Erwin’s Gartenschule
Keimsprossen selber ziehen!

Draußen ist zwar noch kalter und tiefer Winter, aber auf frisches Grün muss man dennoch nicht verzichten. Mit Keimsprossen holt man sich ganz einfach selbst gezogenes Gemüse aufs Fensterbrett – und/oder ein leckeres Topping für ein Butterbrot oder eine wärmende Suppe.
Daher erklären wir kurzerhand die Fensterbank zur Anbauzone: Jetzt wachsen dort Keimsprossen, neudeutsch nun auch Microgreen genannt.
Aber egal, wie man es nun nennt: Es ist nicht nur lecker und gesund, weil es viele Vitamine, Ballaststoffe und Mineralien enthält. Es ist auch einfach anzubauen!
Keimlinge und Sprossen sind wahre Alleskönner: Sie geben nicht nur für Salate ein knackiges Topping ab, sondern verfeinern auch Aufstriche, garnieren Suppen oder würzen Saucen. Vor allem in der asiatischen Küche sind die jungen Pflanzentriebe mit dem nussigen, scharfen oder süßlichem Geschmack sehr beliebt. Sogar in Shakes oder beim Brotbacken werden sie als gesunde Zutat geschätzt. Dank ihres Nährstoff- und Vitaminreichtum gelten sie neuerdings als Superfood. Vor allem für Vegetarier und Veganer stellen sie einen wichtigen Lieferanten von Proteinen und B-Vitaminen dar. Der Anteil an Vitamin C sowie Nährstoffen ist um ein Vielfaches höher als in ausgewachsenen Pflanzen. Außerdem können die Vitalstoffe in Sprossen und Keimlingen vom Körper besser aufgenommen werden.
Der Klassiker: Kresse ziehen
Einfache Kresse trägt ihren Namen zurecht: Es ist nämlich wirklich einfach, sie anzubauen. Bereits nach wenigen Tagen keimen die Samen, nach etwa 10-14 Tagen, bei kühleren Temperaturen nach 3 Wochen, kann sie geerntet werden.
Für den Anbau braucht man nicht einmal einen Blumentopf mit Erde. Die kleinen Samen bzw. Pflänzchen sind sehr anspruchslos und gedeihen auf Zellstoff oder einer kleinen Vliesmatte. Ein Teller oder eine flache Schale mit Küchenpapier oder Watte genügen! Wir verwenden lieber Schafwoll-Vliesmatten, da sind wichtige Mineralstoffe enthalten, die der Pflanze letztendlich zugutekommen.
Und so geht‘s:
- Den Teller z.B. mit Küchenpapier auslegen und anfeuchten.
- Warten, bis sich das Material vollgesaugt hat, dann das überschüssige Wasser wegschütten.
- Die Samen auf das aufgequollene Material eng (auf eine Fläche von 10x10cm 10 Gramm Biosaatgut) und sie vorsichtig leicht andrücken. Kresse gehört zu den Lichtkeimern, man muss sie nicht zusätzlich abdecken.
- Nun das „Kressebeet“ noch einmal befeuchten – am besten mit einer Sprühflasche, überschüssiges Wasser wieder weggeben. Samen soll feucht sein, aber nicht schwimmen.
- Den Teller oder die Schale an einen hellen Ort aufstellen, zum Beispiel auf die Fensterbank bei 18°C.
- Darauf achten, dass die Samen nicht austrocknen, daher regelmäßig mit Wasser besprühen, am besten morgens und abends besprühen. Steht der Teller über einer laufenden Heizung, kann es sein, dass man auch zwischendrin wässern muss. Durch die Wärme trocknet der Zellstoff schnell aus.
- Nach etwa zehn Tagen kann man die Kresse ernten, mit einer Schere einfach bodengleich abschneiden. Leider wächst Kresse nicht nach. Um regelmäßig Kresse ernten zu können, kann man mehrere Teller-Beete anlegen, die man im Abstand von ein paar Tagen anlegt
Alternativen zu Kresse:
- Aus Samen von Alfalfa, Senf, Radieschen, Rettich, Buchweizen, Sesam, Mungobohne und Sonnenblumen, Brokkoli (Kohlgemüse im Allgemeinen), Bockshornklee, Leinsamen kann ebenso Keimlinge ziehen, wie aus Weizen und Hafer. Da freut sich auch die Katze.
- Allerdings sollte man für die Zucht von Sprossen darauf achten, dass man nur Samen verwendet, die auf der Verpackung auch explizit dafür ausgewiesen sind! Bestenfalls sind sie in Bio-Qualität, was zu bevorzugen ist!
