Erwin’s Gartenschule
Christrose (Schneerose) - was Edles für Hauseingänge und Balkone!

Christrose (Schneerose)- was Edles für Hauseingänge und Balkone!
Eine Legende besagt, dass der Mönch Laurentiuswährend einer Winterwanderung eine Blume sah, die aus dem Schnee herauswuchs.Dadurch inspiriert, dichtete er das Lied „Es ist ein Ros` entsprungen“, diesist eine von mehreren Legenden, wie diese „Zauberpflanze“ entstanden seinkönnte, dementsprechend auch die Namenswahl „Christrose“.
Botanisch heißt sie Helleborus, stammt ausder Familie der Hahnenfußgewächse, ist also kein Rosengewächs, wie es der Namevermuten ließe.
Schnee- oder Christrosen imAllgemeinen sind hervorragende Halbschatten- bis Schattenstauden fürkalkreiche, nährstoffreiche, lehmige Böden. Die meisten der über 20 Artenstammen aus Europa und stehen in ihren Heimatländern zumeist unter strengemNaturschutz, so auch die heimische Art Helleborus niger, die Christrose, und Helleborus atrorubens, die rote Nieswurz. Diemeisten, daher die Kälteunempfindlichkeit, stammen aus den Ost- undSüdostalpen.
Viele Schneerosenarten stammen aus Mitteleuropa,wo sie auf kalkreichen, steinigen Böden mit Lehmuntergrund natürlich vorkommen.Bevorzugt sind Gegenden in Niederösterreich, Burgenland, Ungarn, aber auch inden nördlichen und südlichen Kalkalpen.
In unseren Gärten haben sie bereits in den50er-Jahren Einzug gehalten. Es sind anspruchslose, vom Blatt her sogarimmergrüne und winterharte Pflanzen, die dann mit ihren schalenförmigen Blütenin weiß, rosa, Purpur bis fast roten Farbschattierungen auffällig um dieAdventszeit beginnend und mit den anderen Arten bis in den April blühen können.
Die (fast) heimischen Schneerosen sind echte Winterblüher, die in halbschattigen bis schattigen Gartenbereichen alsStrauchrandbepflanzung oder sogar teilweise Unterbepflanzung wertvolle Diensteleisten, weil sie, bis auf trockene, extrem kalte Winter jedes Jahr verlässlichblühen und als Indiz für den Winter gelten. Die schalenförmigen Blüten sindleider manchmal nickend, so dass man ihre schöne, gelbe Mitte mit den unzähligenStaubgefäßen oft nicht richtig erkennt und bestaunen kann. Neuere Sorten jedochsind in der Blütenstellung aufrecht.
Seit einigen Jahren – nach dem großen Buxus-Sterben – hat man Schneerosen als Nummer 1 Pflanze für besondere Plätzewie Eingänge und Balkone entdeckt und seither ist sie dort auch gerne gesehen!
Achtung! Die Schneerose gilt als Giftpflanze, vor allemihre Samenstände sind sehr giftig! Vergiftungsfälle sind gottlob aber nichtsehr häufig und eigentlich auch selten bekannt geworden. Der griechischeGattungsname weist schon auf die Giftigkeit hin („helein“=töten;„bora“=Speise), in der Antike verwendete man sie als Abführ- und Brechmittel.Die gemahlenen Samenstände der Nieswurz war lange Zeit Bestandteil vonSchnupftabak und Niespulver!
Verwendungsmöglichkeiten: Die Pflanze lässt sich gut mit Farnen und Gräsern, aber auch mit anderenWinterblühern wie Seidelbast und Anemonen kombinieren. Das Weiß und Rose derSchneerosen wirkt oft schon von der Ferne und wird auch gerne als Schnittblume(Hält bis zu 2 Wochen lang!!) zu Weihnachten und Valentinstag verschenkt undversprüht da auch im Raum einen sehr angenehmen Duft. Oft sind sie auchzweifärbig, was einen besonderen Effekt besitzt, außen purpurfarben, innenweiß.
