Erwin’s Gartenschule
Giftpflanzen im Haus und im Garten

Viele Pflanzen, mit denen man sich im Alltag umgibt, bergen kleine oder größere Gefahren in sich, man ist sich dessen meist nicht bewusst. Pflanzen können gut riechen, attraktives Äußeres haben und auch schönen Beerenschmuck tragen, der besonders für Kinder, aber auch Haustiere interessant scheint. Und da kann es zu Vergiftungsunfällen kommen.
Nach Unfällen mit Haushaltschemikalien (Putz- und Waschmittel) und Arzneimitteln (meist flüssiger Natur) sind Pflanzen die häufigste Ursache für Vergiftungsunfälle im Haushalt.
Warum sind Pflanzen überhaupt giftig?
Das ist eine Art Abwehrmechanismus, den die Pflanzen aufgebaut haben, sei es durch giftige Inhaltsstoffe, aber auch durch Dornen, Stacheln und auch Behaarungen, die aggressiv auf die menschliche Haut wirken und dadurch verbrennungsähnliche Ausmaße annehmen kann. Pflanzen können nicht wie Menschen oder Tiere den Standort verlassen, können sich somit auch nicht wehren und müssen auf Inhaltsstoffe als Überlebens- und Fortpflanzungssinn zurückgreifen. Beispielsweise ist das Fruchtfleisch der Eibenbeere nicht giftig, der Same mittig allerdings tödlich. Und dieser Same schützt sich durch seine Giftigkeit. Tiere sind hier instinktiver als Menschen, die mehr oder weniger keinen natürlichen Instinkt diesbezüglich besitzen.
„Giftpflanzen“ für Mensch und Tier ähnlich „giftig“?
Es sind gibt Pflanzen, die von der Giftigkeit und den Begleit- und Folgeerscheinungen konform gehen, andererseits gibt es Pflanzen, die für den Menschen Genuss bedeuten (Avocado), für den Hund giftig (tödlich) sein können. Besonders gefährdet sind Jungtiere, die meist verspielt sind, die Oleanderblätter oder Beeren schnell im Maul haben. Graskauen ist kein Problem, allerdings auch nicht jenes einer stark gedüngten Wiese. Beim Stöckchenwerfen sollten auch nicht unbedingt Holz einer Eibe oder Akazie genommen werden.
Natürlich spielen Zimmerpflanzen für Hunde, Katzen, Kleinnager und Vögel eine größere Rolle als für Rinder, Pferde oder Masttiere.
Beispiele für „giftige“ Pflanzen im Garten und auf der Terrasse:
- Seidelbast (Daphne): beliebter, wohlriechender Winterblüher. Die Rinde, die roten Beeren und deren Samen sind bereits bei geringem Verzehr tödlich (ab 10 Beeren).
- Schneeglöckchen: stehen eigentlich unter Naturschutz, die Blätter verursachen Durchfall und Benommenheit.
- Schneeball (Viburnum lanatum): Rinde und Laub verursachen bei Verzehr Magenentzündungen, die Beeren Durchfall. In den baltischen Staaten macht man aus getrockneten Beeren Tees zur Förderung der Darmflora….
- Mohn: Darüber braucht man zur Herstellung von Drogen (Morphium, Heroin) mittels Opium keine Worte verlieren….Schlafmohn auch genannt.
- Sadebaum (Juniperus sabina, Kriechwacholder): heimisch wachsendes Giftgehölz mit aggressiven Triebspitzen, die Hautentzündungen, Hautverbrennungen und Ähnliches hervorrufen können. In hohem Maße auch giftig!
- Robinie (Akazie): Rinde und Samen können durch ihre Süße anlocken, verursachen bei Verzehr jedoch leichte Vergiftungserscheinungen.
- Ampfer: In größeren Mengen verzehrt kann die enthaltene Oxalsäure wie beim Rhabarber Erbrechen und Blutdrucksenkung verursachen.
- Safran (Krokus): Das Einatmen des Blütendufts kann Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen nach sich ziehen, das Einatmen des Blütenstaubs Herzrasen.
- Rosskastanie: Schale und unreife Samen sind giftig und verursachen Sehstörungen, Durchfall und regen das Durstgefühl sehr an.
