchmal auch nur schwer abbauen lässt. Es verdünnt sich in unseren Breiten aber sehr, sodass man kaum Nachweise erbringen kann, ob noch Reststoffe vorhanden sind. Am gefährlichsten sind das Jakobskraut, der Hahnenfuß und die Pontische Azalee (kommt in der Türkei vor), aber wie gesagt, all das kommt NIE reinsortig vor, daher ist die Vergiftungsgefahr für Mensch und Tier unerheblich.
Beispiele für eine Unzahl Bienen - freundlicher Pflanzen mit geringer Giftigkeit:
Ahorn, Apfel, Kirsche, Aster, Bartblume, Borretsch, Edelkastanie, Kornblume, Him- und Brombeere, Himmelsleiter, Koriander, Klee, Linde, Lilie, Löwenzahn, Sonnenblume, Sonnenbraut, Wein, Wilder Wein, Erika, Ysop, Weide, Thymian…

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Die Sommer werden immer heißer und vor allem trockener, womit viele sonst übliche Gartenpflanzen zu kämpfen haben. Aber nicht allen Pflanzen macht Hitze zuschaffen. Einige benötigen sogar hohe Temperaturen für ein gutes Wachstum.
Warum schadet Hitze und auf welche Art schützen sich hitzebeständige Pflanzen?
Pflanzenblätter haben winzig kleine Öffnungen, die sogenannten Spaltöffnungen (Stomata), über die der Gasaustausch abläuft – CO2 gelangt in die Pflanze und Sauerstoff wird zusammen mit Wasser entlassen. Das ist zum einen ein notwendiger Prozess, da es der Antrieb für den Wassertransport innerhalb der Pflanze und Wasser ein Stoffwechselprodukt der Photosynthese ist. Zum anderen bedeutet es, dass im Boden Wasser für eine kontinuierliche Wassernachlieferung vorhanden sein muss. Bei Hitze, die meistens auch Trockenheit bedeutet, erhöhen sich die Wasserverluste durch Verdunstung. Aber auch im Boden geht der Wasservorrat zur Neige. Bei Trockenstress müssen die meisten Pflanzen aus unseren Breiten daher die Photosynthese einstellen. Denn sie verschließen ihre Spaltöffnungen, um den Wasserverlust aufzuhalten. Viele Pflanzen lassen dann auch das Laub hängen, um der Sonne weniger Angriffsfläche zu bieten. C3-Pflanzen, wozu die meisten unserer heimischen Pflanzen gehören, wählen diesen Weg. An sich ist das kein Nachteil, sondern zeigt nur ihre evolutionäre Anpassung an unser NORMALERWEISE gemäßigtes und regenreiches Klima
Viele hitzebeständige Pflanzen haben sich evolutionär an Hitze angepasst. Sie nutzen effizientere Arten der Photosynthese, die auch bei Trockenheit und hohen Temperaturen noch reibungslos ablaufen können. Diese Gewächse verwenden den C4-oder den CAM-Stoffwechsel, und werden dementsprechend C4- und CAM-Pflanzengenannt. Pflanzen, die große Hitze vertragen, haben sich mit einer effizienteren Wassernutzung angepasst. Vertreter von C4-Pflanzen sind Mais oder Hirse.
Noch sehr viel wassersparender ist der Weg der CAM-Pflanzen, denn sie öffnen ihre Stomata nur nachts, wenn es kühler ist. Das bedeutet aber auch, dass diese Pflanzen meist langsamer wachsen. Sie haben schnelles Wachstum gegen ein sicheres Überleben eingetauscht. Möglichkeiten, wie sich Pflanzen vor zu großer Hitze und zu viel Verdunstung schützen, sind zum Beispiel dicke Blätter mit einer Wachsschicht oder eine verringerte Blattanzahl. Denn je größer die Blattfläche im Verhältnis zur Blattmasse ist, desto größer ist auch die Verdunstungsfläche. Auf die Spitze getrieben haben es hierbei Kakteen, die gar keine Blätter mehr haben und Photosynthese nur mit ihrem grünen Sprossbetreiben. Zu den Auswirkungen des Klimawandels gehört neben Hitze auch Trockenheit.
