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Erwin’s Gartenschule

Speisekürbisse - allseits beliebt und begehrt!

Der Anbau von Kürbissen (Cucurbita) wird immer beliebter. Vor allem im Herbst ist dieses (exotische) Gemüse in allen Farben und Formen zu überall zu sehen! Der Kürbis stammt ursprünglich aus Amerika und ist eine der sortenreichsten Gemüse überhaupt. Neben ihren großen Früchten werden die ausladenden Kürbispflanzen auch für die auffallenden, gelben Blüten sowie die Kürbiskerne geschätzt. Auch in unseren Breiten gelingt das Anpflanzen von Kürbissen mit den richtigen Maßnahmen recht leicht.

 

Kürbis anpflanzen

Trotz seiner exotischen Herkunft gelingt der Kürbisanbau bei uns in der Regel gut und es können hohe Erträge erwartet werden. Damit alles optimal läuft, sollten einige Hinweise beachtet werden:

Der ideale Standort

Beim Kürbis handelt es sich um eine Pflanze mit hohem Flächenanspruch. Je nach Art und Sorte breitet sich die Kürbispflanze 1,5 bis 2 Quadratmeter über das Beet aus. Viele Sorten ranken auch am Gartenzaun oder Klettergerüst wie zum Beispiel der überall sehr beliebte Hokkaido Kürbis (Cucurbita maxima), noch größere Kürbisse sollten aufgrund ihres Gewichts eher am Boden entlang wachsen.

 

Pflanztipps zusammengefasst:

1. Viel Platz (1,5-2 m2), am besten Möglichkeit zum Ranken

2. Sonnige, sehr warme und windgeschützte Lage

3. Leichte bis mittelschwere Böden (z.B. sandiger Lehm/ lehmiger Sand)

4. Hoher Humusanteil und Wasserhaltfähigkeit

5. Kein saurer Boden (pH-Wert > 6)

6. Als Vorfrüchte keine Kürbisgewächse (Cucurbita ceae), stattdessen Kartoffeln, Erbsen, Bohnen oder Kohl

Die beliebtesten (bekanntesten) Sorten:

1. Uchiki Kuri: Sorte vom Typ Hokkaido mit kleinen zwiebelförmigen Früchten; glatte, leuchtend orange gefärbte Schale; das orangerote Fruchtfleisch schmeckt köstlich nach Maronen.

2. Tiana: Sorte des Butternutkürbisses mit birnenförmiger Gestalt und hellgelbem Farbton; festes und schmackhaftes Fruchtfleisch; widerstandsfähig gegen Echten Mehltau; definitiv anbauwürdig!

3. Muscat de Provence: besonders aromatischer Speisekürbis; besitzt flachrunde, tief gerippte Früchte mit helloranger/bräunlicher Schale; das feste Fruchtfleisch ist kräftig orangegefärbt und sehr schmackhaft; Sorte zeichnet sich auch durch lange Lagerfähigkeit aus.

4. Vegetable Spaghetti: länglich-ovale Früchte mit blassorangener Farbe und hellem Fruchtfleisch; italienische Sorte.

5. Atlantic Giant: Riesen-Speisekürbis; kann Rekordgewichte (bis zu 650kg ist Europarekord) erbringen; gelbes Fruchtfleisch der hellorangenen Früchte ist sehr wohlschmeckend; gut zum Einmachen geeignet.

6. Kürbispflanzen: Kürbispflanzen sind relativ unkomplizierte Gesellen – bei niedrigen Temperaturen sind sie durch ihre warme Herkunft trotzdem empfindlich. Beim Kürbisanbau gibt es zwei Methoden zum Pflanzen:

- Direktsaat: Die Kürbiskerne bzw. Samen werden bei der Direktsaat erst ab Mitte Mai gesät. Unter 5 °C wird es sonst gefährlich für die kleinen Pflanzen. Für die Keimung sind Temperaturen ab 14 °C nötig. Die Saattiefe ist 2 bis 4 cm.

