Erwin’s Gartenschule
Pflanzen einwintern

Es ist alles schon eingeräumt, nur die harten stehen noch draußen auf der Terrasse und das sollen sie auch bleiben. Nur gehört so manche Pflanze trotz ihrer Winterhärte noch zusätzlich vor Starkfrost, Schnee oder Trockenheit bzw. Wintersonne geschützt und manchmal sogar "verpackt"!
Auch wenn es widersinnig klingt, seine winterharten Pflanzen winterfest zu machen, so sind die oben genannten Gründe und die Wetterkapriolen Grund genug, das Thema anzugehen.
Prinzipiell sollte dieses Einwintern nicht zu früh erfolgen, da die Pflanzen möglichst lange ungeschützt stehen sollten, damit die Eigenschaft der Winterhärte erhalten bleibt. Die Einwinterung sollte üblicherweise erst dann erfolgen, wenn nebst Nachttemperaturen auch die Tagestemperaturen nicht mehr als etwa +2°C betragen, d.h. meistens erst gegen Ende November/Anfang Dezember, heuer jedoch früher als üblich!
Folgende Utensilien zum Einwickeln des Topfes sind ratsam
Holzkeile oder Styroporplatten als Topfunterlage, damit der Topf nicht auf dem Boden anfriert und so unter Luftabschluss mit Bruch kaputt geht. Weiteres entweder Kokosmatte, Vlies, Noppenfolie zum Einwickeln des Topfes, damit die feinen Haarwurzeln der Pflanze am Topf-Außenrand nicht komplett eintrocknen und auch, um den Topf zu schützen. Vlies sollte man dann auch zumindest immer parat halten, um die Pflanze zu schützen, aber, wie erwähnt, nicht zu früh.
Die Pflanze wird dann "einfach" (nicht doppelt und dreifach) mit einem Vlies eingewickelt und gegen Wind mit einem Bast befestigt. Besonders Pflanzen, die in der Sonne stehen, sind gefährdet, zum Beispiel Japanische Ahorn, Bambus, Rosen, Kirschlorbeer und andere immergrüne Laub- oder Nadelgehölze.
Wenn man sie in den Schatten stellt, braucht man meistens nur den Topf und nicht die ganze Pflanze zu schützen. Man bedenke nämlich, dass die Pflanzen im Winter Wasser verdunsten, daher sollte man diese so gut als möglich davor schützen, ohne sie zu sehr zu verwöhnen.
Laubabwerfende, empfindliche Pflanzen (wie eben Blütenhartriegel oder Japanische Ahorne) sollte man, sofern man sie im Topf hält, ebenfalls mit Vlies zu schützen. Das Vlies ist auch gut gegen starke Winde, um die Pflanzen gegen Austrocknung zu schützen.
Je tiefer das Gefäß, desto größer die Härte, weil meistens ausreichend Wasser da ist für die Pflanze.
Daher vor dem Einwintern unbedingt ausreichend wässern.
Wichtig jedoch: hat der Topf kein Bodenloch, ist er nicht winterfest!
An den wirklich warmen Föhntagen (12-15°C), die länger als einen Tag anhalten, sollte man das Vlies von der Pflanze herunternehmen, da sich sonst Wärmestaus und Trockenstellen ergeben, die nur mehr schwer auszumerzen sind. Nur: wer macht das wirklich?
Eine Herbstdüngung mit Patentkali ist IMMER gut, weil auch das Pflanzen-Holz besser ausreift und die Winterhärte zunimmt. Das kann auch jetzt noch erfolgen.
Stickstoffhaltige Dünger hingegen müssen vermieden werden (zB. Blaukorn, Hornspäne), da dies die Pflanze eher zum Austreiben bewegt und das Pflanzengewebe schwächt.

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Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten. Obstgärtner und Erwerbslandwirte (Gemüse/Obst) sind die Betroffenen; Hausgärten natürlich auch, da spielt es meistens nicht die ganz große Rolle, auch wenn es schmerzt.
Was passiert bei Frost (UNTER 0°C, das heißt ab minus 1-2 Grad)?
Frost dringt in Jungtriebe, Blüten, Jungfrüchte ein. Frost richtet hohen MECHANISCHEN Schaden an, die Folge ist dann das Platzen der Zellen, wo dann Zuckerverbindungen mit dem Saft austreten, Folgen sind auch ein sehr hoher Schädlingsdruck im Anschluss, weil durch den Austritt des Saftes solche (auch Pilze) angelockt werden.
Das ist nur ein Folgeschaden, der erst in einigen Wochen zum Tragen kommt, im Moment ist es dann der bevorstehende Ertragsausfall.
