Erwin’s Gartenschule
Die richtige Blumenerde zur beginnenden Umtopfzeit

Grundsätzlich:
Die Verwendungvon Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert. Hat man sich früher kaum Gedanken überden Inhalt von Pflanzerden gemacht – Hauptsache, es ist gut gewachsen – so denkt man heute auch in diesem Segment daran, möglichst sorgsam Herkunft und Nachhaltigkeit der Zutaten zu prüfen und seine Kaufentscheidung danach zutreffen.
Stichwort Torf:
Die EU-Verordnung läuft darauf hinaus, im Hobbygartenbereich Torf bis Ende dieses Jahrzehnts zu verbieten. Das scheint machbar zu sein, im Profibereich freilich sieht es anders aus. Die riesigen Mengen an Torf, die hier vor allem in den starken Gartenbauländern Holland, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien, Italien, aber auch Türkei, Griechenland, Israel etc. können zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch entsprechende Ersatzstoffe kompensiert werden. Hier spricht man von Torfreduktion in den Substraten, aber noch nicht von Torffrei. Es gibt in ganz Europa nur eine Hand voll Betriebe, die sich „Torf freiproduzierend“ nennen dürfen. Wir sind einer davon.
Torf hat für die Umwelt überragende Bedeutung, er kommt in Hochmooren natürlich vor. Diese befinden sich im Baltikum, in Finnland, teilweise noch Deutschland, aber auch Irland, Schottland und in Übersee in Kanada. Intakte, nasse Moore übernehmen gemeinsam mit den Wäldern die Hauptfunktion in der Speicherung von Kohlenstoff– in der Vorstufe CO2.
Ersatzstoffe für Torf
Das sind z.B. Kokosfasern, aber auch hier stellt sich die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck. Aktuell gibt es aber keine Beschränkungen für die Verwendung, Kokos kommt dem Torf in seinen Eigenschaften mit der hohen Wasserspeicherfähigkeit am nächsten. Weitere sind auch mechanisch-thermisch aufgefasertes Holz, also Holzfaser. Rinde als Torfersatz ist von großer Bedeutung, die als solche zu Humus verrottet.
Bleibt dann „nur mehr“ der Grünkompost?
Hauskompost ist selbstverständlich die mit Abstand günstigste Alternative zu zugekauften Zutaten, welche man ins Auge fassen sollte!
Was braucht es dazu?
Je nach Bedarfsmenge an Pflanzerde braucht es Platz für eine Hauskompostierung im Garten.
Aber der Reihe nach….
Grünkompost muss in bester Form hergestellt werden, halbverrottetes ist gänzlich ungeeignet zur Herstellung von Pflanzerden, der Schädlingsdruck alleine schon wäre enorm. Das heißt, man sollte eine offene Kompostmiete aufstellen, wo von der Seite und von oben Regen und Sauerstoff durchfließen können. Schnellkomposter funktionieren natürlich auch, jener Kompost ist aber besser geeignet zur Beimischung in Beeten, die Heißrottephase in solchen Kompostern ist zu schnell zu hoch. Guter Kompost sollte langsam reifen, bis zu einem Jahr oder länger. Er sollte auch umgesetzt werden.
Die Inhaltsstoffe sind Küchenabfälle (keine tierischen Bestandteile), Rasenschnitt, klein gehäckselter Strauchschnitt, Steinmehl und auch „alte Pflanzerde“ von zu kompostierenden Balkonpflanzen etc.
Wenn man nun diesen Kompost sorgsam hergestellt hat, ist er an einem halbschattigen Platz zu lagern, mit schwarzem, luftdurchlässigen Vlies abgedeckt und vor Flugsamen und Hitze zu schützen, gelegentlich auch zu wässern, damit er nicht komplett austrocknet.
Was immer beachtet werden soll, ist das doch hohe Gewicht von torffreier Erde MIT Kompost, das zusammen kommt, wenn man auf Torf als Zuschlagstoff verzichtet.
Soll man Torffreie Blumenerden ebenfalls aufdüngen? Unbedingt.