- Vorkultur: Eine sinnvolle Alternative ist die Vorkultur im Topf. Dort kann bereits im Aprilgesät werden, um die Jungpflanzen dann ebenfalls ab Mitte Mai ins Beet zu pflanzen. Bei der Anzucht im Topf sollte ein Samen pro Topf 2 bis 4 cm tiefgesetzt werden. Die ideale Keimungstemperatur liegt bei 20 bis 24 °C. Sobald sich die ersten ein bis zwei Laubblätter (nicht die Keimblätter) gebildet haben und die Eisheiligen vorüber sind, werden die Pflänzchen gepflanzt (1 Stück pro 2m²).

Ob man die Direktsaat oder eine Vorkultur vorzieht, sollte man vom Standort abhängig machen. In eher kühleren Gegenden lohnt sich die Anzucht im Haus auf jeden Fall! Außerdem kann bei dieser Methode mit einer früheren Ernte gerechnet werden. Es lohnt sich zudem, die jungen Kürbispflanzen am Anfang mit Vlies abzudecken, um sie vor späten Nachfrösten zu schützen. Dieser Schutz sollte nur rechtzeitig vor Ausbildung der Blüten abgedeckt werden, damit es zur Bestäubung kommen kann.

Kürbis richtig gießen:

Es ist wichtig, dass die Kürbispflanzen regelmäßig gegossen werden. Das ist insbesondere bei der Fruchtbildung zu beachten, sonst fällt die Ernte geringer aus. Beim Gießen gilt: Immer direkt auf den Boden gießen und nicht über die Blätter – es droht sonst Fäulnis. Diese kann zudem auch bei den Früchten entstehen, die direkt auf dem Boden liegen. Hier empfiehlt es sich, eine Unterlage wie z.B. ein Brett darunter zu schieben.

Kürbis richtig düngen:

Da es sich beim Kürbis um Starkzehrer handelt, ist eine regelmäßige Düngung sinnvoll. Vor der Saat bzw. dem Auspflanzen der Jungpflanzen sollte der Boden mit einem vornehmlich organischen Biodünger vorbereitet werden. Ein weiteres Mal wird der Dünger dann während der Wachstumsperiode ausgebracht.

Die Kürbispflanze wächst schnell und ihre Blätter sind sehr groß, daher haben es Unkräuter nicht gerade leicht. Bevor die ausladenden Pflanzen aber den Boden fast komplett bedecken,  haben die Jungpflanzen noch mit Unkräutern zu konkurrieren. Deshalb sollte besonders am Anfang regelmäßig Unkraut entfernt werden, damit die Pflanze genügend Licht, Nährstoffe und Wasser zum Wachstum hat.

Pflegetipps zusammengefasst:

1.         Regelmäßig gießen

2.         Beim Gießen nicht die Pflanze benetzen, um Fäule zu vermeiden

3.         Vor dem Auspflanzen Kompost in den Boden einarbeiten

4.         Düngung in der Wachstumsphase einmalwöchentlich mit stickstoffreichem Volldünger (direkt ins Gießwasser)

5.         Regelmäßig Unkraut entfernen (besonders bei Jungpflanzen)

 

Krankheiten und Schädlinge beim Kürbis:

Meist hat die Witterung den größten Einfluss auf den Ertrag beim Kürbis. Starke Schäden entstehen beispielsweise durch Hagel. Trotzdem können auch Krankheiten und Schädlinge den Kürbisanbau im eigenen Garten erschweren. Ein besonders unbeliebter Gast im Beet ist die Nacktschnecke, die sich neben anderen Gemüsesorten auch gerne über Kürbispflanzen hermacht. Speziell in nassen Frühjahren können sie ein Problem darstellen.

