Erwin’s Gartenschule
Herbstschnitt im Garten

Der Spät-Herbst ist neben der Zeit der tollen Laubfärbungen,des Wandels der Natur in Richtung Winter für viele Gartenbesitzer auch die Zeit des radikalen Rückschnitts und des Aufräumens im Garten.
Dass hier klarerweise auch Fehler passieren können liegt in der Natur der Sache. Heute versuchen wirmit ein paar Mythen aufzuräumen und Fakten zu besprechen, die FÜR und GEGEN ein Schnitt im Herbst stehen.
Fangen wir an mit dem richtigen Schnittwerkzeug.
Oft verbleiben Rosenscheren, Astscheren oder auch Heckenscheren über die Sommermonate im Keller oder Gerätehäuschen und werden ohne viel Pflege gleich wieder zum Einsatz gebracht. Es hier unbedingt ratsam, alle Schnittwerkzeuge zu reinigen. Dies gelingt oft mit einem trockenen Tuch oder auch mit warmen Wasser. Grober Schmutz kann auch mit einer Bürste entfernt werden oder mit Alkohol/Spiritus. Nach der Reinigung kann es ans Schleifen gehen, danach sollte mit einem Pflegeöl gearbeitet werden. Denn nur ein scharfes Schnittwerkzeug verhindert Quetschungen an der Pflanze bzw.erleichtert es die Schnittarbeit ungemein!
Außerdem sollte es vermieden werden, an Frosttagen zu schneiden. Speziell immergrüne Heckenpflanzen wie der Kirschlorbeer reagieren hier empfindlich und frieren zurück.
Schere weg von folgenden Gehölzarten
Früh blühende Gehölze, die aus dem alten Holz blühen dürfen auf keinen Fall geschnitten werden, außer es handelt sich um einen starken Verjüngungsschnitt. Dazu gehören die gelb blühende Forsythie, die Zaubernuss (Hamamelis) und Magnolien. Hier können aber sehr wohl Auslichtungsschnitte gemacht werden. Man kann hier problemlos alle nach innen wachsenden oder querenden Äste, welche ohnehin zu wenig Licht abbekommen entfernen.
Auch alle Hortensien-Arten (vor allem die Bauernhortensien) sollten unbedingt von einem Schnitt verschont werden. Hier wirken die alten Blütenstände einserseits als Schutz, als auch als Strukturgeber im Garten. Ab März können diese dann je nach Art beschnitten werden. Ebenfalls sollte man den Schmetterlingsflieder (Buddleja) erst im März schneiden um ein starkes Zurückfrieren zu vermeiden. Die Felsenbirne, welche erst seit wenigen Jahren wieder in Tirol erlaubt ist, sollte ebenfalls nur ausgelichtet werden.
Als gute Faustregel kann man sich aber merken (bis auf Hortensien-Arten), dass früh blühende Gehölze direkt nach der Blüte geschnitten werden können. Dann hat die Pflanze genug Zeit auch wieder für das Folgejahr Knospen anzulegen und ihre Wunden zu verheilen.
Pilzinfektionen und Frostschäden durch zu frühen Schnitt
Ab November treten die Pflanzen in die Ruhephase ein. Das bedeutet, dass für das Ausheilen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Frost und Pilzen schlichtweg keine Energie mehr vorhanden ist. Hier sollte man vor allem bei Obstbäumen (im speziellen Steinobst) noch zurückhaltend sein. Denn gerade diese sind für Infektionen mit Pilzen anfälliger. Hier sollte man viel besser auf den Schnitt direkt nach der Ernte (oder sogar mit der Ernte) zurückgreifen. Für größere Schnittmaßnahmen, auch die Form des Baumes zubeeinflussen da man hier im laublosen Zustand einen besseren Überblick hat,sollte aber noch auf den Februar/März zugewartet werden.
Anders verhält es sich bei Beerensträuchern: Herbsthimbeerenkönnen bodeneben abgeschnitten werden, da sie auf der einjährigen Rute tragen.Sommerhimbeeren direkt nach der Ernte, die neuen Rute müssen unbedingt stehenbleiben. Bei roten und weißen Ribiseln empfiehlt sich ein Sommerschnitt nachder Ernte, hier werden vor allem alte 2 bis 3 jährige Ruten entfernt. Nur dieschwarze Ribisel kann im Frühjahr beschnitten werden, da sie auf deneinjährigen Seitentrieben am Besten fruchtet. Bei Brombeeren werden im Frühjahralte Fruchtruten an der Basis entfernt, damit die Energie in die neuen Rutenfließt.