Beispiele für typische Trockenheit und Hitze liebende (verträgliche Pflanzen), Beispiele aus Kategorien
Viele beliebte Kräuter stammen ursprünglich aus dem heißen, mediterranen Raum. Dadurch sind sie perfekt an heiße und trockene Bedingungen angepasst, da sie zu den CAM-Pflanzen gehören. Dieser Stoffwechselweg hält Wasserverluste möglichst gering. Beispielsweise Rosmarin, Lavendel, Bohnenkraut, Thymian und Salbei zählen zu jenen Pflanzen, welche große Hitze vertragen. Für diese Kräuter gilt, dass sie dadurch auch durchlässige, magere Böden bevorzugen.
Nicht nur der Name des Trompetenbaums ist außergewöhnlich. Auch seine herzförmigenBlätter, die zahlreichen glockenförmigen Blüten und die bis zu 35 cm langen, bohnenartigen Früchte sind echte Hingucker im Garten. Das macht den Trompetenbaum zu einem attraktiven Gehölz im Garten, den auch Insekten lieben. Zwar wächst der Trompetenbaum lieber in frischen nährstoffreichen Böden, aberer gilt als trocken- und hitzetolerant und gibt sich auch mit weniger guten Standorten zufrieden. Nur genügend Sonne sollte er das Jahr über abbekommen. Wenn man den Trompetenbaum in seinem Garten anpflanzt, sollte man beachten,dass er in den ersten fünf Wuchsjahren noch frostanfällig ist. Deshalb muss man ihn durch geeignete Maßnahmen etwas schützen, er ist auch sehr schnittverträglich und zudem ein Schattenspender.
Auch Artischocken sind uns eher aus dem Mittelmeerraum bekannt. Daher verwundert es nicht, dass sie ebenfalls zu den hitzebeständigen Pflanzen zählen. Die Artischocke zeichnet sich durch die sehr dekorativen Blüten und die leckeren, äußerst gesunden Knospen aus. Beim Anbau im Garten muss man beachten, dass die Pflanzen zwar Hitze benötigen, aber Trockenheit nicht so gut vertragen. Deshalbist eine ausreichende und regelmäßige Wasserversorgung wichtig. Artischocken können mehrjährig angebaut werden, da von ihnen nur die Blütenstände geerntet werden, die Pflanze aber erhalten bleibt. Die einzige Schwierigkeit ist, die in höheren Lagen etwas frostempfindlichen Pflanzen gut durch den Winter zu bringen.
Bis vor ein paar Jahren war die Melanzani eher selten zu finden. Das liegt vorallem daran, dass ihr Anbau etwas anspruchsvoller ist und Auberginenpflanzen viel Wärme brauchen. Mit der zunehmend längeren Zeit im Jahr mit hohen Temperaturen gestaltet sich aber auch der Anbau bei uns als immer einfacher. Melanzani gehören wie Tomaten, Paprika und Kartoffeln zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und benötigen im Garten einen sonnigen, warmen Standort mit nährstoffreicher Erde. Melanzani vertragen Hitze zwar gut,man muss aber darauf achten, sie ausreichend mit Wasser zu versorgen –insbesondere wenn es im Sommer heiß und trocken wird. Auch im Topf können sie gepflanzt werden. Zudem empfiehlt es sich, die Pflanzen an eine sonnige Steinmauer oder Hauswand zu stellen, die Wärme gut speichert
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Immer beliebter werdende Hitzeprofis sind sukkulente Gartenstauden, die sich tagsüber öffnen und nachts schließen (meist Mittagsblumen, aber auch andere, die aus dem schier unendlichen Pflanzenschatz Südafrikas stammen). Die beliebtesten Vertreter daraus sind „Delosperma“, eine absolute Trendpflanze, die bislang als nicht frostfest galt, es jetzt aber genügend Beispiele gibt, dass sie an trockenen Standorten überwintern!
Weitere tolle Sukkulente sind Hauswurz (Sempervivum) in vielen Blattfarben und Sedum (Mauerpfeffer), die praktisch alles ausgehalten und kaum Substrat benötigen, sogar für Dächer verwendet werden.
Auch Pflanzen, denen man die Hitzeverträglichkeit fast nicht abkauft, sind Wolfsmilchgewächse, wie der als Zimmerpflanze bekannte, bedornte Christusdorn, der praktisch auch alles aushält, Hauptsache es ist heiß dort. Sogar für Schalen auf exponierten Plätzen wird er verwendet, braucht kaum Wasser und kann im Raum überwintert werden, blüht praktisch ganzjährig in Rot, Rosa, Weiß und Creme. Lustiges Gewächs mit Effekt!