Eine weitere Gefahr für Kürbispflanzen geht von Pilzinfektionen aus. Ein Problem kann zum einen der Echte Mehltau werden, der an einem mehlig-weißen Belag auf der Blattoberfläche zu erkennen ist. Verletzungen der Pflanze unbedingt vermeiden. Vorbeugend kann getan werden:

1. Beim Gießen nicht die Blätter benetzen

2. Stickstoff-Dünger nicht überdosieren

3. Den Bestand nicht zu dicht halten

 

Kürbis richtig ernten:

Je nach Sorte beginnt die Reife der Kürbisse frühestens ab Mitte August. Die meisten Sorten werden aber zwischen September und Oktober geerntet. Empfehlenswert ist die Ernte vor den ersten Nachtfrösten. Ob der Kürbis schon reif zur Ernte ist, erkennt man an diesen Merkmalen:

1. Intensive Fruchtfärbung (gut zuerkennen v.a. bei orange-roten Sorten wie dem Hokkaido)

2. Verholzter und trockener Stiel

3. Absterben der Blätter

4. Kein Einritzen der Schale mit dem Fingernagel möglich

5. Hohler Klang beim Klopfen der Frucht (gilt nicht für alle Sorten!)

Geerntet wird am besten bei trockener Witterung. Die Kürbisse können in diesem Fall 2 bis 3 Tage draußen nachtrocknen. Zum Ernten vom Kürbis wird die Frucht mit einem scharfen Messer am Stiel abgetrennt. Aber Achtung: Der Stiel muss unbedingt am Kürbis bleiben! Schaderreger haben es somit schwerer in die Frucht einzudringen und der Kürbis ist somit länger haltbar. Generell gilt es, sehr vorsichtig beider Kürbisernte vorzugehen, denn Beschädigungen an der Frucht können zu Fäule führen.

Kürbis lagern:

Generell lassen sich die selbst angebauten Kürbisse bei richtiger Lagerung relativ lange aufbewahren. Zunächst sollten Kürbisse nach der Ernte für rund 3 Wochen bei 20°C an einem hellen und trockenen Ort nachreifen. Wichtig dabei ist, dass der Kürbis auf einer trockenen Unterlage wie Holz oder Pappe aufliegt und regelmäßig gewendet wird. Das Nachreifen verbessert den Kürbisgeschmack und erhöht die Keimfähigkeit der Kürbiskerne, die im nächsten Jahr wiederverwendet werden können.

Anschließend können Kürbisse je nach Art und Aufbewahrung bis zu 6 Monate gelagert werden. Dazu bietet sich ein trockener und dunkler Ort an. Die Temperatur sollte idealerweise zwischen 12 und 15 °C liegen. Temperaturen unter diesen Werten können zu Fäule bei der Lagerung führen, Temperaturen darüber können den Geschmack negativ beeinflussen. Wenn diese Hinweise beachtet werden, lässt dich der Kürbis über die kalten Wintermonate hinweg genießen.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
10.9.2021
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Gemüsepflanzen
Pflanzenschutz
28.6.2024
Trauermücken-Problematik

Ein Thema, das heuer wetterbedingt gravierend ist, die Trauermücken bei Kübel- und Balkonblumen und stets bei Zimmerpflanzen. Sie schwirren in der Wohnung bei den Zimmerpflanzen herum. Sie sind aber nicht nur lästig, ihre Larven können auch Pflanzen üblen Schaden zufügen.

Was sind Trauermückenund woran erkennt man sie?

Trauermücken sind kleine Mücken. Sie werden zwischen vier und sieben Millimeter groß. In der Natur gelten sie als Nützlinge, da ihre Larven organisches Material zersetzen. Vor allem in den Frühjahr, Winter und auch im Herbst nisten sie sich jedoch gerne im Topf von Zimmerpflanzen ein und werden so zu lästigen Schädlingen. Sie können aber auch im Garten auftreten.