Der Frost zerstört in diesem Stadium die Pflanzen:
Betroffen sind Gemüse, Kräuter, die nicht winterfest (Basilikum, Tomaten, Gurken etc.) sind und keine Frosttemperaturen aushalten. Aber auch Blumen, Obstgehölze, nicht nur Äpfel, auch Himbeeren, Heidelbeeren, die früh blühen, aber auch Erdbeeren, die grad langsam in Blüte kommen würden!
Kübelpflanzen, die man schon rausgestellt hat wie Fuchsien, Margeriten, aber sogar Ziergehölze wie schöne, japanische Ahorne, Magnolien, etc.
Der Schneedruck:
Unbedingt abschütteln, wenn er zu schwer wird, ansonsten aber bei nicht gefährdeten Pflanzen oben lassen, weil er Schutz bietet, es bleibt drunter „warm“.
Was kann man aktiv tun?
Frostberegnung!
Auf die Minusgrade abwarten und dann sofort auf Dauerbetrieb schalten, Sprich ständig über die Pflanzen sprühen!
Frostberegnungen sind bei Obstbäumen eine gute Methode. Das heißt, man lässt mittels eines Kreisregners Wasser über die Pflanzen verteilen und das ab einer Temperatur von minus 2-3°C. Das Wasser bildet dann einen Schutzpanzer um die Blüten, was ein Vorteil ist. Der Nachteil ist, dass die Anschaffungskosten hoch sind, man Unmengen an sauberen und frischen Leitungswasser braucht, sehr hohe Wassermengen auf den Boden verteilt. Aber auch die Bruchgefahr ist gegeben, wenn das Eis die jungen Triebe nach unten zieht!
Faustregel: je 0,5mm Eisschicht 1 Grad C „Abwehr“ – bei minus 6 Grad wären das 3mm – ist schon sehr dick, die Blüten könnten hier schon brechen.
Begonnen werden muss bei plus 0,5°C.
Schutz gibt es oft keinen 100%igen:
Abdecken mit Vlies!
Eine Schicht Gemüsevlies haltet minus 5-6°C ab, die Pflanzen müssen ganz bedeckt sein, nicht nur „ein bissl drauflegen“, 2 Schichte, die aber dann schwer sind, halten minus 8°C ab!
Bei 2 Schichten können die Pflanzen drunter brechen (Rosen, Hortensien, Marillen).
Schutz durch Vlies an Hausmauern bei Marillen und anderen Obstspalieren ist absolut zu empfehlen, untertags sollte das „weiße, dünne Gewand“ aber wieder entfernt werden, um es nötigenfalls am Abend wieder darauf zu verspannen. Hat es außen minus 5°C, so hat es unter dem Vlies 0°C. Man kann aber davon ausgehen, dass es an Hausmauern nicht so stark friert, weil das Haus selbst ja auch noch Wärme abstrahlt.
Baldrianblütenextrakt:
Ein „Geheimtipp“, der immer weitere Kreise zieht.
Ein paar wenige Tropfen auf einen Liter Wasser geben, spätnachmittags gespritzt, hält für 12 Stunden Frost bis minus 6°ab!
Problem: schwer erhältlich!
Wird in vielen Betrieben schon großflächig angewandt, zB im Weinbau in NÖ.
Viele haben ihre Marillen für heuer bereits aufgeben müssen, wir halten noch einmal dagegen und bringen – angepasst an die aktuelle Situation – die Warnung, Vorsicht walten zu lassen und auf seine grünen und blühenden Lieblinge zu achten.
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Kräutertöpfe im Zimmer halten
Wir stimmen uns auf die weihnachtlichen Genüsse ein und verfeinern diese mit frischen Kräutern. Das klingt um diese Jahreszeit exotisch, wirken die im Supermarkt angebotenen doch „importiert“ und von weither, was aber gar nicht sein muss.
Was passiert, wenn man diese Kräutertöpfe im Supermarkt oder Bioladenkauft? Halten diese, sind die nur für „einmal und dann ab in die Biotonne“ gedacht?
Kräuter in Töpfen gehen oft schnell ein - häufig aufgrund der falschen Pflege. Im Supermarkt sehen Petersilie, Basilikum, Rosmarin, Thymian und Schnittlauch meist recht knackig und frisch aus. Doch häufig verkümmern diese Topfpflanzen zu Hause in kürzester Zeit. Das ist nicht nur ärgerlich für den Käufer, sondern auch aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll - Pflanze samt (meistens) Plastiktopf wandern oftmals direkt in den Müll.