- Rizinus: Diese beliebte Gartensommerblume ist durch ihre Öle, bei dessen Produktion die Giftstoffe übrig bleiben, als Abführmittel bekannt. Der Samen kann durch Zerkauen absolut tödlich sein. Durchfall, Mundbrennen und Entzündungen sind die ersten Bilder.
- Rittersporn: Samen und Blätter sind sehr giftig, es gibt Hautrötungen, bei Verzehr sogar Störungen des Bewegungsapparates.
- Rhododendron: Blüten sind giftig bei Verzehr! Sie verursachen Atemnotstand, Erbrechen und Dauerübelkeit.
- Primeln: mäßig giftig, aber doch bei Verzehr Magenkrämpfe hervorrufend
- Spindelstrauch (Euonymus alatus): Die schönen, roten Früchte im Herbst sind ein echtes Herzgift, verursachen aber auch Leber- und Nierenschäden.
- Oleander: Der Milchsaft kann bei offenen Wunden über die Haut eindringen und kann zu Herzmuskelverkrampfungen führen, aber auch Beeren und Blätter sind giftig.
- Schneerose: Die Samen sind sehr giftig, 3 Samenkerne sind bereits tödlich…
- Narzisse: Die Zwiebel und deren Schleim, auch im Vasenwasser verursacht Hautentzündungen, Erbrechen bis hin zum Kollaps.
- Maiglöckchen: Blätter und Früchte, aber auch das Vasenwasser (Schleim) können bei Verzehr zum Herztod führen.
- Liguster: Der Verzehr von Rinde, Blättern oder Beeren ziehen Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen mit Erbrechen nach sich!
- Thuja: Diese beliebte, der Tiroler Natur allerdings nicht entsprechende Heckenpflanze verursacht bei Verzehr Leber- und Nierenschäden.
- Kirschlorbeer: Samen der schwarzen Früchte bewirken Atemnot, auch das Laub.
- Hortensien: Sogar Hortensien verursachen Kontaktallergien(Sinnesorgane!), allerdings nur geringfügig!
- Lonicera (Heckenkirsche): In den roten und schwarzen Beerenfrüchten sind Bitterstoffe, die Fieber nach sich ziehen, besonders bei Kindern, aber auch Durchfall und Übelkeit.
- Goldregen: Eine der giftigsten Gartenpflanzen, besonders die Samen! Verzehr mit Todesfolgen!!
- Ginster: Samen und Blätter lassen Magen und Darm verrückt spielen, auch die Lunge bekommt zu wenig Sauerstoff.
- Fingerhut: Eine der giftigsten Stauden, Blüten und Blätter verursachen bei Verzehr sogar Herztod!
- Buxus: Blätter, Blüten und Triebe sind relativ giftig, verursachen bei Verzehr Krämpfe, Lähmungen und Herzrasen.
- Glyzine (Blauregen): Der Samen verursacht ab dem Verzehr von 2 Stück starke Magenbeschwerden!
- Akelei: Die Blätter sind leicht giftig und ziehen Herzrhythmusstörungen nach sich.
- Cyclamen: Die Knollen verursachen starke Darmbeschwerden, Durchfall, aber auch der Rest der Pflanze.
- Stechapfel (Datura): Seitdem Stechapfelsamen in Verkaufspackungen von Getreide enthalten waren, ist man aufmerksam gemacht worden auf die Problematik und dass der Verzehr von 15-20 Samen für Kinder und Jungtiere tödlich sein kann. Giftig wie die Tollkirsche. Halluzinationen und Erbrechen, Schluckstörungen sind die schwerwiegende Folge einer Vergiftung mit Stechapfelsamen.
- Riesenbärenklau: Durch bloße Berührung der Pflanzen kann Herzstillstand herbeigeführt werden! Vorsicht!!
- Ackerschachtelhalm/Zinnkraut
Beispiele für giftige Gemüsearten für Tiere:
Kohlarten (Kleinnager), Kartoffel- und Tomatenpflanzen (Hunde, Katzen), rohe Bohnen, Erbsen, Linsen, Radieschen, Lauchgewächse (Porree, Zwiebel, Knoblauch), Rhabarberblätter, Pilze (jene, die auch für den Menschen giftig sind)
Beispiele für „giftige“ Zimmerpflanzen:
- Amaryllis: Zwiebel sollen nicht gegessen werden, sie verursachen rasch Übelkeit mit Erbrechen.