Zurückhaltung bei Stauden und Ziergräsern
Vieles spricht natürlich für den radikalen Rückschnitt vonStauden und Gräsern im Spätherbst, man entfernt altes Laub und geht „sauber undordentlich“ in den Winter. Für die Pflanzen stellt dies auch kein Problem darbis auf Halbsträucher wie Lavendel, die Gaura, Caryopteris, Pampasgräser oderauch Rosen. Jedoch bietet das alte Laub und vor allem die Hohlräume bei Ziergräserneinen Unterschlupf für Insekten und Nützlinge dar. Mit einem radikalen Schnittim Herbst entfernt man diese kostenlosen Gartenmitarbeiter einfach aus demGarten. Vielleicht findet sich also im Garten, die ein oder andere „wildeEcke“, wo der Natur freier Lauf gewährt werden kann.
Mit Beginn der Vegetation dann ab Mitte/Ende März kann derSchnitt dann erfolgen. Das Schnittgut sollte noch ein wenig im Gartenverbleiben damit sich die Nützlinge wieder an Ihre Arbeit machen können!

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Die meisten Hortensien-Arten sind winterhart und überstehen Kälte problemlos im Freien. Einige Sortentypen sind aber frostempfindlich und brauchen Schutz.
Hortensien (Hydrangea) sind Blütengehölze und zählen zu den beliebtesten Pflanzen im Garten oder auf der Terrasse. Sie sind pflegeleicht und mit ihrer üppigen Blütenpracht echte Highlights. Wie hoch die Frostempfindlichkeit ist, hängt von den klimatischen Bedingungen und der Art ab. Man unterscheidet dabei zwischen Hortensien, die ihre Blüten bereits an den Trieben des vorigen Jahres, dem mehrjährigen Holz, bilden und solchen, die im Frühjahr komplett neu austreiben und erst dann Blüten ansetzen.
Winterharte Hortensien-Arten
Zu den Arten, die im Frühjahr ihre Knospen an den neuen Trieben bilden, zählen Rispenhortensien und Ballhortensien („Annabelle“). Sie sind absolut winterhart und benötigen im Freiland keinen Schutz.
Eventuelle Frostschäden können mit dem Rückschnitt im zeitigen Frühling entfernt werden. Für Regionen mit langen und sehr kalten Wintern empfiehlt es sich dennoch, die Pflanzen im Wurzelbereich mit einer Schicht aus Laub oder Mulchvor extremen Minusgraden zu schützen.
Vorsicht bei Spätfrost im Frühjahr: Darauf reagierendie Pflanzen, die dann eventuell schon ausgetrieben haben, sehr empfindlich. Mitunter kann es passieren, dass sie in dem Jahr nicht blühen oder absterben.
Die Kletterhortensie
Sie gehört zu den Arten, die am alten Holz blühen. Auch sie ist winterhart, braucht als Kälteschutz aberebenfalls eine Mulch Schicht.
Bauernhortensien und Tellerhortensien
Am häufigsten verwendet werden, bilden ihre Blüten ebenfalls am mehrjährigen Holz, sind aber nicht uneingeschränkt winterhart. Sie werden zudem vermehrt als Zimmerpflanzen gezüchtet, was auch zulasten der Winterhärte geht.
Diese beizeiten etwas empfindlicheren Sorten benötigen im Beet eine Mulch Schicht als Schutz. Das gilt besonders für Neupflanzungen, bei denen die Wurzelbildung noch nicht ausgeprägt ist. Bei extremen Frosttemperaturen (ohne Schneeschicht) sollten sie zusätzlich mit Vlies oder Schafwollmatten, die luftdurchlässig sind, abgedeckt werden.