- Viele dieser Sprossen zieht man auch gut in einem mehrstöckigen Keimgerät. Keimsprossen lassen sich in diesem Behälter leicht ziehen. Allerdings muss man die Keimlinge regelmäßig spülen und lüften: Im feuchten Mikroklima können sich schnell gesundheitsschädliche Bakterien, die Hefe- oder Schimmelpilze bilden!
- Riechen die Sprossen komisch oder sind sie schleimig, sollte man sie nicht essen!
- Besonders bei Sprosse von Hülsenfrüchten wie Linsen, Erbsen, Mungobohnen, etc. ist es Pflicht, nach der Ernte kurz zu erhitzen, um die Giftstoffe herauszubringen.
- Oft setzt die Ernte nach gut einer Woche ein!

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Wenn die Temperaturen ansteigen, braucht es kühle Erfrischungen. Und dafürideal ist die Pfefferminze, aber nicht nur diese.
Was wäre ein Mojito oder ein Hugo ohne entsprechende Mojito- oder Marokko-Minze? Was würden Kärntner Kasnudeln ohne Kärntnerminze ergeben? Nix Gescheites!
Minzen haben eine lange Tradition als Nutz- und auch Heilpflanze und die Kulturpflanzenwelt hat sie als Stärkungsmittel auch schon für sich entdeckt.
Es gibt eine Unzahl an Minzen-Arten, sogar NICHT winterharte. Ursprünglich kommen sie angeblich aus Ostasien, ist aber nicht klar. Es gibt hierzulande zwischen 15 und 20 verschiedene, gebräuchliche Minzen Arten, gebentut es aber noch viel mehr Unterarten und Sorten:
Pfefferminze, Poleiminze, Schoko-, Apfel-, Zitronen-, Orangen-, Bananen-, Erdbeer-Minze, dazunoch die Mojito-, Lamm-, Marokko-, Spearmint-, Schweizer- Minze.
Und das war’s noch lange nicht. Man kann sich einen bunten Minze-Garten machen mit einer Duft-, Blatt- und auch Blütenvielfalt.
Aber es gibtauch eine Stopptaste für Minzen:
Minzensind sehr ausbreitungsfreudig (!) und machen Stolonen (Ausläufer) ähnlich wie ein Bambus durch den ganzen Garten und ist dann nicht mehr wegzubringen. Zäh! Entweder vergräbt man einen Plastiktopf in den Boden – der Topf sollte 30-40 cm tief sein und man lässt ihn 5-8cm über den Boden stehen – oder man errichtet Wurzelsperren mit dicken Materialien aus Stahl, Kupfer oder Kunststoff in 30 cmTiefe und überhöht diese in eben diesen 5-8cm Höhe über den Boden.
Wenn man Minzen einen Platz überlässt, wächst nicht mal mehr Unkraut.
Die unkomplizierteste ist die Pfefferminze, übrigens eines meiner Lieblingskräuter zum Teemachen im Sommer, man pflanzt sie in den Halbschatten, beerntet sie allerdings erst immer am Vormittag, nicht am Abend, da verflüchtigen sich viele wichtige Stoffe wie Flavanoide und eben das wunderbare, klassische Pfefferminz-Menthol.
Minzen im Allgemeinen brauchen einen sonnigen bis halbschattigen Platz, können im Topf gehalten werden, wenn er groß genug ist, müssen 1-2x pro Jahr gedüngt werden (Schafwolle, Hühnermist etc.), lieben nahrhaften Boden.
Wärme mögen sie, vertragen aber auch kühle Temperaturen und deren Wechselspiel mit Hitze, also alles unproblematisch.
Minzen als Heilpflanzen
Wirken antiviral, antifungizid, antibakteriell und gallentreibend, lindert Magenschmerzen und Kopfschmerzen (als Minzöl), schützt vor rheumatischen Beschwerden, jedoch nicht bei Gallenleiden verwenden, auch Kleinkindern ist Minze verpönt, da es Atemwege lahmlegen kann!
Minzen in der Küche
Haben überragende Bedeutung, auch dort, wo man keine Minzen Verwendung annimmt. Unsere englischen „Freunde“ sind Weltmeister im Verwenden von Minzen: zum Lamm, im Kartoffelpüree, aber auch Franzosen verwenden sie für ihr berühmtes Mousse au Chocolate. Nordafrikaner behaupten, dass heißer Marokko-Minztee gut gegen die Hitze wäre…mal versuchen!
