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Erwin’s Gartenschule

Farne im Garten

Farne erwecken Gefühle des Wohlbefindens, zum Beispiel durch einen Spaziergang im Wald, produzieren gute Luft, angenehme Luftfeuchtigkeit, Taubildung. Sie finden in der Wohnung (Bad, Vorraum, Schlafzimmer) Platz, den sie über Jahre einnehmen können, auch aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und der Anspruchslosigkeit gegenüber Pflege, Lichtverhältnisse usw.

 

Farne werden im eigenen Garten oft zu wenig beachtet, sind sie doch in halbschattigen Lagen fast ein Muss und geben dem gestalteten Bereich einen weichen Touch.

Gartenfarne

Gartenfarne sind am ihnen zusagenden Standort pflegeleicht. Sie haben im Sommer bzw. Herbst ihren optischen Höhepunkt. Ob Neuanlage oder alter, gewachsener Garten, jeder neu gepflanzte Farn benötigt eine gute Bodenvorbereitung. Dazu gehören in erster Linie eine gute Lockerung und eine Humusgabe. Diese kann in der Regel in Form von gut verrottetem Kompost erfolgen. Bei Farnen, welche saure Böden bevorzugen, wird Torf oder ein entsprechender Torfersatz wie Nadelerde verwendet.

Nicht alle Farne im Garten werden riesig und wuchern. Nein, es gibt viele kleinwüchsige Typen, die kompakt bleiben und sogar zur Schalenbepflanzung verwendet werden, also nichts Üppiges.

 

Pflanzzeiten

Farne werden meist in Töpfen vorgezogen und können deshalb während des ganzen Jahres (April bis November) gepflanzt werden. Besonders bei heiklen Farnen empfiehlt sich jedoch eine Pflanzung im Frühjahr. Sie können so vor dem ersten Winter anwurzeln. Im Pflanzjahr müssen die Farne regelmäßig gegossen werden, dies ist bei einer Sommerpflanzung in „normalen Jahren“ natürlich besonders zubeachten.

Wenn man große Farne aus einem Garten teilen will, sollte dies im zeitigen Frühjahr, kurz vor dem Austrieb, gemacht werden. Die Teilpflanzen werden sofort wieder sorgfältig gepflanzt und gewässert. Muss die Teilung nach dem Wedelaustrieb erfolgen, sollte die Blattmasse entsprechend den verbleibenden Wurzeln an der Teilpflanze reduziert werden. Eine Teilung im Herbst darf nur vorgenommen werden, wenn die Jungpflanzen in einem Gewächshaus, vor Frost und Nässe geschützt, weiterkultiviert werden können.

 

Winterschutz

Auch einheimische, robuste Farne sind auf starke Kahlfröste empfindlich. Am Naturstandort sind die Rhizome meist von einer Laubschicht bedeckt und so geschützt. Das Liegenlassen des Falllaubes ist der einfachste und beste Winterschutz. Auch im Garten ist das Liegenlassen des Falllaubes der beste Winterschutz. Besonders heikle Farne werden mit einer zusätzlichen Portion Laub versehen und eventuell mit einigen Tannenzweigen gedeckt.

Einige asiatische Farne treiben in unseren Breiten zu früh aus. Die jungen, zarten Wedel sind dann oft ungeschützt den Spätfrösten ausgesetzt. Auch hier hilfteine Abdeckung mit Tannenreisig oder ein leichtes Vlies während der gefährlichen Starkfrostnächte.

Winter-und immergrüne Farne sollten an Standorten stehen, welche vor Wintersonnegeschützt sind. Die grünen Wedel bleiben so länger schön.

Pflege

Farne am ihnen zusagenden Standort sind pflegeleicht. Schädlinge und Krankheiten sind selten. Sind in einem Garten jedoch beispielsweise Dickmaulrüssler aktiv, können diese auch Farne schädigen. Hier ist der Einsatz von Nematoden (Fadenwürmern) ratsam, welche die Larven der Dickmaulrüssler parasitieren.

Ansonsten beschränkt sich die Pflege eigentlich auf den Rückschnitt. Sommergrüne Farne können im Herbst geschnitten werden. Bei Arten welche einen Winterschutz bekommen, werden die Wedel eventuell nur eingekürzt, da die unteren Wedelteile das schützende Laub zurückhalten. Wintergrüne Farne werden im Frühjahr geschnitten. Es ist nicht immer einfach, den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Schneidet man zu früh, verliert man den Schmuck der immergrünen Wedel - schneidet man zu spät, haben die jungen Wedel bereits getrieben. In dem Fall ist äußerste Vorsicht gefragt, damit die jungen Wedel nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

 

TIPP!