Der hohe Salzgehalt muss mit dem Hauptwachstums-Nährstoff – dem Stickstoff – sozusagenkompensiert werden. Die Zugabe vom bekanntesten dieser Dünger – Hornspäne – ist natürlich zu hinterfragen, so genannte „vegane Dünger“ (aus Pflanzenreststoffen hergestellt) sind am Vormarsch, wobei der Stickstoffgehalt bei vielen leider niedrig ist. Die Alternative ist die Verwendung von Schafwolle als Dauerdünger – in Form von Pellets im heimischen Fachhandel überall erhältlich.
Auch die Zugabe von Steinmehl kann von hoher Bedeutung sein, ist dieses doch das Mikroorganismen-Futter und zeichnet sich durch einen hohen Siliziumgehalt aus.
Es gibt natürlich im Handel jede Menge Spezialerden, also eine eigene Zitruserde, eine Balkonblumenerde, eine Moorbeeterde, Tomatenerde, Kübelpflanzenerde, Graberde, Hochbeeterde, Palmenerde, Kaktuserde und noch viele mehr.
Es macht durchaus Sinn, entsprechende Spezialerden zu verwenden, allerdings braucht es bei einer guten, im Fachhandel vielleicht etwas teureren Erde mit „Universal-Charakter“ nicht mehr viele Extras, außer vielleicht Erden, die man wirklich nur für den einen Zweck braucht, wie zum Beispiel für Orchideen, Kakteen oder Ähnliches.
Mit Universalerden macht man wenig falsch.

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Die meisten Rosensorten bzw. –arten sind Veredlungen, einige aber auch wurzelecht. Das bedeutet, dass die Sorte mit ihren eigenen Wurzeln auf unseren Böden wachsen kann, andere wiederum sind auf Wildrosen (Rosa canina z.B.) veredelt, weil sie mit ihren eigenen Wurzeln nicht lebensfähig wäre. Es nützt also nichts, wenn man den Steckling einer veredelten Rose, z.B. einer Schneewittchen in die Erde steckt, weil dieser nicht wachsen würde.
Rosen sind auch ökologisch wertvoll.
Viele Gartenbesitzer pflanzen Rosen ja nicht nur in schönen Rosenbeeten, sondern auch als Strauch in den Garten. Hier verwendet man klarerweise starkwüchsige Wildrosenarten, die meistens nur einma lim Jahr, dafür aber irrsinnig kräftig blühen und auch durch ihre Hagebuttenzierde große Bedeutung haben. Gezählte 103 Insektenarten, überwiegend Beuteinsekten können in solchen Wildrosenarten wohnen. Ganz zu schweigen vom Nahrungsangebot für die heimische Vogelwelt, das eine Wildrose bietet. Nutzinsekten wie die bekannte Schwebfliege oder der Marienkäfer fressen mit ihren Larven beispielsweise bis zu 400 Blattläuse in ihrer Entwicklung. Die Rose bietet nachgewiesen wunderbare Vermehrungsräume.
Die Grunddüngung muss nicht unbedingt mit einem ausgewiesenen Rosendünger sein und monatlich wiederholt werden, nein, es genügt auch ein allgemeiner Bio-Gartendünger, Rosendünger Juni und August ergänzen!
Die RICHTIGE Pflanzung:
Die beste „Anwuchsgarantie“ ist die gründliche Bodenvorbereitung. Sich vergewissern, dass noch nie eine Rose auf der gewünschten Pflanzfläche gestanden hat, auch keine andere aus der Rosenfamilie wie z.B. ein Apfel- oder Birnbaum. Wichtig ist, dass der optimale Wasserabzug gewährleistet ist. Kordes, einer der weltweitberühmtesten Rosenzüchter sagte, dass Rosen keine Seerosen sind, das bedeutet, dass unter Umständen in tieferen Regionen (50 cm) eine Drainage mit Schotter oder Kieserfolgen sollte.
Dass die Pflanzfläche 2 Spaten tief umgestochen werden sollte ist ebenso wichtig wie die Einarbeitungvon gut verrottetem Grünkompost oder/und frischen Pflanzhumus in Form von Rosenerde.