Minzen, die mehr nach diversen Früchten schmecken und riechen als nach Menthol, kann man auch zum Würzen von Süßspeisen und auch Fleischgerichten verwenden.
Wenn man Minze trocknen will, dann erntet man spätestens bis Anfang September (danach verholzen sie zu sehr) und schneidet bodennah, dann treibt sie heuer nochmals gut durch. Ernte VOR der Blüte und am besten vormittags.
Minzen als Pflanzenstärkungsmittel
Kann man als Tee auch sehr gut gegen Mehltau, Rost und Sternrusstau bei vielen Pflanzen verwenden: 100 Gramm frisches Laub mit 1 Liter heißem Wasser übergießen, geschlossen ziehen und abkühlen lassen und unverdünnt anwenden. Wirkt auch bei Befall, nicht nur vorbeugend.
Wenn die Temperaturen ansteigen, braucht es kühle Erfrischungen. Und dafür ideal ist die Pfefferminze, aber nicht nur diese.
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Waren es bis vor 15-20 Jahren fast ausschließlich Pelargonien („Geranien“), die unser Bild im Sommer an den Häusern geprägt haben, so sind es jetzt längst schon Petunien.
Petunien zeichnen sich durch Wuchs- und Blühkraft, Frühzeitigkeit der Blüten, rasches Nachwachsen nach Unwetterschäden und Hitzeverträglichkeit aus. Sie ist sehr vielseitig verwendbar, praktisch für jede Himmelsrichtung (außer voller Schatten).
Nachteilig ist manchmal der hohe Wasser- und Düngebedarf und die Anfälligkeit für Blattläuse. Man muss bei Hitze täglich gießen!
Aber keine Balkonblume wächst so rasch und so dicht! Das hat die Petunie zur Nummer 1 gemacht.
Petunien haben fast keinen Nektar, sind also keine Bienen-Futterpflanzen, können aber durch Bienen, aber auch andere Insekten (Falter) bestäubt werden.
Düngung
Organische Bevorratung der (guten) Balkonblumenerde mit Schafwollpellets (1 Hand voll pro Laufmeter) und flüssige Nachdüngung 1-2x pro Woche über das Giesswasser mit einem ausgewiesenen Blumendünger.
Eine Eisendüngung ist insofern wichtig, weil Petunien dieses für dunkelgrünes Laub benötigen. Das sollte entweder über die Blätter gesprüht oder in die Erde gegossen werden, das macht man 2-3x während der Saison. Eisendünger gibt es im Fachhandel.
Pflanzenschutz
Gegen Läuse hatte man früher Lausstäbchen vorbeugend in die Erde gesteckt, die sind heutzutage nicht mehr erlaubt. Eine Spritzung zu Befallsbeginn (meistens im Juni und August) wäre nach Kontrolle gut, am besten mit Neemöl oder einem Kräuterprodukt, wo Wermut oder Rainfarn enthalten ist. Auch Brennnesselauszug hat Wirkung, meistens gemeinsam mit einer Schmierseifenlösung.
Ein zweites Problem kann der Falsche Mehltau sein, welcher sich durch graue Pilzflecken auf den Blattunterseiten hervortut und die Pflanze zum Absterben bringen kann. Gießen oder/und Spritzen mit Lösungen aus Ackerschachtelhalm oder Kamille sind sehr positiv dagegen und hilft! Tritt meist erst im Hochsommer auf und bei stauender Feuchtigkeit nach langen Regenfällen.
Überwinterung
Die wenigsten schaffen es, die Petunien – so wie früher die Geranien – gesund über den Winter zu bringen, meistens geht das nicht (Schädlingsdruck). Sie sind auch nicht winterfest, vertragen aber leichten Frost (minus 1-2 Grad Celsius), ausgenommen sind gelbblühende Sorten, die brauchen es warm (nicht unter 12-15°C).
Systematik
In den letzten 2-3 Jahrzehnten haben sich durch die hohe Bedeutung von Petunien und den verwandten Arten (Calibrachoa/Zauberglöckchen) eine Züchtungsflut verschiedener Kreuzungen ergeben, wo es nur mehr schwer möglichist, diese zu überblicken.
Alle Petunien sind Hybriden (seit dem 19. Jahrhundert wird intensiv daran gezüchtet, der Ursprung stammt aus Südamerika!), haben feine Drüsenhaare und sind dadurch leicht klebrig. Die heutigen Hybriden sind zu 99% der Art Petunia atkensiana zuzuordnen.