Es gibt etwa 350 verschiedene Arten der Trauermücke. Weltweit findet man rund 600 Arten. Die Schädlinge legen ihre 200 Eier in die feuchte Erde. Dort entwickeln sich die grauweißen Trauermückenlarven. Sie werden etwa sieben Millimeter lang, sie treten gut 5-7Tage nach der Eiablage auf und fressen an den jungen Pflanzenwurzeln. Nach 14 Tagen verpuppen sie sich. Die erwachsenen Fliegen leben dann für ca. fünf Tage.Die gesamte Lebensdauer einer Trauermücke beträgt etwa vier Wochen.

Trauermücken werden oft in minderwertiger Blumenerde ins Haus eingeschleppt, können aber auch durchs offeneFenster in die Wohnung gelangen. Einen Befall erkennt man an kleinen Schwärmen über den Pflanzen, die auffliegen, wenn man die Pflanze gießt.

Warum Trauermücken bekämpfen?

Welche Schäden entstehen durch Trauermücken? Die erwachsene Trauermücke ist lästig, kann aber den Topfpflanzen nichts anhaben. Das Problem: Sie vermehrt sich rasant. Ihre Larven ernähren sich von den Wurzeln der Topf-Pflanzen und fügen ihnen so erheblichen Schaden zu. Vor allem junge Pflanzen bzw. Keimlinge können absterben, da ihre zerstörten Wurzeln Wasser und Nährstoffe nicht mehr genügend aufnehmen.

Des Weiteren sind von Trauermücken befallene Pflanzen anfälliger für weitere Krankheiten, vor allem für bakterielle Infektionen. Ältere Pflanzen fangen dann schnell an, zu schwächeln. Auch das Wachstum wird gestört.

Einfache Hausmittelgegen Trauermücken

Was mögen Trauermücken nicht? Wie lange dauert es, bis Trauermücken weg sind? Hausmittel können der erste Schritt im Kampf gegen Trauermücken sein.

Knoblauch: Knoblauch enthält den schwefelhaltigen Stoff Allicin, der die Larven der Trauermücke abtötet. Die Spitze von einer Zehe abschneiden und die Zehe in die Erde im Topf stecken! Ideal ist auch die Verwendung von Knoblauchextrakt. 10ml auf 1 Liter Wasser geben und damit die Pflanzen gießen!

Petersilie: Die Inhaltsstoffe der Petersilie wirken abschreckend auf Trauermücken, sodass die kleinen Fliegen die Topf-Pflanzen einfach meiden. Petersilie klein gehackt auf die Erde geben.

Backpulver: Backpulver oder auch Natron sind kostengünstig und leicht anwendbar bei der Bekämpfung von Trauermücken. Mit einem Sieb über der Erde im Blumentopf verteilen und etwas anfeuchten!

Lavendelöl: Lavendelöl hat eine gute Wirkung gegen die Larven selbst. Bereits erwachsene Fliegen können sich dennoch weiter fortpflanzen. Deshalb sollten diese Mittel wiederholt eingesetzt werden.

Neemöl: Neemöl (manchmal auch Niemöl geschrieben) stammt aus einem tropischen Baum und gilt schon lange Zeitals wirksamer Schädlingsbekämpfer. Zehn Milliliter in einen Liter Wasser und die befallene Pflanze mit der Lösung gießen! Neemöl ist gut verträglich für Mensch, Tier und Umwelt. Es unterstützt sogar das Wachstum und die Widerstandskraft von Pflanzen.

Andere Mittel zurBekämpfung von Trauermücken

Erde austauschen: Bei sehr starkem Befall sollte die Blumenerde komplett ausgetauscht werden. Die Wurzeln auswaschen und neue Erde nehmen, am besten qualitativ hochwertige. Keine alte, stehen gelassene Erde verwenden!

Gelbfalle: Gelbfallen, auch Gelbtafeln genannt, sind klebrige Stecker oder Tafeln in gelber Farbe. Sie werden in die Erde der Blumentöpfe gesteckt und fangen dort die Fliegen ein. So können sich diese nicht weiter fortpflanzen. Gelbfallen sind ein gängiges undsehr effektives Mittel auch gegen andere Schädlinge im Haus.