- Clivia: Der Pflanzensaft bewirkt bei Kontakt Hautreizungen, der Verzehr Schweißbildung, Erbrechen, Übelkeit.
- Philodendron: Wie viele Aronstabgewächse bei Verzehr krampfbildend, verursacht starken Harndrang und Reizungen der Schleimhäute.
- Passionsblume: Die Blüten können das Zentrale Nervensystem lähmen.
- Ficus: Entgegen anders lautenden Meinungen sind Ficus nicht sehr giftig, der Milchsaft kann mäßig reizen, der Verzehr der Blätter bewirkt starke Bauchschmerzen.
- Flamingo (Anthurium): Wenn der Saft der Laubblätter in die Augen kommt, kann das zu Reizungen führen, man bekommt bei Verzehr auch Schluckbeschwerden.
- Wüstenrose (Adenium): ist giftig wie der Fingerhut, besonders die Blätter. Kann zum Herztod führen!
- Dieffenbachia
- Kroton (Wunderstrauch)
- Yucca-„Palme“
- Christusdorn: Hunde, Katzen usw. erblinden bei Verzehr!
- Aloe: für Menschen fast ungiftig, für Tiere tödlich!
Beispiele für ungiftige Zierpflanzen:
Zierkirschen (ausgenommen Mandelbäumchen), Vogelbeeren….
Astern, Begonien, verschiedene Palmen, Stiefmütterchen, Rosen, Osterkaktus, Hibiskus, Usambaraveilchen, Pelargonien, Weihnachtsstern(!!!), Fleissiges Lieschen, Erica-Gewächse, Thymian, Melisse, Salbei, Lavendel, Margeriten, Gerbera, Kamelie, Bubikopf, Geldbaum, Chlorophytum (Grünlilie), Banane, Zypresse, Baldrian, Zitrus-Gewächse, Ringelblume, Gloxinie, Jasmin, Tagetes.
Was tun im Notfall?
Durch warmes Wasser Erbrechen herbeiführen.
Den Tierarzt aufsuchen, Pflanzenreste aufbewahren, damit man die Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen einleiten kann.
Sollte man keine Giftpflanzen mehr im Garten haben?
Es ist ein Leichtes, zu sagen, dass eh nie was passiert, wenn dann wirklich mal der Unglücksfall eintritt.
Aber Panikmache ist hier fehl am Platz, Fast alle Pflanzen beinhalten irgendwelche Inhaltsstoffe, die „giftig“ sind, man sollte sich nur dessen bewusst sein, die eigenen Schlüsse daraus ziehen und dementsprechend handeln. Es sind Gottseidank kaum bis gar keine Vergiftungsfälle bekannt! Der Instinkt lässt Tiere da selten im Stich!
Thema Bienen:
Bienen können in ihrem Nektar Pollen giftiger Pflanzen transportieren, deren giftiger Inhaltsstoff sich im Millionstel im Honig verbreiten, manchmal auch nur schwer abbauen lässt. Es verdünnt sich in unseren Breiten aber sehr, sodass man kaum Nachweise erbringen kann, ob noch Reststoffe vorhanden sind. Am gefährlichsten sind das Jakobskraut, der Hahnenfuß und die Pontische Azalee (kommt in der Türkei vor), aber wie gesagt, all das kommt NIE reinsortig vor, daher ist die Vergiftungsgefahr für Mensch und Tier unerheblich.
Beispiele für eine Unzahl Bienen - freundlicher Pflanzen mit geringer Giftigkeit:
Ahorn, Apfel, Kirsche, Aster, Bartblume, Borretsch, Edelkastanie, Kornblume, Him- und Brombeere, Himmelsleiter, Koriander, Klee, Linde, Lilie, Löwenzahn, Sonnenblume, Sonnenbraut, Wein, Wilder Wein, Erika, Ysop, Weide, Thymian…

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Ein Großteil der Zimmerpflanzen befindet sich während der Wintermonate in einer Ruhephase. Dennoch benötigen die meisten ausreichend Licht und auch die sonnenempfindlichen sollten möglichst nah an ein Fenster gerückt werden.
Pflanzen von der südlichen Erdhalbkugel (z.B. Pflanzen mit Ursprung in Südafrika, Südamerika etc.) bekommen einen bevorzugten Platz, denn sie befinden sich während unserer Winterzeit in der Wachstumsphase und erfordern entsprechend mehr Licht.
