Email
office@blumenpark.at
Telefon
+43 (0) 512 30 28 00
Öffnungszeiten

Mo – Sa: 09.00 – 18.00 Uhr  |  Sonn- & Feiertags: 10.00 – 16.00 Uhr

Erwin’s Gartenschule

Kletter- und Schlingpflanzen richtig zurückschneiden

Heuer ist es – vor allem auch  Kletterpflanzen betreffend - sehr üppig gewachsen, besonders die sogenannten  „Schlinger“, die  am Haus, auf den Pergolen, am Zaun entlang wachsen  (wuchern). Manche Pflanzen sind uns über den Kopf gewachsen, sind ausgeufert,  haben uns fast „verschlungen“!

Kletter- und Schlingpflanzen, die  übermäßig gut Fassaden, Dachrinnen, Mauern, Zäune und Pergolen begrünen und  sogar bis zur Unkenntlichkeit zumachen, sodass man den Untergrund oft nur  mehr erraten kann.

Immer wieder kommt die Frage, ob man  Kletterpflanzen überhaupt zurückschneiden kann und soll, ob man da viel an  Wuchs und Blüte einbüßt und vor allem, wann man das macht?

Daher  möchte ich dieses Thema,  auch wenn es nicht besonders bedeutend erscheint, ansprechen.

Kann  man ALLE Kletterpflanzen schneiden?

Eigentlich nicht. Aber die meisten  muss man (irgendwann) schneiden und das sogar kräftig.

Efeu

Efeu ist der immergrüne Klassiker,  der eigentlich fast ganzjährig geschnitten werden kann. Im Herbst ist er  besonders beliebt, dient er doch immer wieder als Material für Gestecke. Das  ist sicher der unkomplizierteste unter den Schnittfähigen.

Clematis

Schwieriger wird es schon bei der Clematis (Waldrebe), mit ihren  kleinblütigen Wildformen, die kaum Schnitt wollen, der wichtigste Schnitt  liegt bei den großblütigen, wunderschönen Sternen. Im Frühjahr kann man diese  zurückschneiden.

Es gibt hier sommerblühende, wo man  dünnes Holz bodengleich ausschneidet und starkes stehen lässt, aber einkürzt  und somit die großen Blüten fördert. Frühsommerblühende Sorten kann man nach  dem Erscheinen des Neutriebs im Frühjahr einkürzen.

Blauregen

Aufwändiger ist der Rückschnitt bei  dem starkwüchsigen Blauregen  (Glyzine), der bis zu 8m lang werden kann und das mit starken Trieben.  Wichtig ist, dass man alle 1-2 Jahre die Pflanzen einkürzt. Blühen tun  Glyzinen an verholzten Teilen und das nur in der untersten Teilen der Seitentriebe,  also kann man alles, was darüber ist und das ist viel, wegschneiden! So  fördert man diese wunderschöne Blütenfülle! Rückschnittzeit ist bis 3 Monate  nach der Blüte, also bis Oktober.

Rosenrückschnitt ist fast eine (kleine) Wissenschaft!

Der Rückschnitt kann im Herbst oder  Frühjahr erfolgen. Vor allem die einmal blühenden Riesenschlinger  „Ramblerrosen“ schneidet man selten, wenn überhaupt und lässt sie gewähren.  Wenn man aber schneiden muss, dann nach der Blütezeit am besten im Juli oder  zeitig im Frühjahr (mit Vorbehalt das Nötigste).

„Normale Kletterrosen“ schneidet man  im Herbst oder Frühjahr. Man lässt 3-4 starke Leittriebe stehen und kürzt die  Seitentriebe auf 10 cm ein, entfernt dünnes Holz dabei.

Wilder  Wein

Wilder Wein ist ähnlich unkompliziert  wie Efeu, man kann nach Gefühl im Herbst wegschneiden, alles, was einen  stört, er treibt nach.

Echter  Wein

Echten Wein hingegen schneidet man im  Feber. Hier lässt man starke Leittriebe stehen und kürzt viele Seitentriebe  stark ein, höchstens auf 2 Augen, nimmt Dünnes weg!