Eine gute Grundversorgung mit einem wie oben beschriebenen Dünger ist nicht unwesentlich, kann aber unter Umständen auch erst noch 3-4 Wochen erfolgen, wenn der Boden dementsprechend gut vorbereitet wurde und dadurch ausreichend versorgt ist.
Das Pflanzloch sollte 30-40cm im Durchmesser betragen, weiters auch dasselbe in der Tiefe! DieRose sollte mit der Veredelungsstelle (Verdickung oberhalb der Wurzeln) 3-5 cmin den Boden gelangen, angehäufelt sollte in jedem Fall werden. Das bedeutet, dass zusätzliche Erde als kleiner Wulst auf die Pflanze kommt, um viele neueTriebe aus der Mitte der Pflanze entstehen zu lassen, was auch für Frühjahrs-und Herbstpflanzungen gilt.
Das Pflanzloch gehört gut mit Wasser gefüllt, unter Umständen die Rosen (auch die getopften) kurz in ein Wasserbad stellen, wurzelnackte sogar einen halben Tag lang! Wichtigist, dass die Rose ganz locker und sacht mit ihrer Wurzel im Boden liegt, niemals die Wurzel gar hineinpressen in den Boden, da entstehen zu 100 %Schäden!
Rosen in Töpfen- und das ist der Vorteil - sind während der gesamten Vegetationsperiode verpflanzbar, nicht nur im Frühjahr oder im Herbst. Man kann auch die Farbe im blühenden Zustand besser einordnen als von einem Bildetikett. Auch der Wuchscharakter und das begehrte schöne Rosenlaub sind Kriterien zur Beurteilung. Rosenkauf ist auch eine Vertrauensfrage, weil das meistens eine Investition für die nächsten 10 Jahre ist.
Rosen – als Kübelpflanze
Rosen in Töpfen oder Trögen gepflanzt, ist in den vergangenen Jahren immer mehr zum Thema geworden, weil die meisten Gartenfreunde auch auf der Terrasse ihre Lieblinge nicht missen wollen. Hier ist die Auswahl eines tiefen Pflanzgefäßes das Um und Auf! Weiters die Verwendung des richtigen Rosensubstrates und die richtige Nachdüngung. Wird da gespart oder vergessen, ist es schnell vorbei mit der üppigen Pracht und die Pflanze kränkelt. Wichtig ist die richtige Sortenwahl, weil nicht alle Sorten gleichermaßen dafür geeignet sind. Und jetzt schon an den nötigen Winterschutz denken. Die Töpfe gehören dann im Herbst mit einem Winterschutzvlies eingepackt, damit erstens die Töpfe nicht springen und zweitens die Wurzeln nicht erfrieren und vertrocknen in weiterer Folge. Auch die Rose selbst gehört selbst im Topf um die Veredelungsstelleherum geschützt, entweder mit Vlies, mit Stroh, aber auch mit Erde und dgl.
Der Pflanzenschutz ist stets ein heikles Thema. Die meisten wollen klarerweise kein Gift spritzen, was von der Grundeinstellungauch richtig ist. Dennoch ist es bei uns in Tirol bei den sehr wechselhaften klimatischen Verhältnissen für ein gesundes Rosenwachstum, das bis in den Herbst hineinreichen soll, fast unumgänglich, die Pflanzewiderstandsfähig und stark zu machen! Vorbeugung ist immer noch die beste Form der Heilung, vor allem gegen Mehltau- und Rostpilze aber auch Sternrusstau besonders in Jahren mit starken Frühjahrsniederschlägen.
Die biologische Bekämpfung wäre jene mit einem Präparat des Ackerschachtelhalmes (fertig als Extrakt im Handel oder als Brühe selbst angesetzt), auch in Kombination mit dem guten, alten Bittersalz. Kupferspritzmittel zum Austrieb im Frühjahr ist ebenso sehr gutv erwendbar und wehrt die erste Mehltaugefahr Anfang Juni gleich einmal ab!