Eigenheit! Man muss, wenn man sie inden eigenen Garten pflanzt, den Boden dementsprechend gut vorbereiten.Kompostgaben sind meist recht hilfreich. Geduld ist dann gefragt. Die erstenbeiden Jahre wächst die Pflanze sehr langsam, vor allem im ersten Standjahrbraucht sie reichlich Wasser. Wenn sie dann aber zu wachsen beginnt,wird sie üppig und bis 30 cm hoch und sehr buschig. Man sollte dazwischen, sowie bei anderen Stauden, nicht immer hacken gegen Unkräuter, weil man auchleicht das Rhizom verletzen kann, aber auch die angefallenen Sämlingevernichtet.
Was tut man mit jenen Christ-(oder Schnee-) Rosen, die man in der Frostperiodekauft?
Auf alle Fälle ist JEDE Schneerose winterhart,manchmal sind bestimmte Pflanzen in Gewächshäusern vorgetrieben und werdensomit zum Blühen gebracht. Diese kann man trotzdem auch bei extremenFrosttemperaturen ins Freiland stellen, am besten aber unter Dach und auch dasWässern in Maßen ist wichtig dabei! Schutz ist jedenfalls grundsätzlich nichtnotwendig, was man ja bei den meisten anderen Pflanzen, die man im Winter insFreie stellt, machen muss.

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Der erste Frost ist ja bereits ins Land gezogen (so früh wie schon lange nicht mehr!), daher hat sich auch schon vieles von der Vegetation in die Winterruhe begeben. Viele Laubbäume und Sträucher haben bereits ihr Laub abgeworfen und damit verliert auch die Natur vieles von Ihrer Vitalität. Gleichzeitig ist der Boden aber noch nicht gefroren und die nächsten 1-2 Wochen bleiben noch warm, daher kann man hier im Garten noch einmal toll nachlegen im Sinne von NACHPFLANZEN.
Denn neben Tulpenzwiebeln und saisonalen Pflanzen wie Calluna, Erika und Co. herrschen auch jetzt noch super Bedingungen zum Pflanzen von Sträuchern, Obstbäumen und eben auch immergrünen (meist) Gehölzen.
Sie sorgen in der laubarmen Zeit für Struktur in der jeweiligen Pflanzsituation und strahlen auch während der doch lichtarmen und kalten Jahreszeiten Vitalität, Kraft und auch Ruhe aus. Perfekt also für Eingangssituationen und Gefäßbepflanzungen auf der Terrasse und am Balkon.
Wir sprechen hier von zwei Kategorien:
Einmal immergrünen Nadelgehölzen (auch diese tauschen ihre Nadeln aus, jedoch nie vollständig) und immergrünen Laubgehölzen.
Immergrüne Nadelgehölze
Viele davon sind bekannt, sind sie doch heimisch und stellen einen großen Teil unseres Waldbestandes dar. Dazu zählen vor allem Fichten, Kiefern, Tannen und Eiben. Viele dieser heimische Arten gibt es natürlich auch als veredelte Formen, welche wesentlich kleiner bleiben und homogener wachsen.
Besonders dankbar und universell einsetzbar sind Pinus-Arten (Kiefern), denn Zwerg-Formen von Latschen eignen sich ideal für die Gefäß- und Beetbepflanzung.
Diese sind im Sommer trockenresistent und im Winter mit ihrem satten Grün tolle Farbgeber. Besonders zu empfehlen sind hier die Sorten „Gnom“ oder „Mops“. Wie der Name verrät bleiben diese von Haus aus klein und haben einen geringen Jahreszuwachs.
Auch Fichten erfreuen sich großer Beliebtheit, besonders die Zuckerhutfichte. Eine Pflanze die sich durch ihren pyramidalen Wuchs auszeichnet und auch mit wenig Wurzelraum zurechtkommt.
Bei den Tannen hält vor allem der lebende Christbaum immer mehr Einzug in den Gärten: die Nordmann-Tanne. Viele wollen keinen Baum mehr fällen und pflanzen sich deshalb ihren eigenen Weihnachtsbaum in einen Topf oder in den Garten.
