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Erwin’s Gartenschule

Das richtige Mulchen im Garten

Wohlklingend ist das Wort nicht gerade, aber dessen ungeachtet hat Mulch (fast) nur positive Eigenschaften. Unter Mulch versteht man organische Masse, die noch nicht verrottet, also noch nicht zu Erde geworden, ist.

Es kann sich um kurzen Rasenschnitt (weniger gut), gehäckselte Zweige (Häckselgut im eigenen Garten hergestelltmittels Häcksler ist sehr, sehr gut, aber aufwändig), Staudenabfälle oder gar gehäckselte Rinde (Rindenmulch) handeln. Eine Mulchschicht hält den Boden feucht, locker, lebendig und hemmt den Unkrautwuchs. Es gibt auch fertig aufbereitetes Material in Form von Fichtenrinde, Lärchenrinde oder Mischrinde zu kaufen. 

Mulch-Material aus dem eigenen Garten wird in einer ungefähr 10cm dicken Schicht aufgetragen, ist jedoch optisch meistens nicht so ansprechend wie die nur 5cm dick aufgetragene, gekaufte Rindenmulch-Schicht.

Vor Auftrag der Mulchschicht muss in jedem Fall stickstoffhaltiger, wenn möglich, organischer Dünger in Form von Schafwollpellets oder auch Hornspänen (100g/m²) aufgetragen werden, weil durch den Rotteprozeß freigewordene Bakterien dem Boden Nährstoffe entziehen und diese dadurch ebenfalls ernährt werden müssen, um keine Chlorosen an den Zierpflanzen zu erhalten.

Beispiele, wo das Mulchen besonders gut ist:

-      Unter Gehölzen (Ziersträucher, Bäume, Hecken) wird gleich nach derPflanzung gemulcht. Das An- und Weiterwachsen wird dadurch erheblich erleichtert, besonders in trockenen Sommern vermindert das Mulchen die Gießhäufigkeit.

-      Bei Rosen bewährt sich das Mulchen ebenfalls, wobei man früher anders gedacht und berichtet hat, vor allem in trockeneren Gebieten. Kurzer, abgelegener (!!) Rasenschnitt, Rindenmulch oder Stroh (eingearbeitet) reduziert die Gießhäufigkeit ebenso.

-      Zwischen Stauden bietet Häcksel- und Rindenmulch den ästhetischen Vorzug, dass er die Pflanzung mit einer gleichmäßig braunen Schicht unterlegt, während Grasschnitt verrottet und dann grau und unansehnlich wird.
Achtung: Die Pflanzstellen sollten frei bleiben, das Mulch-Material darf die Stauden nicht zudecken!

-      Für Obstbäume gilt: Baumscheiben der Hochstämme mit Grasschnitt oder Häckselgut abdecken, bis die Bäume nach einigen Jahren soweit gekräftigt sind, dass der anfangs unerwünschte Rasen ruhig bis zum Stamm heranwachsen darf. Bei Zwergbäumen, die ein geringeres und sehr flachwachsendes Wurzelwerk entwickeln, ist das Mulchen zeitlebens ein Vorteil, auch noch in vielen Jahren nach der Pflanzung. Die Bäumchen wachsen dann sichtbar flotter und brauchen auch bei längerer Trockenperiode kaum gegossen zu werden.

- Gleiches gilt für Strauchbeerenobst, denn bei Johannis- und Stachelbeeren befindet sich die Hauptwurzelmasse direkt unter der Erdoberfläche.

-      Bei Himbeeren verhindert eine Mulch Auflage nicht nur das rasche Austrocknendes Bodens, sondern schafft auch ein sehr günstiges Milieu, das die häufig auftretende Rutenkrankheit recht gut in Schach hält.

-      Im Gemüsebeet reduziert das Mulchen die lästige Gießarbeit. Gurken und Zucchini lieben eine solche Bodendecke ganz besonders. Aber vor allem bei Tomaten, die ein flaches, reich verzweigtes Wurzelwerk entwickeln, lohnt sichdas Mulchen: Während normalerweise an heißen Sommertagen täglich gewässert werden muss, damit die Pflanzen nicht schon am zeitigen Nachmittag welken, genügt es, die Mulchschicht 2x pro Woche durchdringend zu gießen mit ca. 20 Litern Wasser je m². Dadurch wird nicht nur die Mulchschicht, sondern auch derdarunter liegende Boden gut durchfeuchtet und dieser auch noch besser erwärmt, was den Tomaten hinsichtlich der Falschen Mehltau-Pilze zugutekommt.