Pflanzen, die Hitze und Trockenheit gut vertragen, werden immer beliebter und wichtiger. Sie sind eine Möglichkeit, den Garten und Balkon an die Sonne und Hitze der Klimaveränderung anzupassen. Glücklicherweise gibt es immer mehr hitzebeständige Pflanzen.
zum Beitrag
Die meisten Rosensorten bzw. –arten sind Veredlungen, einige aber auch wurzelecht. Das bedeutet, dass die Sorte mit ihren eigenen Wurzeln auf unseren Böden wachsen kann, andere wiederum sind auf Wildrosen (Rosa canina z.B.) veredelt, weil sie mit ihren eigenen Wurzeln nicht lebensfähig wäre. Es nützt also nichts, wenn man den Steckling einer veredelten Rose, z.B. einer Schneewittchen in die Erde steckt, weil dieser nicht wachsen würde.
Rosen sind auch ökologisch wertvoll.
Viele Gartenbesitzer pflanzen Rosen ja nicht nur in schönen Rosenbeeten, sondern auch als Strauch in den Garten. Hier verwendet man klarerweise starkwüchsige Wildrosenarten, die meistens nur einma lim Jahr, dafür aber irrsinnig kräftig blühen und auch durch ihre Hagebuttenzierde große Bedeutung haben. Gezählte 103 Insektenarten, überwiegend Beuteinsekten können in solchen Wildrosenarten wohnen. Ganz zu schweigen vom Nahrungsangebot für die heimische Vogelwelt, das eine Wildrose bietet. Nutzinsekten wie die bekannte Schwebfliege oder der Marienkäfer fressen mit ihren Larven beispielsweise bis zu 400 Blattläuse in ihrer Entwicklung. Die Rose bietet nachgewiesen wunderbare Vermehrungsräume.
Die Grunddüngung muss nicht unbedingt mit einem ausgewiesenen Rosendünger sein und monatlich wiederholt werden, nein, es genügt auch ein allgemeiner Bio-Gartendünger, Rosendünger Juni und August ergänzen!
Die RICHTIGE Pflanzung:
Die beste „Anwuchsgarantie“ ist die gründliche Bodenvorbereitung. Sich vergewissern, dass noch nie eine Rose auf der gewünschten Pflanzfläche gestanden hat, auch keine andere aus der Rosenfamilie wie z.B. ein Apfel- oder Birnbaum. Wichtig ist, dass der optimale Wasserabzug gewährleistet ist. Kordes, einer der weltweitberühmtesten Rosenzüchter sagte, dass Rosen keine Seerosen sind, das bedeutet, dass unter Umständen in tieferen Regionen (50 cm) eine Drainage mit Schotter oder Kieserfolgen sollte.
Dass die Pflanzfläche 2 Spaten tief umgestochen werden sollte ist ebenso wichtig wie die Einarbeitungvon gut verrottetem Grünkompost oder/und frischen Pflanzhumus in Form von Rosenerde.
Eine gute Grundversorgung mit einem wie oben beschriebenen Dünger ist nicht unwesentlich, kann aber unter Umständen auch erst noch 3-4 Wochen erfolgen, wenn der Boden dementsprechend gut vorbereitet wurde und dadurch ausreichend versorgt ist.
Das Pflanzloch sollte 30-40cm im Durchmesser betragen, weiters auch dasselbe in der Tiefe! DieRose sollte mit der Veredelungsstelle (Verdickung oberhalb der Wurzeln) 3-5 cmin den Boden gelangen, angehäufelt sollte in jedem Fall werden. Das bedeutet, dass zusätzliche Erde als kleiner Wulst auf die Pflanze kommt, um viele neueTriebe aus der Mitte der Pflanze entstehen zu lassen, was auch für Frühjahrs-und Herbstpflanzungen gilt.
Das Pflanzloch gehört gut mit Wasser gefüllt, unter Umständen die Rosen (auch die getopften) kurz in ein Wasserbad stellen, wurzelnackte sogar einen halben Tag lang! Wichtigist, dass die Rose ganz locker und sacht mit ihrer Wurzel im Boden liegt, niemals die Wurzel gar hineinpressen in den Boden, da entstehen zu 100 %Schäden!