Eiben haben leider einen etwas schlechten Ruf. Der Grund: die Giftigkeit in beinahe alle Pflanzenteilen. Sie gilt als Baum des Todes und der Auferstehung, sowie des ewigen Lebens, wodurch wir ja doch wieder im Halloween-Thema angekommen sind. ABER. Sie ist auch eine tolle Heckenpflanze! Denn sie wächst von Sonne bis Schatten, ist unheimlich schnittverträglich und gibt auch in Töpfen eine gute Figur ab. Als Kugel oder Pyramide geschnitten, oder als formale Hecke. Besonders zu empfehlen ist die Sorte: Taxus media ‚Hillii‘. Diese wächst sehr schlank und bildet keine Beeren aus. Kann ich sehr empfehlen.
Ein exotischerLiebling meinerseits ist die japanische Schirmtanne (Sciadopitys verticilliata). Ein japanisches Nadelgehölz mit sehr großen, weichen Nadeln, welches auf den ersten Blick auch gar nicht wie ein Nadelgehölz aussieht. Wächst im Garten idealerweise im Halbschatten, ich kenne aber auch einige Exemplare, die in voller Sonne in Töpfen auf windigen Terrasse blendend ausschauen. Für mich hat auch dieser Baum Potential als lebender Weihnachtsbaum zu Hause herzuhalten, weil er von sich aus kegelig und langsam wächst. Sicher etwas ganz besonderes!
Immergrüne Laubgehölze
Bei immergrünen Laubgehölzen sieht es in der heimischen Flora dann schon wieder etwas magerer aus. Bis auf Efeu und dem teils immergrünen Liguster sind bei uns auch auf Grund unserer klimatischen Bedingungen wenig immergrüne Laubgehölze beheimatet.
In den Gärten sieht es schon wieder anders aus. Die letzten Jahrzehnte hat sich als immergrüne Heckenpflanze der Kirschlorbeer bei uns etabliert. Dieser erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, jedoch wird dieser auch schon in Teilen Österreichs über Vögel wild vermehrt und konkuriert mit heimischen Gehölzen. Schneidet man diesen jedoch zum richtigen Zeitpunkt nach der Blüte, können sich keine Samen bilden und der Kirschlorbeer kann sich nicht vermehren.
Durch den Buchsbaumzünsler sind viele alte Buchsbaumbestände unwiederbringlich verlorengegangen. Als Alternative hat sich der Ilex crenata (Japanische Stechhülse) herauskristallisiert. Für Einfassungen, niedrige Hecken oder auch Gefäßbepflanzung sowie Formschnitte ideal geeignet. Das einzige Manko: Er muss in Moorbeeterde gepflanzt werden, damit dieser auch schön grün bleibt. Besonders zu empfehlen die Sorte: „Dark Green“
Für Eingangssituationen im Winter eignen sich besonders gut Blütenskimmien mit ihren roten oder weißen Knospen. Diese sind absolut winterhart und blühen im März des darauffolgenden Jahres, verströmen einen intensiv honigähnlichen Duft und stellen eine tolle Nahrungsquelle für die ersten Wildbienen dar.
Und wer der Hummelkönigin im zeitigen Frühjahr etwas Gutes tun will, der pflanzt die japanische Lavendelheide (Pieris japonica). Diese Pflanze hat jetzt wunderschöne, meist goldene Blütenknospen und einen roten bis pinken Laubaustrieb. Von März bis Mai versammeln sich hier dann die ersten Hummelköniginnen. Ein wahres Spektakel! Das beobachte ich selbst jedes Jahr beimir zu Haus auf der Terrasse. Am wohlsten fühlen sich beide Gehölze (wie diemeisten japanischen Arten) im Halbschatten und in saurer Erde.
Immer öfter siehtman auch den Mittelmeer-Schneeball (Viburnum tinus). Dieser hat jetzt rote Knospen und blüht im März/April mit starkem Duft und noch einer Nachblüte im September. Hier besteht aber die Gefahr von Frösten von jenseits von -10 Grad. Winterschutz wird also empfohlen. Besonders bei Spätfrösten im März!
Und mit einer immergrünen Pflanze (eigentlich einer Staude) möchte ich abschließen: Der Schneerose. Für Gefäßbepflanzungen oder Unterpflanzungen im Garten gerade jetzt in dieser Jahreszeit natürlich ein absoluter Traum. Farben weiß bis intensivrot mitlellanger Blütezeit bis in den März. Und auch hier erfreuen sich dann die ersten Bienen über Nahrung im Spätwinter.