 

Unterschiede bei Rindenmulch:

Gut gekauft ist ein Häckselgut in der Körnung 10-40mm, darunter ist es zu fein (dann ist es fast wie Rindenhumus), darüber ist es zu grob mit zu vielen Scharten.

Es sollten auch viele Schnittflächen dabei sein, da dann die unkrautabtötende Gerbsäure aus der Nadelholzrinde (meistheimische Fichtenrinde!) austreten kann. Sind zu viele Grobanteile dabei, schaut die Rinde nicht nur unsauber aus, sondern hat oft nicht die nötige Wirkung. Daher ist eine gute Mischung aus hauptsächlich Fichten- untergeordnet Lärchenrindenhackgut eine sehr gute Kombination und in der richtigen Körnung systemisch wie optisch das Beste, was es derzeit gibt.

 Zierrinde besteht aus höherem Anteil Pinien- und Lärchenrinde, die zwar optisch nochmehr hergibt, aber nicht immer den gewünschten Mulch Effekt bringt.

 Rindenhumus als solches ist zwar bereits (fast) fertig verrottet, jedoch bringt bedingt noch einen guten Mulch Effekt, die Erde darunter bleibt feucht und gleichzeitig wird eine Menge Humus gebildet (Anlockung von Regenwürmern undanderen guten Bodenlebewesen). Schnecken werden noch dazu auch noch teilweise abgehalten, es sei denn, sie treten wirklich in Massen auf!

Billig gekauft ist daher nicht immer gutgekauft. Auf abgelegenen Stellen kann es ruhig grobschartige Rinde sein, aber im Nahbereich, wo die Optik auch entscheidet, sollte eher die richtige Körnungverwendet werden, da es sonst oft ärgert. Rasenschnitt sollte daher auch nicht unbedingt im Sichtbereich verwendet werden, da dieser ergraut und unansehnlich wird.

Holzfaser (häufig als Gartenfaser angeboten) ist DAS Material der Zukunft: Holzfasern werden relativ aufwändig hergestellt. Sie enthalten zwar weniger Gerbsäure als Rinde, haben aber dennoch einenguten Mulch Effekt. Gut zu verwenden ist die Faser allerdings gegen Nacktschnecken, wenn sie dick genug (7-10cm) aufgetragen wird, weil die Schnecken quasi an den Faserstoffen hängen bleiben und sich aufreiben. Holzfaser ist nicht mehr aus dem Gartenalltag weg zu denken.

Miscanthus-Schilf ist ebenso ein gutes, neueres Mulch-Material, dem die Zukunft gehört, hier bedarf es aber noch einiger Adaptierungen.

Autor
Erwin Seidemann
Datum
21.6.2024
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30.5.2025
Nasser Frühling, was tun?

Was machen bei schlechtem Wetter im nassen Mai und Juni?

 

Ich versuche, einzelnen „Gruppen“ aufzuzeigen, was da sein KÖNNTE!
Und es ist auf die aktuelle Situation bezogen. Viele Pflanzen wachsen nämlich überdurchschnittlich gut, besonders Rasenflächen, Gemüse, Obstbäume, Pflanzen auf Wiesen und Feldern. Der Blüte tut Regen allerdings meistens nicht so gut, Thema hier Faulstellen, welke Pflanzen usw.

Was sind die Auswirkungen auf einzelne Pflanzengruppen, auf Schädlinge, Pilzkrankheiten, den Zustand des Gartens im Allgemeinen?

 

Zierpflanzen im Freien:

 

Balkonblumen:

Sie sind im Allgemeinen  heuer wachstumsmäßig durch die tieferen Temperaturen zumeist etwas „hinten“. Die Blüte als solches leidet gerade in solch Intensivkulturen umso mehr. Blüten mit offenen, nach obengerichteten Blüten können das Wasser nicht wegrinnen lassen und bekommen Faulstellen, also muss man diese entfernen und auf Besserung hoffen. Ernährungsmäßig ist die Situation so, dass die Pflanzen noch alles aus der Erdeziehen können, aber das ist bald aufgebraucht. Man bekommt den Dünger nicht zuden Wurzeln hin, weil man selten gießen muss und somit auch weniger oft düngen kann. Biologische Langzeitdünger eingestreut bringt Besserung.