Blattläuse sind mit Knoblauch- und Zwiebelbrühen ebenso bekämpfbar wie mit beispielsweise 2%iger Magermilch, die auch die Blattrollwespe bekämpft. Gegen Spinnmilbenhilft der Ackerschachtelhalmtee ebenfalls, aber auch Brennessel-Wermuttee, auch sehr gut gegen Rosenzikaden, welche sich hüpfend auf der Blattoberseite fortbewegen und wie große Blattläuse aussehen.
Rosenschnitt
Der Schnitt der Rosen ist nicht nur im Herbst, vor allem aber im Frühjahr wichtig. Auch der Sommerrückschnitt verblühter Triebe an öfter blühenden Gartenrosen ist unverzichtbar. Hier gilt die Grundregel, dass ein starker Rückschnitt starke, kräftige Blühtriebe hervorbringt (nach 4-6 Wochen), ein ganz schwacher Rückschnitt viele, aber sehr dünne Triebe mit kleinen Blumen. Und gesundes, frisches Rosenholz ist wichtig für die Gesunderhaltung und Neubildung des Laubes, was so wichtig für die Blütenbildung ist.
Was bedeutet: Frisches Holz-frisches Laub- gesunde Blüten. Oder umgekehrt: Ohne Laub keine oder kaum Blüten!
Rosen-Tipps für Garten und Balkon
zum Beitrag
Was sind eigentlich Kübelpflanzen und wozu sind sie „gut“?
Sie
- verschönern und beleben Eingangsbereiche, Terrassen- und Sitzplätze, gestalten Bereiche abwechslungsreich
- sind (meist) nicht winterhart, aber überwinterbar!
- brauchen gewisse Grundpflege (Düngung, Bewässerung, Ausputzen verblühter Blütenstände)
- lassen sich überall verwenden. Es gibt sie für volle Sonne, aber auch für lichten Schatten.
- Sind oft das Tüpfelchen auf dem i auf manchen Terrassen
- Überwinterung meist im Haus in kühlen, hellen Räumen, oft auch in Wintergärten
- Der richtige Dünger: zuerst bevorraten, beispielsweise mit Schafwollpellets und dann flüssig über das Gießwasser wöchentlich nachdüngen. Die meisten sind Starkzehrer!
Beispiele für volle Sonne:
1. Oleander: Jahrzehntelang Kübelpflanze Nummer 1 durch den starken Italienbezug der Tiroler. Braucht im Sommer viel Wasser, Dünger (2x/Wo), Verblühtes sollte herausgebrochen werden, Rückschnitt eher im Herbst denn im Frühjahr ratsam (sonst blüht er zu spät).
2. Jasminbäumchen (Solanum jasminioides): Kletterer, der aufgebunden strauchförmigen Charakter besitzt; sehr populär durch dunkles Laub im Kontrast mit weißen Blüten; Ansprüche wie der Enzianbaum.
3. Wandelröschen (Lantana): Blüten in kleinen Dolden unzählig über dem Laub stehend, starkwüchsig bis 2m hoch werdend; Verblühtes fällt selbst ab,verbleibende Samenstände können entfernt werden. Braucht täglich Wasser und fast 2-täglich Dünger. Sollte im Herbst geschnitten und formiert werden.
4. Oliven: DIE Aufsteiger der letzten Jahre. Kann teilweise – eingepackt/geschützt bereits draussen überwintert werden, aber nur in Tallagen, besser jedoch frostfrei Indoor.
5. Zitrusgewächse: brauchen den sonnigsten Platz; Symbol für den Süden; wöchentlich einmal Zitrusdünger, zusätzlich 3x pro Jahr Eisendünger; benötigen im Sommer meist trocken, im Winter hingegen niemals austrocknen lassen; Dezember bis Februar nicht düngen. Giessen mit kalkarmen Wasser, ansonsten wird das Laub gelb.
6. Sundevilla: braucht den sonnigsten und heißesten Platz im Garten, veträgt es auch sehr trocken. Durch die großen, glockenartigen Blüten in Rot, Rosa, Weiß sehr populär, fast schon inflationär, aber eben sehr anspruchslos!