Schön in der kalten Jahreszeit: Immergrüne Fichten, Kiefern, Tannen, Eiben aber auch Efeu, Ilex, Lavendelheide und Schneerosen.
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Waren es bis vor 15-20 Jahren fast ausschließlich Pelargonien („Geranien“), die unser Bild im Sommer an den Häusern geprägt haben, so sind es jetzt längst schon Petunien.
Petunien zeichnen sich durch Wuchs- und Blühkraft, Frühzeitigkeit der Blüten, rasches Nachwachsen nach Unwetterschäden und Hitzeverträglichkeit aus. Sie ist sehr vielseitig verwendbar, praktisch für jede Himmelsrichtung (außer voller Schatten).
Nachteilig ist manchmal der hohe Wasser- und Düngebedarf und die Anfälligkeit für Blattläuse. Man muss bei Hitze täglich gießen!
Aber keine Balkonblume wächst so rasch und so dicht! Das hat die Petunie zur Nummer 1 gemacht.
Petunien haben fast keinen Nektar, sind also keine Bienen-Futterpflanzen, können aber durch Bienen, aber auch andere Insekten (Falter) bestäubt werden.
Düngung
Organische Bevorratung der (guten) Balkonblumenerde mit Schafwollpellets (1 Hand voll pro Laufmeter) und flüssige Nachdüngung 1-2x pro Woche über das Giesswasser mit einem ausgewiesenen Blumendünger.
Eine Eisendüngung ist insofern wichtig, weil Petunien dieses für dunkelgrünes Laub benötigen. Das sollte entweder über die Blätter gesprüht oder in die Erde gegossen werden, das macht man 2-3x während der Saison. Eisendünger gibt es im Fachhandel.
Pflanzenschutz
Gegen Läuse hatte man früher Lausstäbchen vorbeugend in die Erde gesteckt, die sind heutzutage nicht mehr erlaubt. Eine Spritzung zu Befallsbeginn (meistens im Juni und August) wäre nach Kontrolle gut, am besten mit Neemöl oder einem Kräuterprodukt, wo Wermut oder Rainfarn enthalten ist. Auch Brennnesselauszug hat Wirkung, meistens gemeinsam mit einer Schmierseifenlösung.
Ein zweites Problem kann der Falsche Mehltau sein, welcher sich durch graue Pilzflecken auf den Blattunterseiten hervortut und die Pflanze zum Absterben bringen kann. Gießen oder/und Spritzen mit Lösungen aus Ackerschachtelhalm oder Kamille sind sehr positiv dagegen und hilft! Tritt meist erst im Hochsommer auf und bei stauender Feuchtigkeit nach langen Regenfällen.
Überwinterung
Die wenigsten schaffen es, die Petunien – so wie früher die Geranien – gesund über den Winter zu bringen, meistens geht das nicht (Schädlingsdruck). Sie sind auch nicht winterfest, vertragen aber leichten Frost (minus 1-2 Grad Celsius), ausgenommen sind gelbblühende Sorten, die brauchen es warm (nicht unter 12-15°C).
Systematik
In den letzten 2-3 Jahrzehnten haben sich durch die hohe Bedeutung von Petunien und den verwandten Arten (Calibrachoa/Zauberglöckchen) eine Züchtungsflut verschiedener Kreuzungen ergeben, wo es nur mehr schwer möglichist, diese zu überblicken.
Alle Petunien sind Hybriden (seit dem 19. Jahrhundert wird intensiv daran gezüchtet, der Ursprung stammt aus Südamerika!), haben feine Drüsenhaare und sind dadurch leicht klebrig. Die heutigen Hybriden sind zu 99% der Art Petunia atkensiana zuzuordnen.
SURFINIA
Die „Mutter“ aller Züchtungen, der Beginn war „Revolution“, eine purpurfarbene Variation, heute längst durchzüchtet und jetzt Shihi genannt. Diese ist langwüchsig, großblumig und in verschiedenen Rosa/Pink/Rot/Gelb/Blau- und Mischtönen sowie Weiss erhältlich, mächtig und dicht.
Den Rest bezeichnet man als Hängepetunien. Nur Surfinia darf auch so genannt werden.
