Erwin’s Gartenschule
Bodenvorbereitung für's neue Gartenjahr
Die wichtigste Arbeit des Gartenjahres: die Bodenvorbereitung im Frühjahr!
Ohne Floskeln strapazieren zu wollen, so kann man doch sagen, dass die Vorbereitung dessen, was Wachstum und Leben bedeuten, mitunter das Wichtigste sein muss. Der Boden ist die Quelle und die Grundlage für ALLES.
Wichtige Voraussetzung: man hat Boden zur Verfügung, sei es im eigenen oder gemeinschaftlichen Garten, gleichsam bedeutungsvoll.
Bevor man sich an die Arbeit macht, sollte man sich den Untergrund genauer ansehen. Das kann auch ein Laie unterscheiden, ob ein Boden prinzipiell "gut" oder "schlecht" ist, also ab er eher "gleim" ist, wie wir in Tirol sagen, sprich verdichtet, oder locker humos?
Was ist in den letzten Jahren auf der Fläche geschehen? Hat man organisches Material wie Kompost, Stallmist oder Humus eingearbeitet, hat man Hilfsstoffe wie Mikroorganismen, Kalk, Gesteinsmehle oder organisch-biologische Dünger verwendet, oder nicht? Hat man zu viel oder zu wenig getan?
Allzu viel kann ebenso ungesund sein.
Bodenuntersuchung machen lassen
Wenn man nicht weiß, was drin ist, sollte man den Boden nach Hauptnährstoffen und Beschaffenheit untersuchen lassen. Die AGES oder diverse Labore führen sowas durch, ist erschwinglich und gibt nach Rücksprache mit Fachleuten dort den nötigen Aufschluss, bevor man unnötig hineinbuttert.
Das genügt alle 2-3 Jahre
Soll man den Boden generell umgraben?
Da gibt es hundert verschiedene Meinungen zu dem Thema! Von der Logik her sollte die Hauptarbeit (grobscholliges Umgraben) dessen im Herbst passieren, aber auch im Frühjahr sollte, falls nicht im Herbst geschehen, Material zugeführt werden.
Kompost ist gut, vor allem aus dem eigenen Hausgarten. Aber nicht zu viel, 1-2 cm höchstens und das nur alle 2 Jahre, am besten abwechselnd mit gut abgelagertem Stallmist, nicht zugleich, das wäre viel zu üppig!
Organische Dünger sparsam verwenden, aber abgestimmt auf die Kultur. Es macht einen Unterschied, ob man Salat oder Kohlgemüse, Rosen oder Lavendel anpflanzt. Verwendet man Schafwollpellets als Dünger, muss man für die Gartensaison planen, zweimaliges Düngen genügt praktisch fürs ganze Jahr, andere hingegen muss man öfters nachstreuen, Mineralstoffe wie Kalzium genügen einmalig, müssen aber beachtet werden!
Stallmist etc. sind nur die Grundlage, sozusagen die Vorspeise, auf Dauer muss man nachdüngen.
Boden umgraben und auflockern: im Frühjahr verwendet man Grabgabel oder Grubber, die nur mehr sanft mit dem Boden umgehen, ohne die Gesamtstruktur (Kapillarsystem) zu zerstören.
Alte, verdichtete Böden müssen vor dem Aussäen unbedingt aufgelockert werden. In einem verfestigten, harten Boden können die jungen Pflanzen schlecht wachsen. Lockerer Boden ist auch wasserdurchlässiger und es kann keine Staunässe entstehen. Der Boden sollte daher mit einer Gartengabel oder einem Grubber umgegraben werden. Die Oberfläche wird dann mit einer Harke bzw. einem Holzrechen geglättet.
Kompost einbringen
In nährhaltigem Boden wächst z.B. Gemüse besonders gut. Deshalb empfiehlt es sich, die Erde mit Kompost zu mischen, er enthält eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe.