Quarzsand: Eine dünne Schicht trockener Quarzsand auf der Blumenerde hindert Trauermücken daran, ihre Eierabzulegen. Da die Larven sich nur in feuchter Erde entwickeln können, sollte man das Gießen für einige Zeit reduzieren, sodass der Sand ganz trocken ist.

Nützlinge: Trauermücken lassen sich gut mit anderen kleinen Lebewesen bekämpfen. Nützlinge wie Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die die Larven abtöten. Die Nematoden in lauwarmes Gießwasser geben und befallene Pflanzen für zwei bis drei Wochen einmal wöchentlich behandeln! Nematoden sind ungefährlich für Mensch, Tier und Pflanzen und sind im Fachhandel erhältlich übers Internet.

Fleischfressende Pflanzen: Fleischfressende Pflanzen locken Trauermücken an und fangen sie mit ihren klebrigen Blättern ein. Besonders gut geeignet ist das Fettkraut. Einfach in die Nähe von befallenen Pflanzen platzieren ist effektiv und zugleichinteressant zu beobachten. Bei uns im Blumenpark sind fleischfressene Pflanzen übrigens das ganze Jahr über erhältlich.

Trauermücken vorbeugen

Ausschließlich hochwertige Blumenerde verwenden! Die Säcke sollten gut verschlossen und nicht beschädigt sein. Eigene Komposterde zu verwenden, kann problematisch sein, vor allem, wenn sie nicht 100% verrottet ist. Das kann auch mit frischem Stallmist oder sogar frischer Schafwolle als Dünger passieren.

Sind Trauermücken gefährlich für den Menschen?

Trauermücken sind mit den Stechmücken verwandt, stechen aber selbst nicht wie gewöhnliche Mücken. Sie übertragen auch keine Krankheiten. Die erwachsenen Fliegen sind für Mensch, Tier und Natur absolut ungefährlich. Ausschließlich die Larven können den Pflanzen schaden. Vor allem junge Pflanzen, Setzlinge und Stecklinge können absterben, wenn sie befallen werden. Ältere Pflanzen gehen in der Regel nicht ein, können aber schwächeln und inihrem Wachstum gestört werden.

Trauermücken gibt es bei Kübel- und Balkonblumen und stets bei Zimmerpflanzen. Sie schwirren in der Wohnung bei den Zimmerpflanzen herum. Sie sind aber nicht nur lästig, ihre Larven können auch Pflanzen üblen Schaden zufügen.

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Tomaten
Gemüsepflanzen
3.5.2024
Tomaten, Paprika und Gurken aus dem eigenen Garten

Alle drei sind nicht wirklich „Gemüsegartenpflanzen". Dazu brauchen sie doch ihre eigene Umgebung. Sie brauchen nicht viel, es genügt eine Terrasse, ein kleiner Balkon, es ist für jeden das Passende dabei. Und falls möglich:  Ein kleines Gewächshaus schützt die Pflanze zusätzlich vor äußeren, negativen Einflüssen (Regen, Hagel)!

Es unterscheidet die drei Gattungen aber die Art der Haltung, wenngleich sie vieles verbindet.

Die Tomate wird in Stabform mit unbegrenztem („indeterminierten) Wachstum (5 Meter..) und in Buschform mit begrenztem („determinierten“) Wachstum gehalten.

Die Paprika wird lediglich gestützt, vor allem wegen der Last in der Fruchtzeit.

Robuste Gurken können auch als „Feldgurken“ am Boden angebaut werden, viele jedoch werden aufgebunden, ähnlich Tomaten. Bodenkontakt der Früchte sollte bei empfindlichen Sorten vermieden werden.

 

Boden: gilt für alle drei Arten: durchdringend humusreich, gelockert, regelmäßig feucht gehalten, schwachsaurer pH-Wert; sehr nährstoffreich!!