Verwendung von abgeschnittenem Farnkraut gegen Nacktschnecken

Die Heimischen (Wurm- und Adlerfarn) enthalten jede Menge „Gifte“ wie z.B. Blausäureglykoside, besonders während der Sporenbildung. Daher sollte man nicht leichtfertig mit Farnen umgehen, besonders Gartenfarne sind davon betroffen, weniger die Zimmerfarne.

Man kann sogar mit Adlerfarnblättern einen einfachen Schneckenzaun um die Salatköpfe bilden. Aber auch als Schild- und Wolllausmittel hat sich Farnkrautbrühe bewährt.

Sehr gut auch die Farnkrautjauche als Kaliumdünger UND als Spritzmittel gegen die verschiedensten Läuse im Garten, besonders bei Neuaustrieben!

Autor
Erwin Seidemann
Datum
27.9.2024
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4.4.2025
Die richtige Blumenerde zur beginnenden Umtopfzeit

Grundsätzlich:

Die Verwendungvon Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert. Hat man sich früher kaum Gedanken überden Inhalt von Pflanzerden gemacht – Hauptsache, es ist gut gewachsen – so denkt man heute auch in diesem Segment daran, möglichst sorgsam Herkunft und Nachhaltigkeit der Zutaten zu prüfen und seine Kaufentscheidung danach zutreffen.

 

Stichwort Torf:

Die EU-Verordnung läuft darauf hinaus, im Hobbygartenbereich Torf bis Ende dieses Jahrzehnts zu verbieten. Das scheint machbar zu sein, im Profibereich freilich sieht es anders aus. Die riesigen Mengen an Torf, die hier vor allem in den starken Gartenbauländern Holland, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien, Italien, aber auch Türkei, Griechenland, Israel etc. können zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch entsprechende Ersatzstoffe kompensiert werden. Hier spricht man von Torfreduktion in den Substraten, aber noch nicht von Torffrei. Es gibt in ganz Europa nur eine Hand voll Betriebe, die sich „Torf freiproduzierend“ nennen dürfen. Wir sind einer davon.

Torf hat für die Umwelt überragende Bedeutung, er kommt in Hochmooren natürlich vor. Diese befinden sich im Baltikum, in Finnland, teilweise noch Deutschland, aber auch Irland, Schottland und in Übersee in Kanada. Intakte, nasse Moore übernehmen gemeinsam mit den Wäldern die Hauptfunktion in der Speicherung von Kohlenstoff– in der Vorstufe CO2.

 

Ersatzstoffe für Torf

Das sind z.B. Kokosfasern, aber auch hier stellt sich die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck. Aktuell gibt es aber keine Beschränkungen für die Verwendung, Kokos kommt dem Torf in seinen Eigenschaften mit der hohen Wasserspeicherfähigkeit am nächsten. Weitere sind auch mechanisch-thermisch aufgefasertes Holz, also Holzfaser. Rinde als Torfersatz ist von großer Bedeutung, die als solche zu Humus verrottet.

 

Bleibt dann „nur mehr“ der Grünkompost?

Hauskompost ist selbstverständlich die mit Abstand günstigste Alternative zu zugekauften Zutaten, welche man ins Auge fassen sollte!

Was braucht es dazu?

Je nach Bedarfsmenge an Pflanzerde braucht es Platz für eine Hauskompostierung im Garten.  

Aber der Reihe nach….

 

Grünkompost muss in bester Form hergestellt werden, halbverrottetes ist gänzlich ungeeignet zur Herstellung von Pflanzerden, der Schädlingsdruck alleine schon wäre enorm. Das heißt, man sollte eine offene Kompostmiete aufstellen, wo von der Seite und von oben Regen und Sauerstoff durchfließen können. Schnellkomposter funktionieren natürlich auch, jener Kompost ist aber besser geeignet zur Beimischung in Beeten, die Heißrottephase in solchen Kompostern ist zu schnell zu hoch. Guter Kompost sollte langsam reifen, bis zu einem Jahr oder länger. Er sollte auch umgesetzt werden.

Die Inhaltsstoffe sind Küchenabfälle (keine tierischen Bestandteile), Rasenschnitt, klein gehäckselter Strauchschnitt, Steinmehl und auch „alte Pflanzerde“ von zu kompostierenden Balkonpflanzen etc.