Gegebenenfalls düngen
Alte oder häufig für den Gemüseanbau genutzte Böden enthalten kaum Nährstoffe. Wenn man keinen Kompost zum Aufwerten des Bodens hat, kann auch ein spezieller Dünger verwendet werden.
Darauf sollte bei der Vorbereitung des Bodens (egal, ob für Rasenflächen, Gemüse, Bäume oder Blumenbeete) ebenfalls geachtet werden:
· Boden umgraben und auflockern
· Kompost oder Dünger einbringen
· pH-Wert des Bodens kontrollieren lassen
· Unkraut entfernen
Ein Gemüsegarten sollte nach Möglichkeit komplett von Unkraut befreit werden. Erstens kann man die kleinen Pflänzchen, die vorher ausgesät wurden, schlecht von Unkraut unterscheiden und zweitens nimmt das Unkraut dem Gemüse Nährstoffe und Feuchtigkeit. Die im Boden enthaltenen Nährstoffe sind wichtig, damit man später eine gute Ernte hat.
pH-Wert des Bodens (Säuregrad) bestimmen
Der pH-Wert des Bodens im Garten ist für eine gute Ernte sehr wichtig. Der Boden sollte bestenfalls einen neutralen pH-Wert von 6,5 - 7 haben. Es gibt spezielle Messgeräte, mit denen der pH-Wert auf einfache Weise ermittelt werden kann.
Liegt der gemessene Wert unter 6,5, ist der Boden säuerlich. Auch eine ständige Neubepflanzung sowie das Auswaschen durch Gießen oder Regen nehmen dem Boden wichtige Bestandteile. In diesem Fall kann der Boden mit Kalk oder Gesteinsmehl behandelt werden.
Liegt der Wert über 7,5, ist der Boden alkalisch. Hier kann Granitmehl in den Boden gemischt werden. Auch der Einsatz von Kaffeesatz hat sich schon oft bewährt.
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Januar ist der Aussaatmonat, auch noch Februar und März, aber gerade jetzt beginnt die „Hoch-Zeit“ für Selbstangebautes.
Auch wenn draußen noch Winter ist, muss man auf frisches Grün nicht verzichten. Mit Keimsprossen holt man sich ganz einfach selbst gezogenes Gemüse auf die Fensterbank.
Die Fensterbank wird zur Anbauzone:
Jetzt wachsen dort „Sprossen“ (Keimsprossen bzw. Grünsprossen), neudeutsch nun auch Micro Green genannt.
Aber egal, wie man sie nennt: Die Sprossen sind nicht nur lecker und gesund, weil sie viele Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien enthält, sie sind auch einfach anzubauen.
Keimlinge und Sprossen sind wahre Alleskönner: Sie sind nicht nur für Salate eine knackige „Draufgabe“, sondern verfeinern auch Aufstriche, garnieren Suppen oder würzen Saucen.
Vor allem in der asiatischen Küche sind die jungen Pflanzentriebe mit dem nussigen, scharfen oder süßlichem Geschmack sehr beliebt. Sogar in Shakes oder beim Brotbacken werden sie als gesunde Zutat geschätzt. Dank ihres Nährstoff- und Vitaminreichtums gelten sie neuerdings auch als Superfood.
Vor allem für Vegetarier und Veganer stellen sie einen wichtigen Lieferanten von Proteinen und B-Vitaminen dar. Der Anteil an Vitamin C sowie Nährstoffen ist um ein Vielfaches höher als in ausgewachsenen Pflanzen. Außerdem können die Vitalstoffe in Sprossen und Keimlingen vom Körper besser aufgenommen werden.
Der Klassiker: Kresse ziehen
Einfache Kresse trägt ihren Namen zurecht: Es ist nämlich wirklich einfach, sie anzubauen. Bereits nach wenigen Tagen keimen die Samen, nach etwa 10-14 Tagen, bei kühleren Temperaturen nach 3 Wochen, kann sie geerntet werden.