 

Pflanzung:

Nach der Aussaat im März (Paprika im Feber) oder dem Kauf einergetopften Pflanze im Mai (nach den Eismännern) auspflanzen an einen sonnenreichen Platz im Gemüsebeet im Abstand von 80x50 cm (Stabtomaten, Schlangengurken, starkwüchsige Paprikasorten) oder 50x40 cm (Buschtomaten, Feldgurken, schwachwüchsige Paprika oder Pfefferoni)), im Kleingewächshaus schon im April auspflanzen. Im Hochbeet oder an der warmen Hauswand in Tallagenrund um die Zeit der Eismänner.

 

Düngung:

regelmäßige Düngung mit festen organischen Düngern wie Schafwollpelletsin der Vorbereitung des Bodens auch Düngekalk geben. Alles in den Boden/Topf mit einarbeiten, idealerweise auch flüssig übers Giesswasser mit Biodünger nachdüngen!

 

Pflege:

- aufstäben: 1,50-2 m hohe Stützstäbe verwenden, eintriebig ziehen.

Veredelte Tomaten sind stärker im Wuchs und können zweitriebig gezogen werden.

Gurken,die „hinaufgezogen werden“, ebenso schnüren oder stäben.

Paprika mit Stützstäben.

-ausgeizen: bei starkwüchsigen Tomaten alle Nebentriebe, die aus der Pflanze entspringen (aus den Blattachseln heraus) gehören entfernt und zwar vollständig, nicht nur abzwicken, weil dann kommt genügend Licht zur Frucht und die Pflanze verkrautet nicht.

Bei Paprika gehört die ERSTE Blüte („Königsblüte“) einmalig herausgezwickt

Auch Gurken, die zu viele Seitentriebe machen, gehören ausgegeizt, wenngleich das selten sein muss.

 

Pflanzenstärkung:

Vorbeugend gegen Krautfäule, die in kühlen Sommern bereits vor der Ernteeinsetzen kann, mit Salbei-Kaltwasserauszug oder –Tee, auch Ackerschachtelhalm hat sehr gute Wirkung, spritzen! Gegen diverse Blattfleckenpilze vorbeugend mit Ackerschachtelhalmbrühe behandeln! Gegen Läuse und Weiße Fliege mit Brennnessel-Wermutbrühe.

 

Ernte:
Bei vorkultivierten Pflanzen und schnellen Sorten meist schon ab Ende Juni/Anfang Juli, ansonsten im Freiland ab August; nur vollreife Früchte haben besten Geschmack.

Inhaltsstoffe:
Karotin, Apfel- und Zitronensäure; Vitamine A,B,C mit hohem, gesundheitlichen Wert, außer dass die unreife Frucht mit dem Inhaltsstoff Solanin sogar gesundheitsschädlich ist.

 

Tomaten-Arten:

1) Zwerg-und Strauchtomaten: bis zu 6 cm hoch, kein Ausbrechen erforderlich. Je nach Sorte für Balkontröge, fürgroße Töpfe oder für die Freilandauspflanzung in den Boden geeignet, auch als Ampelpflanze. Früchte sind meistens rot, aber auch gelbe Sorten sind möglich; kirschgroße, geschmacklich ausgezeichnete Früchte. Hauptsorten sind Evita, Kremser Perle, Hofmanns Rentita, Boka, Jani, Babyboomer

2) Fleischtomaten: Pflanzen werden bis 1,60 m hoch, Früchte plattrund bis gerippt; zum Kochen, Grillen, aber auch für Salate, bis zu 600 Gramm/Frucht. Aufbinden/Ausgeizen erforderlich

3) Rispen-und Salattomaten: im Freien bis 2 m hoch, die Klassische, muss ausgegeizt werden

4) Cocktail-und Cherrytomate: bis zu 2 Meter hochwerdend, brauchen Gerüste, muss aber ausgegeizt werden. Für Frischverzehr, zum Zieren von Speisen usw. Sehr beliebt!!