Campsis

Die im Herbst wunderschöne Campsis in Orange/Okker, die jetzt  überall noch blüht, heißt auch Trompetenblume. Sie ist im Herbst leicht, im  Frühjahr stärker nachzuschneiden, zu starkes Schneiden ist aber nicht gut für  üppige Blüte!

Geissblatt

Das Geissblatt (Lonicera) sollte unbedingt schon im Herbst  geschnitten werden, es überwintern sehr vieles an Schädlingen sonst drauf,  was schlecht ist. Ruhig kräftig zurückschneiden. Oder für die Vögel die  Fruchtstände stehen lassen und im zeitigen Frühjahr schneiden!

Kiwi-Pflanze

Es gibt auch viele Fruchtschlinger  wie die bei uns absolut winterharte Kiwi-Pflanze,  die im Herbst nach der Frucht geschnitten werden sollte, aber nicht zu spät,  weil sie viel Wasser in sich trägt und sonst „ausrinnt“.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
26.10.2020
zurück zur Übersicht
Kommentare
Pfeil nach unten

Ähnliche Beiträge

Beeren
Pflanzen schneiden
1.9.2023
Beerensträucher schneiden!

Beerensträucher sind für alle Gärten eine Bereicherung, denn diese liefern uns frische Beeren bei geringem Platzbedarf und für wenig Arbeit - eigentlich für null. Häufig zieht man Beerensträucher schon in Kübeln auf der Terrasse. Sie werden wie eine Terrassenpflanze gesehen.

Um viele Jahre gute Erträge zu erhalten, muss man ab und zu die Gartenschere zur Hilfe nehmen. Der Schnitt der Beerensträucher ist wesentlich einfacher als bei Obstbäumen. Nur die Alten und vergreiste Triebe werden entfernt. Diese erkennt man an ihrer nussbraunen Rinde. Je älter die Triebe werden, umso dunkler werden sie. Durch den Schnitt schafft man Platz für neue nachwachsende junge Triebe. Sehr oft bekommen Triebe einen grünen Befall von Moosen, auch diese sollte man entfernen.


Die Beliebtesten und Wichtigsten sind:

Himbeeren

Himbeeren, die im Frühsommer fruchten, sind Halbsträucher. Ihre vorjährigen Triebe sterben ab, nach dem diese einmal Früchte gebildet haben. Die neuen Triebe, die von unten nachwachsen, blühen erst im zweiten Jahr und bringen auch dann erst die Früchte. Nach der Ernte sollte man die abgeernteten Triebe zum Boden hin zurückschneiden.

Spätsommer tragende Himbeeren werden gleich nach der Ernte geschnitten, können zwecks Winterschutz aber auch stehen bleiben und im Feber des Folgejahres geschnitten werden. Zurückgeschnitten wird dann die ganze Pflanze knapp überm Boden. Am unteren Teil des Halbstrauches wachsen junge, grüne, neue Triebe nach. Da manche Himbeersorte viele junge Triebe bildet, sollte man diese vorsichtig in einen Abstand von 15 cm verpflanzen. Diese neuen Triebe entwickeln nun auch wieder Seitenzweige und Blütentriebe und brauchen einen bestimmten Wachstumsraum, um wieder kräftig zu werden.

Brombeeren

Auch die Brombeeren gehören zu den Halbsträuchern. Diese wachsen jedoch viel kräftiger und stärker als die Himbeeren. Man pflanzt diese deshalb in einen Abstand von zwei Metern an dafür angebrachte Spaliere oder Zäune. Man kann die einjährigen Fruchttriebe einzeln hochziehen und immer nach einiger Zeit leicht befestigen. Die alten Triebe fallen sofort ins Auge, denn sie werden braun und sterben oft von selbst einfach ab. Im Frühjahr werden diese abgetragenen Triebe dann am Boden abgeschnitten und der Länge nach entfernt. Macht man das nicht, so wachsen die neuen Triebe in die alten Triebe ein und das sieht unschön aus und ist schwer zu bearbeiten.