Für den Anbau braucht man nicht einmal einen Blumentopf mit Erde. Die kleinen Samen bzw. Pflänzchen sind sehr anspruchslosund gedeihen auf Zellstoff oder einer kleinen Vliesmatte. Ein Teller oder eine flache Schale mit Küchenpapier oder Watte genügen. In unserer Bio-Gärtnerei verwenden wir lieber Schafwoll-Vliesmatten, da sind wichtige Mineralstoffe enthalten, die der Pflanze letztendlich zugutekommen.
Und so geht‘s:
· Den Teller z.B. mit Küchenpapier auslegen und gut anfeuchten.
· Warten, bis sich das Material vollgesaugt hat, dann das überschüssige Wasser wegschütten.
· Die Samen auf das aufgequollene Material eng (auf eine Fläche von 10x10cm 10 Gramm Bio-Saatgut) und sie vorsichtig leicht andrücken. Kresse gehört zu den Lichtkeimern, man muss sie nicht zusätzlich abdecken.
· Nun das „Kresse Beet“ noch einmal befeuchten – am besten mit einer Sprühflasche, überschüssiges Wasser wieder weggeben. Samen soll feucht sein, aber nicht schwimmen.
· DenTeller oder die Schale an einen hellen Ort aufstellen, zum Beispiel auf die Fensterbank bei 18°C.
· Darauf achten, dass die Samen nicht austrocknen, daher regelmäßig mit Wasser besprühen, am besten morgens und abends. Steht der Teller über einer laufenden Heizung, kann es sein, dass man auch zwischendrin wässern muss. Durch die Wärme trocknet der Zellstoff schnell aus.
· Nach etwa zehn Tagen kann man die Kresse ernten, mit einer Schere einfach bodengleich abschneiden. Leider wächst Kresse nicht nach. Um regelmäßig Kresseernten zu können, kann man mehrere Teller-Beete anlegen, die man im Abstand vonein paar Tagen anlegt.
Alternativen zu Kresse
Aus Samen von Senf, Radieschen, Rettich, Buchweizen, Sesam, Mungbohne, Sonnenblumen, Brokkoli (Kohlgemüse im Allgemeinen), Bockshornklee und Leinsamen kann man ebenso Keimlinge ziehen, wie auch aus Weizen oder Hafer. Da freut sich auch die Katze.
Allerdings sollte man für die Zucht von Sprossen darauf achten, dass man nur Samen verwendet, die auf der Verpackung auch explizit dafür ausgewiesen sind! Bestenfalls sind sie in Bio-Qualität, was zubevorzugen ist.
Viele dieser Sprossen zieht man auch gut in einem mehrstöckigen Keimgerät. Allerdings muss man die Keimlinge regelmäßig spülen und lüften: Im feuchten Mikroklima können sich schnell gesundheitsschädliche Bakterien, wie Hefe- oder Schimmelpilze bilden!
Riechen die Sprossen komisch oder sind sie schleimig, sollte man sie nicht essen!
Besonders bei Sprossen von Hülsenfrüchten wie Linsen, Erbsen, etc. ist es Pflicht, sie nach der Ernte kurz zu erhitzen. Mungbohnensprossen können ohne Bedenken roh gegessen werden.
Grünsprossen sind im Vergleich zu Keimsprossenunsensibler im Umgang und einfacher bzw. flexibler im Anbau.
Mit Keimsprossen holt man sich ganz einfach selbst gezogenes Gemüse auf die Fensterbank – und/oder, ein leckeres Topping für ein Butterbrot oder eine Suppe.
zum BeitragWer nachhaltig und im Kreislauf denkt, sein persönliches Erfolgserlebnis verbuchen und gleichzeitig etwas Geld sparen will bei der Anzucht seiner eigenen Blumen, Kräuter und Gemüse, kann jetzt im Herbst Samen ernten.
Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten:
Es ist Zeit, über den Tellerrand zu schauen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Ernte denkt man nämlich nicht nur an einen gefüllten Magen, sondern auch an die Aussaat für das nächste Jahr: es ist ein guter Zeitpunkt, Samen zu ernten undzu sammeln.
Unterschiedliche Pflanzen bilden unterschiedliche Sorten an Samen aus. Entsprechend unterschiedlich müssen sie auch geerntet werden.
Die Samen, die am Balkon anfallen und den meisten Gärten unterteilt man an dieser Stelle stark vereinfacht und grob in zwei Kategorien: trockene und feuchte Samen
Wichtig:
1. Samen beider Sorten sollten erst dann geerntet werden, wenn sie reif sind. Ansonsten keimen sie kaum oder gar nicht.
2. Außerdem müssen sie vor der Lagerung trocken sein: Sie fangen sonst an zu schimmeln!
3. Am besten legt man sie breitflächig aus, in Schälchen, auf Zeitungspapier oder in leere Streichholzschachteln. Die Papphülle soll besonders gut die Feuchtigkeit entziehen.
4. Kühl, trocken und dunkel gelagert, bleiben die meisten Samen je nach Sorte etwa drei Jahre lang keimfähig.
Viele Sorten wie Ringelblume, Wicke oder Kapuzinerkresse sammelt man von Hand und direkt an der Pflanze.
Hülsenfrüchte wie Bohne, Erbse etc. erntet man „unaufgeplatzt“, wenn die Früchte sich„verdrehen“, danach dann unbedingt nachtrocknen. Ebenso bei Doldenblütlern wie Karotten, Dille, Kümmel, Fenchel etc.
Wichtigist trockenes Wetter, ideal ist Sonne, damit die Samen gut trocknen und es auch bleiben.
Fast täglich sollte man die Samenstände kontrollieren und beobachten, damit sie nicht von selbst abfallen.
TIPP:
Wenn man beispielsweise einen Damenstrumpf darüberstülpt, kann man die Samen darin „reinfallen lassen“, sie gehen dadurch nicht verloren und bleiben sauber und trocken, auch Vögel und Insekten können sie nicht „ernten“.
Ob die Samen reif sind, kann man ganz einfach feststellen: Sie lassen sich leicht absammeln oder ihre Samenhüllen lassen sich leicht öffnen. Oft sind sie auch schon braun, trocken und hart.
Feuchte Pflanzensamen ernten:
Bei Tomaten beispielsweise muss man deshalb die Samen aus den ÜBERREIFEN Früchten herauslösen. Man schabt sie vorsichtig mit einem Löffel heraus, spült sie unter fließendem Wasser ab, bis sie sauber sind und trocknet sie anschließend einige Tage auf Küchen- oder Zeitungspapier. Sie sind einige Male zu wenden, damit sie nicht ankleben oder schimmeln. Das Papier muss die Feuchtigkeit aufsaugen.
Be vielen Samen wie z.B. von Gurken, Zucchini und Melanzani, vielen Paprika mussman vorsichtig sein, weil es hier oft Hybridzüchtungen sind und durch das Rückkreuzen die Bestäubung unkontrolliert ist und manchmal Giftstoffe in Folgefrüchten gebildet werden, allen voran Zucchini und Kürbisse.
Wenn man sich also bei seiner Sorte nicht sicher ist, ob es um eine samenfeste Sorteoder einen Hybrid handelt, bitte Hände weg und nächstes Jahr neues Saatgut kaufen.
Ich habe einen Kommentar einer Versuchsanstalt gefunden:
„Durch unkontrollierte Rückkreuzungen von Zucchini und Speisekürbissen (z.B. mitZierkürbissen) können sich Cucurbitacine bilden, die im menschlichen Körper toxisch wirken. Einige Hobbygärtner hat das leider auch schon das Lebengekostet. Wenn die eigenen Kürbisse und Zucchini sehr bitter schmecken, sollte man sie auf jeden Fall wegwerfen.“
Das Saatgut in kleinen Briefumschlägen, Briefmarkensäckchen etc. trocken lagern, richtig beschriften und einordnen, sodass man dann im Laufe des kommenden Winters wieder aussäen kann. Pfefferoni und Chilis müssen ja heuer bereits ausgesät werden (Dezember).