Rosen in Töpfen- und das ist der Vorteil - sind während der gesamten Vegetationsperiode verpflanzbar, nicht nur im Frühjahr oder im Herbst. Man kann auch die Farbe im blühenden Zustand besser einordnen als von einem Bildetikett. Auch der Wuchscharakter und das begehrte schöne Rosenlaub sind Kriterien zur Beurteilung. Rosenkauf ist auch eine Vertrauensfrage, weil das meistens eine Investition für die nächsten 10 Jahre ist.
Rosen – als Kübelpflanze
Rosen in Töpfen oder Trögen gepflanzt, ist in den vergangenen Jahren immer mehr zum Thema geworden, weil die meisten Gartenfreunde auch auf der Terrasse ihre Lieblinge nicht missen wollen. Hier ist die Auswahl eines tiefen Pflanzgefäßes das Um und Auf! Weiters die Verwendung des richtigen Rosensubstrates und die richtige Nachdüngung. Wird da gespart oder vergessen, ist es schnell vorbei mit der üppigen Pracht und die Pflanze kränkelt. Wichtig ist die richtige Sortenwahl, weil nicht alle Sorten gleichermaßen dafür geeignet sind. Und jetzt schon an den nötigen Winterschutz denken. Die Töpfe gehören dann im Herbst mit einem Winterschutzvlies eingepackt, damit erstens die Töpfe nicht springen und zweitens die Wurzeln nicht erfrieren und vertrocknen in weiterer Folge. Auch die Rose selbst gehört selbst im Topf um die Veredelungsstelleherum geschützt, entweder mit Vlies, mit Stroh, aber auch mit Erde und dgl.
Der Pflanzenschutz ist stets ein heikles Thema. Die meisten wollen klarerweise kein Gift spritzen, was von der Grundeinstellungauch richtig ist. Dennoch ist es bei uns in Tirol bei den sehr wechselhaften klimatischen Verhältnissen für ein gesundes Rosenwachstum, das bis in den Herbst hineinreichen soll, fast unumgänglich, die Pflanzewiderstandsfähig und stark zu machen! Vorbeugung ist immer noch die beste Form der Heilung, vor allem gegen Mehltau- und Rostpilze aber auch Sternrusstau besonders in Jahren mit starken Frühjahrsniederschlägen.
Die biologische Bekämpfung wäre jene mit einem Präparat des Ackerschachtelhalmes (fertig als Extrakt im Handel oder als Brühe selbst angesetzt), auch in Kombination mit dem guten, alten Bittersalz. Kupferspritzmittel zum Austrieb im Frühjahr ist ebenso sehr gutv erwendbar und wehrt die erste Mehltaugefahr Anfang Juni gleich einmal ab!
Blattläuse sind mit Knoblauch- und Zwiebelbrühen ebenso bekämpfbar wie mit beispielsweise 2%iger Magermilch, die auch die Blattrollwespe bekämpft. Gegen Spinnmilbenhilft der Ackerschachtelhalmtee ebenfalls, aber auch Brennessel-Wermuttee, auch sehr gut gegen Rosenzikaden, welche sich hüpfend auf der Blattoberseite fortbewegen und wie große Blattläuse aussehen.
Rosenschnitt
Der Schnitt der Rosen ist nicht nur im Herbst, vor allem aber im Frühjahr wichtig. Auch der Sommerrückschnitt verblühter Triebe an öfter blühenden Gartenrosen ist unverzichtbar. Hier gilt die Grundregel, dass ein starker Rückschnitt starke, kräftige Blühtriebe hervorbringt (nach 4-6 Wochen), ein ganz schwacher Rückschnitt viele, aber sehr dünne Triebe mit kleinen Blumen. Und gesundes, frisches Rosenholz ist wichtig für die Gesunderhaltung und Neubildung des Laubes, was so wichtig für die Blütenbildung ist.
Was bedeutet: Frisches Holz-frisches Laub- gesunde Blüten. Oder umgekehrt: Ohne Laub keine oder kaum Blüten!
Rosen-Tipps für Garten und Balkon
zum Beitrag
Was sind eigentlich Kübelpflanzen und wozu sind sie „gut“?
Sie
- verschönern und beleben Eingangsbereiche, Terrassen- und Sitzplätze, gestalten Bereiche abwechslungsreich
- sind (meist) nicht winterhart, aber überwinterbar!
- brauchen gewisse Grundpflege (Düngung, Bewässerung, Ausputzen verblühter Blütenstände)
- lassen sich überall verwenden. Es gibt sie für volle Sonne, aber auch für lichten Schatten.