Johannisbeeren

Gesunde Johannisbeersträucher sollten insgesamt acht kräftige Basistriebe besitzen. Der ideale Zustand wäre jeweils zwei einjährige, zweijährige, dreijährige und vierjährige Triebe. Blüten bilden sich nur an den zwei oder mehrjährigen Trieben. Bei den Johannisbeeren ist der Ertrag von einer guten Verzweigung abhängig. Deshalb werden die Haupttriebe vom vergangenen Jahr um ein Drittel des Zweiges eingekürzt. Runterhängende, schwache, noch ältere Triebe sollten entfernt werden. Dadurch können die jungen Triebe sich besser verzweigen und somit ist wieder eine gute Ernte gewährleistet.

Stachelbeeren

Diese sind am einfachsten Hand zu haben, wenn auch nicht am gemütlichsten! Am besten man lichtet so viel aus der Mitte an alten Trieben aus, dass man bequem hineingreifen kann, ohne sich weh zu tun. Triebe immer knapp über dem Boden herausschneiden. Dann ist eine gute Ernte bei guter Sortenwahl und halbwegs mehltaufrei garantiert.

Heidelbeeren

Heidelbeeren sollten, wenn überhaupt, erst ab dem 4-6 Standjahr geschnitten werden, da sie nicht sehr stark wachsen. Eigentlich braucht man nur altes Holz stark zurückschneiden und auslichten. Im Alter ist’s wichtig zu schneiden, um Blühfreudigkeit und Fruchtertrag zu steigern.

Beerensträucher sind für alle Gärten eine Bereicherung, denn diese liefern uns frische Beeren bei geringem Platzbedarf und für wenig Arbeit - eigentlich für null.

zum Beitrag
Terrasse
Einwintern
18.11.2022
Einwinterung WINTERHARTER Terrassenpflanzen

Warum soll man winterharte Pflanzen ÜBERHAUPT einwintern?

Durch den besonderen Umstand, dass die Pflanze nicht in die Erde gepflanzt wird, hat sie deutlich weniger Schutz, das bedeutet: die Wurzeln können von außen stärker frieren, zudem kann die Pflanze durch die phasenweise höhere Erwärmung durch die Wintersonne, leichter austrocknen. Diese „Frosttrocknis“ wirkt sich oft negativ aus und die Pflanze kann erfrieren UND vertrocknen gleichzeitig. Das kann man vorbeugen!


Welche Pflanzen KANN es betreffen?

Japanischer Ahorn, Rosen, Kirsch-Lorbeer, Bambusse, andere immergrüne Nadel- und Laubgehölze wie Stechpalme.

Es betrifft sicherlich keine Eibe, Thuja, Fichte, Föhre etc. Diese sind dem Winter gegenüber härter, den meist nicht winterfesten Terracottatopf muss man aber dennoch einmachen, aber meistens hingegen die Pflanze nicht!


Was sind die Voraussetzungen für die Einwinterung?

- Prinzipiell sollte dies nicht zu früh erfolgen, da die Pflanze möglichst lange ungeschützt stehen sollte, damit die Härte nicht abnimmt. Die Einwinterung sollte erst dann erfolgen, wenn nebst Nachttemperaturen auch die Tagestemperaturen nicht mehr über 5°C betragen, d.h. meistens erst gegen Ende November/Anfang Dezember.

- Folgende Utensilien sind ratsam: Holzkeile oder Styroporplatten als Topfunterlage, damit der Topf nicht auf dem Boden anfriert und so unter Luftabschluss kaputt geht. Weiteres entweder Kokosmatte, Vlies, Noppenfolie oder seit einigen Jahren die neue NUMMER 1 Schafwollmatten(!!!) zum Einwickeln des Topfes, damit die feinen Haarwurzeln der Pflanze am Topfrand nicht komplett eintrocknen. Vlies sollte man dann auch zumindest immer parat halten, um die Pflanze zu schützen, aber, wie erwähnt, nicht zu früh.