Vorallem an Blumen und Kräuter werden Samen abgeerntet, hier ist es auf jeden Fall Bedenkenloser.
Wer nachhaltig und im Kreislauf denkt, sein persönliches Erfolgserlebnis verbuchen und gleichzeitig etwas Geld sparen will bei der Anzucht seiner eigenen Blumen, Kräuter und Gemüse, kann jetzt im Herbst Samen ernten.
zum BeitragWohlklingend ist das Wort nicht gerade, aber dessen ungeachtet hat Mulch (fast) nur positive Eigenschaften. Unter Mulch versteht man organische Masse, die noch nicht verrottet, also noch nicht zu Erde geworden, ist.
Es kann sich um kurzen Rasenschnitt (weniger gut), gehäckselte Zweige (Häckselgut im eigenen Garten hergestelltmittels Häcksler ist sehr, sehr gut, aber aufwändig), Staudenabfälle oder gar gehäckselte Rinde (Rindenmulch) handeln. Eine Mulchschicht hält den Boden feucht, locker, lebendig und hemmt den Unkrautwuchs. Es gibt auch fertig aufbereitetes Material in Form von Fichtenrinde, Lärchenrinde oder Mischrinde zu kaufen.
Mulch-Material aus dem eigenen Garten wird in einer ungefähr 10cm dicken Schicht aufgetragen, ist jedoch optisch meistens nicht so ansprechend wie die nur 5cm dick aufgetragene, gekaufte Rindenmulch-Schicht.
Vor Auftrag der Mulchschicht muss in jedem Fall stickstoffhaltiger, wenn möglich, organischer Dünger in Form von Schafwollpellets oder auch Hornspänen (100g/m²) aufgetragen werden, weil durch den Rotteprozeß freigewordene Bakterien dem Boden Nährstoffe entziehen und diese dadurch ebenfalls ernährt werden müssen, um keine Chlorosen an den Zierpflanzen zu erhalten.
Beispiele, wo das Mulchen besonders gut ist:
- Unter Gehölzen (Ziersträucher, Bäume, Hecken) wird gleich nach derPflanzung gemulcht. Das An- und Weiterwachsen wird dadurch erheblich erleichtert, besonders in trockenen Sommern vermindert das Mulchen die Gießhäufigkeit.
- Bei Rosen bewährt sich das Mulchen ebenfalls, wobei man früher anders gedacht und berichtet hat, vor allem in trockeneren Gebieten. Kurzer, abgelegener (!!) Rasenschnitt, Rindenmulch oder Stroh (eingearbeitet) reduziert die Gießhäufigkeit ebenso.
- Zwischen Stauden bietet Häcksel- und Rindenmulch den ästhetischen Vorzug, dass er die Pflanzung mit einer gleichmäßig braunen Schicht unterlegt, während Grasschnitt verrottet und dann grau und unansehnlich wird.
Achtung: Die Pflanzstellen sollten frei bleiben, das Mulch-Material darf die Stauden nicht zudecken!
- Für Obstbäume gilt: Baumscheiben der Hochstämme mit Grasschnitt oder Häckselgut abdecken, bis die Bäume nach einigen Jahren soweit gekräftigt sind, dass der anfangs unerwünschte Rasen ruhig bis zum Stamm heranwachsen darf. Bei Zwergbäumen, die ein geringeres und sehr flachwachsendes Wurzelwerk entwickeln, ist das Mulchen zeitlebens ein Vorteil, auch noch in vielen Jahren nach der Pflanzung. Die Bäumchen wachsen dann sichtbar flotter und brauchen auch bei längerer Trockenperiode kaum gegossen zu werden.