Neben dem Licht spielt auch die Temperatur für den Winterstandortes eine große Rolle. Pflanzen, die kühl überwintern wollen, wie etwa Kakteen, Flaschen- und Geldbaum, Zimmertanne, Azalee und Alpenveilchen, sollten mit Beginn der Heizperiode in weniger stark beheizte Räume umziehen. Hier bieten sich kühle Wintergärten, helle Kellerräume und Treppenhäuser an.
Beim Gießen ist im Winter zu beachten, dass viele Pflanzen nur wenig Wasser aufnehmen. Es empfiehlt sich nur dann mit zimmerwarmem Wasser zu gießen, wenn sich die Erdoberfläche ganz trocken anfühlt. Pflanzen mit einer Gießanzeige sollten hier am Minimum gehalten werden.
Bezüglich der Düngergaben kann man bis Ende Februar eine Pause einlegen. Nur Pflanzen, die jetzt blühen, wie Azaleen, Alpenveilchen, Weihnachtssterne und Orchideen sind weiterhin regelmäßig zu gießen und zu düngen.
Da Heizungsluft und trockene Raumluft für die Pflanzen Stress bedeutet, sind sie nicht unmittelbar über einem Heizkörper zu platzieren, oder man legt ein Holzbrett darunter, so kann die warme Luft nicht direkt zu den Pflanzen. Und beim Lüften sind die Zimmerpflanzen beispielsweise mit einem Karton gegen kalte Zugluft zu schützen.
Gegen trockene Raumluft hilft den Pflanzen ein regelmäßiges Besprühen, auch ein gelegentliches Reinigen der Blätter mit klarem, handwarmem Wasser und bekommt ihnen gut. Nicht zu vergessen das regelmäßige Kontrollieren und Ausputzen der Pflanzen, aber für einen Rück- oder Verjüngungsschnitt ist die Zeit vor oder in der Wachstumsphase ideal, sprich, entweder noch im Herbst, oder ansonsten ab März.
Natürlich muss man sich auch die "Konkurrenten" einer guten Optik und gesunder Pflanze ansehen, die "Lästlinge" wie Blatt-, Woll- und Schmierläuse, Spinnmilben und auch Pilze.
Da muss man auch manchmal zu Dingen greifen, die man gar nicht wirklich gerne tut, da ist der Überbegriff Pflanzenschutz ein Thema.
Mit dem Begriff "Pflanzenschutz" verbindet sich für viele nur die Vorstellung des Spritzens chemischer, giftiger Schädlingsbekämpfungs- mittel. Da es nur mehr sehr wenige Pflanzenschutzmittel im Handel gibt, empfehlen sich biologische Stärkungsmittel, oder solche mit insektizider Wirkung wie Produkte mit Raps-, Paraffin- oder Neem-Öle, nicht zu vergessen Schmierseifenlösungen!
Dennoch ist es erforderlich die Ursache eines Schädlingsbefalls zu erkennen, bevor Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Denn bei jeder Spritzung gegen Insekten, werden neben den "schädlichen" auch die gleiche Anzahl von "nützlichen" getötet. Eine optimale Kultur der Pflanzen setzt voraus, das Auftreten von Pflanzenschäden zu verhindern und sie in einem frühen Stadium zu erkennen. In der Regel sind die meisten Krankheitssymptome leicht wahrzunehmen.
Die tierischen Schaderreger, können jeden Pflanzenteil oder sogar die ganze Pflanze, durch Saugtätigkeit, Minierfraß, Kahlfraß und durch Bohrfraß in Stängeln, Wurzeln oder Früchten, schädigen oder zerstören. In einigen Fällen verursachen sie Gewebewucherungen, die sogenannten Gallen.
Ein Großteil der Zimmerpflanzen befindet sich während der Wintermonate in einer Ruhephase. Dennoch benötigen die meisten ausreichend Licht und auch die sonnenempfindlichen sollten möglichst nah an ein Fenster gerückt werden.
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VORWEG: Zum „Einpacken“ ist’s noch zu früh, dazu ist noch zu warm, aber, wie schon gesagt, es kann schnell gehen und im Dezember sollte es dann auch schon passiert sein. Aber dann hat man oft nicht mehr den Kopf dafür und Pflanzen gehen kaputt.