SURFINIA
Die „Mutter“ aller Züchtungen, der Beginn war „Revolution“, eine purpurfarbene Variation, heute längst durchzüchtet und jetzt Shihi genannt. Diese ist langwüchsig, großblumig und in verschiedenen Rosa/Pink/Rot/Gelb/Blau- und Mischtönen sowie Weiss erhältlich, mächtig und dicht.
Den Rest bezeichnet man als Hängepetunien. Nur Surfinia darf auch so genannt werden.
Einige Hängepetunien-Sortengruppen Stand 2025:
Beautical („Petchoa“– Kreuzung aus Petunia und Calibrachoa) – hängend und aufrecht wachsend zugleich, mittelstark wachsend und großblumig, hat großes Zukunftspotenzial, weil sehr unempfindlich auch gegenüber Eisenmangel und kriegt meistens weniger Läuse. Sehr vielseitig und farbenprächtig. Nachteil: weniger farbkräftig wie Surfinia.
Vista – daraus entstand auch die heurige Tiroler Balkonblume „Mini Vista Hot Pink“ oder auch „Yoko“ genannt (benannt nach Bernhard Aichners Roman „Yoko“). Diese Serie – egal, ob es klein- oder großblütige Typen sind – zeichnet sich durch Wetterstabilität, früheste Blüte und mächtigen und dichten Wuchs aus, sehr stabil! Sehr farbkräftige Sorten.
Vivini - Kleinblumiger, aufrecht (nicht hängend) wachsender Typ in vielen Farben außer leuchtend gelb (was leider nicht unwichtig ist)
Amore –Spezialzüchtung mit herzförmiger Zeichnung auf den großen Blüten, mittelstarkwüchsig und unempfindlich
Dolly Dots (oder Constellation) – haben gesprenkelte Blüten, die dadurch scheinbar nachts fluoreszieren (wie Glühwürmchen), was auf einen induzierten Pilz zurückzu führen ist. Mittelstark wüchsig und was Außergewöhnliches.
Tumbelina – gefüllte, große Ballblüten, leider regenempfindlich
Prettytoonia,Crazytoonia, Happytoonia sind weitere Züchtungsnamen außergewöhnlicher Sortengruppen, abseits von Surfinia und Co und das sind nur einige wenige davon….
Calibrachoa – Zauberglöckchen – eine der am meisten verkauften Petunien-Arten und –Balkonblume Nummer 1 in Europa von den Stückzahlen her, die sich auchzüchterisch deutlich von den anderen abhebt und unterscheidet.
Früher als „Million Bells“ benannt, erkennt man schon am Namen die tausenden Blüten, die diese kleinblumige Art verbindet. Etwas wurzelempfindlich, auch hinsichtlich Feuchtigkeit und Nährstoffversorgung sollte immer geachtet werden, auch auf Läuse regelmäßig kontrollieren. Die schwierigste, aber auch vielfältigste, farbenfroheste Gattung unter den „Petunien“.
Es gibt ja zahlreiche, aber aus aktuellem Anlass möchte ich doch eine Gattung vorstellen, die über Jahrzehnte unser Ortsbild prägt, natürlich über die Sommermonate, aber immerhin dafür umso stärker.
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Grundsätzlich:
Die Verwendungvon Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert. Hat man sich früher kaum Gedanken überden Inhalt von Pflanzerden gemacht – Hauptsache, es ist gut gewachsen – so denkt man heute auch in diesem Segment daran, möglichst sorgsam Herkunft und Nachhaltigkeit der Zutaten zu prüfen und seine Kaufentscheidung danach zutreffen.
Stichwort Torf:
Die EU-Verordnung läuft darauf hinaus, im Hobbygartenbereich Torf bis Ende dieses Jahrzehnts zu verbieten. Das scheint machbar zu sein, im Profibereich freilich sieht es anders aus. Die riesigen Mengen an Torf, die hier vor allem in den starken Gartenbauländern Holland, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien, Italien, aber auch Türkei, Griechenland, Israel etc. können zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch entsprechende Ersatzstoffe kompensiert werden. Hier spricht man von Torfreduktion in den Substraten, aber noch nicht von Torffrei. Es gibt in ganz Europa nur eine Hand voll Betriebe, die sich „Torf freiproduzierend“ nennen dürfen. Wir sind einer davon.