Die meisten im Supermarkt erhältlichen Kräuter sind für den baldigen Verzehr gezüchtet. Sie wurden in Treibhäusern unter optimalen Bedingungen (oft künstlicher Belichtung) zu schnellem Wachstum angetrieben und sind daher nicht immer sehr robust, mit Ausnahmen halt. Die gegenwärtigen Energiekrisen sollten uns aber zum Umdenken bewegen.
Es gibt einige Möglichkeiten, die Kräuter am Leben zu erhalten. Besonders wichtig ist die richtige Menge an Gießwasser. Werden die Kräuter zu stark gegossen, bildet sich an den Stielansätzen Schimmel und sie gehen nach kurzer Zeit ein. Viele Kräuter vertrocknen auch einfach, weil sie eben NICHT genügend Wasser bekommen.
Als Faustregel gilt:
Die tägliche Wasserration bei Zimmertemperatur und vollem Licht sollte fünf-zehn Prozent des Topfvolumenbetragen. Das sind bei einem handelsüblichen Kräutertopf mit einem 600 ml Inhalt etwa 30-60Milliliter, Schnittlauch benötigt bis zu 60-120 Milliliter, ebenso Basilikum, welcher genauso viel braucht, überhaupt bei hohen Temperaturen und wenig Licht im Raum. Schnittlauch braucht besagte hohe Giessfrequenz, Petersilie und Salbei dagegen deutlich weniger, sprich 20-30ml/Tag, Thymian noch weniger, ebenso Rosmarin. Das sind die wichtigsten. Koriander braucht wiederum mehr, ebenso Kerbel. Rucola braucht auch eher so viel Wasser wie Schnittlauch.
All diese Kräuter sind um diese Zeit durchaus erhältlich, man prüfe allerdings die Herkunft und berücksichtigt gerade bei Kräutern, dass BIO-Qualität zubevorzugen ist!
Kräuter teilen und in neue Töpfe pflanzen:
Um die Lebensdauer zu verlängern, sollten die Pflanzen bald nach dem Kauf geteilt und neu eingetopft werden. Kräuter benötigen nährstoffarmes Substrat, eine Kräutererde - am besten Torf frei - ist beispielsweise geeignet. Aus einem Kräutertopf Basilikum, Rucola oder Petersilie lassen sich drei bis vier neue Topfpflanzen gewinnen. So erhalten die Pflanzen mehr Licht, Platz und Nährstoffe.
Das kann man NACH der ersten Abernte machen!
Der richtige Standort ist der HELLSTE (muss aber nicht pralle Südseite sein) und nicht am Kachelofen! Temperaturen 15-17°C sind ideal am Fensterbankl. Nicht zu viel besprühen, nötigenfalls mal hinunterschneiden, wenn man übersehen hat, dass die oft in Folientüten eingepackten Kräuter am Stielgrund schon schimmeln.
Nicht gleich wegwerfen, sondern ausputzen, gegebenenfalls eben mal stark einkürzen und auf Neuaustrieb warten (dauert über einen Monat im Winter).
Basilikum fühlt sich bei 20 Grad am wohlsten. Wer Basilikum verwenden möchte, schneidet am besten einen Trieb oder einen Teil davon ab, statt einzelne Blätter abzuzupfen. So kann die Pflanze besser neu austreiben und bleibt vital.
Im Winter Kräuter selbst ziehen?
Das ist sicher möglich, beschränkt sich aber aufgrund der geringen Lichtintensität und der meist nicht idealen Wachstumsbedingungen und Schädlingsanfälligkeit eher auf Kresse-Aussaat, die ja ganz einfach ist und Kresse ist ja super gesund!!! Hier braucht man nur Saatgut, ein Küchenpapier, besser Schafwoll-Vlies, einen wasserdichten, flachen Untersetzer und nach 1,5 Wochen spätestens bei 18°C kann man schon ernten.
Was passiert, wenn man diese Kräutertöpfe im Supermarkt oder Bioladen kauft? Halten diese, sind die nur für „einmal und dann ab in die Biotonne“ gedacht?
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Die Amaryllis ist eine sehr beliebte Wohnzimmer-Advent-Zwiebelpflanze für Standorte am NICHT südseitigen Fensterbankl, im Zimmer.
Direkte Sonneneinstrahlung ist deswegen zu vermeiden, weil sie zu schnell verblüht!
Sie wird zwischen Oktober und Dezember in einem Topf gepflanzt, der aufgrund der Standfestigkeit aus Ton sein kann (aber nicht muss) und der nur geringfügig größer sein muß als die Zwiebel selbst.