Warum soll man winterharte Pflanzen ÜBERHAUPT einwintern müssen?
Durch den besonderen Umstand, dass die Pflanze nicht in die Erde gepflanzt wird, hat sie deutlich weniger Schutz, das bedeutet: die Wurzeln können von außen stärker frieren, zudem kann die Pflanze durch die phasenweise höhere Erwärmung durch die Wintersonne, leichter austrocknen. Diese „Frosttrocknis“ wirkt sich oft negativ aus und die Pflanze kann erfrieren UND vertrocknen gleichzeitig. Da kann man vorbeugen!
Welche Pflanzen KANN es beispielsweise betreffen?
Japanischer Ahorn, Rosen, Kirsch-Lorbeer, Bambusse, andere immergrüne Nadel- und Laubgehölze wie Stechpalme.
Es betrifft sicherlich keine Eibe, Thuje, Fichte, Föhre etc. Diese sind dem Winter gegenüber härter, den meist nicht winterfesten Terracottatopf muss man aber dennoch einmachen, aber dann dafür die Pflanze nicht!
Was sind die Voraussetzungen für die Einwinterung?
- Prinzipiell sollte dies nicht zu früh erfolgen, da die Pflanze möglichst lange ungeschützt stehen sollte, damit die Härte nicht abnimmt. Die Einwinterung sollte erst dann erfolgen, wenn nebst Nachttemperaturen auch die Tagestemperaturen nicht mehr über 5°C betragen, d.h. meistens erst gegen Ende November/Anfang Dezember.
- Folgende Utensilien sind ratsam: Holzkeile oder Styroporplatten als Topfunterlage, damit der Topf nicht auf dem Boden anfriert und so unter Luftabschluss kaputt geht. Weiteres entweder Kokosmatte, Vlies, Noppenfolie oder seit einigen Jahren die NUMMER 1 Schafwollmatten zum Einwickeln des Topfes, damit die feinen Haarwurzeln der Pflanze am Topf Rand nicht komplett eintrocknen. Vlies sollte man dann auch zumindest immer parat halten, um die Pflanze zu schützen, aber, wie erwähnt, nicht zu früh.
- Wenn dann auch tagsüber die Temperaturen nicht höher als der Gefrierpunkt sind: Die Pflanze wird dann „einfach“(nicht doppelt und dreifach) mit einem Vlies eingewickelt und gegen Wind mit einer Schnur befestigt. Besonders Pflanzen, die in der Sonne stehen, sind gefährdet, hier extrem Bambus, Rosen, Kirschlorbeer und andere immergrüne Laub- und Nadelgehölze. Wenn man sie in den Schatten stellt, braucht man meistens nur den Topf und nicht die ganze Pflanze schützen. Man bedenke nämlich, dass die Pflanzen im Winter Wasser verdunsten, daher sollte man diese so gut als möglich davor schützen, ohne sie zu sehr zu verwöhnen.
- Je tiefer/größer das Gefäß, desto höher die Härte, weil meistens ausreichend Wasser da ist für die Pflanze. Daher vor dem Einwintern unbedingt ausreichend wässern.
- An den wirklich warmen Föhntagen(z.B. 1 Woche lang 12°C und mehr) sollte man das Vlies von der Pflanze herunternehmen, da sich sonst Wärmestaus und Trockenstellen ergeben, die nur mehr schwer auszumerzen sind.
- Eine Herbstdüngung mit einem Stickstoff-armen und stattdessen Kalium-betonten Volldünger ist immer ratsam, weil auch dann das Holz besser ausreift und die Härte zunimmt. Aber, wie erwähnt: Stickstoff haltige Dünger sollte vermieden werden (Blaukorn, Hornspäne, Schafwolle), da dies die Pflanze eher zum neuerlichen Austreiben bewegt.
VORWEG: Zum „Einpacken“ ist’s noch zu früh, dazu ist noch zu warm, aber, wie schon gesagt, es kann schnell gehen und im Dezember sollte es dann auch schon passiert sein.
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Ungebrochene Trends!
Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon!
Was das mit Blumen zu tun hat?
Ganz einfach:
Blumen dienen häufig als „Bienen- und Insektenfutterpflanzen“ – je mehr Bestäuber, desto mehr Früchte auf dem dortigen Gemüse und desto mehr gesunde und gute Pflanzen! UND: man steuert viel bei für die Artenvielfalt, gegen das Insektensterben, für die Bienen! Und immer mehr Menschen wollen IHREN persönlichen Beitrag leisten.