7. Freiland-Palmen: Wird nicht mehr lange dauern und in fast jedem Garten wird eine stehen. Gibt welche, die minus 12°C vertragen. Draussen und drinnen überwinterbar, aber darf im Winter nie warm stehen. Anspruchslos!
8. Feigenbaum (Ficuscarica): braucht beim Austrieb Schatten, muss bereits im April ins Freie, ist sogar bei uns fast winterhart (ausgepflanzt in Tallagen). Braucht durchlässige, nährstoffreiche Böden. Fruchtgewinnung regelmäßig jedes Jahr sicher. Wird bis 2m hoch, verträgt die Sonne im Sommergut.
Beispiele für Halbschatten bis Schatten:
1. Fuchsie: es gibt auch Sorten für Eignung in voller Sonne; Sehr große Sortenvielfalt und sehr beliebt als Kübelpflanze für sonnige Eingangsbereiche. Selbstreinigend, Samenstände dann und wann entfernen. Gießen erst bei Austrocknung der Erde; durchlässiges, nährstoffreiches Substratverwenden; braucht 2x/Woche Düngung. Rückschnitt im Laufe des Winters üblich, meist nicht beim Einräumen ins Haus.
1. Calla (Zantedeschia): trichterförmige, große Blüten in weiß, rosa und gelb; blüht bis Juli; regelmäßig Wasser (nicht austrocknen lassen) und alle 2 Wochen Dünger außer im Herbst (Ruheperiode).
1. Hibiskus Hibiscusrosa-sinensis (Chines. Eibisch): Malvengewächs als Kübelpflanze für luftfeuchtere, sonnige Standorte und ganzjährig gleichmäßiger Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Braucht im Winter helle, kühle Standorte um die 10°C, Rückschnitt jederzeit möglich. Blüht fast ganzjährig. Gefüllt blühende Typen sind regenempfindlich. Achtung! Lausgefahr! Monatlich frische Lausstäbchen in die Erde stecken!
Was sind eigentlich Kübelpflanzen und wozu sind sie „gut“?
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Tomaten sind keine typischen Pflanzen für den Gemüsegarten, sie sind bei uns eigentlich Kübelpflanzen-Kulturen.
Sie brauchen ihre eigene Umgebung aber brauchen nicht viel Platz, es genügt eine Terrasse oder ein kleiner Balkon.
Es ist für jeden die passende Sorte dabei. Und falls zusätzlicher Platz da ist: Ein kleines Gewächshaus schützt die Pflanze zusätzlich vor äußeren, negativen Einflüssen (Regen, Hagel).
Tomaten – oder Paradeiser, Goldapfel, Liebesapfel, Paradiesapfel.
Heimat: Südamerika,Peru
Verbreitung in Mitteleuropa erst seit knapp 100 Jahren
Wuchs: Die Tomate wird in Stabform mit unbegrenztem Wachstum (bis zu 5 Meter) und in Buschform mit begrenztem Wachstumgehalten
Frucht: Von der Frucht her unterscheidet man
- Hellfrucht (2 Samenkammern, rund, wenig Trockensubstanz)
- Fleischtomatentypen (unregelmäßige Frucht, mehrere Kammern)
- Flaschentomaten (längliche, spät reifende Frucht)
- Cherry- und Cocktailtomaten (kleinfruchtig 10-40g, sehr schmackhaft),
Manche Fleischtomaten wie Ochsenherz, Steaktomaten etc. werden bis 1,2 kg schwer, manche wie „Ribisel-Tomaten“ nur 7-10g.
Farbe: Hauptfarbe ist rot, dann gelb, orange, violett, dunkelrot, zitrusfarben, gestreift usw.
Die Tiroler Tomate des Jahres „Süße Hanna“ ist beispielsweise eine orange Cherrytomate.
Boden
Durchdringend humusreich, gelockert, regelmäßig feucht gehalten, schwachsaurer pH-Wert; sehr nährstoffreich!!