Wenn man nun diesen Kompost sorgsam hergestellt hat, ist er an einem halbschattigen Platz zu lagern, mit schwarzem, luftdurchlässigen Vlies abgedeckt und vor Flugsamen und Hitze zu schützen, gelegentlich auch zu wässern, damit er nicht komplett austrocknet.

Was immer beachtet werden soll, ist das doch hohe Gewicht von torffreier Erde MIT Kompost, das zusammen kommt, wenn man auf Torf als Zuschlagstoff verzichtet.

 

Soll man Torffreie Blumenerden ebenfalls aufdüngen? Unbedingt.

Der hohe Salzgehalt muss mit dem Hauptwachstums-Nährstoff – dem Stickstoff – sozusagenkompensiert werden. Die Zugabe vom bekanntesten dieser Dünger – Hornspäne – ist natürlich zu hinterfragen, so genannte „vegane Dünger“ (aus Pflanzenreststoffen hergestellt) sind am Vormarsch, wobei der Stickstoffgehalt bei vielen leider niedrig ist. Die Alternative ist die Verwendung von Schafwolle als Dauerdünger – in Form von Pellets im heimischen Fachhandel überall erhältlich.

Auch die Zugabe von Steinmehl kann von hoher Bedeutung sein, ist dieses doch das Mikroorganismen-Futter und zeichnet sich durch einen hohen Siliziumgehalt aus.

Es gibt natürlich im Handel jede Menge Spezialerden, also eine eigene Zitruserde, eine Balkonblumenerde, eine Moorbeeterde, Tomatenerde, Kübelpflanzenerde, Graberde, Hochbeeterde, Palmenerde, Kaktuserde und noch viele mehr.

Es macht durchaus Sinn, entsprechende Spezialerden zu verwenden, allerdings braucht es bei einer guten, im Fachhandel vielleicht etwas teureren Erde mit „Universal-Charakter“ nicht mehr viele Extras, außer vielleicht Erden, die man wirklich nur für den einen Zweck braucht, wie zum Beispiel für Orchideen, Kakteen oder Ähnliches.

Mit Universalerden macht man wenig falsch.

 

Gerade im beginnenden Frühjahr und des damit einhergehenden Starts in die Pflanzsaison denkt man immer wieder daran: hab ich die richtige Erde zuhause? Was kann ich mit welcher Erde alles machen, was umtopfen, was nicht? Benötige ich für jede Pflanze was anderes an Substraten?

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Frühling
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Garten
7.3.2025
Die Gartensaison beginnt - und mit ihr die ersten kleinen und gröberen Fehler

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten.

Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

 

Für viele beginnt im März die Gartensaison – und mit ihr die ersten Fehler.

Zu früher Schnitt, falsche Düngung, ungeduldiges Pflanzen: Wer jetzt klug handelt, erspart sich später Ärger und freut sich auf einenblühenden Frühling.

Welche Fehler sollte ich vermeiden?

Frostempfindliche Pflanzen zu früh ins Freie stellen

Fehler: Pflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini, aber auch Sommerblumen, Kübelpflanzen (Oleander, Margeriten) zu früh ins Freiesetzen, wodurch sie Frostschäden erleiden können.

Lösung: Warten, bis die Nachttemperaturen konstant über 5°C liegen, nötigenfalls wärmegebendes Vlies verwenden.

 

Rasenpflege zur falschen Zeit oder mit falschen Methoden

Fehler: Vertikutieren oder Düngen, wenn der Boden noch zu kalt und zu nass ist.

Lösung: Warten, bis die Bodentemperatur über 10°Cliegt und sichtbares Graswachstum einsetzt.

 

Obstbäume und Sträucher zu spät oder falsch schneiden

Fehler: Zu spät im März schneiden oder falsche Schnitttechniken anwenden.

Lösung: Den Schnitt bis Mitte März abschließen, danach mehr nur auslichten. Ballhortensien lediglich die Spitzen abschneiden (sonst blühen sie nicht), frühblühende Sträucher nicht schneiden!

 

Überdüngung oder falsche Dünger verwenden

Fehler: Zu viel stickstoffhaltigen Dünger zu früh aufbringen.

Lösung: Kompost oder organische Langzeitdünger verwenden und Stickstoff nur bei Stark-Zehrern (Kohlgemüse, späterRasenflächen) anwenden.

 

Falsche Saatvorbereitung oder Aussaat

Fehler: Samen zu tief säen oder ohne Vorquellen, was zu langsamer oder ungleichmäßiger Keimung führt.

Lösung: Harte Samen über Nacht einweichen und feine Samen mit Sand mischen.

 

Bodenbeschaffenheit und pH-Werte ignorieren

Fehler: Pflanzen ohne Bodentest einpflanzen, was zu schlechtem Wachstum führen kann.