Die Züchterfirmen machen dies immer stärker mit, fast keine Blütenpflanze mehr ohne Zusatznutzen!
Wo früher ausschließlich rote Pelargonien standen oder hingen, gibt es jetzt Kombinationen mit noch viel Insektenfreundlicheren Pflanzen und auch mit Tomaten, Paprika, Gurken – alle mit „Vornamen Snack“, sprich, klein und direkt zu verspeisen. Aber auch Erdbeeren in zig Blütenfarben und Wuchsformen, zum Beispiel Pink Blüten und gschmackige Erdbeeren. Platz dafür ist an der kleinsten Hütte!
Synonyme für Bienennährpflanzen sind:
Gaura, die Prachtkerze, die fast schon inflationär überall anzutreffen ist und jetzt leider umgetauft wurde (heißt jetzt kompliziert: Oenothera): nicht 100% winterfest, aber ein Blühwunder in Rosa, Pink und Weiss, manche bleiben 20cm hoch, manche werden über 1m!
Viele Balkonblumen, die teilweise auch bei uns schon „Blume des Jahres“ waren, werden ständig modifiziert wie zum Beispiel die Fächerblume, die Goldmarie, der Zauberschnee.
Winterfeste Blütenstauden wie die Witwenblume, der Ziersalbei, die Monarde oder die Echinacea verheißen „geordnete Wildnis“, sprich: Pflanzen mit Wildcharakter, dennoch im Zaum zu halten und lange durchblühend oder wiederholt blühend.
Die Siegerin der Herzen und des Fachpublikums wurde allerdings eine Mittagsblume (Blüten schließen nachts), sie heißt Gazania Sunny Side Up. Sie ist eine einjährige Beet- und Balkonblume mit herausragenden Blüheigenschaften und Durchhaltevermögen, Bienen- und Insektenfreundlichkeit sowie einer Hitzeverträglichkeit wie wenige andere Blumen.
Und die Blütenfarbe ist betörend mit gelb-weiß!
Da wäre schon der nächste „Trend“! Der Klimawandel macht auch für die Blumen nicht Halt.
Pflanzen müssen Wetterextreme viel besser wegstecken können als früher und da werden viele Pflanzen aus Südafrika oder Südamerika mit reingezüchtet, die solche Extreme besser gewöhnt sind.
Nach solch einem durchwachsenen Frühjahr mit kühlen Temperaturen und hoher Feuchtigkeit, teilweise späten Frösten (nicht bei uns) hatte man schon gedacht, umdenken zu müssen, aber dem ist nicht so: Hitze, Unwetter, Hagel – die Pflanzen müssen das ertragen und dennoch durchhalten und auch nach Rückschlägen wieder schön aussehen.
Und da gibt es eben die „Hitzeprofis“, wie es eben die Mittagsblumengewächse sind, dazu zählt auch die mittlerweile bei uns fast überall winterfeste „Delosperma“, eine dickfleischige Bodendeckerpflanze mit tollen Blütenfarben in orange, gelb, weiß, rosa, und Rot, etwas zierliches, aber ungemein Robustes und Reichblühendes, auch wenn man mal 10 Tage nicht zum Gießen kommt. Auch für Gräber werden sie mittlerweile gerne genommen.
Was NEU ist!
Was Pflanzen und Farben anbelangt, so nennt man diese schwierige Zeit bei Blumen aktuell „Lipstick-Trend“!
In Zeiten der Teuerung, des Krieges in Europa, der Energiekrisen, des Klimawandels, die politischen Querelen, die oft auf dem Rücken der Kleinen ausgetragen werden, möchten die Menschen kräftige, positive, leuchtende Farben wie PINK, starke Blüten (Hortensien!), üppige Blütenformen, auch gefüllte, gefranste, gerandete („Picotee-Blüten“) und sich damit was Besonderes nachhause tun, das man nicht jedes Jahr hat. Quasi eine Blume voller Romantik und die aussieht wie eine Lippenstift-Farbe. Daher auch die pinkfarbene Gaura.
Ungebrochene Trends! Die Selbstversorgung im Garten, auf der Terrasse und sogar am kleinsten Balkon! Was das mit Blumen zu tun hat?
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