Pflanzung
Nach der Aussaat im März oder dem Kauf einer getopften Pflanze im Mai zu den Eismännern hin auspflanzen an einen sonnenreichen Platz im Gemüsebeet im Abstand von 80x50 cm (Stabtomaten) oder 50x40 cm (Buschtomaten), im Kleingewächshaus schon im April auspflanzen, imTopf an der warmen Hauswand Anfang Mai.
Düngung
Regelmäßige Düngung mit festen organischen Düngern wie Schafwollpellets in der Vorbereitung des Bodens auch Calcium geben. Alles in den Boden/Topf mit einarbeiten, idealerweise auch flüssig übers Giesswasser mit Bio-Dünger nachdüngen!
Pflege
- aufstäben: 1,50-2 m hohe Stützstäbe verwenden, eintriebig ziehen. Veredelte Tomaten sind stärker im Wuchs und können zweitriebig gezogen werden
- ausgeizen: alle Nebentriebe, die aus der Pflanze entspringen (aus den Blattachseln heraus) gehören entfernt und zwar vollständig, nicht nur abzwicken, weil nur dann kommt genügend Licht zur Frucht und die Pflanze verkrautet nicht.
Pflanzenstärkung
Vorbeugend gegen Krautfäule, die in kühlen Sommern bereits vor der Ernte einsetzen kann, mit Kräuterauszügen (Ackerschachtelhalm) spritzen. Pilzkrankheiten sind die größere Gefahr als Läuse oder Weiße Fliege.
Ernte
Buschtomaten ab Mitte Juni, ansonsten im Freiland ab Mitte Juli, die meisten ab August; nur voll reife Früchte haben besten Geschmack.
Inhaltsstoffe
Karotin, Apfel- und Zitronensäure; Vitamine A,B,C mit hohem, gesundheitlichen Wert, außer dass die unreife Frucht mit dem Inhaltsstoff Solanin sogar gesundheitsschädlich ist! Dunkel fruchtige wieIndigo Rose, Kakao oder Cookie sind für jene, die säureempfindliche Mägenhaben, ideal.
Arten
Buschtomaten: 20-50cm hoch, kein Ausbrechen erforderlich. Je nach Sorte für Balkontröge, für große Töpfe oder für das Hochbeet, auch als Ampelpflanze. Früchte sind meistens rot, aber auch gelbe Sorten sind möglich; kirschgroße, geschmacklich sehr gute Früchte. Hauptsorten sind Evita, Babyboomer und Balconi.
Fleischtomaten: Pflanzen werden bis 1,60 m hoch, Früchte platt rund bis gerippt; zum Kochen, Grillen, aber auch für Salate, bis zu 600 Gramm/Frucht. Aufbinden/Ausgeizen erforderlich
Rispen- und Salattomaten: im Freien bis 2-3m hoch, die Klassische, muss ausgegeizt werden.
Cocktail- und Cherrytomate: bis zu 3 Meter hoch werdend, brauchen Gerüste, muss aber ausgegeizt werden. Für Frischverzehr, zum Zieren von Speisen usw. Sehr beliebt. Heuriges Tiroler Gemüse des Jahres ist die sehr gute und süße, aromatische „Süße Hanna“ (Sorte Honeycombe).
Sonderformen wie Pelati, Saucentomaten, Steaktomaten etc.: bis zu 1,60 Meterhoch werdend; für Salate und für die Ketchup Produktion. Sehr saft- und ertragreich. Aufbinden erforderlich.
Veredelung als Sonderform:
Seit über 25 Jahren hält das Veredeln von Tomaten auch im Privatbereich Einzug. Dabei wird wie bei einer Rose die Unterlage angebaut (Februar) und das Edelreis darauf gepfropft.
Die Unterlage ist eine Wildform, meist starkwüchsig und äußerst robust, was den Boden anbelangt samt Resistenzen; das Edelreis ist die jeweilige bekannte Tomatensorte, die dann früher und vor allem nachgewiesen reichhaltiger in Ertrag geht und nicht zu vergessen etwas robuster auch gegenüber diversen Tomatenfäulnispilzen ist. Und sie kann ZWEITRIEBIG gezogen werden!
Foto: Aurelie Guidi
Alles über die beliebten Fruchtgemüse!
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