Lösung: Bodenprobe machen, was man nicht jährlich macht, aber doch bei größeren Vorhaben und nach schwierigen Jahren.

 

Frostschutz ist im März/April besonders wichtig, da dieTemperaturen nachts noch unter den Gefrierpunkt sinken können.

Hier sind einigeTipps, um Pflanzen vor Frost zu schützen:

 

Pflanzzeitpunkt beachten:

Besonders in höheren Lagen frostempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freie pflanzen.

Schutzabdeckungen verwenden:

Vliesabdeckungen oder Folientunnel nützen, um Pflanzen vor nächtlichem Frost zu schützen. Diese Materialien halten die Wärme am Boden undschützen die Pflanzen.

 

Kälteschutz durch Mulch:

Eine Mulch Schicht um die Pflanzen herum hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und bietet zusätzlichen Schutz vor Kälte.

 

Frostschutz gegen Kälte sprühen:

Besonders Blüten sind bei etlichen Obstbäumensensibel (Marille, Pfirsich, Kirsche), dagegen hilft eine nachmittägliche Spritzung mit Baldrianblütenextrakt, was die Pflanze von innen wärmt und dadurch für eine Nacht Frost abgehalten werden kann.

 

Pflanzen an geschützten Standorten platzieren:

Pflanzen in die Nähe von Wänden oder Gebäuden stellen, die Wärme speichern und abgeben können.

 

Bewässerung vor Frostnächten:

Den Boden vor einer Frostnacht gut eingießen, da feuchter Boden die Wärme besser speichert als trockener Boden.

Nötigenfalls Frostberegnung machen, was im Hausgarten schwierig ist und man auch Wasser sparen sollte, gerade in trockeneren Wintern.

 

 

Jetzt beginnt die Pflanzzeit und Arbeit im Garten. Winterharte Pflanzen (Bäume und Sträucher, Obstbäume, viele Blumen und Kräuter) sind schon Freiland tauglich, bei manchen können Fehler passieren!

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Zimmerpflanzen
Farne
Vermehrung
31.1.2025
Pflanzenvermehrung durch Stecklinge

Es ist ein Erfolgserlebnis, wenn man sieht, wie unsere eigenen Pflanzen Zuwachs bekommen. Bei den einen geht es leichter, die anderen überlässt man tatsächlich dem Fachmann. Teilen, Stecklinge machen, aussäen sind Arbeiten die in der zweiten Winterhälfte bis zum Frühjahr hauptsächlich anfallen, viel Freude machen könne, wenn das Ganze gelingt, aber auch etwas Arbeit bereiten.

 

Teilung:

Der einfachste Weg zum grünen Nachwuchs ist die Teilung. Beim Umtopfen einer buschig wachsenden Pflanze entdeckt man meistens, wie dicht der Wurzelballen ist, gleichzeitig stehen die Triebe sehr dicht. Also teilt man den Wurzelballen. Dazu nimmt man ein scharfes Messer zu Hilfe. DieTeilstücke werden frisch eingetopft und sehr bald setzt ein Neuaustrieb ein. Farne, Zimmerbambus und bestimmte Orchideen zum Beispiel lassen sich sehr leicht teilen.

 

Vermehrung durch Kindeln:

Bilden sich von Natur aus Kindeln, wie bei der Grünlilie (der beliebten Zimmerpflanze), dann ist die Vermehrung leichtes Spiel. Sie bilden an mehr oder weniger langen, herunterhängenden Trieben kleine, rosettenartige Pflanzen. Je größer diese sind, desto eher kann man schon wurzelartige Verdickungen an ihnen sehen. Solche „Kindeln“ kann man ohne besondere Vorbehandlung von der Mutterpflanze abschneiden und in frische Erde setzen.

 

Pflanzen vermehren durch Stecklinge - DIE HÄUFIGSTE METHODE:

Neben der generativen Vermehrung durch Samen und in weiterer Folge durch Aussaat gibt es die vegetative Vermehrung vor allem durch Stecklinge (im Volksmund „Pelzer“). Besonders in Tirol ist diese Vermehrungsmethode sehr populär, vor allem, was Balkonblumen anbelangt.

Es gibt viele Menschen, vor allem Hobbygärtner(innen), die diese doch nicht immer ganz einfache Aufgabe erledigen, damit im Sommer die Balkonblumen unsere Häuser zieren. Natürlich kann man sich die Pflanzenauch „fertig“ kaufen. Aber gerade in der eigenen Vermehrung liegt häufig der Reiz, etwas Schönes von Grund auf mit gestaltet zu haben. Das Erfolgserlebnis heiligt daher häufig die Mittel, weil das ganze natürlich mit Aufwand und Arbeit verbunden ist, abgesehen davon, dass man sich vorher schon informieren sollte.