5) Sonderformen wie Pelati, Saucentomaten, Steaktomaten etc.: bis zu 1,60 Meter hochwerdend; für Salate und für die Ketchup Produktion! Sehr saft- und ertragreich. Aufbinden erforderlich!!

 

Paprika-Typen:

Kleinste Formen sind Snackpaprika in Block- oder Spitzform, weiteres Block- und Spitzpaprika mit Gewicht 120-150g, dann immer größer werdende Paprika wie Bullhorn, Lamuyo und viele andere mit Fruchtgewicht bis 400g und mehr.

GEMÜSE des JAHRES 2024 in TIROL ist der „Knackige Luis“, ein sehr süßer undertragreicher Roter Spitzpaprika!

 

Pfefferoni / Chili gibt es milde wie Spiralpfefferoni, Grillpfefferoni wie Poxigo (Pimento di Padron), und vieleweitere, aber superscharfe wie Jalapenos, Habaneros, indische und mexikanischeTypen.

 

Gurken-Typen:

Auch hier halten Snackgurken mit Fruchtgrößen von 10-15 cm Einzug, das Kriteriumist der reiche Ertrag, die bitterfreie Schale und die rasche Reife (6-8 Wochen nach der Pflanzung!). Weiteres gibt es Midi-Gurken mit 18-25 cm, in diesem Spektrum sind auch die Feld-Gurken, die dicker sind und meist nicht bitterfrei, aber eben Gurken, wie es sie hauptsächlich nur im Sommer gibt. Die bekannten Schlangengurken sind 30-40 cm lang, sind meist aufwändiger in der Produktion, haben aber im Allgemeinen die größte Bedeutung.

 

Sie brauchen nicht viel, es genügt eine Terrasse, ein kleiner Balkon, es ist für jeden das Passende dabei! Und falls möglich: Ein kleines Gewächshaus schützt die Pflanze zusätzlich vor äußeren, negativen Einflüssen wie Regen und Hagel.

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Gemüsepflanzen
5.4.2024
Paprika, Pfefferoni & Chili

Paprika ist botanisch gesehen Capsicum annuum, gleich wie die Tomate oder die Melanzani ein Nachtschattengewächs.

Von der Pflanze her hoch giftig, so aber nicht die Frucht!

Pfefferoni waren die Ursprungsform, stammen aus Südamerika und sind botanisch gesehen auch „ganz was anderes“, nämlich Kreuzungen, Wildformen aus Capsicum pubescens, Capsicumfrutestens und andere. 

Die scharfen Pfefferonienthalten auch das richtige Capsaicin, ein geschmackloser Inhaltsstoff, deraber durch den besonderen Stoff Hautreizungen verursacht, damit einenbrennenden Schmerz, so auch im Mund, man nennt das dann „Schärfe“.

Je mehr Capsaicin, desto schärfer, je weniger bis gar keines, desto milder.

Paprika gibt’s bei uns in Europa erst seit 100 Jahren, jenen, den wir als Blockpaprika, Spitzpaprika, milden Pfefferoni usw. als „süß“ bezeichnen, roh oder gekocht gegessen werden kann.

Es ist das weltweit viertwichtigste Gemüse nach den Kräutern, Tomaten, Salaten, noch VOR Gurke, Zucchini, Karotte, Kohlrabi und Co. Er ist reich an Vitamin C und A.

Egal, ob Paprika oder Pfefferoni, die Anbaumethode ist ähnlich.

Sie werden im Jänner/Feber in ein durchlässiges Substrat angebaut und bis 0,5cm dick abgedeckt, dieKeim dauer kann bis zu 60 Tagen betragen, meist aber nach 10 Tagen bei den gängigen Sorten.

Die Keimtemperatur ist bei Paprika 20-22°C, bei Pfefferoni bis 28°C!!!!