Torf hat für die Umwelt überragende Bedeutung, er kommt in Hochmooren natürlich vor. Diese befinden sich im Baltikum, in Finnland, teilweise noch Deutschland, aber auch Irland, Schottland und in Übersee in Kanada. Intakte, nasse Moore übernehmen gemeinsam mit den Wäldern die Hauptfunktion in der Speicherung von Kohlenstoff– in der Vorstufe CO2.
Ersatzstoffe für Torf
Das sind z.B. Kokosfasern, aber auch hier stellt sich die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck. Aktuell gibt es aber keine Beschränkungen für die Verwendung, Kokos kommt dem Torf in seinen Eigenschaften mit der hohen Wasserspeicherfähigkeit am nächsten. Weitere sind auch mechanisch-thermisch aufgefasertes Holz, also Holzfaser. Rinde als Torfersatz ist von großer Bedeutung, die als solche zu Humus verrottet.
Bleibt dann „nur mehr“ der Grünkompost?
Hauskompost ist selbstverständlich die mit Abstand günstigste Alternative zu zugekauften Zutaten, welche man ins Auge fassen sollte!
Was braucht es dazu?
Je nach Bedarfsmenge an Pflanzerde braucht es Platz für eine Hauskompostierung im Garten.
Aber der Reihe nach….
Grünkompost muss in bester Form hergestellt werden, halbverrottetes ist gänzlich ungeeignet zur Herstellung von Pflanzerden, der Schädlingsdruck alleine schon wäre enorm. Das heißt, man sollte eine offene Kompostmiete aufstellen, wo von der Seite und von oben Regen und Sauerstoff durchfließen können. Schnellkomposter funktionieren natürlich auch, jener Kompost ist aber besser geeignet zur Beimischung in Beeten, die Heißrottephase in solchen Kompostern ist zu schnell zu hoch. Guter Kompost sollte langsam reifen, bis zu einem Jahr oder länger. Er sollte auch umgesetzt werden.
Die Inhaltsstoffe sind Küchenabfälle (keine tierischen Bestandteile), Rasenschnitt, klein gehäckselter Strauchschnitt, Steinmehl und auch „alte Pflanzerde“ von zu kompostierenden Balkonpflanzen etc.
Wenn man nun diesen Kompost sorgsam hergestellt hat, ist er an einem halbschattigen Platz zu lagern, mit schwarzem, luftdurchlässigen Vlies abgedeckt und vor Flugsamen und Hitze zu schützen, gelegentlich auch zu wässern, damit er nicht komplett austrocknet.
Was immer beachtet werden soll, ist das doch hohe Gewicht von torffreier Erde MIT Kompost, das zusammen kommt, wenn man auf Torf als Zuschlagstoff verzichtet.
Soll man Torffreie Blumenerden ebenfalls aufdüngen? Unbedingt.
Der hohe Salzgehalt muss mit dem Hauptwachstums-Nährstoff – dem Stickstoff – sozusagenkompensiert werden. Die Zugabe vom bekanntesten dieser Dünger – Hornspäne – ist natürlich zu hinterfragen, so genannte „vegane Dünger“ (aus Pflanzenreststoffen hergestellt) sind am Vormarsch, wobei der Stickstoffgehalt bei vielen leider niedrig ist. Die Alternative ist die Verwendung von Schafwolle als Dauerdünger – in Form von Pellets im heimischen Fachhandel überall erhältlich.
Auch die Zugabe von Steinmehl kann von hoher Bedeutung sein, ist dieses doch das Mikroorganismen-Futter und zeichnet sich durch einen hohen Siliziumgehalt aus.
Es gibt natürlich im Handel jede Menge Spezialerden, also eine eigene Zitruserde, eine Balkonblumenerde, eine Moorbeeterde, Tomatenerde, Kübelpflanzenerde, Graberde, Hochbeeterde, Palmenerde, Kaktuserde und noch viele mehr.
Es macht durchaus Sinn, entsprechende Spezialerden zu verwenden, allerdings braucht es bei einer guten, im Fachhandel vielleicht etwas teureren Erde mit „Universal-Charakter“ nicht mehr viele Extras, außer vielleicht Erden, die man wirklich nur für den einen Zweck braucht, wie zum Beispiel für Orchideen, Kakteen oder Ähnliches.
Mit Universalerden macht man wenig falsch.
Gerade im beginnenden Frühjahr und des damit einhergehenden Starts in die Pflanzsaison denkt man immer wieder daran: hab ich die richtige Erde zuhause? Was kann ich mit welcher Erde alles machen, was umtopfen, was nicht? Benötige ich für jede Pflanze was anderes an Substraten?
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