 

Was sind Stecklinge?

Egal, ob von einer Pelargonie, von einem Gummibaum oder von einem Wacholder, Stecklinge sind wurzellose Triebe einer Pflanze, die mit oder ohne Hilfe von Bewurzelungsmitteln, in die Erde gesteckt werden, was wiederum eine neue Pflanze ergibt.

 

Warum vermehrt man aus Stecklingen und nicht aus Samen?

Viele Pflanzen bilden nur schwach Samen aus, oder dieser ist nur sehr schwach keimfähig, oder einfach deshalb, weil man von ein-und derselben Pflanze dieselbe wiederhaben möchte und dies aus Samen nicht möglich ist, weil diese nach Naturgesetzen wieder aufspalten würden. Manchmal spielt aber auch die Samenmenge eine wichtige Rolle, d.h. wenn man 2-3 Pflanzen benötigt, zahlt sich der Steckling besser aus.

 

Was benötige ich für Voraussetzungen zur Stecklings-Vermehrung?

Zuerst brauche ich eine Mutterpflanze, die ich beernten kann. Bei Fuchsien oder Pelargonien sind dies meist die überwinterten Pflanzen aus dem Vorjahr, bei einem Gummibaum ist das entweder der eigene odervon einem Bekannten.

Zweitens brauche ich einen warmen, hellen Raum mit einer hohen relativen Luftfeuchtigkeit von 80-90 %. Dies ist am besten mit einem kleinen, mit Kunststoff überbauten Gewächshaus zu erzielen. Der Idealfall wäre natürlich ein kleines, beheizbares Gewächshaus im Garten mit Sonne von allen Seiten, auch wenn man in den ersten Tagen der Bewurzelung sehr wohl schattieren sollte.

Entscheidend ist die Bodentemperatur, die 20-22°C nicht unterschreiten sollte. Auch das Vermehrungssubstrat ist wichtig, ebensowie das Gefäß.

Beides sollte keimfrei sein und frei von Schmutz. Die Erde sollte eine Aussaat- und Vermehrungserde und ständig leicht feucht sein, jedoch niemals nass.

Entscheidend in den ersten Wochen ist, dass die Luftfeuchtigkeit nicht absinkt, weil sonst das Pflänzchen vertrocknet.

Reiner Gartenkompost eignet sich zur Vermehrung nicht, lediglich zur Beimischung, weil der Salzgehalt viel zu hoch ist.

 

Wie funktioniert` s in der Regel?

Die häufigste Methode ist diejenige aus Kopf- und Stammstecklingen. Meist nimmt man die obersten 5-8 cm und schneidet den Steckling 1-2 mm unter dem darunter liegenden Knoten ab und steckt ihn dann 1 cm fest in die Erde.

Bei manchen Pflanzen ist der Steckling länger, bei manchen kürzer. Wichtig ist nur, dass die Verdunstungsfläche nicht zu groß ist, d.h., dass der Steckling nicht zu lang, aber schon gar nicht verholzt sein darf. Er sollte stets krautig wirken.

Eine andere Methode ist jene aus Stammstecklingen, indem die darunter liegenden Teile mit ein bis zwei Zwischenstückchen genommenwird, was bei vielen Gehölzen und Bodendeckern wie Efeu usw. durchgeführt wird. Man erhält einfach mehr Pflanzen daraus.

Blattstecklinge wie das Usambaraveilchen werden auch häufig gezogen. Hier verwendet man das Blatt samt seinem Stiel. Ein kleiner Vegetationskegel befindet sich noch am Fuße des Stieles. Die Vermehrung ist nach 3-4 Wochen beendet. Wenn dann die Pflanze bewurzelt ist, kann sie in größere Töpfe mit der entsprechenden Erde je nach Pflanzenerde getopft werden und ihrer weiteren Bestimmung übergeben werden.

 

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Vermehrung im Allgemeinen nur mehr eher selten daheim durchgeführt wird.

Gute Stecklingsqualitäten bis hin zur pflanzfertigen Pflanze gibt es beim Fachbetrieb.

 

Man könnte meinen, das wäre „out“ und macht keiner mehr. Immer öfters wird aber hier nachgefragt, will man doch seine „alten Pflanzen“, an die man Erinnerungen hegt, über Generationen weiterleben lassen.

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