Kübelpflanzen:

Da gilt Ähnliches wie bei Balkonblumen. Sie wachsen zwar gut, aber die Blüte lässt vielerorts durch die geringere Sonneneinstrahlung zu wünschen übrig. Bitte aber nicht die Geduld verlieren und Radikalmaßnahmen wie Rückschnitte oder überdüngen, sondern auf Besserung warten.

Blütensträucher und Blütenstauden:

Viele winterharte Sommerblüher wie Weigelie, Schmetterlingsstrauch, Kolkwitzie oder Hibiscus, aber auch Rittersporn, Phlox und Johanniskraut wachsen zwar wunderbar, die Blüten und sogar teilweise die Blätter beginnen durch das Überangebot zu faulen oder welken. Was tun? Abwarten und schauen, was passiert. Man kann einen Rittersporn zurückschneiden, dann blüht er verspätet nach. Wenn man Sträucher, die durch das viele Wasser weich und überhängend sind, zurückschneidet, hat man weder heuer noch nächstes Jahr was davon.

Rosen:

Sie leiden heuer ziemlich unter dem vielen Regen, schließlich beginnt gerade die erste Blüte und diese ist bekanntlich die schönste im Jahr. Speziell nachmittags oder abends ist es besonders schlecht, wenn es regnet, weil die Pflanze nicht mehr richtig abtrocknet. Mehltau- undRostpilze sich einschleichen, bzw. die Blüte besonders bei stark gefüllt blühenden Sorten (Englische, Historische Sorten) faulen kann. Vorbeugende Mehltauspritzungen mit Ackerschachtelhalmtee, in Verbindung mit Bittersalz können die Pflanze stärken. Die Blüte allerdings sollte man stark zurückschneiden, in 5-6 Wochen hat man die Pflanze wieder in Vollblüte, weil viele Rosen mehrmals pro Jahr blühen. Allerdings geht eine Nachdüngung mit einem organischen Rosendünger mit einher, sonst verhungert die Pflanze.

 

Heckengehölze:

Sollten im Juli geschnitten werden, besonders immergrüne wie Fichten, Thujen, Eiben, Zypressen oder auch Liguster, Laubabwerfende können bis September ohne Schwierigkeit geschnitten werden. Fremdländische Heckengehölze wie Thujen oder Zypressen können heuer unter der Feuchtigkeit sehr wohl leiden. Es sind nämlich Pflanzen, die in ihrer Heimat imSommer trocken und im Winter feucht haben. Bei uns ist es genau umgekehrt, daher können sie von der Mitte heraus braun werden, was meist zu viel Wasserzur Folge hatte.

 

Obst und Gemüse:

Bei Gemüsebeeten allgemein sollte auch Bedacht darauf genommen werden, dass der viele Niederschlag die Bodenqualität zwar häufig verbessert, aber nur dort, wo der Wasserabzug gewährleistet ist und gleichzeitig die Nachversorgung mit organischem Material in Ordnung ist. Wenn erst einmal gepflanzt ist, sollte man nicht mehr alles nachdüngen, vor allem nicht bei raschwüchsigen Pflanzen wie Salat usw.

Gerade das Gemüse wie sämtliche Kopfbildner (Kraut, Salate) sind der Fäulnisgefahr ausgesetzt. Auch Läuse und Schnecken sind dann wieder präsent. Spritzungen sind nicht ratsam, gegen Schnecken hilft biologische Schneckenabwehr wie ein bekanntes Eisenprodukt. Andere Präparate sind im Gemüse nicht ratsam, weil Rückstände im Boden und somit in der Pflanze bleiben.

Tomaten sind heuer besonders durch zu tiefe Temperaturen gehandikapt. Kraut- und Braunfäule sind unangenehme Begleiterscheinungen, die im Endeffekt auch vor der Frucht keinen Halt machen. Missernten, unreife Früchte, Faulstellen an den Früchten sind die schwere Folge, die viel Arbeit umsonst erscheinen lassen. Vorbeugend Steinmehl anstauben, um Pilzsporen, die auf der Pflanze keimen, auszutrocknen, aber auch Salbeitee hat gute Wirkung

Gurkenpflanzen sind heuer vielerorts im wahrsten Sinne des Wortes „erkältet“ oder „ersoffen“. Meistens hat es aber auch ungünstige Bodenbedingungen zur Folge gehabt, dass das Wasser nicht abrinnen konnte.