- Sind oft das Tüpfelchen auf dem i auf manchen Terrassen
- Überwinterung meist im Haus in kühlen, hellen Räumen, oft auch in Wintergärten
- Der richtige Dünger: zuerst bevorraten, beispielsweise mit Schafwollpellets und dann flüssig über das Gießwasser wöchentlich nachdüngen. Die meisten sind Starkzehrer!
Beispiele für volle Sonne:
1. Oleander: Jahrzehntelang Kübelpflanze Nummer 1 durch den starken Italienbezug der Tiroler. Braucht im Sommer viel Wasser, Dünger (2x/Wo), Verblühtes sollte herausgebrochen werden, Rückschnitt eher im Herbst denn im Frühjahr ratsam (sonst blüht er zu spät).
2. Jasminbäumchen (Solanum jasminioides): Kletterer, der aufgebunden strauchförmigen Charakter besitzt; sehr populär durch dunkles Laub im Kontrast mit weißen Blüten; Ansprüche wie der Enzianbaum.
3. Wandelröschen (Lantana): Blüten in kleinen Dolden unzählig über dem Laub stehend, starkwüchsig bis 2m hoch werdend; Verblühtes fällt selbst ab,verbleibende Samenstände können entfernt werden. Braucht täglich Wasser und fast 2-täglich Dünger. Sollte im Herbst geschnitten und formiert werden.
4. Oliven: DIE Aufsteiger der letzten Jahre. Kann teilweise – eingepackt/geschützt bereits draussen überwintert werden, aber nur in Tallagen, besser jedoch frostfrei Indoor.
5. Zitrusgewächse: brauchen den sonnigsten Platz; Symbol für den Süden; wöchentlich einmal Zitrusdünger, zusätzlich 3x pro Jahr Eisendünger; benötigen im Sommer meist trocken, im Winter hingegen niemals austrocknen lassen; Dezember bis Februar nicht düngen. Giessen mit kalkarmen Wasser, ansonsten wird das Laub gelb.
6. Sundevilla: braucht den sonnigsten und heißesten Platz im Garten, veträgt es auch sehr trocken. Durch die großen, glockenartigen Blüten in Rot, Rosa, Weiß sehr populär, fast schon inflationär, aber eben sehr anspruchslos!
7. Freiland-Palmen: Wird nicht mehr lange dauern und in fast jedem Garten wird eine stehen. Gibt welche, die minus 12°C vertragen. Draussen und drinnen überwinterbar, aber darf im Winter nie warm stehen. Anspruchslos!
8. Feigenbaum (Ficuscarica): braucht beim Austrieb Schatten, muss bereits im April ins Freie, ist sogar bei uns fast winterhart (ausgepflanzt in Tallagen). Braucht durchlässige, nährstoffreiche Böden. Fruchtgewinnung regelmäßig jedes Jahr sicher. Wird bis 2m hoch, verträgt die Sonne im Sommergut.
Beispiele für Halbschatten bis Schatten:
1. Fuchsie: es gibt auch Sorten für Eignung in voller Sonne; Sehr große Sortenvielfalt und sehr beliebt als Kübelpflanze für sonnige Eingangsbereiche. Selbstreinigend, Samenstände dann und wann entfernen. Gießen erst bei Austrocknung der Erde; durchlässiges, nährstoffreiches Substratverwenden; braucht 2x/Woche Düngung. Rückschnitt im Laufe des Winters üblich, meist nicht beim Einräumen ins Haus.
1. Calla (Zantedeschia): trichterförmige, große Blüten in weiß, rosa und gelb; blüht bis Juli; regelmäßig Wasser (nicht austrocknen lassen) und alle 2 Wochen Dünger außer im Herbst (Ruheperiode).
1. Hibiskus Hibiscusrosa-sinensis (Chines. Eibisch): Malvengewächs als Kübelpflanze für luftfeuchtere, sonnige Standorte und ganzjährig gleichmäßiger Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Braucht im Winter helle, kühle Standorte um die 10°C, Rückschnitt jederzeit möglich. Blüht fast ganzjährig. Gefüllt blühende Typen sind regenempfindlich. Achtung! Lausgefahr! Monatlich frische Lausstäbchen in die Erde stecken!
Was sind eigentlich Kübelpflanzen und wozu sind sie „gut“?
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