Einige Hängepetunien-Sortengruppen Stand 2025:
Beautical („Petchoa“– Kreuzung aus Petunia und Calibrachoa) – hängend und aufrecht wachsend zugleich, mittelstark wachsend und großblumig, hat großes Zukunftspotenzial, weil sehr unempfindlich auch gegenüber Eisenmangel und kriegt meistens weniger Läuse. Sehr vielseitig und farbenprächtig. Nachteil: weniger farbkräftig wie Surfinia.
Vista – daraus entstand auch die heurige Tiroler Balkonblume „Mini Vista Hot Pink“ oder auch „Yoko“ genannt (benannt nach Bernhard Aichners Roman „Yoko“). Diese Serie – egal, ob es klein- oder großblütige Typen sind – zeichnet sich durch Wetterstabilität, früheste Blüte und mächtigen und dichten Wuchs aus, sehr stabil! Sehr farbkräftige Sorten.
Vivini - Kleinblumiger, aufrecht (nicht hängend) wachsender Typ in vielen Farben außer leuchtend gelb (was leider nicht unwichtig ist)
Amore –Spezialzüchtung mit herzförmiger Zeichnung auf den großen Blüten, mittelstarkwüchsig und unempfindlich
Dolly Dots (oder Constellation) – haben gesprenkelte Blüten, die dadurch scheinbar nachts fluoreszieren (wie Glühwürmchen), was auf einen induzierten Pilz zurückzu führen ist. Mittelstark wüchsig und was Außergewöhnliches.
Tumbelina – gefüllte, große Ballblüten, leider regenempfindlich
Prettytoonia,Crazytoonia, Happytoonia sind weitere Züchtungsnamen außergewöhnlicher Sortengruppen, abseits von Surfinia und Co und das sind nur einige wenige davon….
Calibrachoa – Zauberglöckchen – eine der am meisten verkauften Petunien-Arten und –Balkonblume Nummer 1 in Europa von den Stückzahlen her, die sich auchzüchterisch deutlich von den anderen abhebt und unterscheidet.
Früher als „Million Bells“ benannt, erkennt man schon am Namen die tausenden Blüten, die diese kleinblumige Art verbindet. Etwas wurzelempfindlich, auch hinsichtlich Feuchtigkeit und Nährstoffversorgung sollte immer geachtet werden, auch auf Läuse regelmäßig kontrollieren. Die schwierigste, aber auch vielfältigste, farbenfroheste Gattung unter den „Petunien“.
Es gibt ja zahlreiche, aber aus aktuellem Anlass möchte ich doch eine Gattung vorstellen, die über Jahrzehnte unser Ortsbild prägt, natürlich über die Sommermonate, aber immerhin dafür umso stärker.
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Grundsätzlich:
Die Verwendungvon Blumen- und Pflanzerden hat sich in den letzten 10 Jahren im Hobbygartenbereich grundlegend geändert. Hat man sich früher kaum Gedanken überden Inhalt von Pflanzerden gemacht – Hauptsache, es ist gut gewachsen – so denkt man heute auch in diesem Segment daran, möglichst sorgsam Herkunft und Nachhaltigkeit der Zutaten zu prüfen und seine Kaufentscheidung danach zutreffen.
Stichwort Torf:
Die EU-Verordnung läuft darauf hinaus, im Hobbygartenbereich Torf bis Ende dieses Jahrzehnts zu verbieten. Das scheint machbar zu sein, im Profibereich freilich sieht es anders aus. Die riesigen Mengen an Torf, die hier vor allem in den starken Gartenbauländern Holland, Deutschland, Dänemark, Belgien, Spanien, Italien, aber auch Türkei, Griechenland, Israel etc. können zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht durch entsprechende Ersatzstoffe kompensiert werden. Hier spricht man von Torfreduktion in den Substraten, aber noch nicht von Torffrei. Es gibt in ganz Europa nur eine Hand voll Betriebe, die sich „Torf freiproduzierend“ nennen dürfen. Wir sind einer davon.
Torf hat für die Umwelt überragende Bedeutung, er kommt in Hochmooren natürlich vor. Diese befinden sich im Baltikum, in Finnland, teilweise noch Deutschland, aber auch Irland, Schottland und in Übersee in Kanada. Intakte, nasse Moore übernehmen gemeinsam mit den Wäldern die Hauptfunktion in der Speicherung von Kohlenstoff– in der Vorstufe CO2.