Gewürze und Heilkräuter leiden auch unter Sonnenarmut, die Inhaltsstoffe wie ätherische Öle und vieles mehr bilden sich nicht so gut aus und die Geschmäcker und Düfte lassen eindeutig zu wünschen übrig, was sich bei entsprechender Sonneneinstrahlung sofort und umso schneller wieder ändern kann.

Bei Obst sieht es gerade bei der heurigen Erdbeer-Ernte nicht überall rosig aus. Zu häufiger Regen zehrt an der Haltbarkeit.

Johannisbeer-Arten sollten jetzt um diese Zeit ausgelichtet werden, wenn man abgeerntet hat. Dabei sollte man auf die Jungtriebe achten,die belassen werden sollten, abgetragenes Holz zu einem großen Teil bodengleichentfernen, nicht nur leicht zurückschneiden.

Obstbäume sind jetzt am Reifen. Marillen sind oft stark in Mitleidenschaft gezogen. Meist ist das zu feuchte Wetter an schlechten Ernten schuld, weil Pilze und dgl. negativ auf die Fruchtqualität Auswirkung zeigen. Die Kirschernte steht auch schon bald an, die Pilzgefahr geht somit einher. Auf die Apfelernte scheint es bislang noch kaum Einfluss zu haben. Spritzungen gegen Schorf und andere Pilze ist noch möglich, dazu braucht es aber gute Wetterphasen.

 

Rasenflächen:

Sind bislang schön, in weiten Teilen sogar frei von der lästigen einjährigen Hirse (weil diese Trockenheit braucht). Jene Gebiete, wo Engerlinge von Mai- oder Junikäfern stark vorkommen, muss man mit Nematoden(Fadenwürmer) gießen und damit den natürlichen Feind einbringen und damit auf natürliche Weise bekämpfen.

Wichtig in Rasenflächen ist gerade heuer nicht so sehr eine künstliche Bewässerung, sondern eher die mindestens monatliche Nachdüngung mit Rasenlangzeitdüngern mit einem höheren Stickstoffanteil. Die Nährstoffe werden ausgewaschen und stehen der Grasnarbe, die nur 5-7 cm stark ist, nicht zurVerfügung! Daher unbedingt nach düngen und wöchentlich mähen, in Engerling-Gegenden nicht zu tief!! Dann tut sich auch der Unkrautbewuchs nichtso leicht wie bei schwach gedüngten Flächen. Besonders bei intensiverer Nutzungist dies sehr wichtig und effizient für eine halbwegs schöne Fläche ohne große Kahlstellen!

Pflegetipps bei einem regenreichen Mai und Juni

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4.4.2025
Die richtige Blumenerde zur beginnenden Umtopfzeit

Grundsätzlich:

Die Verwendungvon Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert. Hat man sich früher kaum Gedanken überden Inhalt von Pflanzerden gemacht – Hauptsache, es ist gut gewachsen – so denkt man heute auch in diesem Segment daran, möglichst sorgsam Herkunft und Nachhaltigkeit der Zutaten zu prüfen und seine Kaufentscheidung danach zutreffen.

 

Stichwort Torf:

Die EU-Verordnung läuft darauf hinaus, im Hobbygartenbereich Torf bis Ende dieses Jahrzehnts zu verbieten. Das scheint machbar zu sein, im Profibereich freilich sieht es anders aus. Die riesigen Mengen an Torf, die hier vor allem in den starken Gartenbauländern Holland, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien, Italien, aber auch Türkei, Griechenland, Israel etc. können zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch entsprechende Ersatzstoffe kompensiert werden. Hier spricht man von Torfreduktion in den Substraten, aber noch nicht von Torffrei. Es gibt in ganz Europa nur eine Hand voll Betriebe, die sich „Torf freiproduzierend“ nennen dürfen. Wir sind einer davon.