Bis zur Hälfte kann die Zwiebel aus dem Boden schauen. Bis zum Austrieb der ersten Knospen, in weiterer Folge der ersten Laubblätter, vergehen nur wenige Tage.
In dieser Zeit sollte die Erde feucht gehalten werden, aber nicht oben in den Zwiebel Schaft gießen, das erzeigt Faulstellen an der Blume selbst. Normale Blumenerde eignet sich am besten dafür. In weiterer Folge die Pflanze trocken halten, da sonst die Knospe sehr lang und instabil wird. Maximal jede 2 Wochen einmal Wasser geben – gerechnet ab dem Austrieb. Düngung ist in dieser Zeit nicht erforderlich. Schon nach spätestens 6 – 8 Wochen zeigen die Blüten ihr wahres, riesiges Gesicht. Blütendurchmesser von 20 cm sind keine Seltenheit.
Rosa, weiß, rot, pink und noch viele andere Nuancen dazwischen sind wunderschöne Beispiele dafür, wie explosionsartig die Pflanze treibt. Der Schaft kann bis 70 cm lang werden. Er muß dann allerdings gestützt werden, da die Blüte kopfschwer wird. Oft kommen bei großen, qualitativ hochwertigen Zwiebeln 2 –3 Blütenstiele zum Vorschein. Nach der Blüte im Laufe des Winters bildet sich das Laub prächtig aus.
Die Pflanze verträgt keinen Frost und muß daher an hellen Standorten geschützt und warm (18°) stehen. Sie ist außer auf Läuse praktisch auf keine Schädlinge empfindlich.
Blühen kann sie 2 Monate lang bei entsprechender, zuvor beschriebener Pflege.
Amaryllis Pflege nach der Blüte
Die Zwiebeln der Amaryllis (auch Ritterstern genannt) brauchen während ihrer gesamten Wachstumszeit (NACH DER BLÜTE!) regelmäßige gute Ernährung, damit sie bereits für die nächste Saison ausreichend Nährstoffe einlagern können. Sollte die Pflanze über zu wenig Nährstoffe verfügen, greift sie auf ihre eigenen Kraftstoffreserven zurück und zehrt sich sozusagen selbst auf. Die Zwiebel wird klein, verliert an Festigkeit und wird gegenüber Krankheiten und Pilze anfällig. Nach der Blüte tragen die Blumen noch lange ihr zierendes, dickes Laub. Und genau so lange sollte man sie auch weiter gießen und regelmäßig düngen. Wer die Amaryllis nach der Blüte nicht mehr sehen mag, kann sie ja an einen unauffälligeren Ort rücken, wo sie nicht stören – im Sommer auch draußen stellen, dann aber halbschattig bis schattig, damit die Blätter nicht verbrennen.
Nur wenn die Blätter bzw. der gesamte oberirdische Teil der Pflanze entsprechend Zeit hat, sich "einzuziehen", und man nicht vorher unansehnliche Teile entfernt, bekommt die Zwiebel die notwendige Kraft, in der folgenden Saison erneut auszutreiben, bzw. Tochterzwiebeln zu bilden.
D.h. verblühte Blüten oben abschneiden, den gesamten Blütenstand erst dann entfernen, wenn er dürr geworden ist. Die Blätter dranlassen, bis sie gegen Sommer von selbst einziehen.
Entsprechend dem natürlichen Zyklus beginnt die Ruhephase der Amaryllis mit Anfang August. Gießen und Düngung werden ab diesem Zeitpunkt vollständig eingestellt und die Pflanze kühl gestellt (im Topf oder ausgetopft), z.B. im Keller. Da das Laub dann einzieht und Photosynthese damit nicht mehr nötig ist, kann es für diesen Zeitraum ruhig dunkel sein.
Ab Ende November holt man die Amaryllis wieder aus ihrem Ruheraum heraus und entfernt eventuell altes Laub. Man topft sie in frische Erde ein (Achtung: Amaryllis-Zwiebeln werden höchstens so tief gesetzt, dass der Hals noch aus der Erde herausragt), fängt ganz langsam mit dem Gießen an (Achtung: die Gefahr des Schimmelns oder Faulens ist zu diesem Zeitpunkt sehr groß) und stellt sie bei Zimmerwärme und Tageslicht auf.
Wird die Zwiebel der Amaryllis zu weich ist dies ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Zwiebel fault. Ihr Standort ist entweder zu kühl oder zu nass.
Die Amaryllis ist eine sehr beliebte Wohnzimmer-Advent-Zwiebelpflanze für Standorte am NICHT südseitigen Fensterbankl, im Zimmer. Direkte Sonneneinstrahlung ist deswegen zu vermeiden, weil sie zu schnell verblüht!
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