Hortensien im Topf überwintern
Die Topfgröße ist entscheidend für die Überwinterung von Hortensien im Freien. Hortensien im Trog oder Topf können ebenfalls draußen überwintern. Geeignete Standorte sind beispielsweise eine Hauswand oder ein überdachter oder windgeschützter Platz. Das Pflanzgefäß sollte einen Durchmesser von mindestens 30 bis 40 Zentimetern haben. Schutz vor Frost bieten Vliese, die um den Topf gewickelt werden können. Der Wurzelbereich lässt sich gut mit Tannenzweigen abdecken. Zusätzlich können die Pflanzen auch von unten vor extremer Kälte geschützt werden. Dazu den Topf auf ein Holzbrett oder Styropor stellen.
Gewächshäuser sind ebenfalls geeignete Winterquartiere. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass sich imInneren durch Sonneneinstrahlung die Temperatur nicht auf über 5 Grad erhöht. An vielen sonnigen Tagen daher also am besten lüften.
Überwinterung im Wohnhaus
Der Winter ist für Hortensien eine wichtige Ruhephase. Fehlt diese, kann das die Bildung neuer Blütenknospen beeinträchtigen. Pflanzen in kleinen Töpfen sollten daher an einem weitestgehend frostfreien, aber kalten und nicht zu hellen Ort überwintern, beispielsweise im Keller oder in der Garage. Optimal sind auch hier Temperaturen nicht über 5 Grad. Stehen Hortensien zu hell und zu warm, sind sie leicht anfällig für Schildläuse.
Hortensien gießen und düngen im Winter
Vor allem bei Topf-Hortensien, die an regengeschützten Orten oder im Innenbereich stehen, laufen die Wurzeln Gefahr auszutrocknen. Daher sollten sie gelegentlich gegossen werden. So viel Wasser wie im Sommerbrauchen die Pflanzen im Winterquartier allerdings nicht, Staunässe unbedingt vermeiden. Bei dieser Gelegenheit ist es auch ratsam, die Pflanzen auf Schädlinge zu untersuchen.
Hortensien können ab dem Frühjahr bis in den Spätsommer gedüngt werden, im Herbst empfiehlt sich eine Herbstdüngung mit einem Reifedünger wie Patentkali.
Rückschnitt im Winter oder im Frühjahr?
Wer auch im Winter Akzente im Garten setzen möchte, lässt die verblühten Dolden der Hortensien stehen. Sie dienen zudem auch als Schutz vor Erfrierungen der Zweige und obersten Knospen, die die nächstjährige Blüte beherbergt.
Der beste Zeitpunkt zum Schneiden von Hortensien ist daher das zeitige Frühjahr, wenn keine Bodenfröstemehr zu erwarten sind. Wie stark der Rückschnitt dann erfolgen kann, hängt wiederum von der Art ab. Die kugelig blühenden Bauernhortensien schneidet man nicht zurück, höchstens die erfrorenen oder vertrockneten Triebspitzen, höchstens5cm!
Rispenhortensien schneidet man tiefer zurück, zudem das dünne Holz ausschneiden. Sie blühen ja auf jenen Trieben, die im selben Jahr treiben, daher gibt es kein Zurückfrieren.
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Der Herbst ist für viele „Gartler“– nicht für alle, weil die „Alternativgärtner“ im Herbst KEINE Schereeinsetzen – die Zeit für den jährlichen Rückschnitt und das „Großreinemachen“. Heuer kommt es einem sehr früh vor, der „Goldene Herbst“, den wir zwei letzten Freitag noch angesprochen haben, lässt noch auf sich warten, wenngleich sich alles schon stark verfärbt.
Sobald die Bäume ihr Laub verlieren, kann man zu schneiden beginnen, einzig Stein- und Kernobstwird erst im Spätwinter geschnitten. Zierbäume (Ahorne usw.) sind aber etwas für den Herbst.
Grundsätzlich werden bei Bäumen und Sträuchern folgende Äste und Pflanzenteile abgeschnitten: Abgestorbene Äste und Zweige, dünne Äste nahe dem Baumstamm, kranke Äste und Pflanzenteile, zu lang gewachsene Äste (direkt über dem jungen Triebabschneiden), Äste, die sich überschneiden oder gegeneinander reiben.
Bäume und Sträucher, die in diesem Jahr gepflanzt wurden, müssen natürlich noch nicht ausgedünnt werden.
Das Holz der abgeschnittenen Sträucher und Bäume zerkleinert man beispielsweise im Häcksler, kompostiert es oder mulcht damit die Beete.