Ersatzstoffe für Torf
Das sind z.B. Kokosfasern, aber auch hier stellt sich die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck. Aktuell gibt es aber keine Beschränkungen für die Verwendung, Kokos kommt dem Torf in seinen Eigenschaften mit der hohen Wasserspeicherfähigkeit am nächsten. Weitere sind auch mechanisch-thermisch aufgefasertes Holz, also Holzfaser. Rinde als Torfersatz ist von großer Bedeutung, die als solche zu Humus verrottet.
Bleibt dann „nur mehr“ der Grünkompost?
Hauskompost ist selbstverständlich die mit Abstand günstigste Alternative zu zugekauften Zutaten, welche man ins Auge fassen sollte!
Was braucht es dazu?
Je nach Bedarfsmenge an Pflanzerde braucht es Platz für eine Hauskompostierung im Garten.
Aber der Reihe nach….
Grünkompost muss in bester Form hergestellt werden, halbverrottetes ist gänzlich ungeeignet zur Herstellung von Pflanzerden, der Schädlingsdruck alleine schon wäre enorm. Das heißt, man sollte eine offene Kompostmiete aufstellen, wo von der Seite und von oben Regen und Sauerstoff durchfließen können. Schnellkomposter funktionieren natürlich auch, jener Kompost ist aber besser geeignet zur Beimischung in Beeten, die Heißrottephase in solchen Kompostern ist zu schnell zu hoch. Guter Kompost sollte langsam reifen, bis zu einem Jahr oder länger. Er sollte auch umgesetzt werden.
Die Inhaltsstoffe sind Küchenabfälle (keine tierischen Bestandteile), Rasenschnitt, klein gehäckselter Strauchschnitt, Steinmehl und auch „alte Pflanzerde“ von zu kompostierenden Balkonpflanzen etc.
Wenn man nun diesen Kompost sorgsam hergestellt hat, ist er an einem halbschattigen Platz zu lagern, mit schwarzem, luftdurchlässigen Vlies abgedeckt und vor Flugsamen und Hitze zu schützen, gelegentlich auch zu wässern, damit er nicht komplett austrocknet.
Was immer beachtet werden soll, ist das doch hohe Gewicht von torffreier Erde MIT Kompost, das zusammen kommt, wenn man auf Torf als Zuschlagstoff verzichtet.
Soll man Torffreie Blumenerden ebenfalls aufdüngen? Unbedingt.
Der hohe Salzgehalt muss mit dem Hauptwachstums-Nährstoff – dem Stickstoff – sozusagenkompensiert werden. Die Zugabe vom bekanntesten dieser Dünger – Hornspäne – ist natürlich zu hinterfragen, so genannte „vegane Dünger“ (aus Pflanzenreststoffen hergestellt) sind am Vormarsch, wobei der Stickstoffgehalt bei vielen leider niedrig ist. Die Alternative ist die Verwendung von Schafwolle als Dauerdünger – in Form von Pellets im heimischen Fachhandel überall erhältlich.
Auch die Zugabe von Steinmehl kann von hoher Bedeutung sein, ist dieses doch das Mikroorganismen-Futter und zeichnet sich durch einen hohen Siliziumgehalt aus.
Es gibt natürlich im Handel jede Menge Spezialerden, also eine eigene Zitruserde, eine Balkonblumenerde, eine Moorbeeterde, Tomatenerde, Kübelpflanzenerde, Graberde, Hochbeeterde, Palmenerde, Kaktuserde und noch viele mehr.
Es macht durchaus Sinn, entsprechende Spezialerden zu verwenden, allerdings braucht es bei einer guten, im Fachhandel vielleicht etwas teureren Erde mit „Universal-Charakter“ nicht mehr viele Extras, außer vielleicht Erden, die man wirklich nur für den einen Zweck braucht, wie zum Beispiel für Orchideen, Kakteen oder Ähnliches.
Mit Universalerden macht man wenig falsch.
Gerade im beginnenden Frühjahr und des damit einhergehenden Starts in die Pflanzsaison denkt man immer wieder daran: hab ich die richtige Erde zuhause? Was kann ich mit welcher Erde alles machen, was umtopfen, was nicht? Benötige ich für jede Pflanze was anderes an Substraten?
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