- Gleiches gilt für Strauchbeerenobst, denn bei Johannis- und Stachelbeeren befindet sich die Hauptwurzelmasse direkt unter der Erdoberfläche.
- Bei Himbeeren verhindert eine Mulch Auflage nicht nur das rasche Austrocknendes Bodens, sondern schafft auch ein sehr günstiges Milieu, das die häufig auftretende Rutenkrankheit recht gut in Schach hält.
- Im Gemüsebeet reduziert das Mulchen die lästige Gießarbeit. Gurken und Zucchini lieben eine solche Bodendecke ganz besonders. Aber vor allem bei Tomaten, die ein flaches, reich verzweigtes Wurzelwerk entwickeln, lohnt sichdas Mulchen: Während normalerweise an heißen Sommertagen täglich gewässert werden muss, damit die Pflanzen nicht schon am zeitigen Nachmittag welken, genügt es, die Mulchschicht 2x pro Woche durchdringend zu gießen mit ca. 20 Litern Wasser je m². Dadurch wird nicht nur die Mulchschicht, sondern auch derdarunter liegende Boden gut durchfeuchtet und dieser auch noch besser erwärmt, was den Tomaten hinsichtlich der Falschen Mehltau-Pilze zugutekommt.
Unterschiede bei Rindenmulch:
Gut gekauft ist ein Häckselgut in der Körnung 10-40mm, darunter ist es zu fein (dann ist es fast wie Rindenhumus), darüber ist es zu grob mit zu vielen Scharten.
Es sollten auch viele Schnittflächen dabei sein, da dann die unkrautabtötende Gerbsäure aus der Nadelholzrinde (meistheimische Fichtenrinde!) austreten kann. Sind zu viele Grobanteile dabei, schaut die Rinde nicht nur unsauber aus, sondern hat oft nicht die nötige Wirkung. Daher ist eine gute Mischung aus hauptsächlich Fichten- untergeordnet Lärchenrindenhackgut eine sehr gute Kombination und in der richtigen Körnung systemisch wie optisch das Beste, was es derzeit gibt.
Zierrinde besteht aus höherem Anteil Pinien- und Lärchenrinde, die zwar optisch nochmehr hergibt, aber nicht immer den gewünschten Mulch Effekt bringt.
Rindenhumus als solches ist zwar bereits (fast) fertig verrottet, jedoch bringt bedingt noch einen guten Mulch Effekt, die Erde darunter bleibt feucht und gleichzeitig wird eine Menge Humus gebildet (Anlockung von Regenwürmern undanderen guten Bodenlebewesen). Schnecken werden noch dazu auch noch teilweise abgehalten, es sei denn, sie treten wirklich in Massen auf!
Billig gekauft ist daher nicht immer gutgekauft. Auf abgelegenen Stellen kann es ruhig grobschartige Rinde sein, aber im Nahbereich, wo die Optik auch entscheidet, sollte eher die richtige Körnungverwendet werden, da es sonst oft ärgert. Rasenschnitt sollte daher auch nicht unbedingt im Sichtbereich verwendet werden, da dieser ergraut und unansehnlich wird.
Holzfaser (häufig als Gartenfaser angeboten) ist DAS Material der Zukunft: Holzfasern werden relativ aufwändig hergestellt. Sie enthalten zwar weniger Gerbsäure als Rinde, haben aber dennoch einenguten Mulch Effekt. Gut zu verwenden ist die Faser allerdings gegen Nacktschnecken, wenn sie dick genug (7-10cm) aufgetragen wird, weil die Schnecken quasi an den Faserstoffen hängen bleiben und sich aufreiben. Holzfaser ist nicht mehr aus dem Gartenalltag weg zu denken.
Miscanthus-Schilf ist ebenso ein gutes, neueres Mulch-Material, dem die Zukunft gehört, hier bedarf es aber noch einiger Adaptierungen.
Eine Mulchschicht hält den Boden feucht, locker, lebendig und hemmt den Unkrautwuchs.
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