Es ist eine sehr wärmebedürftige Kultur, das zieht sich bis in die Sommer, Herbst fort.

Ab Mai bilden sich Blüten aus, da müssen sie dann ins Freie und zwar an einen sehr warmen Standort, es braucht ein gut durchlässiges Substrat mit relativ hohen Nährstoffanteil, es hat sich die Schafwolle gut bewährt. Bei Tomaten funktioniert es aber noch besser.

Paprika mögen keinen zu kalkreichen Standort, wollen es eher humusreicher.

Die Pflanze braucht pro Tag 1-2 Liter Wasser, auch Pfefferoni brauchen das.

Wöchentliche Düngung übers Giesswasser mit einem Bioflüssigdünger macht die Pflanze sehr wuchsfreudig und ertragreich.

Man sollte sie nicht höherals 1 Meter werden lassen, die erste Blüte („Königsblüte“) ist gut auszubrechen, besonders bei großfruchtigen Paprika.

Wenn sie höher würde, ist es gut, sie abzuschneiden und die ab August ausgebildeten Früchte größer und intensiver werden zu lassen.

Die Paprika färben von grün (oder sogar oft schwarz) über gelb nach rot ab.

Es gibt dünnwandige (Neusiedler Ideal) zum Füllen, aber auch dickwandige (Türkischer Spitzpaprika).

Kleinfruchtige Snackpaprika werden immer beliebter. Sie sind bereits ab Juli erntbar, hingegen Paprika in unseren Breiten erst ab August. Die Haupternte ist ab September.

Für Pfefferoni gilt das gleiche. Lediglich die Chilis werden erst in der kühlen Jahreszeit richtig scharf und reif, dann aber richtig.

Für Pfefferonis bzw. Chilisgab es früher die Schärfeskala 1-10, wo 1 mild ist und 10 bzw. 10+++ sehrböse….

Heute gibt es die Skalierung nach „Scoville“, wobei ein Milder Spiralpfefferoni, der angenehme Schärfe und Würze aufweist und einem Gulyas noch gut tut, eine Schärfe von 500-1500 Scoville aus.

Die Weltmeister-Chilis wie Trinidad Moruga Scorpion oder Carolina Peaper Pepper (alles BhutJolokia-Chilis) weisen neuerdings 1,2 Millionen(!!!!!) Scoville aus.

Das bedeutet, dass man die 1,2-Milionen fache Menge einer nicht scharfen Speise kochen muss, damit man in dieser keinen scharfen Geschmack mehr verspürt.

Das heißt, ein Chili von 1x1 mm macht einen Chilieintopf von 10kg nahezu „ungenießbar“, also nur mehr scharf und böse….

Scharfe Chilis, die den heißesten und wärmsten Platz im Garten und auf dem Balkon wollen, lieben es zur Reife hin sehr stressig. Das heisst dann wenig gießen, austrocknen lassen, soviel Sonne wie möglich geben, dann wird’s richtig scharf.

Chilis sind unterschiedlich, was die Schärfe anbelangt, an der Spitze sind sie „milder“, um die Kerne herumextrem, oft aber auch unterschiedlich an der Pflanze selbst…schräg!

Chilis „schmecken“, wenn man den Riesenschock samt Tränen verdaut hat, nach Zitrone, nach Orangen, Tropicund Vanille, selten nach „Pfeffer“. Sie sind ja als Gewürz gedacht, nicht als Speise.

Man findet weltweit Blogs wie pepperjoe oder Chili-Fee. Die meisten Chilifreaks gibt es auf www.chiliheads.de

Da sind bis zu 3 Mio.Zugriffe in Deutschland pro Monat, vor allem um diese Zeit. Sie tauschen sichaus und nehmen voneinander die Samen usw. Es gibt stückweise sogar Tauschbörsen dafür.

Kleine Fruchtgemüseschule: Paprika, Pfefferoni & Chili

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