- Wenn dann auch tagsüber die Temperaturen nicht höher als der Gefrierpunkt sind: wird die Pflanze dann einfach (nicht doppelt und dreifach) mit einem Vlies eingewickelt und gegen Wind mit einer Schnur befestigt. Besonders Pflanzen, die in der Sonne stehen, sind gefährdet, hier extrem Bambus, Rosen, Kirschlorbeer und andere immergrüne Laub- und Nadelgehölze. Wenn man sie in den Schatten stellt, braucht man meistens nur den Topf und nicht die ganze Pflanze schützen. Man bedenke nämlich, dass die Pflanzen im Winter verdunsten, daher sollte man diese so gut als möglich davor schützen, ohne sie zu sehr zu verwöhnen.

- Je tiefer das Gefäß, desto höher die Härte, weil meistens ausreichend Wasser da ist für die Pflanze. Daher vor dem Einwintern unbedingt ausreichend wässern.

- An den wirklich warmen Föhntagen (z.B. 3-4 Tage lang 12°C und mehr) sollte man das Vlies von der Pflanze herunternehmen, da sich sonst Wärmestaus und Trockenstellen ergeben, die nur mehr schwer auszumerzen sind.

- Eine Herbstdüngung mit einem Stickstoff-armen und Kalium-betonten Volldünger ist nie schlecht, weil auch dann das Holz besser ausreift und die Härte zunimmt. Patentkali heißt das Stichwort, das passt! Aber, wie erwähnt: Stickstoffhaltige Dünger sollte vermieden werden (Blau Korn, Hornspäne), da dies die Pflanze eher zum neuerlichen Austreiben bewegt.

Warum soll man winterharte Pflanzen ÜBERHAUPT einwintern? Welche Pflanzen KANN es betreffen? Was sind die Voraussetzungen für die Einwinterung?

zum Beitrag
Einwintern
2.11.2022
Einwinterung mediterraner Kübelpflanzen

Einwinterung mediterraner Kübelpflanzen

Von welchen Pflanzen redenwir?

ALLE frostempfindlichenPflanzen auf der Terrasse und dem Balkon wie Oleander, Bougainvillea,Sundevilla, Margeriten, Enzianbaum, Jasmin, Wandelröschen, Ziitrusbäumchen etc.

Jetzt muss man die Pflanzensehr bald auf ihren Überwinterungsplatz stellen und der wäre ganz allgemein:

1.    nachts künftigunter 10 Grad Celsius

2.    hell ( Tageslicht/ Fenster )

3.    eine Stelle, woman gelegentlich hinkommt zum Gießen (nicht zum Düngen, weil das soll man janicht

Zitrus gehören frühzeitigherein und sollten wegen eines möglichen Blütenfalls nicht mehr draußenbleiben.

Wie und wann schneide ichzurück?

Generell beim Einräumen,weil man sie dann eh schon in Arbeit hat, ihr dann den meisten Druck nimmt (durch Reduktion des Volumens).

Die meisten Pflanzen kann man um 2/3 reduzieren, den Oleander um die Hälfte, Zitrus nach Form schneiden!

Die meisten schneidet maneben besser nur in „Form“.

 

Welche Gefahren lauern?

Schildläuse, Blattläuse, Spinnmilben!

Am besten beim Einräumen miteinem biologischen Seifenlaugen-, Rapsöl- oder Paraffinölprodukt absprühen unddann laufend beobachten (alle paar Wochen). Spritzungen mitBrennnessel/Wermut-Tee machen Sinn, weil vorbeugend alles besser istanzuwenden, das kann man alle 4 Wochen gerne machen.

 

Wann umtopfen?

Im März oder April ist die beste Zeit.

 

Herbstdüngung: ist von Vorteil und wird nicht schaden, wenn man Patentkali streut oder Beinwelljauche einmalig in den Wurzelbereich gießt.

 

Tipp!

Gar nicht erst daran denken, in einer unbeheizten Garage oder unter einer Pergola zu überwintern, auch nicht mit doppelt und dreifach Vlies und Folie nicht, es macht einfach null Sinn. Vielleichtüberlebt es eine Engelstrompete oder ein Olivenbäumchen, aber das sind dann die Ausnahme der Regel.

Jetzt muss man kälteempfindliche Pflanzen sehr bald auf ihren Überwinterungsplatz stellen.

zum Beitrag
Pfeil nach obenPfeil nach oben