Kranke oder von Pilzen befallene Zweige sowie Pflanzenteile gehören jedoch in die BIO-Tonne und nicht auf den Kompost oder ins Beet. Zudem sind alle Blätter erkrankter Teile aufzusammeln und zu entsorgen, damit die Krankheit nicht auf andere Pflanzen übergreift.
Stauden und Beeren-Sträucher zurückschneiden
Rittersporne, Phlox, Ehrenpreis, Salbei und so weiter werden nach dem letzten Blütenflor zurückgeschnitten, also jetzt. Man kann aber auch erst im Spätwinter zurückschneiden, wenn man es im Herbst nicht mehr schafft. Wenn man es aber imHerbst macht, dann stutzt man die Stauden ca. eine Handbreit über dem Wurzelansatz und entfernt abgestorbene Blätter und Zweige, die sonst im Winter faulen würden.
Nach der Beerenernte brauchen die Beerenobststräucher einen Rückschnitt, zum Beispiel Brombeeren oder Himbeeren.
Brombeeren werden im Spätherbst bzw. zum Winteranfang gestutzt. Hierbei schneidet man die alten Beeren tragenden Äste des letzten Jahres direkt am dicken Ast nahe der neuen Triebe ab. Auf diese Weise verhindert man, dass Milben auf den alten Zweigen überwintern und im Frühjahr die jungen Triebe befallen. Starke Seitentriebe sollten bis auf zwei Knospen gestutzt und am Rank Gerüst befestigt werden.
Bei Himbeeren wird zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden:
Sommerhimbeeren schneidet man direkt nach der Ernte zurück, während Herbsthimbeeren erst im Winter kräftig ausgelichtet werden.
Zuerst bindet man die neugewachsenen Triebe auf und schneidet die schwächeren Ruten sowie jene Ruten bodennah ab, die in diesem Jahr Beeren getragen haben. Krankheitserreger, die sich auf den alten Ästen befinden, werden so entfernt. Abhängig von der Größe der Pflanze bleiben ca. 8 bis 10 Ruten nach dem Rückschnitt stehen.
Rosen:
Normalerweise brauchen die meisten Rosen keinen Rückschnitt im Herbst, da die Pflanzen unter Umständen nicht mehr genug Zeit haben, um die verletzten Stellen vor dem Frost zu verschließen.
Zudem schützen alte Triebedie jungen, kürzeren Triebe vor Frostschäden. Bei Schädlingen und Rosenkrankheiten sollten jedoch die befallenen Triebe gründlich entfernt und die Rose – falls erforderlich –zurückgeschnitten werden. Bei gesunden Rosengewächsen genügt es, diese im Frühling ordentlich zu stutzen.
Hecken und Zier-Sträucher im Herbst schneiden?
Der letzte Rückschnitt erfolgt für Hecken im Oktober (bis Anfang November), es ist JETZT die Zeit,weil sich sonst Vögel und andere Tierarten nicht mehr einnisten könnten. Falls es nicht schon zu spät ist.
Ein Herbstschnitt der Sträucher sollte zwischen Mitte Oktober und Anfang November stattfinden, wenn sie sich bereits fast in Winterruhe befindet. Wichtig ist, dass die Temperaturen über +5 Grad liegen. Auf diese Weise treiben die Pflanzen heuer nicht mehr neu aus, sodass die jungen Triebe nicht erfrieren. Das alles gilt aber nicht für frühblühende Gehölze (Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Forsythie), die erst ab März geschnitten werden.
Dicht gewachsene Hecken brauchen einen kräftigen Rückschnitt. Zuerst entfernt man beschädigte Äste und abknickte Zweige, bevor die Hecke in Form geschnitten wird. Hierzu schneidet man überhängende Zweige ab. Nach dem Stutzen sollte die Hecke im unteren Bereich breiter als im oberen Bereich sein. Auf diese Weise erhalten die Blätter auf niedrigen Ästen ausreichend Sonne und Luft. Auch hier gilt: Zu lang gewachsene Äste kürzt man unmittelbar über den jungen Trieben.
Sobald die Bäume ihr Laub verlieren, kann man zu schneiden beginnen, einzig Stein- und Kernobst wird erst im Spätwinter geschnitten. Zierbäume (Ahorne usw.) sind etwas für den Herbst.
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