Torf hat für die Umwelt überragende Bedeutung, er kommt in Hochmooren natürlich vor. Diese befinden sich im Baltikum, in Finnland, teilweise noch Deutschland, aber auch Irland, Schottland und in Übersee in Kanada. Intakte, nasse Moore übernehmen gemeinsam mit den Wäldern die Hauptfunktion in der Speicherung von Kohlenstoff– in der Vorstufe CO2.

 

Ersatzstoffe für Torf

Das sind z.B. Kokosfasern, aber auch hier stellt sich die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck. Aktuell gibt es aber keine Beschränkungen für die Verwendung, Kokos kommt dem Torf in seinen Eigenschaften mit der hohen Wasserspeicherfähigkeit am nächsten. Weitere sind auch mechanisch-thermisch aufgefasertes Holz, also Holzfaser. Rinde als Torfersatz ist von großer Bedeutung, die als solche zu Humus verrottet.

 

Bleibt dann „nur mehr“ der Grünkompost?

Hauskompost ist selbstverständlich die mit Abstand günstigste Alternative zu zugekauften Zutaten, welche man ins Auge fassen sollte!

Was braucht es dazu?

Je nach Bedarfsmenge an Pflanzerde braucht es Platz für eine Hauskompostierung im Garten.  

Aber der Reihe nach….

 

Grünkompost muss in bester Form hergestellt werden, halbverrottetes ist gänzlich ungeeignet zur Herstellung von Pflanzerden, der Schädlingsdruck alleine schon wäre enorm. Das heißt, man sollte eine offene Kompostmiete aufstellen, wo von der Seite und von oben Regen und Sauerstoff durchfließen können. Schnellkomposter funktionieren natürlich auch, jener Kompost ist aber besser geeignet zur Beimischung in Beeten, die Heißrottephase in solchen Kompostern ist zu schnell zu hoch. Guter Kompost sollte langsam reifen, bis zu einem Jahr oder länger. Er sollte auch umgesetzt werden.

Die Inhaltsstoffe sind Küchenabfälle (keine tierischen Bestandteile), Rasenschnitt, klein gehäckselter Strauchschnitt, Steinmehl und auch „alte Pflanzerde“ von zu kompostierenden Balkonpflanzen etc.

Wenn man nun diesen Kompost sorgsam hergestellt hat, ist er an einem halbschattigen Platz zu lagern, mit schwarzem, luftdurchlässigen Vlies abgedeckt und vor Flugsamen und Hitze zu schützen, gelegentlich auch zu wässern, damit er nicht komplett austrocknet.

Was immer beachtet werden soll, ist das doch hohe Gewicht von torffreier Erde MIT Kompost, das zusammen kommt, wenn man auf Torf als Zuschlagstoff verzichtet.

 

Soll man Torffreie Blumenerden ebenfalls aufdüngen? Unbedingt.

Der hohe Salzgehalt muss mit dem Hauptwachstums-Nährstoff – dem Stickstoff – sozusagenkompensiert werden. Die Zugabe vom bekanntesten dieser Dünger – Hornspäne – ist natürlich zu hinterfragen, so genannte „vegane Dünger“ (aus Pflanzenreststoffen hergestellt) sind am Vormarsch, wobei der Stickstoffgehalt bei vielen leider niedrig ist. Die Alternative ist die Verwendung von Schafwolle als Dauerdünger – in Form von Pellets im heimischen Fachhandel überall erhältlich.

Auch die Zugabe von Steinmehl kann von hoher Bedeutung sein, ist dieses doch das Mikroorganismen-Futter und zeichnet sich durch einen hohen Siliziumgehalt aus.

Es gibt natürlich im Handel jede Menge Spezialerden, also eine eigene Zitruserde, eine Balkonblumenerde, eine Moorbeeterde, Tomatenerde, Kübelpflanzenerde, Graberde, Hochbeeterde, Palmenerde, Kaktuserde und noch viele mehr.

Es macht durchaus Sinn, entsprechende Spezialerden zu verwenden, allerdings braucht es bei einer guten, im Fachhandel vielleicht etwas teureren Erde mit „Universal-Charakter“ nicht mehr viele Extras, außer vielleicht Erden, die man wirklich nur für den einen Zweck braucht, wie zum Beispiel für Orchideen, Kakteen oder Ähnliches.

Mit Universalerden macht man wenig falsch.

 

Gerade im beginnenden Frühjahr und des damit einhergehenden Starts in die Pflanzsaison denkt man immer wieder daran: hab ich die richtige Erde zuhause? Was kann ich mit welcher Erde alles machen, was umtopfen, was nicht? Benötige ich für jede Pflanze was anderes an Substraten?

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Frühling
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Gartenarbeit
Garten
7.3.2025
Die Gartensaison beginnt - und mit ihr die ersten kleinen und gröberen Fehler

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten.

Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

 

Für viele beginnt im März die Gartensaison – und mit ihr die ersten Fehler.

Zu früher Schnitt, falsche Düngung, ungeduldiges Pflanzen: Wer jetzt klug handelt, erspart sich später Ärger und freut sich auf einenblühenden Frühling.

Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Frostempfindliche Pflanzen zu früh ins Freie stellen

Fehler: Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini, aber auch Sommerblumen, Kübelpflanzen (Oleander, Margeriten) zu früh ins Freiesetzen, wodurch sie Frostschäden erleiden können.

Lösung: Warten, bis die Nachttemperaturen konstant über 5°C liegen, nötigenfalls wärmegebendes Vlies verwenden.

 

Rasenpflege zur falschen Zeit oder mit falschen Methoden

Fehler: Vertikutieren oder Düngen, wenn der Boden noch zu kalt und zu nass ist.

Lösung: Warten, bis die Bodentemperatur über 10°Cliegt und sichtbares Graswachstum einsetzt.

 

Obstbäume und Sträucher zu spät oder falsch schneiden

Fehler: Zu spät im März schneiden oder falsche Schnitttechniken anwenden.

Lösung: Den Schnitt bis Mitte März abschließen, danach mehr nur auslichten. Ballhortensien lediglich die Spitzen abschneiden (sonst blühen sie nicht), frühblühende Sträucher nicht schneiden!

 

Überdüngung oder falsche Dünger verwenden

Fehler: Zu viel stickstoffhaltigen Dünger zu früh aufbringen.

Lösung: Kompost oder organische Langzeitdünger verwenden und Stickstoff nur bei Stark-Zehrern (Kohlgemüse, späterRasenflächen) anwenden.

 

Falsche Saatvorbereitung oder Aussaat

Fehler: Samen zu tief säen oder ohne Vorquellen, was zu langsamer oder ungleichmäßiger Keimung führt.

Lösung: Harte Samen über Nacht einweichen und feine Samen mit Sand mischen.

 

Bodenbeschaffenheit und pH-Werte ignorieren

Fehler: Pflanzen ohne Bodentest einpflanzen, was zu schlechtem Wachstum führen kann.

Lösung: Bodenprobe machen, was man nicht jährlich macht, aber doch bei größeren Vorhaben und nach schwierigen Jahren.

 

Frostschutz ist im März/April besonders wichtig, da dieTemperaturen nachts noch unter den Gefrierpunkt sinken können.

Hier sind einigeTipps, um Pflanzen vor Frost zu schützen:

 

Pflanzzeitpunkt beachten:

Besonders in höheren Lagen frostempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie pflanzen.

Schutzabdeckungen verwenden:

Vliesabdeckungen oder Folientunnel nützen, um Pflanzen vor nächtlichem Frost zu schützen. Diese Materialien halten die Wärme am Boden undschützen die Pflanzen.

 

Kälteschutz durch Mulch:

Eine Mulch Schicht um die Pflanzen herum hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und bietet zusätzlichen Schutz vor Kälte.

 

Frostschutz gegen Kälte sprühen:

Besonders Blüten sind bei etlichen Obstbäumensensibel (Marille, Pfirsich, Kirsche), dagegen hilft eine nachmittägliche Spritzung mit Baldrianblütenextrakt, was die Pflanze von innen wärmt und dadurch für eine Nacht Frost abgehalten werden kann.

 

Pflanzen an geschützten Standorten platzieren:

Pflanzen in die Nähe von Wänden oder Gebäuden stellen, die Wärme speichern und abgeben können.

 

Bewässerung vor Frostnächten:

Den Boden vor einer Frostnacht gut eingießen, da feuchter Boden die Wärme besser speichert als trockener Boden.

Nötigenfalls Frostberegnung machen, was im Hausgarten schwierig ist und man auch Wasser sparen sollte, gerade in trockeneren Wintern.

 

 

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten. Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

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